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51. Auktion am 19.11.2012

Nr. 712 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 175,00 EUR Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 3028 Berlin, Juni 1912 EF Auflage 1.000 (R 6). Gründung 1893 als Westfä- lisch-Anhaltische Sprengstoff-AG im anhaltischen Coswig, 1899 Sitzverlegung nach Berlin. Herge- stellt werden Sprengstoffe für den Bergbau und das Militär sowie chemische Produkte. Fabriken in Reinsdorf, Coswig, Haltern und Sinsen. Die zivilen Zwecken dienende Produktion wurde 1944 in die heutige WASAG-Chemie AG mit Sitz in Essen aus- gegliedert. Als mittelbare Tochter der I.G.Farben erst 1953 wieder aus alliierter Kontrolle entlassen; die Werke in der Ostzone waren enteignet, es ver- blieb nur ein teilweise demontiertes Werk in Sythen (Westf.), zu dem später noch das Werk Neumarkt der früheren WASAG-Beteiligung “Deut- sche pyrotechnische Fabriken GmbH” kam. Mit den Brüdern Berthold und Harald von Bohlen und Halbach als Mehrheitsaktionären wuchs langsam wieder ein mittlerer Chemie-Konzern heran, der Ende der 90er Jahre aber in erhebliche Schwierig- keiten geriet und sich nur dank der hochprofita- blen Tochtergesellschaft Gaudlitzwerk in Coburg (Präzisions-Formteile aus Kunststoff) noch knapp über der Wasserlinie halten konnte. Dekorativer G&D-Druck. Maße: 25 x 35 cm. Prägesiegel loch- entwertet. Nr. 713 Schätzpreis: 1.500,00 EUR Startpreis: 500,00 EUR Westfälische Kupfer- und Messing- werke AG vorm. Casp. Noell Actie 1.000 Mark, Nr. 1328 Vogelberg bei Lüdenscheid, 23.4.1898 VF Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 11). Die Gesell- schaft geht zurück auf ein 1836 von Caspar Noell zu Vogelberg gegründetes Werk, wo unter Ausnut- zung guter Wasserkräfte Metallbleche gefertigt wurden. Wenige Jahre später kam in Friedrichs- hütte ein neues Walz- und Drahtwerk hinzu. 1871 errichtete Noell in Helle bei Altroggenrahmede ein weiteres großes Walzwerk, bald darauf entstand ein weiteres Kupferblechwalzwerk im Rahmedetal sowie große Kupferdraht- und Stangenwerke in Lüdenscheid. 1898 Umwandlung in eine AG. Die Weltwirtschaftskrise überstanden die WKM mit ihren Tochterfirmen nur mit Not, 1933 ging die Beschäftigtenzahl auf 380 zurück. Doch die Sanie- rung gelang. 1935 Umstellung der Produktion von Freileitungsmaterial von Kupfer auf Rein- und Stahlaluminium. Börsennotiert in Frankfurt und Düsseldorf, 1969 Abschluss eines Beherrschungs- vertrages mit dem Großaktionär Vereinigte Deut- sche Metallwerke AG, Frankfurt a.M. Die Herstel- lung von Halbfabrikaten aus NE-Metallen wurde später Richtung Endprodukt erweitert um Kunst- stofferzeugnisse sowie Geräte und Apparate für den Haushalt und den medizinischen und indu- striellen Bereich. Zu den Beteiligungen zählt auch die als Hersteller von Rundfunk- und Fernsehgerä- ten berühmt gewordene Fa. Graetz KG im westfäli- schen Altena. 1992 Verkauf des operativen Geschäfts an die Leonische Drahtwerke AG. 1994 Sitzverlegung nach München. 