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51. Auktion am 19.11.2012

Zwingerstr. 8. Ein- und Verkauf sowie Herstellung von Ölen, Lacken, Farben und Leimen für die Dekorationsmaler im Großraum Dresden-Chem- nitz. Anfang der 30er Jahre Umzug in die Dürerstr. 87. Nach der Inflation war das Kapital 1924 im schrecklich schlechten Verhältnis 10.000:1 von 50 Mio. M auf 5.000 Goldmark umgestellt worden; dabei wurde die vorliegende Aktie offenbar ver- gessen. Herrliche Art-Deko-Gestaltung in altrosa und violett mit Malern, Farbeimern und Künstler- Farbpalette. Maße: 23,9 x 29,8 cm. Nr. 442 Schätzpreis: 375,00 EUR Startpreis: 230,00 EUR Landesbank Westsachsen AG Aktie 1.000 RM, Nr. 7408 (geändert in Nr. 4) Plauen i.V., August 1927 EF (R 9) Gegründet 1922 in Auerbach i.V. als “Staats- und Bezirksbank Obervogtland AG”, 1924 umfir- miert wie oben, 1927 Sitzverlegung nach Plauen. Zweigniederlassungen in Auerbach, Falkenstein, Klingenthal, Lengenfeld und Oelsnitz. Das Institut stand der Sächsischen Staatsbank nahe. Als Spät- folge der Bankenkrise 1934 Kapitalschnitt 5:1, wobei der Nennwert der Aktien auf 20 RM bzw. 200 RM geändert wurde. 1937 durch Überdruck auf 100-RM-Aktien vereinheitlicht, die auf 200 RM umgestempelten 1.000-RM-Aktien kamen außer Verkehr. Maße: 20,9 x 29,5 cm. Nur 6 Stücke sind bekannt! Nr. 443 Schätzpreis: 600,00 EUR Startpreis: 350,00 EUR Landeskirchliche Kreditgenossenschaft für Sachsen eGmbH Geschäftsanteil-Schein 200 RM, Nr. 285 Dresden, 25.11.1927 EF/VF (R 11) Gründung am 2.10.1925 als erstes evangeli- sches Kreditinstitut Deutschlands. Hausbank der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen und der sächsi- schen Diakonie. Nach 1945 Wiederbegründung nach altem genossenschaftlichem sächsischen Recht. Die Genossenschaft wurde während der DDR-Zeit lediglich geduldet (aufgrund einer 1954 erteilten Sonderregelung durch das Ministerium der Finanzen durfte der Geschäftsbetrieb aufrech- terhalten werden), sie durfte jedoch keine Bankk- aufleute ausbilden und war bei Anschaffungen und Investitionen benachteiligt. Heute die Landes- kirchliche Kredit-Genossenschaft Sachsen eG - LKG mit Sitz in Dresden. Ausgestellt auf die ev.-luth. Kirchgemeinde Pöhl. Originalunterschriften. Maße: 29,8 x 21,1 cm. Nur zwei Stücke sind bekannt! Nr. 444 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 250,00 EUR Landgesellschaft Eigene Scholle GmbH Anteilschein 10.000 Mark, Nr. 63 Frankfurt a. O., 18.10.1912 VF+ Gründeremission (R 11). Ursprünglich gegründet 1910 zwecks Bau und Verwaltung der Arbeiter- wohnungen der Grube Ilse bei Senftenberg (Nie- derlausitz), einer der bedeutendsten Braunkoh- lengruben des Reviers, und weiterer Betriebe. Der Nationalsozialismus bediente sich dann dieser Landgesellschaft für seine Zwecke, was ihr eine überaus wichtige und facettenreiche Geschichte bescherte: Nach der “Machtergreifung” verfügte das Deutsche Reich über 53,4 % des knapp 4,2 Mio. RM betragenden Stammkapitals, 24,3 % besaß der Provinzialverband der Provinz Bran- denburg, 1,1 % das Stift Neuzelle. Der Rest verteil- te sich auf 58 Landkreise sowie 141 Banken, Fir- men und Privatpersonen. Gegenstand des Unter- nehmens war nach einer Satzungsänderung 1938 “die Neubildung deutschen Bauerntums nach Maßgabe der Gesetze und der Richtlinien der Reichsregierung”. Bereits ab 1934 wurden jährlich etwa ein dutzend Landgüter erworben, auch aus