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51. Auktion am 19.11.2012

Nr. 197 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt Landwirtschaftliche Zentralbank 6 % Gold Bond 1.000 $, Specimen Berlin, 15.10.1927 VF (R 10) Die 1949 neu formierte heutige Landwirt- schaftliche Rentenbank ist hervorgegangen aus der Deutschen Rentenbank (gegründet 1923 als Währungsbank zur Bekämpfung der damaligen Hyper-Inflation) und der Rentenbank-Kreditan- stalt (gegründet 1925 als zentrales Refinanzie- rungsinstitut für den Agrarsektor). Durch Emissi- on von vier Amerika-Anleihen konnte sie in den 30er Jahren beträchtliche internationale Mittel zur Finanzierung des Kapitalbedarfs der deut- schen Landwirtschaft aufnehmen. Heute spielt sie durch Übernahme von Beteiligungen besonders beim Strukturwandel der deutschen Mühlenindu- strie eine große Rolle. Man steigerte sich: Diese Anleihe machte schon 50 Mio. $ aus, plaziert nun- mehr in den USA, Holland, England, Schweden und der Schweiz. Braunviolett/schwarzer Stahlstich, wiederum andere Vignette. Maße: 38,4 x 25,5 cm. Mit anhängenden Kupons, lochentwertet. Obere horizontale Knickfalte am Rand eingerissen. Nr. 198 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 160,00 EUR Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt Landwirtschaftliche Zentralbank 6 % Gold Bond 500 $, Specimen Berlin, 15.10.1927 VF+ (R 10) Königsblau/schwarzer Stahlstich, wieder- um andere Vignette. Maße: 38 x 25,6 cm. Mit anhängende Kupons. Feine Lochentwertung. Nr. 199 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 180,00 EUR Deutsche Schachtbau-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1170 Nordhausen, 15.1.1912 EF/VF Auflage 2.500 (R 6). Kompletter Aktienneudruck nach der Umfirmierung. Gründung 1900 als „Celle- Wietze AG für Erdölgewinnung“ mit Sitz in Hanno- ver. 1911 Übertragung aller Anlagen und Gerecht- samen auf die Ver. Norddeutsche Mineralölwerke AG, den freien Aktionären machte die Deutsche Erdöl-AG dabei ein Umtauschangebot. Ansch- ließend Umfirmierung in Deutsche Schachtbau AG und Sitzverlegung nach Nordhausen, wo die Deut- sche Schachtbau GmbH sowie die Nordhäuser Maschinenfabrik der Deutsche Erdöl AG erworben wurden. Firmenzweck nunmehr: Ausführung aller bergmännischer Arbeiten, insbesondere von Boh- rungen und Schachtabteufungen nach dem Gefrierverfahren. 1939 Verschmelzung mit der Tiefbau- und Kälteindustrie-AG vorm. Gebhardt & Koenig und Änderung der Firma in Gebhardt & Koenig - Deutsche Schachtbau AG. Großaktionär mit über 75 % war die Deutsche Erdöl-AG (DEA), Börsennotiz in Berlin und Hannover. Nach der Ent- eignung 1947 trennten sich die Wege: Der Firmen- mantel wurde 1949 verlagert nach Wietze bei Celle, umfirmiert in Tiefbau- und Kälteindustrie AG, 1957 auf die Tiefbau-AG Unterweser in Abbe- hausen übergegangen. Der 1947 enteignete Nord- häuser Betrieb firmierte danach als „Schachtbau und Bohrbetriebe Nordhausen, VEB der Kohlein- dustrie“. 1990 aus dem Mansfeld-Kombinat her- ausgelöst und als Schachtbau Nordhausen GmbH 1992 reprivatisiert. Maße: 35,8 x 23,9 cm. Nr. 200 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Deutsche Schutzgebietsanleihe von 1911 4 % Schuldverschreibung 5.000 Mark, Nr. 8061 Berlin, 22.6.1911 EF- (R 10) Trotz der Kolonialbestrebungen des Kai- serreichs (Wilhelm II. forderte auch für Deutsch- land einen “Platz an der Sonne” inmitten der ande- ren Kolonialmächte) war deutsches Kapital in einem ganz erstaunlichen Ausmaß desinteressiert an Investitionen in den zunächst “Schutzgebiete” genannten deutschen Kolonien. Dies hemmte die wirtschaftliche Entwicklung dieser Gebiete in einem unvertretbaren Umfang, insbesondere beim Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur mit Eisenbahnlinien als Rückgrat. Zunächst wurde der Finanzbedarf der Kolonien über den Reichshaus- halt gedeckt, was 1890-1900 eine der Hauptursa- chen der sprunghaft steigenden deutschen Staats- verschuldung war. Nach einer Bereisung der Kolo- nien in Begleitung seines Sekretärs Walter Rathe- nau kam Kolonialstaatssekretär Dernburg 1908 auf die Idee, die vier Schutzgebiete (Deutsch-Ostafri- ka, Kamerun, Togo und Deutsch-Südwestafrika) unter Bürgschaft des Deutschen Reichs eigene Anleihen aufnehmen zu lassen und damit den Reichshaushalt zu entlasten. Die Idee, Schulden in Schattenhaushalte auszulagern, hat in Deutsch- land also schon eine lange Tradition. Mit den so am Kapitalmarkt aufgenommenen Mitteln wurde vor allem der koloniale Eisenbahnbau forciert. Der 1894 begonnene Bau der Usambarabahn in Deutsch-Ostafrika war endlich 1905 zu Ende gebracht worden. Etwas schneller kam der 1897 begonnene zweite koloniale Bahnbau in Deutsch- Südwestafrika zu Ende, nämlich 1902. Togo trat 1904 in das Eisenbahnzeitalter ein und Kamerun schließlich 1909. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges waren in den deutschen Kolonien (ohne China), finanziert über die Schutzgebietsanleihen, bereits 4.500 km Bahnlinien in Betrieb, nämlich in Deutsch-Ostafrika (Usambarabahn, Mittelland- bahn und Ruandabahn), in Kamerun (Manenguba- bahn und Mittellandbahn), in Togo (Küstenbahn, Inlandbahn und Hinterlandbahn) sowie Deutsch- Südwestafrika (Swakopmund-Windhuk, Otavi- bahn, Südbahn, Windhuk-Keetmanshoop und Ambolandbahn). Zwischen 1908 und 1914 wurde (mit Ausnahme von 1912) jedes Jahr eine Schutz- gebietsanleihe begeben, deren Verteilung auf die vier Schutzgebiete entsprechend den Finanzbe- dürfnissen des Eisenbahnbaus jeweils völlig unterschiedlich geschlüsselt war. Trotz des Verlu- stes der Kolonien als Folge des verlorenen 1. Welt- krieges musste das Deutsche Reich die Schutzge- bietsanleihen wegen der von ihm übernommenen Bürgschaft weiter bedienen, ehe die Hyperinflati- on 1923 die nominalen Geldwerte vernichtete. Bei der Aufwertung der Reichsanleihen 1926 wurden die Schutzgebietsanleihen ausgeklammert, da das Reich zu dieser Zeit immer noch hoffte, die Kolo- nien zurückzuerhalten. 1928 wurde die Tilgung der Anleihen eingestellt. Die 1911er Anleihe hatte ein Volumen von 38 Millionen Mark. Maße: 32,6 x 22,5 cm. Mit beiliegendem Kuponbogen. Schwer zu finden! 47 Auktionshaus Gutowski • 51. Auktion Historischer Wertpapiere am 19. November 2012 Nr. 197 Nr. 198 Nr. 200 Nr. 199

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