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55. Gutowski-Auktion

Nr. 514 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Hugo Stinnes AG Aktie 1.000 DM, Muster Mülheim (Ruhr), o.D. EF (R 10) Schon 1808, noch zu Napoleons Zeiten, gründete Matthias Stinnes (1790-1845) eine Han- dels- und Schifffahrtsfirma. Der Handel mit der Ruhrkohle machte ihn reich und mächtig, er wurde zum größten Reeder auf dem Rhein. 1848 wurde das Unternehmen unter dem Druck der Gläubiger in einer Liquiditätskrise als “Mathias Stinnes’sche Handlungs-Actien-Gesellschaft” erst- mals AG. Dieser ältere Stinnes-Konzern verlor nach dem 1. Weltkrieg an Bedeutung und ging 1928 in dem von Hugo Stinnes sen. (1870-1924) geschaffenen mittleren Stinnes-Konzern auf. Mit weitgespannten Montan-Interessen, der Gründung des RWE, Reedereien, Werften und Handelsakti- vitäten war die 1902 gegründete Hugo Stinnes GmbH seinerzeit der größte deutsche Konzern überhaupt. Nachdem die Söhne von Hugo Stinnes alle väterlichen Weisungen ignorierten und den Konzern damit in weniger als 2 Jahren ruinierten, ging das Vermögen 1926 auf die Hugo Stinnes Cor- poration in New York über, an der amerikanische Banken zu 50% beteiligt waren. Erst 1961 wurde die Corporation liquidiert und pro share wurde eine 100-DM-Aktie der neu gegründeten Hugo Stin- nes AG ausgegeben. 1965 erwarb die VEBA über 95%. 1969 konzentrierte man sich ganz auf Handel und Schifffahrt; die Stinnes-Zechen, die Glaswerke Ruhr und das Chemiewerk Ruhröl wurden an die Hibernia abgegeben. 1995 Neugründung der Stin- nes AG, 1999 brachte die VEBA einen Teil ihrer Beteiligung an die Börse, 2002 landete Stinnes nach einem entsprechenden Übernahmeangebot bei der Deutschen Bahn. Maße: 21 x 29,7 cm. Mehrfach lochentwertet. Nr. 515 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Huttenlocher AG für Maschinen- und Apparatebau Anteilschein 1 RM, Nr. 220 Berlin-Cöpenick, 24.8.1926 EF (R 10) Gründung 1921. Herstellung insbesondere von Flüssigkeitsstandmessern (Huttenlocher- Stand- und Inhaltsmesser für größere Behälter), Motorrad-Bremsnaben u.a. Apparaten der Präzisi- onstechnik sowie Kleinapparatebau. Es bestanden Abteilungen zur Herstellung von Schweröl-Verga- sern, Motorrädern und eine für Gießerei. Am 23.4.1927 Eröffnung des Konkursverfahrens, 1929 erloschen. Maße: 15,2 x 21,2 cm. Nr. 516 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Ilmenauer Porzellan-Fabrik AG Actie 300 Mark, Nr. 358 Ilmenau, 15.9.1879 EF Gründeremission, Auflage 450 (R 7). Gründung als “Ilmenauer Porzellan-Fabrik AG” 1871 zur Über- nahme des schon seit 1777 bestehenden Unter- nehmens. Hauptfabrikate: Haushalts- und Zierpor- zellan. 1935 umbenannt in “Ilmenauer Porzellanfa- brik “Graf von Henneberg” AG”. 1949 enteignet. Alle Ilmenauer Porzellanfabriken wurden 1973 zum “Neuen Porzellanwerk Ilmenau” (NPI) zusam- mengefasst, das weiter unter dem Markennamen “Graf von Henneberg” produzierte. Noch in den 1980er Jahren arbeiteten im NPI etwa 6000 Ilmenauer Menschen. 1990 reprivatisiert als “Graf von Henneberg Porzellan GmbH”. 2002 musste die Produktion eingestellt werden. Mehrere Original- unterschriften. Lochentwertet. 1925 umgestellt auf 200 RM. Maße: 23,8 x 30,6 cm. Nr. 517 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR ILSE Bergbau-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 5529 Grube Ilse b. Senftenberg, 21.2.1903 EF/VF Auflage 500 (R 8). 1871 siedelte sich die ursprüng- lich in Berlin ansässige Chemiefabrik Kunheim & Co. in Bückgen bei Großräschen in der Lausitz an, kaufte dort einige Braunkohlenfelder und errich- tete eine Sauerstofffabrik. Das für die Fabrik benötigte Brennmaterial wurde in unmittelbarer Nachbarschaft auf der Grube ILSE im Tiefbau gefördert. Der im Bergwerk anfallende stark ton- haltige Abraum wurde in einer zeitgleich errichte- ten Ziegelei verarbeitet. 