jüdischem Besitz, mit Flächen von 3.000 - 5.000 ha pro Jahr. Diese wurden dann für die Ansiedlung von Neubauern unter Federführung des “Rasse- und Siedlungshauptamtes der SS” parzelliert. Wie das geschah, erläutert beispielhaft der Geschäfts- bericht 1938 für die Neubauernsiedlung Mehrow (Kreis Niederbarnim, zuvor ein hoch verschulde- tes Rittergut der Besitzerin Anna Bothe): “Die Auf- teilung erfolgt, wie alle Siedlungen, durch die Gesellschaft nach den Richtlinien für die Neubil- dung deutschen Bauerntums, die Auswahl der Neubauern unter Beachtung der Richtlinien des Reichsnährstandes von der SS bzw. SA. Die ausge- wählten SS-Männer erhalten zur Bestreitung der Anzahlung und der Beschaffung des Inventars zusätzliche Mittel der SS aus den Mitteln des Rasse- und Siedlungsamtes, die SA-Männer Mittel aus dem Dankopfer der Nation. Bei der Planung und Ausgestaltung der Neubauerndörfer sind die Wünsche und Vorschläge der SS bzw. der SA weit- gehend berücksichtigt worden.” Ein Teil dieser Mustersiedlungen steht heute unter Denkmal- schutz. Ausgestellt auf die Provinzial-Genossenschafts- kasse für die Mark Brandenburg und die Nieder- lausitz in Berlin (ab 1932 die Brandenburgische Provinzial-Genossenschafts- und Raiffeisenbank, ab 1934 die Landesgenossenschaftsbank Kur- mark). Originalunterschriften. Lochentwertet. Maße: 32,7 x 20,8 cm. Doppelblatt, inwendig Ver- merke bis 1935. Nur 2 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 445 Schätzpreis: 1.250,00 EUR Startpreis: 600,00 EUR Landgesellschaft Eigene Scholle GmbH Anteilschein 450.000 Mark, Nr. 321 Frankfurt a. O., 8.1.1923 VF+ (R 12) Ausgestellt auf die ILSE Bergbau-Actienge- sellschaft in Grube Ilse N/L. Originalunterschrif- ten. Maße: 31,8 x 20,9 cm. Doppelblatt, inwendig Beschluß auf Grund der Goldbilanz-Verordnung über Anpassung des Nennwertes im Jahr 1925 und Zusammenlegung der Aktien im Jahr 1935. Unikat! Nr. 446 Schätzpreis: 1.250,00 EUR Startpreis: 750,00 EUR Landkraftwerke Leipzig AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 7825 Kulkwitz bei Leipzig, 25.11.1912 VF Aulage 2.500 (R 11). Gründung 1910 zwecks Stromversorgung der Leipziger Außenbahn-AG und der benachbarten preußischen Ortschaften. Bald darauf wurden auch die (sächsischen) Amts- hauptmannschaften Leipzig, Borna, Grimma und Rochlitz sowie die (preußischen) Kreise Delitzsch, Merseburg, Torgau, Querfort und Eck- artsberga als Stromabnehmer gewonnen. Die im Kraftwerk Kulkwitz verstromte Braunkohle gewann die Gesellschaft im eigenen Tagebau (Carolaschacht, König-Albert-Schacht). Anfang der 1930er Jahre wurde die Energie AG Leipzig (Enag) der Hauptstromabnehmer zur Weiterver- teilung. 1937 Eingliederung der Leipziger Braun- kohlenwerke AG in Kulkwitz, nachdem deren AK schrittweise zu 100 % übernommen worden war. Börsennotiz Berlin, Dresden und Leipzig, größter Einzelaktionär war die AG Sächsische Werke (30,5 %). Schöner hochformatiger G&D-Druck. Maße: 35,3 x 26,8 cm. Prägesiegel lochentwertet. Knick- falte am rechten Rand eingerissen. Die alten, 1924 noch auf 100 RM umgestellten Aktien wurden bei der Neustückelung des Kapitals 1941 komplett aus dem Verkehr gezogen und vernichtet. Nur auf wundersame Weise haben 2 Stücke die Zeitläufe überdauert! 100 Auktionshaus Gutowski • 51. Auktion Historischer Wertpapiere am 19. November 2012 Nr. 441 Nr. 442 Nr. 443 Nr. 444

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