1995 dokumentiert die Umbenennung in “WKM Terrain- und Beteili- gungs-AG” die entsprechende Änderung des Geschäftszwecks beim börsennotiert gebliebenen AG-Mantel. Schöner G&D-Druck mit Originalunter- schriften. Lochentwertet. Maße: 24,7 x 33,3 cm. Vorkriegsausgaben der WKM waren zuvor voll- kommen unbekannt! Nur 2 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 714 Schätzpreis: 800,00 EUR Startpreis: 350,00 EUR Westphälische Marmor-Werke AG zu Allagen bei Soest Actie 100 Thaler, Nr. 5234 Berlin, 21.3.1872 EF/VF Gründeraktie, Auflage 7.250 (R 8). Kern des Unter- nehmens war das beeindruckend schöne heutige “Haus Dassel” in Allagen. Diese prächtige Villa hatte 1840 Viktor Röper gebaut, im Jahr der Eröff- nung seines Eisen- und Kettenwerkes an der Möhne. 1860 ging er in Konkurs. Jahre später erwarben die Westphälischen Marmor-Werke die Villa mit dem weitläufigen Grundstück, um hier westfälischen Marmor aus Soest und Lippstadt zu verarbeiten. Schon 1877 wurde diese AG wieder aufgelöst. 1886 pachtete Georg Dassel aus Düssel- dorf den Betrieb und erwarb ein Jahr später das ganze Anwesen. 1969 wurde das Werk von Allagen zum Lietwerk umgesiedelt. Die Gemeinde erwarb das “Haus Dassel”, die alten Fabrikgebäude wur- den abgerissen und das Gelände parkähnlich gestaltet. Das Unternehmen selbst ist als “Natur- steinkontor Allagen” und “Dassel Marmor + Gra- nit” noch heute aktiv. Die frühere AG war eine typi- sche Schöpfung der Gründerzeit: “Vorgekauft von Hermann Geber, im März 1872 den unglücklichen Actionären mit einem riesigen Aufschlag für nicht weniger denn 625.000 Thaler überwiesen; während der Prospect diesen Preis einen “beispi- ellos billigen” nannte, herbeigeführt durch “eine eigenartige Verkettung von Umständen”: “Einer der bisherigen Besitzer, der Chef der Firma, hat nämlich seinen Wohnsitz in Java”, weshalb er aus- scheiden wollte. Die edlen Gründer waren: Isidor Platho, Eduard Bercht, R.A. Seelig und Eduard Stahlschmidt in Berlin, Johann Baptist Prang in Allagen, Gustav Siegel in Magdeburg, Bernhard Hüffer in Leipzig.” Im Aufsichtsrat waren Baumei- ster, Architekten, Bildhauer. “Es war dies also eine artistisch-philologische Gründung, die Künstler und Gelehrte dem Publikum darboten. Doch um so trauriger gestaltete sich das Resultat: die 725.000 Thaler Actien gaben nie eine Heller Divi- dende, und der Cours schwankte zwischen 1 und 0.” Maße: 23,5 x 32,8 cm. Mit anh. Kuponbogen. Nr. 715 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 300,00 EUR Wetterauer Druckerei und Verlag AG Namensaktie 100 RM, Nr. 498 Friedberg (Hessen), 1.1.1932 EF/VF Auflage 500 (R 11) . Gegründet 1907 als “Neue Tageszeitung” Druckerei und Verlag AG, 1930 umbenannt wie oben. Die erstmals am 1.1.1908 erscheinende “Neue Tageszeitung”, gedruckt in einer modernen, zu diesem Zweck neu errichteten Druckerei in Friedberg, Hanauer Str. 12, war keine unabhängige Tageszeitung, sondern eher als “Kampfblatt der Bauern” zu sehen und im rechten bis rechtsextremen Lager verortet. Träger der Zei- tung war der Hessische Bauernbund. Die Gleich- schaltung der Presse in der Zeit des Nationalso- zialismus machte diese Zeitung, obwohl überaus linientreu, überflüssig. Eine Daseinsberechtigung als Lokalzeitung im Raum Friedberg bestand 156 Auktionshaus Gutowski • 51. Auktion Historischer Wertpapiere am 19. November 2012 Nr. 712 Nr. 713 Nr. 714 Nr. 715

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