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55. Gutowski-Auktion

drich Ehlers in Benitz, inwendig übertragen auf Hans Thyssen, Gertrud Thyssen und Hans Eber- hard Thyssen. Doppelblatt, inwendig mehrere Übertragungen bis 1944. Originalunterschriften. Nr. 802 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Rud. Ley Maschinenfabrik AG Aktie 100 RM, Nr. 1812 Arnstadt, 31.7.1941 EF+ Auflage 770 (R 6). Gegründet 1856 von Rudolf Ley im thüringischen Arnstadt, AG seit 22.6.1909. Her- gestellt wurden zunächst Nähmaschinen, dann Maschinen für die Schuhfabrikation (1886 Vorstel- lung der ersten patentierten Schuhnagelmaschi- ne) sowie für die elektrische Branche. 1905 über- raschte Alfred Ley, der älteste Sohn von Rudolf Ley, die Automobilbranche mit der Vorstellung eines Vierzylinder-Motorwagens. Ebenso mutig war die Erprobung eines Sechszylinders, der 1908 vorgestellt wurde, mit 2,6 Liter Hubraum ein unge- wöhnlich kleines, kompaktes und dabei laufruhi- ges Aggregat. Sportliche Erfolge, u.a. bei Langstreckenrennen in Russland, bewiesen die Belastbarkeit der Ley-Motoren. Die Automobile wurden unter der Marke Loreley verkauft. Nach 1920 wurde die PKW-Produktion nur noch auf Sparflamme fortgesetzt, 1927 Umstellung auf Nutz- fahrzeugbau (Schnelllastwagen). In der Weltwirt- schaftskrise 1933 Umstellung der Produktion auf Kraftfahrzeugteile. Nach 1945 enteignet. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 803 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Rückversicherungs-AG Colonia Namensaktie 200 RM, Nr. 15796 Köln, 26.5.1925 VF Auflage 2.500 (R 7). Gegründet am 30.5.1879 durch Verwaltungsrats- und Direktionsmitglieder der Kölnischen Feuerversicherungsgesellschaft Colo- nia. Durch Ministerial-Reskript vom 6.12.1879 wurde die Vesicherung konzessioniert und am 18.12.1879 ins Handelsregister eingetragen. Bis 1911 wurde das Rückversicherungsgeschäft nur in Feuerversicherungen betrieben, dazu kam dann das Geschäft mit Einbruchdiebstahl- und Lei- tungswasserschädenversicherungen, ab 1924 auch Unfall- und Haftpflichtversicherungen sowie später Transport-, Hagel- und Kraftfahrzeugversi- cherungen. 1960 wird das Rückversicherungsge- schäft eingestellt, seitdem nur noch Vermögens- verwaltung. 1961 Umfirmierung in “Kölnische Ver- waltungs-AG für Versicherungswerte”. Gehalten wird eine wechselseitige Schachtelbeteiligung mit der AXA Colonia Konzern AG. Noch heute im Frei- verkehr Düsseldorf notiert. Lochentwertet. Maße: 29,8 x 21 cm. Randeinriss hinterklebt. Nr. 804 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 80,00 EUR RÜWAG Rügenwalder Wurst- und Fleischwaren-Werk AG Aktie 1.000 RM, Nr. 177 Berlin, April 1928 EF+ Ursprungsauflage 600 (R 9). Gründung 1926. Die Gesellschaft übernahm von der Stadtgemeinde Rügenwalde die Grundstücke Bahnhof- und Bism- arckstraße mit der Verpflichtung, die dort bisher von Georg Schmidthals betriebene Fleisch- und Wurstwarenfabrik wieder in Betrieb zu setzen. Die bekannte Marke “Rügenwalder” wird heute von der “Rügenwalder Wurstfabrik” in Bad Zwische- nahn vertrieben, die der Oldenburger Wurstfabri- kant Carl Müller gründete. Schöner Ornament- Unterdruck, Originalunterschriften, holländischer Börsensteuerstempel. Maße: 21 x 29,7 cm. Nr. 805 Schätzpreis: 175,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Ruhrgas AG (Ruhr Gas Corporation) 6,5% Bond 1.000 $, Nr. 2187 Essen, 1.10.1928 EF/VF (R 8) Gründung 1926 als AG für Kohleverwertung, Gründer waren fast alle der im Rheinisch-Westfäli- schen Kohlensyndikat vereinigten Zechen. 