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Katalog-57 - Grossbritannien

Großbritannien Nr. 894 Schätzpreis: 275,00 EUR Startpreis: 80,00 EUR Englischer Staat Consolidated £ 3 per Cent Annuities 3 % Staatsanleihe 150 £ London, 9.2.1791 VF England ist das Land, dass am frühesten zu einem wirklichen Staatskredit gelangte und die Formen der öffentlichen Schulden vor allen anderen Län- dern ausgebildet hat. 1694 wurde die Bank von England gegründet. Die Gründung kam dadurch zustande, dass dem Staate von wenigen Gläubi- gern 1,2 Mio. £ als Kredit vorgestreckt wurden und der Staat den Gläubigern dafür Korporationsrech- te verlieh. Dieser Kapitalbetrag von 1,2 Mio. £ bil- dete den Grundstock der Bank, an den sich im 18. Jh. weitere Schulden anlegten. Ihre Bedeutung erhielt die Bank durch ihr Verhältnis zu den Staatsschulden. Die Bank von England ist die Ver- walterin der englischen Staatsschulden. Diese Staatsschulden zerfielen in vier grosse Gruppen, wobei der Schwerpunkt für die Zeit bis 1914 auf den fundierten Schulden lag. Fundierte Schulden sind die ewigen Rentenschulden, die “Permanent Annuities”, die auch als Konsols bezeichnet wur- den, die nicht getilgt wurden. Annuitätenschul- den, Leib- und Zeitrenten, oder “Terminable Annuities” waren Tilgungsschulden. Andere Kapi- talverbindlichkeiten, als “Sonstige Schuld” bezeichnet, waren reproduktive Tilgungsschul- den. Schwebende oder unfundierte Schulden waren kurz- und mittelfristige Tilgungsschulden, wie z.B. Exchequer Bonds, Exchequer Bills und Treasury Bills. Die Aufnahme der fundierten Schulden stand im wesentlichen im Zusammen- hang mit der Kriegsführung oder mit dem Unter- halt der Kolonien. Vorliegende Annuity geht zurück auf “...Act of of Parliament, made in the 25th Year of the Reign of His Majesty King George II. entitled, An Act for converting the several Annuities therein mentioned into several Joint Stocks of Annuities, transferable at the Bank of England. Druck auf Büttenpapier, handschriftlich ergänzt, mehrfach original signiert. Mit dieser Anleihe sollte die Staatskasse 5 Mio. £ einnehmen: 4,5 Mio. in Annuities und 0,5 Mio. in Lotterielosen. Maße: 16,3 x 20,3 cm. Knickfalten, insgesamt eine sehr schöne Sammlerqualität. Sehr früh und äußerst selten! Nr. 895 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Paris Gigantic Wheel and Varieties Company, Ltd. 5 shares à 1 £, Nr. 7014 London, 21.10.1898 VF Das erste feststehende Riesenrad der Welt mit 80,5 m Höhe erbaute 1893 der Brückenbauer Georg W. Ferris anläßlich der Weltausstellung in Chicago als Antwort auf den Eiffelturm, der 1889 zur Pariser Weltausstellung gebaut worden war. Nach der Ausstellung wurde dieses Riesenrad abgebrochen, zur Weltausstellung 1904 in St. Louis wieder aufgebaut und 1906 endgültig ver- schrottet. Der britische Marineoffizier Walter B. Basset ist von den Riesenrädern fasziniert und und baut sie zunächst in London (1894) und Blackpool nach, 1897 errichtet er im Wiener Pra- ter das einzige bis heute erhalten gebliebene Rie- senrad, 1898 baut er in Paris das mit 40 Wagen (Wien: damals 30 Wagen) größte Riesenrad der Welt. Wirtschaftlich waren Bassets Projekte ohne Erfolg: Die Riesenräder in London, Blackpool und Paris wurden bald wieder abgebrochen und ver- schrottet; das Wiener Riesenrad entging diesem Schicksal nur, weil kein Schrotthändler wenig- stens so viel zahlen wollte, daß es die Abbruchko- sten gedeckt hätte. Ende 1999 bekam dann das durch Zufall erhalten gebliebene Riesenrad im Prater mit dem “Millenium Wheel” in London wie- der ein Geschwisterchen. Sehr dekorativer Druck von Waterlow & Sons, Ansicht des Pariser Riesen- rades, das genauso wie das berühmte Wiener Rie- senrad im Prater aussah und ebenso wie dieses mittels einer englischen Gesellschaft finanziert wurde. Außerdem Vignette einer barbusigen Fortuna, die Geld regnen läßt. Zweisprachig eng- lisch/französisch. Maße: 27,1 x 38 cm. Mit kpl. anh. Kupons. Nr. 896 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 250,00 EUR Peninsular & Oriental Steam Navigation Co. Certificate of Transfer für 74 shares à 50 £, Nr. 5898 London, 24.3.1865 EF/VF Ursprung der später zeitweise größten Reederei der Welt war die 1834 gegründete “Peninsular Steam Navigation Co.” mit Liniendiensten von Großbritannien nach Spanien und Portugal (Vigo, Porto, Lissabon und Cadiz). 