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51. Auktion am 19.11.2012

“Fürsorge für dienende Mädchen vorzugsweise katholischer Konfession, insbesondere Erwerb und Betrieb eines Hauses zur Beherbergung und Unterhaltung von Dienstmädchen und Verpfle- gung älterer Dienstboten”. Diese Formulierung blieb mehr als ein halbes Jahrhundert in den Bör- senführern unverändert, ebenso das Kapital der Gesellschaft. 1948 in eine GmbH umgewandelt. Feine Ornament-Umrandung, Originalunterschrif- ten. Ausgestellt auf Fräulein Auguste Zoepfl in Hei- delberg. Mit Kupons # 35 uff. Nr. 485 Schätzpreis: 175,00 EUR Startpreis: 80,00 EUR Maschinen- und Kranbau AG Aktie 50 RM, Nr. 27736 Düsseldorf, 22.12.1924 VF+ Auflage 500 (R 7). Gründung 1906 als Maschinen- industrie Ernst Halbach AG, ab 1917 Maschinen- und Kranbau AG. Filialen in Berlin und Gössnitz, Betriebswerkstätten in Holthausen, Lintorf und Gössnitz. 1917 erfolgte der Erwerb der Kranbau- firma Joh. Körting & Co. GmbH, Lintorf, 1918 der Geschäftsanteile der Gust. Pöhl GmbH in Gössnitz. 1922 Kauf der Deumo Deutsche Motorenfabrik AG in Gössnitz zur Herstellung von Benzin-Antriebs- motoren. Im Februar 1931 wurde der Betrieb in Lintorf wegen Unrentabilität stillgelegt, desglei- chen die Graugussgießerei, die bis 1929 gepachtet war. 1936 Umwandlung in die Maschinen- und Kranbau Leo Gottwald KG, Düsseldorf. Lochent- wertet. Maße: 20,8 x 29,8 cm. Nr. 486 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 400,00 EUR Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG Aktie 1.200 Mark, Blankette Magdeburg-Buckau, Januar 1920 EF/VF (R 12) Eine der factettenreichsten Firmenge- schichten, die wir je recherchiert haben! Gegrün- det bereits 1836 durch Magdeburger Kaufleute, den Reeder Fr. Andreae (der bereits 50 Schiffe auf der Elbe betrieb) und den Schiffsbauer Albrecht Tischbein als “Magdeburger-Dampfschifffahrts- Compagnie”. Bereits ihr erstes Dampfschiff (die “Kronprinz von Preußen”) baute die Gesellschaft einschließlich des Kessels in Elbnähe am Packhof in Magdeburg selbst. Die eigene Werft für Dampf- schiffe wurde bald um eine Maschinenfabrik für Dampfmaschinen und Kessel erweitert. Dafür erwarb man von der Kloster-Berge-Stiftung ober- halb der bei dieser Gelegenheit schiffbar gemach- ten Sülze in der Gemarkung Buckau ein großes Grundstück, wohin Werft und Maschinenfabrik (im Volksmund bis Ende des 20. Jh. “Alte Bude” genannt) verlegt wurden. 1839 wurde das erste vollständig aus eigener Produktion stammende Dampfschiff “Stadt Magdeburg” als Seitenrad- dampfer gebaut. 1841 Vereinigung mit einem Ham- burger Unternehmen zur “Vereinigten Hamburg- Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie”. Neben zahlreichen Schiffsneubauten verließen die Maschinenfabrik nun auch Lokomotiven sowie Einrichtungen aller Art für die in der Region Mag- deburg bedeutsamen Industriezweige wie Zucker- industrie und Bergbau. Um 1850 waren bereits fast 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, für die damalige Zeit war das Werk also schon ungeheuer groß. Die zumeist ungünstige Lage der Elbeschiffahrt, mit der das Unternehmen fast nur Verluste einfuhr, brachte die Verantwortlichen 1865 auf die Idee, nach dem Vorbild der Schifffahrt auf der Seine auch auf der Elbe Kettendampfer mit größerer