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51. Auktion am 19.11.2012

schaft geführten Gewerbebank. Mit nur 150.000 Mark Eigenkapital (bei einer Bilanzsumme von über 3 Mio. Mark, wobei die Passivseite fast nur aus Spareinlagen bestand) war die Bank nicht kapitalstark genug, um nach der Jahrhundertwen- de eintretende Wertminderungen beim Effekten- konto und im Kreditportfolio aufzufangen. Eine 1902 eilig durchgeführte Kapitalerhöhung rettete die Bank nicht mehr: 1905 mußte Konkurs ange- meldet werden. Es stellte sich heraus, daß zu großzügige Kredite an nur vier Fabriks-Firmen Ursache der Schieflage waren. Vorstand und Auf- sichtsrat der Bank wurden nicht nur vom Kon- kursverwalter auf Schadenersatz verklagt, son- dern im Straßprozeß im März 1907 auch zu Frei- heits- bzw. Geldstrafen verurteilt. Mit Originalun- terschriften. Umrandung aus Kettengliedern. Maße: 33,9 x 22,2 cm. Doppelblatt, mit beiliegen- dem restlichen Kuponbogen. Nr. 225 Schätzpreis: 600,00 EUR Startpreis: 300,00 EUR Dürrwerke AG Aktie 1.000 RM, Nr. 551 Ratingen-Ost, 15.2.1928 VF+ Auflage 1.000 (R 12). Gründung 1889 als Düssel- dorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik vormals Dürr & Co., 1924 umbenannt wie oben. Für den Bedarf des nahen Ruhrgebiets typischer Maschinenbauer: Herstellung von Großdampfkesselanlagen, Spezi- alkesseln, Überhitzern, Kohlentransportanlagen. Eine Zeit lang auch stark in der Produktion von Schiffskesseln. Ab 1961 auch Fertigung von Müll- verbrennungsanlagen. Die Firma setzte stets neue Maßstäbe im Kesselbau und lieferte 1965 den bis dahin größten Dampfkessel in Deutschland ab. 1972 auf Betreiben des gemeinsamen Mehrheit- saktionärs (Deutsche Babcock & Wilcox AG) Fusi- on mit der Balcke & Co. zur Balcke-Dürr AG, Ober- hausen. Produziert wurden zuletzt Windkraftanla- gen, Gasturbinenanlagen, Industriekessel, Gebäu- deausrüstungen aller Art, Rohrleistungssysteme sowie Anlagen für die Oberflächentechnik. 2001 noch mit der Muttergesellschaft zur Babcock Bor- sig AG (neu) fusioniert. 2002 war das dann eine der spektakulärsten Pleiten des Jahrzehnts. Maße: 21,1 x 29,5 cm. Prägesiegel lochentwertet. Mittig leicht rostfleckig, sonst tadellose Erhaltung. Uni- kat! Nr. 226 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 300,00 EUR Duisburger Mühlenwerke AG Aktie 1.500 RM, Nr. 3773 Duisburg, Dezember 1942 EF Auflage 785 (R 11). Gegründet 1866 in Witten/Ruhr als KGaA A. Rosiny & Cie. 1885 Errichtung einer neuen Mühle in Duisburg (zurückgehend auf eine 1860 von Wilhelm Vedder am Duisburger Hafen errichtete Mühle, deren 1900 angefügter Erweite- rungsbau heute als Küppersmühle bekannt und wunderschön wieder hergerichtet ist). 1897 mit Firmensitz Duisburg umbenannt in Rosiny- Mühlen-AG. 1942 umbenannt wie oben anläßlich der Fusion mit der Wittener Walzenmühle AG und der Crefelder Mühlenwerke AG. Börsennotiert im Freiverkehr Düsseldorf, Mehrheitsaktionäre waren die Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt und die Deutsche Zentralgenossenschaftskasse. Bis in die 1950er Jahre expandierte die Mühlen- und Getreideindustrie im Duisburger Innenhafen, 1959 entsteht noch ein 5stöckiger Mühlen- und Spei- cherkomplex (heute Sitz des Stadtarchivs und des Kultur- und Stadthistorischen Museums). 