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51. Auktion am 19.11.2012

Nr. 573 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Ronnenberg AG Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 366 Wernigerode-Nöschenrode, 26.8.1922 EF/VF Auflage 4.000 (R 10). Gründung 1921. Fabrikation von Schokoladen und anderen Nahrungsmitteln. 1926 unter Geschäftsaufsicht gestellt, 1927 Zwangsvergleich. Lochentwertet. Maße: 26 x 36,4 cm. Nr. 574 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 250,00 EUR Rotsiegel-Fleischwarenwerke AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1653 Berlin, 18.10.1922 VF Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 12). Gegründet zur Weiterführung der Kästner & Co. Wurst- und Fleischkonservenfabrik (Berlin-Mitte, Chaussee- str. 81). Bereits 1924 wieder in Konkurs gegangen. Prägesiegel als Markenzeichen ausgeführt: Rotsie- gel. Lochentwertet. Maße: 26,2 x 34,9 cm. Unikat! Nr. 575 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 240,00 EUR Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co. Aktie 1.000 Mark, Blankette Salbke-Westerhüsen a/E., 2.7.1902 EF+ Blankette der Gründeraktie (R 7). Gründung 1902 als „Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co.“ unter Übernahme der seit 1886 bestehenden Fabrik von Dr. Constantin Fahlberg, dem Ent- decker des Süßstoffs Saccharin. Fahlberg, geb. 22.12.1850 im russischen Tambow, erhielt 1868/69 seine erste wissenschaftliche Ausbildung an der Polytechnischen Schule in Moskau. Anschließend führte er in Berlin erste Zuckeruntersuchungen durch und studierte dann Chemie in Wiesbaden und Leipzig. Fahlberg promovierte 1873 in Leipzig und war danach für kurze Zeit Direktor der “Che- mische Laboratorien Unterharz”. Dieses nur weni- ge Monate kurze Gastspiel sollte sich dennoch später als ausschlaggebend bei der Standortwahl für eine Fabrik erweisen. 1874 ging Fahlberg nach New York und eröffnete dort ein Zucker-Labor, 1878 habilitierte er sich an der John Hopkins Uni- versität in Baltimore, wo er als Gast von Ira Rem- sen an dessen Chemischem Institut Zucker-Analy- sen durchführte. Auf Vorarbeiten von Remsen auf- bauend fand er bei der Oxidation von o-Toluen- sulfamid eher zufällig den künstlichen Süßstoff Saccharin, 500mal stärker als herkömmlicher Zucker. Besuche bei seinem Onkel Adolph List in Leipzig 1882 und 1884 gaben den Anstoß zur indu- striellen Nutzung der Entdeckung. 1885 begann die Versuchsproduktion in New York, am 18.11.1885 erhielt Fahlberg das Deutsche Reich- spatent für den Süßstoff Saccharin. Im April 1886 wurde die Kommanditgesellschaft Fahlberg, List & Co. in Leipzig mit Sitz in Salbke bei Magdeburg gegründet. Am 9.3.1887 nahm die Fabrik die Pro- duktion auf. Bis zur Jahrhundertwende wuchs das Geschäft beständig, dann wirkte sich die Konkur- renz der Zuckerindustrie negativ aus. Deren Lobby setzte in Deutschland 1902 sogar ein gesetzliches Süßstoffverbot durch (das wegen Versorgungsmängeln mit Zucker erst im 1. Welt- krieg wieder aufgehoben wurde). Auf das Verbot reagierte Fahlberg mit der Umwandlung in eine AG, um mit neuem Kapital die Produktionspalette erweitern zu können. Neues Haupterzeugnis wurde zunächst Schwefelsäure. Die gravierenden Probleme gingen an Fahlberg nicht spurlos vorbei: 1906 verließ er nach schwerer Erkrankung die Firma, 1910 starb er im hessischen Nassau. Doch sein Nachfolger August Klages führte das Werk mit Tatkraft fort: 1912 Angliederung einer pharma- zeutischen Abteilung, 1921 Erwerb der benach- barten Metallhütte Magdeburg GmbH, außerdem Errichtung eines Betriebes für Pflanzenschutzmit- tel. 1926 Übernahme der Mitteldeutsche Super- phosphatwerke GmbH mit Werken in Köthen und Doderdorf, außerdem Neubau einer Superphos- phatfabrik auf dem Gelände der Glashütte A. Grafe Nachf. in Westerhüsen. 