1840 erhielt die bald darauf in P&O umbenannte Ges. von der briti- schen Admiralität den Zuschlag für die Postbeför- derung nach Indien, es folgten 1845 Ostasien und 1852 Australien und Neuseeland. Bereits 1858 startete P&O, inzwischen ohnehin die größte Ree- derei der Welt, einen Transpazifik-Dienst von Aus- tralien zu den US-Häfen an der Westküste und ins kanadische Vancouver. Zwischen 1900 und 1920 wurden auch fast alle anderen erfolgreichen briti- schen Reedereien von P&O übernommen. Die Fusion 1960 mit der Orient Steam Navigation Co. zur P&O Orient Line Ltd. sollte der zunehmenden Konkurrenz von Flugzeug und Containern begeg- nen, doch das reichte nicht. 1972 wurden die Akti- vitäten in der P&O Passenger Division (Kreuzfahr- ten, Fähren) und der P&O Cargo Division (Con- tainerdienste) konzentriert, für alle anderen bis dahin geführten Tochterreedereien bedeutete das praktisch das Ende. Danach ging es mit P&O wie- der aufwärts. 1974 wurde die US-Reederei Prin- cess Cruises gekauft und zu einer der größten Kreuzfahrtlinien der Welt ausgebaut. Im Fähr- und Containergeschäft kam es zu einer weitreichenden Zusammenarbeit mit der niederländischen Nedl- loyd-Reederei. 2000 erwarb P&O den deutschen Clubschiffbetreiber AIDA Cruises. 2002 sollten die P&O-Kreuzfahrtaktivitäten mit dem Branchen- zweiten Royal Carribean Cruise Line zum neuen Weltmarktführer fusionieren. Das ließ sich der bis- herige Branchenprimus (Carnival Corp.) nicht gefallen und bot an, die P&O-Kreuzfahrtaktivitäten für 1,2 Mrd. $ in bar zu kaufen. Die P&O-Aktionäre stimmten zu, und 2004/05 wurden auch die Con- tainerdienste (Royal P&O-Nedlloyd) für 2,4 Mrd. $ an den dänischen Rivalen A. . Moller-Maersk ver- kauft. Danach besaß P&O nur noch das Fährge- schäft (P&O Ferries) und die Sparte Hafenbe- trieb/Logistik (P&O Ports). Für diesen Rest bot Dubai Ports Worldwide Ende 2005 in bar 5,75 Mrd. $, und nach Beseitigung der Bedenken des US- Kongresses ging der Deal über die Bühne. Aller ihrer Aktivitäten beraubt, hörte die einstmals weltgrösste Reederei Ende 2006 auf zu existieren, und die Aktionäre gingen mit einem Sack voller Bargeld nach Hause. Als vollgültiges Aktienzertifi- kat zu betrachten, da spätere Transferzertifikate besagen: “This certificate is the only document issued to the transferee when shares are transfer- red; the original share certificates do not pass from hand to hand.” Maße: 18,8 x 18,8 cm. Zweitäl- teste bekannte P&O-Aktie! Nur fünf Stück dieses Typs wurden Anfang der 1990er Jahre in England gefunden. Nr. 897 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Staffordshire Joint Stock Bank Ltd. 5 shares à 25 £, Nr. 1717 Birmingham, 30.12.1865 EF/VF Die 1864 gegründete Bank hatte ihren Hauptsitz in der Temple Row in Birmingham sowie etliche Filia- len in der damals ganz von der Montanindustrie geprägten Grafschaft Staffordshire in Mitteleng- land. Durch Übernahmen ab 1891 letztlich in der Hongkong & Shanghai Banking Corp. aufgegangen. Wunderschöne Vignette: im Vordergrund Fortuna mit Füllhorn und Merkur-Insignien, dahinter eine blühende Landschaft mit Hochöfen, rauchenden Schloten und Eisenbahn. Originalsignaturen. Maße: 20,7 x 25,5 cm. 165 Auktionshaus Gutowski • 57. Auktion Historischer Wertpapiere am 17.11.2014 Nr. 894 Nr. 895 Nr. 896 Nr. 897 For questions please email me at gutowski@mail.de

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