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55. Gutowski-Auktion

Nr. 368 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 140,00 EUR Gaswerk Neu-Petershain und Neu-Welzow AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 23 Bremen, Dezember 1906 VF Auflage 20 (R 9). Gründung 1905 als Gaswerk Hel- lerthal durch die Bremer Firma Carl Francke & Co. 1906 Neugründung als AG und Umbenennung wie oben aufgrund der Ausdehnung der Gaskonzessi- onsverträge auf die Gemeinden Neu-Petershain und Neu-Welzow, während die alten aufgehoben wurden. 1907 wurde die Gasanstalt in Betrieb gesetzt. Die Gaserzeugung erfolgte durch Verga- sung von Steinkohle, die bis 1945 aus dem Ruhrge- biet und danach aus Zwickau, später aus Polen und der ehemaligen UdSSR geliefert wurde. 1949 enteig- net und dem VEB Energieversorgungsbetrieb Cott- bus zugeordnet. 1961 wurde nach dem Bau von Ferngasleitungen aus der UdSSR die eigene Gaser- zeugung eingestellt, die Gasometer wurden 1968 verschrottet. Maße: 29,2 x 23 cm. Doppelblatt, mit beiliegendem Kuponbogen von 1943. Schon der minimalen Auflage wegen eine echte Rarität. Nr. 369 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Gebauer-Schwetschke Druckerei und Verlag AG Aktie 100 RM, Nr. 222 Halle a. S., Januar 1930 EF Auflage 300 (R 6). Die Gebauer-Schwetschke Druckerei und Verlag mbH hatte 1923 das von ihrer Firma seit 1733 betriebene Geschäft in die AG eingebracht. Tätigkeit: Vertragsdruckerei der Deutschen Reichsbahn, Fahrplandrucksachen, Schulbücher, Kataloge u.ä. 1936 umbenannt in Gebauer-Schwetschke Buchdruckerei AG. Das gesamte Verlagsarchiv von 1733 bis 1930 ist von der IZEA -Interdisziplinäres Zentrum für die Erfor- schung der Europäischen Aufklärung - erschlos- sen und digitalisiert worden. Maße: 21,3 x 30,8 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 370 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Gebr. Körting AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 29416 Hannover-Linden, April 1922 VF Auflage 10.000 (R 10). Gründung 1903 unter Über- nahme der seit 1871 bestehenden Fabriken von Berthold und Ernst Körting. Bei der Gründung übernahm ein Syndikat unter Führung der Berli- ner Handels-Gesellschaft, an dem die AEG mit über 25% beteiligt war, nom. 4 Mio. Mark Aktien. Herstellung von Zentralheizungsanlagen, Gasma- schinen, Strahlapparaten, Motoren von 5-1500 PS und Benzinpumpen. Zweigniederlassungen in Köln und Hamburg, Tochtergesellschaften in Argentinien und Mexico. Die elektrotechnische Abteilung wurde als Gebr. Körting Elektricitäts- GmbH verselbständigt und vollständig von der AEG übernommen. 1918 Ankauf der Arbeiterkolo- nie Körtingsdorf mit 43 Wohnhäusern. Als Spätfol- ge der Weltwirtschaftskrise kam die in Berlin bör- sennotierte Körting Anfang der 30er Jahre von zwei Seiten in die Bredouille: Außenstände in Südamerika wurden wegen dortiger Inflation und Zahlungssperren uneinbringlich, zugleich brach der Markt für Zentralheizungs-Anlagen wegen der völligen Flaute im Baugewerbe zusammen. Im März 1932 Konkurs: “Der Konkursverwalter hat in dem Bestreben, einem halben Tausend Volksge- nossen die Arbeitsstätte zu erhalten ... die Betrie- be nicht stillgelegt, sondern nach schärfsten Rationalisierungsmaßnahmen weitergeführt. Der Ruf des Namens Körting und das Vertrauen der alten Kundschaft hat sich während dieser kon- kursmäßigen Fortführung bewährt.” Im August 1932 Gründung der Körting Heizungs-, Maschinen- und Apparate AG als Auffanggesellschaft. Umfir- miert 1955 in Körting AG, 1979 in Körting Hanno- ver AG. Bis heute ein führender Anbieter von Strahlpumpen und Heiz- und Prozess-Wärmetech- nik. Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet. Maße: 26,4 x 37 cm. Mit restlichem Kuponbogen (Talon + 1 Kupon). Nur zwei Stücke wurden 2003 in Holland gefunden. Nr. 371 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Gebr. Niendorf Pianofortefabrik AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1991 Luckenwalde, 19.7.1922 EF Auflage 7.000 (R 9). Gründung Ende 1921 in Pots- dam als Musikinstrumenten-AG, im März 1922 Umfirmierung wie oben und Sitzverlegung nach Luckenwalde (Treuenbrietzener Str. 78). In der Weltwirtschaftskrise suchen etliche Klavierher- steller ihr Heil in einer Großfusion: Mit der Gebr. Niendorf Pianofortefabrik AG als aufnehmender Gesellschaft fusionieren Ende 1929 die Firmen Zeitter & Winkelmann, Braunschweig; Richard Goetze KG, Berlin; Wilhelm Schimmel, Leipzig; Rit- müller & Sohn, Göttingen; Ernst Rosenkranz, Dres- den; Rheinische Pianofortefabrik AG vorm. D. Mand, Koblenz. Damit waren rd. 10% der damals noch völlig zersplitterten deutschen Pianoproduk- tion vereint. Anschließend umfirmiert in Deutsche Pianowerke AG und Sitzverlegung nach Braun- schweig. Fortgeführt wurden lediglich die Betrie- be von Zeitter & Winkelmann in Braunschweig (Fabrikate der teueren Preisklassen, heute Wil- helm Schimmel Pianofortefabrik GmbH) und Gebr. Niendorf in Luckenwalde (Marken der billigeren Preisklassen). Treibende Kraft bei der Fusion waren die Klavierfabrikanten Wilhelm Schimmel sen. in Leipzig und Wilhelm Schimmel jun. in Braunschweig, die anschließend in Aufsichtsrat bzw. Vorstand der Deutsche Pianowerke AG ein- zogen. Gut 7 Monate nach der Fusion stellte diese aber schon die Zahlungen ein und ging Ende 1930 in Liquidation (im HR gelöscht 1934). Die Braun- schweiger Fabrik blieb unter der Leitung von Wil- helm Schimmel erhalten und entwickelte sich bis Ende der 1950er Jahre zur meistverkauften Pian- omarke aus deutscher Produktion. In den 1970er Jahren kompletter Neubau des Werkes, mit Instru- menten wie einem gläsernen Flügel für Udo Jür- gens macht Schimmel Furore. 2006 übernimmt die 4. Generation - 2009 insolvent. Aber das gab’s 1930 ja schon mal ... Großes Querformat, grafisch inter- essante Gestaltung mit ockerfarbenem Wellenun- terdruck und breiter geometrisch gestalteter Bor- düre. Lochentwertet. Maße: 26,3 x 34,3 cm. Nr. 372 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Gebrüder Dopp Maschinen- und Waagenfabrik AG Aktie 20 RM, Nr. 2160 Berlin, Mai 1925 VF+ Auflage 2.500 (R 9). Gründung 1864 als oHG, AG seit 1921. Fabrik in der Eichendorffstr. 20. Herge- stellt wurden Hebezeuge und Waagen. Börsenno- tiz Berlin. 1932 Zahlungseinstellung und Zwangs- vergleich. Lochentwertet. Maße: 20,8 x 29,6 cm. Nur das eine Stück wurde in der Reichsbank vor- gefunden! Nr. 373 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Gebrüder Elbers AG 5% Genußrechtsurkunde 100 RM, Nr. 23 Hagen i. Westf., Januar 1927 EF (R 9) Uralter, bereits 1822 gegründeter Textilbe- trieb. 1895 in eine AG umgewandelt. Vollstufiger Betrieb mit Spinnerei, Weberei, Bleicherei, Färbe- rei und Stoffdruckerei. Fabrikation von Modegen- res und Möbelstoffen. Mehrheitsaktionär war über die Holdinggesellschaft Deutsche Baumwoll AG der Osnabrücker Hammersen-Textilkonzern. Die Weltwirtschaftskrise 1930/31 brachte auch den Hammersen-Konzern in’s Taumeln. Am 3.8.1931 stellte Elbers die Zahlungen ein, entließ fast die gesamte Belegschaft und ging in einen Liquidati- 70 Auktionshaus Gutowski • 55. Auktion Historischer Wertpapiere am 27. Januar 2014 Nr. 368 Nr. 369 Nr. 370 Nr. 371 Nr. 372

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