1888 Ausgliederung des Bergbaubetriebes in die ILSE Bergbau-AG. Bereits 1885 hatte man auf Grube ILSE den Tagebaube- trieb eingeführt; für die Abraumbewältigung nutz- te man moderne Dampfbagger. Bis 1900 wurden zahlreiche neue Gruben aufgeschlossen und Bri- kettfabriken errichtet. Die Ziegelei der ILSE erlang- te auch kunstgeschichtliche Bedeutung durch die anspruchsvolle Herstellung von Figuren des Bild- hauers ERNST BARLACH. Architekturgeschicht- lich interessant ist die als Arbeitersiedlung errich- tete “Gartenstadt Marga” bei Brieske, die als früheste Umsetzung des Gartenstadtgedankens in Deutschland gilt. Schon 1924 war die ILSE das größte Bergbauunternehmen östlich der Elbe. Mehrheitsaktionär war jetzt der Aussiger Pet- schek-Konzern, eine Schachtelbeteiligung besaß die reichseigene VIAG. 1938 übernahm die VIAG im Zuge einer “Arisierung” die Anteile der jüdi- schen Familie Petschek (nach 1945 wurden die früheren Aktionärsverhältnisse wieder herge- stellt, wobei die Petschek-Gruppe inzwischen nach New York emigriert war). In den 1940er Jah- ren wurden in drei Tagebaubetrieben in den Krei- sen Calau, Hoyerswerda und Spremberg jährlich fast 15 Mio. t Braunkohle gefördert, die dann an 8 eigene Brikettfabriken und 6 eigene Verbundkraft- werke gingen. In der späteren DDR wurden nach 1945 etwa die Hälfte der Anlagen von den Sowjets demontiert, ansonsten gingen die Betriebe nach der 1947 erfolgten Enteignung in Volkseigentum über und kamen nach der Wende 1990 letztend- lich zur Laubag (Lausitzer Braunkohle AG) bzw. der Mibrag (Mitteldeutsche Braunkohle AG). Die AG selbst verlegte ihren Sitz 1948 nach Kassel, 1949 nach Bremen und schließlich 1958 nach Köln. Von dem geringen verbliebenen Westvermö- gen wurde 1947 die Braunkohlengerechtsame am Meißner in Hessen erworben. Wegen Fehlens wei- terer Mittel zum Aufschluß 1949 verpachtet an die Bergwerk Frielendorf AG bzw. die Braunkohlen- und Brikett-Industrie (Bubiag). 1950 Erwerb von 13 Maximalfeldern im rheinischen Braunkohlenre- vier nahe Jüchen. 1956/57 wurden die Felder wie- der verkauft und der Erlös in RWE-Aktien inve- stiert. Auch die RWE-Aktien wurden ab 1964 wie- der verkauft, den Erlös investierte die ILSE über die “Ilse Energie- und Industrieanlagen GmbH” in den Kraftwerksbau, bei der sich 1966 zusätzlich die Bayernwerk AG beteiligte. Zuletzt börsenno- tiert in Düsseldorf und Berlin. 1973 Abschluß eines Ergebnisabführungsvertrages mit der VIAG, 1994 auf die VIAG verschmolzen. Großformatig und sehr dekorativ, Hermes- und Adler-Vignetten in der Umrahmung, Hammer und Schlegel groß im Unterdruck. Maße: 30,2 x 38,3 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 518 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR ILSE Bergbau-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 10931 Grube Ilse N.-L., 15.4.1918 VF Auflage 5.000. Großformatig und sehr dekorativ, Hermes- und Adler-Vignetten in der Umrahmung, Hammer und Schlegel groß im Unterdruck. Maße: 29,7 x 38,8 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 519 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR ILSE Bergbau-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 28223 Grube Ilse N.-L., 1.5.1920 EF/VF Auflage 15.000. Großformatig und sehr dekorativ, Hermes- und Adler-Vignetten in der Umrahmung, Hammer und Schlegel groß im Unterdruck. Maße: 29,7 x 38,5 cm. Prägesiegel lochentwertet. 96 Auktionshaus Gutowski • 55. Auktion Historischer Wertpapiere am 27. Januar 2014 Nr. 515 Nr. 516 Nr. 517 Nr. 518 Nr. 519

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