1966 Übernahme der Dortmunder Mühlenwerke AG. 1973 in eine GmbH umgewandelt, 1977 stillgelegt. Lochentwertet. Maße: 20,9 x 30,2 cm. Nur 2 Stücke sind bis heute erhalten geblieben. Nr. 227 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR E. H. Danziger & Co. AG Vorzugsaktie 1.000 Mark, Nr. 880 Hamburg, Dezember 1921 EF- Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 10). Gründung am 15.12.1921 durch Hamburger Kaufleute und Ban- kiers zwecks Export und Import von Waren aller Art, Durchführung von Kommissionsgeschäften in Waren aller Art sowie Durchführung aller mit der Industrie und Finanz verknüpften Transaktionen, wie auch der damit in Zusammenhang stehenden Geschäfte banktechnischer Art. Am 22.6.1926 von Amts wegen gelöscht. Maße: 26,2 x 35,3 cm. Nr. 228 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR E. & M. Bollmann AG Aktie 1.000 RM, Nr. 266 Bremen, August 1940 EF+ Auflage 320 (R 7). Gründung im Mai 1923. Betrieb von Essig-, Spirituosen- und Likörfabriken.1936 wurde das in Wesermünde am Fischereihafen gele- gene veraltete Fabrikgebäude verkauft. Der gesamte Betrieb wurde in der neuen Wulsdorfer Fabrik zusammengefaßt. Lochentwertet. Maße: 20,8 x 29,7 cm. Nr. 229 Schätzpreis: 1.250,00 EUR Startpreis: 750,00 EUR Eduard Lingel Schuhfabrik AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 3311 Erfurt, Dezember 1909 VF- Auflage 1.000 (R 11). 1925 umgestellt auf 20 RM, 1933 eigentlich durch Neudrucke ersetzt. Georg Michael Eduard Lingel (1849-1922) machte eine Kaufmannslehre in einem Barmer Textilbetrieb, lernte drei Fremdsprachen und beschloss im Alter von 23 Jahren, Unternehmer zu werden. Im Haus “Zum Krummen Hecht” am Fischersand 9 in der Erfurter Altstadt nahm Lingel 1872 mit 5 Arbeitern die Schuhproduktion auf. Ganze 36 Paar Zeugstie- fel schaffte er damals am Tag. Nur zwei Jahre spä- ter stellte Lingel statt Zeugstiefeln jetzt Lederstie- fel her, beschäftigte bald 300 Arbeiter und kaufte für den stark gewachsenen Betrieb das Haus Herr- mannsplatz 5. 1877/78 sandte Lingel eine Delegati- on in die USA, um die dortigen Fertigungsmetho- den zu studieren, anschließend stellte er seinen Betrieb von Handarbeit auf mechanische Schuhfa- brikation um. Bald gingen große Exportaufträge aus Schweden, Holland sowie Nord- und Südame- rika ein. 1887 zerstörte ein Feuer die Fabrik, die aber sofort mit einer Vergrößerung auf 50.000 qm Produktionsfläche in der Landgrafenstr. 1 wieder aufgebaut wurde. Lingel war jetzt vor allem bekannt für rahmengenähte Herrenschuhwaren, eine Spezialität waren Dr. Lahmanns Gesundheits- stiefel. 1898 wandelte Lingel die Firma in eine AG um und zog sich zu Beginn des 1. Weltkrieges aus der Leitung zurück, nachdem kriegsbedingt jede Kreativität verschwand und die Fabrik statt des- sen nur noch Militärstiefel produzierte. Nach Auf- hebung der Zwangswirtschaft 1919 ließ sich der Weltruf der Lingel-Schuhe wieder herstellen, zudem konnten 1920 auch noch die lokalen Wett- bewerber Mella Schuhfabrik und Friedrich Metz- 53 Auktionshaus Gutowski • 51. Auktion Historischer Wertpapiere am 19. November 2012 Nr. 225 Nr. 226 Nr. 227 Nr. 228

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