1932 Umfirmierung in Fahl- berg-List AG Chemische Fabriken. Kurz vor dem Rückzug der britischen Truppen und dem Ein- rücken der Sowjets wurde der gesamte Vorstand 1945 von der britischen Militärregierung in die bri- tische Zone zwangsevakuiert. Der von Kriegsschä- den fast völlig verschont gebliebene Magdeburger Betrieb wurde am 1.7.1946 entschädigungslos in Volkseigentum überführt. Die AG verlegte 1950 ihren juristischen Sitz nach Hamburg und erwarb die “Dr. Goeze & Co. GmbH” in Wolfenbüttel (sogleich umfirmiert in Fahlberg-List GmbH), wo nach den Fahlberg-List-Patenten weiter Pflanzen- schutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel herge- stellt wurden. Die Tochter in Wolfenbüttel, wo auch die Schering AG ein großes Werk für Pflan- zenschutzmittel unterhielt (heute Bayer Crop Science) wurde 1969 verkauft. 1976 Sitzverlegung nach Düsseldorf, wo die AG noch heute mit diver- sen kleineren Beteiligungen besteht. Am Stamm- sitz in Magdeburg zählte das Werk als VEB Fahl- berg-List, seit 1979 Teil des Kombinats Agroche- mie Piesteritz, zu den wichtigsten Arzneimittel- werken der DDR und bediente auch Abnehmer in der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Polen. Nach der Wende 1992 privatisiert. Der Käu- fer, die Pharmafirma Salutas (eine Tochter der HEXAL AG in Holzkirchen) führte eine pharma- zeutische Auftragsproduktion fort und baute kurz darauf in Barleben nahe der A 2 ein riesiges neues Pharma- und Logistikzentrum, das seit 1995 im Vollbetrieb arbeitet. Über 1.300 Mitarbeiter verar- beiten 300 pharmazeutische Wirkstoffe zu über 10.000 verschiedenen Substanzen. 2005 wurde Hexal vom Schweizer Sandoz-Konzern übernom- men, dem weltweit zweitgrößten Generika-Her- stellen. Im Investitionplan des Unternehmens stand Barleben danach an der Spitze: Seit 2007 wird die Produktionskapazität auf jährlich 10 Mil- liarden Tabletten und Kapseln ausgebaut. Faksi- mile-Unterschrift Dr. Fahlberg (Entdecker des Sac- charins). Herrlicher G&D-Druck, große Abbildung des Chemischen Laboratoriums in Jugendstil- Umrahmung. Maße: 34,2 x 24,6 cm. Prägesiegel lochentwertet. Ein sehr seltenes und herausra- gendes Papier! Nr. 576 Schätzpreis: 1.250,00 EUR Startpreis: 500,00 EUR Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co. Aktie 1.000 Mark, Nr. 4744 Magdeburg-Südost, 29.4.1915 VF Auflage 2.000 (R 9). Maße: 34 x 24,6 cm. Prägesie- gel lochentwertet. Nur 7 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Foto auf der nächsten Seite. Nr. 577 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 375,00 EUR Sächsische Bodencreditanstalt Aktie 1.000 Mark, Nr. 29217 Dresden, 1.4.1923 EF/VF Auflage 15.000 (R 11), 1925 auf 50 RM umgestellt, 1928 dann in Aktien zu 100 bzw. 1.000 RM getauscht. Gegründet 1895 unter maßgeblicher Beteiligung der Dresdner Bank und des angesehe- nen Privatbankhauses Gebr. Arnhold (bei denen später auch immer die Aktienmehrheit lag). 1930 Fusion mit der Leipziger Hypothekenbank. 1949 Verlegung des juristischen Sitzes nach Berlin (als Berliner Altbank) und der Verwaltung nach Köln. 1960 Verlegung des Verwaltungssitzes nach Frank- furt/Main und Wiederaufnahme des Neugeschäfts. Zu dieser Zeit besaßen die Commerzbank und die 129 Auktionshaus Gutowski • 51. Auktion Historischer Wertpapiere am 19. November 2012 Nr. 573 Nr. 574 Nr. 575 Nr. 577 Auktionshaus Vladimir Gutowski seit 1986 ununterbrochen im Dienste des Sammlers ! Bonn, Hotel Königshof, 1989

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