Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

51. Auktion am 19.11.2012

durch geistige Schulung entwickelt wird. Im Jahr 1919 wurde aufgrund der Initiative von Dr. Steiner in Stuttgart die erste Waldorfschule durch die Wal- dorf Astoria Zigarettenfabrik gegründet. 1920 wurde obiges Unternehmen als „Der Kommende Tag AG zur Förderung wirtschaftlicher und gei- stiger Werte“ ins Leben gerufen. In der Gesell- schaft wurden verschiedene Wirtschaftsunterneh- men zusammengefaßt, unter anderem das heute noch weltweit tätige Kosmetik- und Arzneimittel- unternehmen Weleda AG. 1926 Umbenennung in „Der Kommende Tag AG“. 1928 nahm die Gesell- schaft den einprägsameren Namen „Uhlandshöhe AG für Grundstücksverwaltung“ an. Verwaltet und verwertet wurden insbesondere Grundstücke, die der Förderung geistiger Werte dienten. Die Gesell- schaft besaß die Grundstücke Kanonenweg 44 in Stuttgart und Gänsheidestraße 84/88 in Schwäb. Gmünd. Die Antroposophen wurden im Dritten Reich verboten, was zur Folge hatte, dass 1936 die Betriebsgrundstücke, die seit 1924 an die Weleda AG verpachtet waren, an dieselbe verkauft und 1938 die Auflösung der Uhlandshöhe AG beschlos- sen wurde. Maße: 21,4 x 29,5 cm. Mit kpl. Kupon- bogen. Nr. 670 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Ungemach AG Els. Conserven-Fabrik & Import-Ges. 4,5 % Schuldv. 500 Mark, Nr. 2459 Strassburg i.E., 1.5.1913 EF/VF Auflage 2.000. Gegründet am 21.3.1888. Übernah- me des unter der Firma H. Ungemachs Wwe. & Sohn betriebenen Kolonialwarengeschäfts in Strassburg i.E. für M. 224000 sowie der Konser- venfabrik der Firma Amieux frères in Schiltigheim. Der Zweck diente der Fabrikation, An- und Verkauf von Nahrungs-und Genussmitteln, auch Herstel- lung von E. Gleitz in Strassburg, auf die Gesell- schaft übergegangen. Dekorative Zierumrandung mit kleiner Wappenvignette. Originalsignaturen. Maße: 31,6 x 21,3 cm. Doppelblatt, inwendig und rückseitig Anleihebedingungen. Nur das eine Stück wurde bereits vor Jahren gefunden! Nr. 671 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR “UNION” Fabrik chemischer Producte Actie 1.200 Mark, Nr. 3007 Stettin, 29.1.1891 VF+ Auflage 625. Gründung 1872 unter Übernahme der „Chemische Düngerfabrik von Kaesemacher & Schäfer“ in Magdeburg und der Schwefelsäurefa- brik Glienken/Stettin. Produziert wurden hauptsächlich Schwefelsäure, Kali-Ammoniak- Superphosphat und Kieselfluorsalze. Hinzuerwor- ben wurden 1889 die Fabrik von A. Scharffenorth & Co. in Memel, 1890 die Fabrik von Proschwitky & Hofrichter in Grabow bei Stettin, 1891 die Kno- chenmehl- und Leimfabrik H. Roeh in Dammkrug bei Königsberg i.Pr. sowie 1913 die schon seit 1904 gepachtete Fabrik in Heiligensee bei Berlin (die Werke Stettin-Grabow und Heiligensee wurden in der Weltwirtschaftskrise 1931/32 stillgelegt). Bis 1926 besaß die “UNION” ein großes Aktienpaket der Kokswerke und Chemische Fabriken AG in Berlin (die heutige Schering AG), außerdem war sie an der Superphosphatfabrik Nordenham AG mehrheitlich beteiligt. 1935/36 verkaufte der Großaktionär, die Pommersche landwirtschaftli- che Hauptgenossenschaft, die Aktienmehrheit der in Berlin und Stettin börsennotierten “UNION” an die Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG in Ber- lin (WASAG, Großaktionär von Bohlen und Hal- bach). Ebenfalls 1935/36 erwarb die “UNION” ein Aktienpaket der Guanowerke AG in Hamburg. Nach Verlust aller Werke im Osten 1953 Sitzverle- gung zunächst nach Nordenham, 1957 nach Essen zum Großaktionär WASAG, zugleich Umwandlung in eine GmbH. Lochentwertet. Maße: 25,1 x 35,4 cm. Überdurchschnittlich gut erhaltenes Exem- plar! Nr. 672 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR “UNIVERSALE” Hoch- und Tiefbau AG Aktie 1.000 RM Nr. 2289 Wien, November 1939 EF- Auflage 9.400 (R 11). Gegründet 1939 aus der Ver- einigung der Universale-Redlich & Berger Bauakti- engesellschaft (gegr. 1916) mit der österreichi- schen Realitäten AG (gegr. 1932). Errichtung, Durchführung sowie Ausgestaltung von Bauwer- ken aller Art; die Erwerbung und der Betrieb von Ziegeleien, Steinbrüchen, Kalköfen usw. Zweignie- derlassungen in Graz, Linz und Salzburg. Nach 1983 GmbH, 2002 Übernahme der Universale Bau GmbH durch die Alpine Bau GmbH. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 673 Schätzpreis: 1.250,00 EUR Startpreis: 750,00 EUR Universum-Film AG Sammelurkunde über 5.000 Aktien Serie A zu je 600 RM, Nr. 74472-79471 Berlin, September 1942 EF Auflage 3 (R 10). Die UFA wurde am 18.12.1917 gegründet. Lassen wir dazu ein altes AG-Hand- buch sprechen: “Die Universum-Film AG ist eine Weltkriegsgründung, geboren aus der Notwendig- keit der damaligen Zeit. Kurz vor dem Weltkriege bestand in Deutschland eine größere Zahl wenig bedeutender Filmgesellschaften. Ein großer Teil dieser Gesellschaften wurde durch den Krieg gezwungen, ihre Produktion fast ganz einzustellen oder überhaupt aufzugeben. Nicht viel anders erging es den Lichtspieltheatern.Hier kam noch hinzu, daß ein Teil der größeren prominenten Theater in Berlin und im Reich sich in ausländi- schen Händen befand. Es war somit nicht möglich, die deutsche Filmindustrie für Ideen des Reiches einzusetzen.Nichts lag daher näher, als daß maß- gebende Kreise der Regierung und der Obersten Heeresleitung die Gründung einer Gesellschaft anstrebten, die für deutsche Verhältnisse das dar- stellte, was die gesamte nationale Filmindustrie des jeweiligen Feindlandes schon war und was in Deutschland die einzelnen kleinen Gesellschaften nicht sein konnten. Die beabsichtigte große deut- sche Gesellschaft musste auf den Firmen der jun- gen deutschen Filmindustrie aufgebaut werden, und zwar so, daß nicht allein Produktions-, son- dern auch Verleihgesellschaften, und als wichtig- stes auch Gesellschaften mit vorhandenem Thea- terpark zu einem großen Ganzen zusammenge- schweißt wurden. Maßgebend beteiligt neben dem Deutschen Reich und der Deutschen Bank waren die deutsche Industrie und Schifffahrt. Den Vorsitz im Aufsichtsrat übernahm das Vorstands- mitglied der Deutschen Bank, Dir. E. G. von Stauss, dem besonders die Gründung zu verdanken ist.” Männer wie Kommerzienrat Wassermann und Direktor Gutmann (Dresdner Bank), Kommerzien- rat Mamroth (AEG), Oberregierungsrat Dr. Cuno (Hapag) und Oberregierungsrat Stimming (Norddt. Lloyd) u.a. traten ebenfalls in den Auf- sichtsrat ein. Die Rolle als Propagandainstrument spielte die UFA auch im 2. Weltkrieg wieder. Im Zuge der Gleichschaltung veranlasste das Reich- spropagandaministerium 1942 die Verschmelzung der UFA mit Tobis, Terra, Bavaria und Wien-Film zur Ufa-Film GmbH. Bei der Gelegenheit erfolgte bei der Universum-Film AG ein kompletter Aktien- Neudruck. Finanzhistorisch einmalig ist die Tatsa- che, daß sich Jahrzehnte später bis auf zwei Aus- nahmen sämtliche UFA-Aktien noch im Reichs- bankschatz befanden! Am 24.4.1945 besetzt die Rote Armee das Ufa-Gelände in Babelsberg. Am 17.5.1946 erteilt die Sowjetische Militäradmini- stration der Deutsche Filmaktiengesellschaft (kurz DEFA) die erste Produktionslizenz, als erster Spielfilm wird noch im gleichen Jahr Wolfgang Staudtes “Die Mörder sind unter uns” mit Hilde- gard Knef realisiert. Im Westen kommt es 1956 zur Privatisierung von Ufa und Bavaria, wobei die Uni- versum-Film AG und die Ufa-Theater AG von einem Bankenkonsortium unter Führung der Deut- schen Bank übernommen werden. 1964 wird die UFA von der Bertelsmann-Gruppe erworben. 1991 erlebt die UFA die “Wiedervereinigung” mit der DEFA, seit 1997 ist sie Teil der RTL-Group, wo Ber- telsmann Ende 2001 wieder die Mehrheit über- nimmt. Faksimileunterschrift Emil Georg von Stauß. Der große deutsche Bankier initiierte zuerst als Vorstand der Deutschen Bank die Ana- tolische Eisenbahngesellschaft. Als Aufsichtsrats- vorsitzender von Lufthansa und BMW förderte von Stauß dann den Neubeginn der deutschen Flugzeugindustrie nach dem Ersten Weltkrieg. Er war Motor des Zusammenschlußes der Daimler- Motoren-Gesellschaft und der Benz & Cie. Rheini- sche Gasmotorenfabrik im Jahr 1926 zur Daimler- Benz AG. 1932 wechselte von Stauß in den Auf- sichtsrat der Deutschen Bank. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet. Rarität mit einer Ursprungsauflage von 3 Stück! Foto siehe näch- ste Seite. 147 Auktionshaus Gutowski • 51. Auktion Historischer Wertpapiere am 19. November 2012 Nr. 669 Nr. 670 Nr. 671 Nr. 672

Pages