1928 in Ruhrgas umfirmiert. Die Gesellschaft ermöglichte eine wirtschaftliche Nutzung der riesigen Mengen an Kokereigas (seinerzeit 2 Mrd. cbm im Jahr), welches in Ringleitungen gesammelt und an die Abnehmer weiterverteilt wurde. Neben den Sam- melleitungen waren mit Dortmund-Siegen-Nieder- schelden-Wissen, Hamm-Hannover und Duisburg- Köln auch bereits Ferngasleitungen in Betrieb. Allegorischer Stahlstich. Lochentwertet. Maße: 38,2 x 25,3 cm. Mit anhängenden Kupons. Nr. 806 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co. Aktie 1.000 Mark, Blankette Magdeburg-Südost, 29.4.1915 EF (R 9) Gründung 1902 als “Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co.” unter Übernahme der seit 1886 bestehenden Fabrik von Dr. Constantin Fahlberg, dem Entdecker des Süßstoffs Saccharin. Fahlberg, geb. 22.12.1850 im russischen Tambow, erhielt 1868/69 seine erste wissenschaftliche Aus- bildung an der Polytechnischen Schule in Moskau. Anschließend führte er in Berlin erste Zuckerun- tersuchungen durch und studierte dann Chemie in Wiesbaden und Leipzig. Fahlberg promovierte 1873 in Leipzig und war danach für kurze Zeit Direktor der “Chemische Laboratorien Unter- harz”. Dieses nur wenige Monate kurze Gastspiel sollte sich dennoch später als ausschlaggebend bei der Standortwahl für eine Fabrik erweisen. 1874 ging Fahlberg nach New York und eröffnete dort ein Zucker-Labor, 1878 habilitierte er sich an der John Hopkins Universität in Baltimore, wo er als Gast von Ira Remsen an dessen Chemischem Institut Zucker-Analysen durchführte. Auf Vorar- beiten von Remsen aufbauend fand er bei der Oxi- dation von o-Toluensulfamid eher zufällig den künstlichen Süßstoff Saccharin, 500mal stärker als herkömmlicher Zucker. Besuche bei seinem Onkel Adolph List in Leipzig 1882 und 1884 gaben den Anstoß zur industriellen Nutzung der Entdeckung. 1885 begann die Versuchsproduktion in New York, am 18.11.1885 erhielt Fahlberg das Deutsche Reichspatent für den Süßstoff Saccharin. Im April 1886 wurde die Kommanditgesellschaft Fahlberg, List & Co. in Leipzig mit Sitz in Salbke bei Magde- burg gegründet. Am 9.3.1887 nahm die Fabrik die Produktion auf. Bis zur Jahrhundertwende wuchs das Geschäft beständig, dann wirkte sich die Kon- kurrenz der Zuckerindustrie negativ aus. Deren Lobby setzte in Deutschland 1902 sogar ein gesetzliches Süßstoffverbot durch (das wegen Versorgungsmängeln mit Zucker erst im 1. Welt- krieg wieder aufgehoben wurde). Auf das Verbot reagierte Fahlberg mit der Umwandlung in eine AG, um mit neuem Kapital die Produktionspalette erweitern zu können. Neues Haupterzeugnis wurde zunächst Schwefelsäure. Die gravierenden Probleme gingen an Fahlberg nicht spurlos vorbei: 1906 verließ er nach schwerer Erkrankung die Firma, 1910 starb er im hessischen Nassau. Doch 147 Auktionshaus Gutowski • 55. Auktion Historischer Wertpapiere am 27. Januar 2014 Nr. 802 Nr. 803 Nr. 804 Nr. 805 Nr. 806

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