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Katalog-57

Nr. 836 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Westliche Boden-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 6601 Berlin, August 1903 VF+ Auflage 6.000 (R 7). Gegründet 1902/03. Die Gesell- schaft übernahm die restlichen Terrains der Ber- lin-Wilmersdorfer Terrainges. i.L. an der Uhland-, Pfalzburger-, Nassauischen und Güntzelstraße. Weiter erwarb sie von der Neue Boden AG ein 4,6 ha großes Terrain zwischen Albrecht-Achilles-, Brandenburger, Paulsborner Straße und Kurfür- stendamm sowie weitere 4,8 ha am Hohenzollern- damm zwischen Sigmaringer, Sächsische und Pommersche Straße. Eine Kapitalerhöhung nur 7 Monate nach der Gründung diente dem Erwerb eines Terrains von 26,1 ha zwischen Fehrbelliner Platz und Berliner Straße von der Familie Blisse. Börsennotiz Berlin. Nach Parzellierung und erfolg- reichem schnellen Verkauf der Grundstücke 1906 in Liquidation gegangen, 1924 erlosch die Firma. Kapitalerhöhung noch im Gründungsjahr. Rücksei- tig fünf Liquidations-Rückzahlungen aufgestem- pelt. Maße: 26,3 x 35,2 cm. Nr. 837 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Wiedemannsche Druckerei AG Aktie 100 RM, Nr. 310 Saalfeld (Saale), 12.7.1938 EF Auflage 50 (R 8). Aus dem bereits 1673 gegründe- ten Offizin Johann Ritter ging 1714 mit Ritters Tod dieses Traditionsunternehmen hervor, seit 1743 in Wiedemann‘schem Familienbesitz (Ritter wurde 1687 zum Hofbuchdrucker ernannt und erhielt das Druck-Monopol für das Herzogtum Sachsen-Saal- feld). 1880 Errichtung eines Fabrikneubaus in der Georgstr. 22, überregional bekannt wird die Druckerei vor allem durch ihre Abziehbilder. Nach dem Konkurs 1913 Gründung der „Buchdruckerei und Kunst-Anstalt AG“ als Auffanggesellschaft durch den jüdischen Kaufmann Dr. Leo Gutmann (der Deutschland 1933 verließ). Ab 1922 Betriebs- vergrößerung mit Schwerpunkt Lithographie (u.a. Druck des Saalfelder Not- und Inflationsgeldes), die Beschäftigtenzahl steigt auf 220. Im Jahr 1935 erneuter Anschluß-Konkurs, nach Sanierung 1937 Fortsetzung der AG, die inzwischen zu 100 % dem Betriebsleiter Hermann Diemert gehörte. Nach der Enteignung 1945 wird der Betrieb zunächst in eine Wäscherei für die Rote Armee umfunktio- niert, da Druckaufträge weitgehend ausbleiben. 1951 wird Wiedemann als Werk III Teil des VEB Vereinigte Abziehbilderwerke Leipzig, Nerchau, Saalfeld (ab 1967 VEB Technodruck). Buch- und Offsetdruck werden an den VEB Ernst Thälmann in Saalfeld abgegeben, Spezialisierung auf den keramischen Buntdruck für die Porzellanindu- strie. 1971 mit westlicher Technik Umstellung auf Siebdruck, 1975 dem Kombinat Feinkeramik Kahla angegliedert. Nach 1990 reprivatisiert, ab 1993 wieder unter dem Namen Wiedemannsche Druckerei tätig, nach diversen Eigentümerwech- seln 2000 durch die Könitz Porzellan GmbH über- nommen. Heute auf aufwendige Dekore in Sieb- drucktechnik spezialisiert, außerdem beherrscht die Druckerei mit jetzt noch knapp 30 Beschäftig- ten als eine der wenigen noch die Technik der Handlithographie. Sehr interessanter Art-Deko- Unterdruck mit Firmenemblem. Uups, das hätte einer Druckerei nicht passieren dürfen: Ausge- rechnet bei der eigenen Aktie vergaß mas im Fir- mennamen ein „s“, da heißt es nun „Wiedemann- che“. Überdruck auf 1.000 RM. Kleine Lochentwer- tung unten mittig. Maße: 21,8 x 29,7 cm. Nr. 838 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 80,00 EUR Wiener Lokomotivfabrik AG Aktie 100 RM, Nr. 3821 Wien, November 1939 EF Auflage 90.000 (R 8). Gegründet 1869. Das Werk in Floridsdorf war nicht nur die größte Lokomotivfa- brik des Landes, sondern produzierte ab 1927 Motorstraßenwalzen. Alle österreichischen Loko- motivfabriken kamen unter ein Dach mit der 1930 erfolgten Übernahme der Lokomotivabteilung der Staats-Eisenbahn-Gesellschaft, der Krauss-Loko- motivfabrik in Linz sowie der Fusion mit der Loko- motivfabrik Sigl in Wiener Neustadt. (Gegründet bereits 1842 als erste Lokomotivfabrik der Donau- monarchie in Wiener Neustadt durch den Ingeni- eur Wenzel Günther. 