Schleppkraft bei geringerem Energieverbrauch und Tiefgang einzusetzen. Unter der Leitung des Firmengründers Andreae wurde in Buckau 1868 das in Deutschland erste Kettenschiff gebaut. In Teilstrecken waren bis 1874 dann 233 km Kette bis nach Hamburg verlegt. Diese kluge Entscheidung ermöglichte 1869 erstmals die Zahlung einer Divi- dende. Obwohl die Elbeschiffahrt nun meist Gewinne einfuhr, übertrug man diesen Teilbetrieb 1880 gegen Gewährung von Aktien auf die Deut- sche Elbeschifffahrtsgesellschaft “Kette”. Als Kon- sequenz wurde 1884 die “Vereinigte Hamburg- Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie” umbenannt in “Maschinenfabrik Buckau AG”. In den 1880er Jahren wurden dann neben Dampfma- schinen und dem Kesselbau Einrichtungen für den Braunkohlebergbau und für Brikettfabriken der bestimmende Produktionszweig. 1906 wurde in Sudenburg die 1848 gegründete Maschinenfabrik Röhrig & König erworben und als Zweigwerk wei- tergeführt. Die ab 1921 bestehende Interessenge- meinschaft mit der 1862 in unmittelbarer Nach- barschaft gegründeten Maschinenfabrik R. Wolf AG (Werke in Buckau und ab 1905 auch Salbke, die auf Lokomobile und Dreschmaschinen speziali- siert waren) mündete 1928 in eine Fusion zur “Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG”. Zuvor war 1924 übrigens eine Fusion zwischen Wolf und der Fa. Heinrich Lanz in Mannheim gescheitert - für Wolf ein Affront, nachdem man die in Schwierig- keiten geratene Fa. Heinrich Lanz durch Übernah- me großer Bankbürgschaften gerade noch geret- tet hatte. Ende der 1920er Jahre gewann für die Firma auch der Dieselmotorenbau große Bedeu- tung. Nach dem 2. Weltkrieg teilte sich die Ent- wicklung: Die 1946/47 von den Sowjets als “Maschinenfabrik Buckau Wolf der Sowjetischen Maschinenbau AG” in eine Sowjetische Aktienge- sellschaft (SAG) überführten Betriebe in und um Magdeburg mit wieder fast 4.000 Beschäftigten wurden 1953 zum VEB Schwermaschinenbau “Karl Liebknecht” (SKL). 1956 wurde das Buckauer Werk herausgelöst und dem Georgij-Dimitroff- Werk (ehemals Maschinenfabrik Otto-Gruson) angegliedert. Neuer Sitz des VEB SKL mit nun schon 8.000 Beschäftigten wurde Salbke. 1970 wurde SKL das Stammwerk des Kombinats für Die- selmotoren und Industrieanlagen. 1990 wurde SKL von der Treuhandanstalt zerschlagen. Übrig blieb u.a. die nach der Wende zu MTU Friedrichshafen, heute zur Tognum-Gruppe gehörende SKL Motor GmbH. Die alte Aktiengesellschaft selbst wurde nach der Enteignung 1946/47 verlegt nach Greven- broich in das dortige Zweigwerk (gegründet 1878 als Langen & Hundhausen, 1890 umgewandelt in die Maschinenfabrik Grevenbroich AG), wohin auch viele ehemalige Magdeburger und Salbker Mitarbeiter wechselten. Hier wurden zunächst Motoren, später auch wieder (wie schon einmal bis 1927) Maschinen für die Zuckerindustrie her- gestellt. 1998 Umwandlung in die BWS Technolo- gie GmbH, wobei BWS für Buckau-Wolf Supraton steht. Maße: 26,1 x 34,3 cm. Einzelstück aus ural- tem ehemaligen Mitarbeiterbesitz, rückseitig mit Stempel „EIGENTUM: H. LIESEGANG“. Unikat! 109 Auktionshaus Gutowski • 51. Auktion Historischer Wertpapiere am 19. November 2012 Nr. 484 Nr. 485 Gerne beantworte ich Ihre Fragen auch per e-Mail: gutowski@gmx.com Nr. 486

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