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51. Auktion am 19.11.2012

Nr. 24 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 280,00 EUR A. Riebeck’sche Montanwerke AG 4,5% Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 8229 Halle a.S., Oktober 1920 VF Auflage 20.000 (R 10). Das von Kommerzienrat Riebeck begründete Unternehmen wurde 1883 im Zuge der Auseinandersetzung unter seinen Erben eine AG, 1888 übernahm ein Bankenkonsortium alle Aktien. Grundlage des Unternehmens waren Dutzende von Braunkohlengruben (teils Tiefbau, teils Tagebau) im Oberröblinger, Zeitz-Weissen- felser und im Halle’schen Bezirk. Ein weiterer wichtiger Geschäftszweig war die Verarbeitung des in Schwelereien gewonnenen Teers auf Mine- ralöle und Paraffin. Im Laufe der Jahre wurden eine Reihe benachbarter Bergwerksunternehmen übernommen. 1923 weitere Ausdehnung des Berg- werksbesitzes mit dem Erwerb der Gewerkschaft Messel bei Darmstadt (1954 als “Paraffin- und Mineralölwerk Messel” ausgegliedert, 1959 an die schwedische Ytong AB verkauft; der ehemalige Braunkohlentagebau Grube Messel gehört heute übrigens als überragender Fossilien-Fundort zum Weltkulturerbe). Ebenfalls 1923 Übernahme wesentlicher Mineralöl-Interessen aus dem Stin- nes-Einflussbereich, in diesem Zusammenhang für kurze Zeit Umfirmierung in „Hugo Stinnes-Riebeck Montan- und Oelwerke AG“. 1926 Abschluss eines Interessenvertrages mit der I.G. Farbenindustrie AG, wonach jeder Aktionär seine Aktien 2:1 in I.G. Farben-Aktien tauschen konnte (diese Klausel war übrigens noch bis Ende der 80er Jahre Gegen- stand vielbeachteter Prozesse zwischen beiden Gesellschaften). 1931 übernahmen die Rheini- schen Stahlwerke ein großes Paket Riebeck-Aktien von der I. G. Farben und waren dann mit 87 % Mehrheitsaktionär. 1945 zu Gunsten des Landes Sachsen-Anhalt enteignet. Nach dem Krieg lagen neben geringfügigem Streubesitz die Riebeck-Akti- en wieder bei I. G. Farben (rd. 50 %) und Rhein- stahl (rd. 40 %). 1966 Sitzverlegung von Halle (Saale) nach Frankfurt (Main), Hammer und Schle- gel in der Umrahmung, Originalunterschriften. Maße: 37,5 x 25 cm. Doppelblatt, inwendig Anlei- hebedingungen. Prägesiegel lochentwertet, Abheftlochung. Nr. 25 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Aachener und Burtscheider Pferdeeisenbahn-Gesellschaft Actie 500 Mark, Nr. 3594 Berlin, 15.6.1881 EF Auflage 1.400 (R 8). Gründung 1880 als Aachener und Burtscheider Pferdeeisenbahn, Dampfbetrieb ab 1884, elektrischer Betrieb ab 1895. Zeitweise über 200 km Betriebslänge. 1894 Umfirmierung in Aachener Kleinbahn, seit 1942 (die bis heute bör- sennotierte) Aachener Straßenbahn- und Energie- versorgungs-AG. Großaktionäre sind seit langer Zeit Stadt und Landkreis Aachen. Dekorative Umrandung und schöne Kapitälchen. Großforma- tiges Papier (27,6 x 35,4 cm). Nr. 26 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Accumulatoren- und Electricitäts- Werke AG vormals W. A. Boese & Co. 4,5% Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 289 Berlin, März 1901 EF/VF Auflage 2.000 (R 10). Gründung 1897 unter Über- nahme der Firma „W.A. Boese & Co.“ in Berlin und der Zweigniederlassung „Süddeutsche Electri- citätsgesellschaft Augsburg W.A. Boese & Co.“. 1897 erfolgte ebenfalls die Übernahme der Alt- dammer Electricitätswerke GmbH. Herstellung von Accumulatoren, elektrotechnischen und mechanischen Utensilien. Spezialität: stationäre und transportable Accumulatoren für alle Zwecke, besonders für elektrische Waggonbeleuchtung, für Telegraphie und Telephonie sowie Bau elektri- scher Centralen und Strassenbahnen, Fabrikation von Traktions-, Boots- und stationären Batterien. 