1861 verkaufte er an den Wie- ner Maschinenfabriksbesitzer Georg Sigl, der das Unternehmen zur größten Maschinenfabrik des Landes ausbaute. 1870 verließ die 1.000ste Loko- motive das Werk, das inzwischen 4.000 Mitarbei- ter hatte. 1875 Umwandlung in eine AG. Am 10.7.1916 zerstörte ein TORNADO die Fabrik voll- ständig, nur das Einfahrtstor blieb stehen, es ist heute denkmalgeschützt und der Österreichi- schen Arbeiterbewegung gewidmet). Börsennotiz Wien. 1938 erwarb der große deutsche Konkur- rent Henschel & Sohn GmbH, Kassel die Aktien- mehrheit. Diesen Einstieg Henschels bei Florids- dorf hatte die Arisierung erzwungen. Die Mutter- gesellschaft sowohl von Floridsdorf wie von Wie- ner Neustadt war die Wiener Credit-Anstalt, und an dieser war die jüdische Familie Rothschild mehrheitlich beteiligt. Die Rothschilds wurden - wie alle jüdischen Unternehmer - zum Verkauf gezwungen. Der Inhaber der Henschel-Werke war Oskar R. Henschel, der bereits am 1.4.1933 in die NSDAP eingetreten ist. 1942 wurde aus der ehe- maligen Lokomotivfabrik die Rax-Werke GmbH, ab 1943 wurden hier auch Teile für die V2-Raketen gebaut. Die Rax-Werke waren von Anfang an ein Rüstungsbetrieb von Floridsdorf und galten als Außenlager des KZ Mauthausen. 1946 verstaat- licht und 1956 mit dem ebenfalls verstaatlichten Waggonbauer Simmering-Granz-Pauker AG ver- schmolzen, was das Ende der Wiener Lokomoti- vfabrik bedeutete. Die SGP wurde in den 1990er Jahren von Siemens übernommen und firmiert heute als Siemens Transportation Systems. Maße: 21 x 29,8 cm. Mit Kupons! Nr. 839 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 250,00 EUR Wildunger Zucker-Fabrik AG Actie 200 Thaler, Nr. 2892 Berlin, 1.1.1873 VF+ Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 8). Im Jahr 1856 erwarb der Zuckerfabrikant Martin Wicke aus dem Magdeburgischen von Johann Friedrich Karl Drebes für 12.000 Thaler die so genannte Rote Mühle. Das alte Wohnhaus nebst Mühle wurde am 16./17. Marz 1856 abgebrochen, ebenso die erst kurz vorher errichtete neue Scheune. Es wurde ein niedriger Viehstall erbaut und die gesamte Anlage zu einer Zuckerfabrik eingerichtet. “Dort waren täglich 40 bis 50 Menschen beschäftigt. Die große Wiese bei der ehemaligen Mühle umgepflügt und dort wie auch auf einem großen Teil der Länderei und auf der Giflitzer Meierei viele Zuckerrüben gezogen, wohin täglich zur Sommerzeit 300 Men- schen und Kinder von 15 bis 16 Jahren mit dem Ausmachen von Zuckerrüben beschäftigt wurden. Es entwickelte sich eine außerordentliche Reg- samkeit in der Fabrik und schon am 8.10.1856 wurde der erste Zucker hergestellt. Die Maschinen hatten bereits 10.000 Thaler gekostet und es wurde mehr und mehr Kapital erforderlich. Im Sommer 1866 scheint die Fabrik unter der Last der entstandenen Schulden unterzugehen. Die jähr- lich 10 bis 12.000 Thaler Steuer konnten nicht mehr gezahlt werden, weil die Preise des Zuckers bis auf den niedrigsten Preis heruntergedrückt wurden. Die Arbeiter konnten keinen Lohn mehr bekommen und die Fabrik musste still stehen.” 1868 musste Johann Friedrich Karl Drebes Kon- kurs anmelden. Am 25.11.1872 gründete sich die Wildunger Zucker-Fabrik AG mit Sitz in Berlin. In den Vorstand wurde Carl Allihn gewählt. Die Errichtung der AG sollte wohl in letzter Minute den Untergang der Zuckerfabrik verhindern. Aber es war zu spät. Schon im Frühjahr/Sommer 1874 wurden drei Versteigerungstermine angesetzt. Der Schlusstermin fand am 23.11.1877 statt. Haupt- gläubiger war der Fabrikant Hartung aus Langen- salza. Er machte ein Landgut daraus, gehörten doch immerhin 180 Morgen Land dazu. Maße: 28,1 x 35 cm. Mit Kupons. Aus einem Dachbodenfund! 155 Auktionshaus Gutowski • 57. Auktion Historischer Wertpapiere am 17.11.2014 Nr. 835 Nr. 836 Nr. 837 Nr. 838 Nr. 839

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