Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Katalog-57

haltige Abraum wurde in einer zeitgleich errichte- ten Ziegelei verarbeitet. 1888 Ausgliederung des Bergbaubetriebes in die ILSE Bergbau-AG. Bereits 1885 hatte man auf Grube ILSE den Tagebaube- trieb eingeführt; für die Abraumbewältigung nutz- te man moderne Dampfbagger. Bis 1900 wurden zahlreiche neue Gruben aufgeschlossen und Bri- kettfabriken errichtet. Die Ziegelei der ILSE erlang- te auch kunstgeschichtliche Bedeutung durch die anspruchsvolle Herstellung von Figuren des Bild- hauers ERNST BARLACH. Architekturgeschicht- lich interessant ist die als Arbeitersiedlung errich- tete “Gartenstadt Marga” bei Brieske, die als früheste Umsetzung des Gartenstadtgedankens in Deutschland gilt. Schon 1924 war die ILSE das größte Bergbauunternemen östlich der Elbe. Mehrheitsaktionär war jetzt der Aussiger Pet- schek-Konzern, eine Schachtelbeteiligung besaß die reichseigene VIAG. 1938 übernahm die VIAG im Zuge einer “Arisierung” die Anteile der jüdi- schen Familie Petschek (nach 1945 wurden die früheren Aktionärsverhältnisse wieder herge- stellt, wobei die Petschek-Gruppe inzwischen nach New York emigriert war). In den 1940er Jah- ren wurden in drei Tagebaubetrieben in den Krei- sen Calau, Hoyerswerda und Spremberg jährlich fast 15 Mio. t Braunkohle gefördert, die dann an 8 eigene Brikettfabriken und 6 eigene Verbund- kraftwerke gingen. In der späteren DDR wurden nach 1945 etwa die Hälfte der Anlagen von den Sowjets demontiert, ansonsten gingen die Betrie- be nach der 1947 erfolgten Enteignung in Volks- eigentum über und kamen nach der Wende 1990 letztendlich zur Laubag (Lausitzer Braunkohle AG) bzw. der Mibrag (Mitteldeutsche Braunkohle AG). Die AG selbst verlegte ihren Sitz 1948 nach Kassel, 1949 nach Bremen und schließlich 1958 nach Köln. Von dem geringen verbliebenen West- vermögen wurde 1947 die Braunkohlengerecht- same am Meißner in Hessen erworben. Wegen Fehlens weiterer Mittel zum Aufschluß 1949 ver- pachtet an die Bergwerk Frielendorf AG bzw. die Braunkohlen- und Brikett-Industrie (Bubiag). Auch die RWE-Aktien wurden ab 1964 wieder ver- kauft, den Erlös investierte die ILSE über die “Ilse Energie- und Industrieanlagen GmbH” in den Kraftwerksbau, bei der sich 1966 zusätzlich die Bayernwerk AG beteiligte. Zuletzt börsennotiert in Düsseldorf und Berlin. 1973 Abschluß eines Ergebnisabführungsvertrages mit der VIAG, 1994 auf die VIAG verschmolzen. Großformatig und sehr dekorativ, Hermes- und Adler-Vignetten in der Umrahmung, Hammer und Schlegel groß im Unterdruck. Maße: 30,2 x 38,6 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 397 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 175,00 EUR Industrie- und Handels-AG Aktie 80 RM, Nr. 2001 Walle, Kreis Gifhorn, 21.11.1924 EF/VF Auflage 3.000 (R 10). Gründung 1922 in Hannover. Bis 1924: Bergwerk- und Industrie-AG in Berlin- Schöneberg, danach Industrie- und Handels-AG in Walle. Betrieb von Bergwerks- und industriellen Unternehmungen jeglicher Art. Bilanzen wurden ab 1934 nicht mehr veröffentlicht, ab 1940 nicht mehr in den Handbüchern verzeichnet. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nur 5 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 398 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Industrie-Gesellschaft für Steine und Erden GmbH Antheilschein 5.000 Mark, Nr. 104 Frankfurt a.M., 16.8.1900 EF/VF (R 9) Gründung am 7.7.1900. Später Sitzverlegung nach Eschershausen zur Vorwohler und Limmer Asphaltgruben AG. Sehr hübscher G&D-Druck. Maße: 35,6 x 25,4 cm. Eingetragen auf General- Direktor G.A. Jüthe, rückseitig übertragen auf die Magdeburger Privat-Bank AG, Originalsignaturen. Nr. 399 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR Industriebau - Held & Francke AG Aktie 1.000 RM, Nr. 1620 Berlin, Oktober 1928 EF Auflage 2.000 (R 9). 1872 gründen Otto Held und August Francke in Berlin eine Bauunternehmung. Bald werden mehrere hundert Mitarbeiter beschäftigt, weil man mit der Ausführung bedeu- tender Bauten betraut wird: Held & Francke baut das Reichsversicherungsamt, den Preußischen Landtag, den Berliner Dom sowie die Zantrale der Deutschen Bank in der Mauerstraße. Nach der Umwandlung in eine AG im Jahr 1906 kommen weitere Renommier-Aufträge: die Akademie der Wissenschaften, das Kaiser-Friedrich-Museum, der Marstall, die Staatsbibliothek, die Zentrale der Elektrischen Hoch- und Untergrundbahn. 1921 werden die Geschäftsaktivitäten in Süddeutsch- land in die “Süddeutsche Held & Francke Bauakti- engesellschaft” in München mit Ndl. in Stuttgart ausgegründet. Im Jahr 1927 erwirbt die finanziell schwache Industriebau AG Berlin-Breslau-Katto- witz (gegründet 1911 als “Schlesische Eisenbeton- bau-AG” in Kattowitz und seit 1921 mit Hauptsitz in Berlin) heimlich die Aktienmehrheit bei Held & Francke, noch im gleichen Jahr fusionieren beide Firmen. In der Weltwirtschaftskrise gerät die Firma 1929 an den Rand der Insolvenz, die 1930er Kapitalerhöhung schafft nicht mehr genug Luft, 1931 lassen die Banken das Berliner Stammhaus fallen und stützen nur noch die süddeutsche Tochtergesellschaft. Die Aktien der Süddeutsche Held & Francke Bauaktiengesellschaft gehen aus der Konkursmasse an die Maffei’sche Erbenge- meinschaft. Das Unternehmen etabliert sich am Markt so gut, daß 1940 der Namenszusatz “Süd- deutsche” entfällt. 1950-65 dehnt sich die Held & Francke AG deutschlandweit aus und baut ein starkes Auslandsgeschäft auf. 1990 erwirbt die Philipp Holzmann AG nahezu alle Aktien. Mit deren Insolvenz im Jahr 2002 ist auch das Schick- sal von H&F endgültig besiegelt. Lochentwertet. Maße: 20,9 x 29,7 cm. Nur 10 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 400 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 260,00 EUR Industriebau - Held & Francke AG Aktie 1.000 RM, Nr. 996 Berlin, September 1930 EF/VF Auflage 1.440 (R 11). Lochentwertet. Maße: 20,9 x 29,7 cm. Nur 2 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! 77 Auktionshaus Gutowski • 57. Auktion Historischer Wertpapiere am 17.11.2014 Nr. 397 Nr. 398 Nr. 399 Nr. 400

Seitenübersicht