1899 Erwerb des englischen Patents Stone für elektrische Beleuchtung von Eisenbahnwagen. 1906 bis 1908 baute die Gesellschaft im Auftrag der “Deutsche Ultramobil Gesellschaft mbH” aus Berlin ein Automobil, das als der erste und letzte eigens entworfene PKW der Berliner Vertriebsfir- ma in die Automobilgeschichte einging. (Vorher vertrieb die 1904 gegründete Deutsche Ultramobil Gesellschaft das sog. in Eisenach gebaute und in Lizenz für die Firma Oldsmobile vertriebene “Ultramobil”, Typ Curved Dash.). Eine 1909/10 versuchte Sanierung mißlang und konnte den spä- teren Konkurs nicht mehr verhindern. Großforma- tiges Papier, dekorativ gestaltet mit einer floralen Zierumrandung. Maße: 37,9 x 24,8 cm. Doppel- blatt, inwendig Bedingungen, mit beiliegenden restlichen Kupons. Nur drei Stücke wurden bereits vor Jahren gefunden. Nr. 27 Schätzpreis: 1.000,00 EUR Startpreis: 480,00 EUR Actien-Bau-Gesellschaft Ostend Vorzugsaktie 1.200 Mark, Nr. 2327 Berlin, 21.3.1903 VF+ Auflage 1.600 (R 10). Gründung 1872. Die in Ober- schöneweide bei Cöpenick domizilierende „Ostend“ ist eine der wenigen Terraingesellschaf- ten, die nach schweren Blessuren (tiefster Kurs 4%) den Gründerkrach doch überlebte. Sie parzel- lierte zuerst ein Villenterrain bei Köpenick (bis Ende des 19. Jh. erfolgreich abverkauft) und betrieb eine Ringofenziegelei in Fürstenwalde. Kurz nach der Jahrhundertwende wurde von der “Terrain-Gesellschaft Stahnsdorf GmbH” in zwei Schritten eine an den Teltowkanal, den Central- friedhof Südwest und die Kgl. Parforce-Jagdhaide angrenzende Fläche von 270 ha (fast die Hälfte der Fläche des heutigen Ortes Stahnsdorf!) erworben, 1907 Umfirmierung in „Stahnsdorfer Terrain-AG am Teltowkanal“. Die vollständige Eröffnung des Teltowkanals 1906 sowie die projektierte Bahn Wannsee-Centralfriedhof und die Verlängerung der Straßenbahn Gr.-Lichterfelde-Ost-Kl.-Mach- now zum Centralfriedhof schuf die perfekte Ver- kehrsanbindung an Berlin, die Grundstücke ver- kauften sich deshalb gut und waren 1923 restlos verwertet. 1925 scheiterte ein Antrag auf Auflö- sung der AG am Widerstand des Großaktionärs (Michael-Konzern). Eine Ende der 20er Jahre geplante Kapitalerhöhung zum Erwerb neuer Ter- rains in Stahnsdorf kam im Strudel der Weltwirt- schaftskrise nicht mehr zur Durchführung, Ende der 30er Jahre verliert sich die Spur in den Bör- senhandbüchern. Maße: 25,4 x 34,2 cm. Prägesie- gel lochentwertet. Nr. 28 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Actien-Bierbrauerei zu Reisewitz Genussschein A zu einer Actie, Nr. 1333 Plauen b. Dresden, 24.4.1896 EF Auflage 2.500 (R 8). Gründung 1868. Neben der Brauerei auf dem Areal des Vorwerks Reisewitz besaß die Gesellschaft diverse Bauareale in den Dresdner Vorstädten Löbtau und Nausslitz sowie in Döltschen. 1907 wurde gemeinsam mit der Ersten Kulmbacher Aktien-Exportbierbrauerei in der Zwangsversteigerung das Lincke’sche Bad (Konzert- und Ball-Etablissement) erworben. Bis zum 1. Weltkrieg stieg der Bierabsatz auf über 100.000 hl jährlich. Seit 1921 Interessengemein- schaft mit der Brauerei zum Felsenkeller in Dres- den, die vor der Enteignung nach 1945 auch die Aktienmehrheit hielt. Bis 1934 in Dresden börsen- 7 Auktionshaus Gutowski • 51. Auktion Historischer Wertpapiere am 19. November 2012 Nr. 23 Nr. 24 Nr. 25 Nr. 26

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