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55. Gutowski-Auktion

einschließlich des Kessels in Elbnähe am Packhof in Magdeburg selbst. Die eigene Werft für Dampf- schiffe wurde bald um eine Maschinenfabrik für Dampfmaschinen und Kessel erweitert. Dafür erwarb man von der Kloster-Berge-Stiftung ober- halb der bei dieser Gelegenheit schiffbar gemach- ten Sülze in der Gemarkung Buckau ein großes Grundstück, wohin Werft und Maschinenfabrik (im Volksmund bis Ende des 20. Jh. “Alte Bude” genannt) verlegt wurden. 1839 wurde das erste vollständig aus eigener Produktion stammende Dampfschiff “Stadt Magdeburg” als Seitenrad- dampfer gebaut. 1841 Vereinigung mit einem Ham- burger Unternehmen zur “Vereinigten Hamburg- Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie”. Neben zahlreichen Schiffsneubauten verließen die Maschinenfabrik nun auch Lokomotiven sowie Einrichtungen aller Art für die in der Region Mag- deburg bedeutsamen Industriezweige wie Zucker- industrie und Bergbau. Um 1850 waren bereits fast 1.000 Mitarbeiter beschäftigt, für die damalige Zeit war das Werk also schon ungeheuer groß. Die zumeist ungünstige Lage der Elbeschiffahrt, mit der das Unternehmen fast nur Verluste einfuhr, brachte die Verantwortlichen 1865 auf die Idee, nach dem Vorbild der Schifffahrt auf der Seine auch auf der Elbe Kettendampfer mit größerer Schleppkraft bei geringerem Energieverbrauch und Tiefgang einzusetzen. Unter der Leitung des Firmengründers Andreae wurde in Buckau 1868 das in Deutschland erste Kettenschiff gebaut. In Teilstrecken waren bis 1874 dann 233 km Kette bis nach Hamburg verlegt. Diese kluge Entscheidung ermöglichte 1869 erstmals die Zahlung einer Divi- dende. Obwohl die Elbeschiffahrt nun meist Gewinne einfuhr, übertrug man diesen Teilbetrieb 1880 gegen Gewährung von Aktien auf die Deut- sche Elbeschifffahrtsgesellschaft “Kette”. Als Kon- sequenz wurde 1884 die “Vereinigte Hamburg- Magdeburger Dampfschifffahrts-Compagnie” umbenannt in “Maschinenfabrik Buckau AG”. In den 1880er Jahren wurden dann neben Dampfma- schinen und dem Kesselbau Einrichtungen für den Braunkohlebergbau und für Brikettfabriken der bestimmende Produktionszweig. Die ab 1921 bestehende Interessengemeinschaft mit der 1862 in unmittelbarer Nachbarschaft gegründeten Maschinenfabrik R. Wolf AG (Werke in Buckau und ab 1905 auch Salbke, die auf Lokomobile und Dre- schmaschinen spezialisiert waren) mündete 1928 in eine Fusion zur “Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG”. Zuvor war 1924 übrigens eine Fusion zwischen Wolf und der Fa. Heinrich Lanz in Mann- heim gescheitert - für Wolf ein Affront, nachdem man die in Schwierigkeiten geratene Fa. Heinrich Lanz durch Übernahme großer Bankbürgschaften gerade noch gerettet hatte. Ende der 1920er Jahre gewann für die Firma auch der Dieselmotorenbau große Bedeutung. Nach dem 2. Weltkrieg teilte sich die Entwicklung: Die 1946/47 von den Sowjets als “Maschinenfabrik Buckau Wolf der Sowjeti- schen Maschinenbau AG” in eine Sowjetische Akti- engesellschaft (SAG) überführten Betriebe in und um Magdeburg mit wieder fast 4.000 Beschäftigten wurden 1953 zum VEB Schwermaschinenbau “Karl Liebknecht” (SKL). 1956 wurde das Buckauer Werk herausgelöst und dem Georgij-Dimitroff- Werk (ehemals Maschinenfabrik Otto-Gruson) angegliedert. Neuer Sitz des VEB SKL mit nun schon 8.000 Beschäftigten wurde Salbke. 1970 wurde SKL das Stammwerk des Kombinats für Die- selmotoren und Industrieanlagen. 1990 wurde SKL von der Treuhandanstalt zerschlagen. Übrig blieb u.a. die nach der Wende zu MTU Friedrichshafen, heute zur Tognum-Gruppe gehörende SKL Motor GmbH. Die alte Aktiengesellschaft selbst wurde nach der Enteignung 1946/47 verlegt nach Greven- broich in das dortige Zweigwerk (gegründet 1878 als Langen & Hundhausen, 1890 umgewandelt in die Maschinenfabrik Grevenbroich AG), wohin auch viele ehemalige Magdeburger und Salbker Mitarbeiter wechselten. Hier wurden zunächst Motoren, später auch wieder (wie schon einmal bis 1927) Maschinen für die Zuckerindustrie her- gestellt. 1998 Umwandlung in die BWS Technolo- gie GmbH, wobei BWS für Buckau-Wolf Supraton steht. Maße: 26,1 x 34,3 cm. Nr. 653 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR Maschinenfabrik Grevenbroich AG Interimschein 20 x 1.000 RM, Nr. 81-100 Grevenbroich, 14.4.1927 EF Gründeraktie, Auflage 5 (R 10). Gegründet am 15.2.1927 nach Übernahme einer bereits beste- henden Maschinenfabrik in Grevenbroich. Herge- stellt wurden emaillierte Gefäße für Brauereien, Molkereien usw. Sitz der Ges. war bis 27.9.1927 in Grevenbroich, danach in Magdeburg. Im Septem- ber 1927 vollständig in den Besitz der Maschinen- fabrik Buckau R. Wolf AG in Magdeburg überge- gangen. Maschinenschriftliche Ausführung, mit Originalunterschriften. Lochentwertet. Doppel- blatt, Wasserzeichenpapier. Maße: 33 x 20,8 cm. Nr. 654 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Mayener Volksbank Aktie 100 RM, Blankette Mayen, 9.4.1927 EF+ (R 10) Gründung 1878, AG seit 1880. Das Bankge- bäude wurde im 2. Weltkrieg zerstört, danach führten bis Ende der 1950er Jahre nur noch 7 Mit- arbeiter den Bankbetrieb notdürftig weiter. 1960 wurde die Rechtsform der AG aufgegeben, seit- dem wieder eine Genossenschaftsbank. Später Fusion zur Volksbank Mayen-Mendig eG, heute die Volksbank RheinAhrEifel. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Nr. 655 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Mayener Volksbank Aktie 100 RM, Blankette Mayen, 7.3.1929 EF- (R 10) Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kupons. Nr. 656 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Mayener Volksbank Aktie 100 RM, Blankette Mayen, 23.5.1938 EF+ (R 10) Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Nr. 657 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 160,00 EUR Mech. Baumwoll-Spinnerei und Weberei in Augsburg Actie 1.714,29 Mark = 1.000 Gulden, Nr. 115 Augsburg, 16.6.1896 VF 120 Auktionshaus Gutowski • 55. Auktion Historischer Wertpapiere am 27. Januar 2014 Nr. 652 Nr. 653 Nr. 654 Auktionshaus Vladimir Gutowski seit 1986 ununterbrochen im Dienste des Sammlers ! Bonn, Schloß Kommende Ramersdorf, 1987 Nr. 655 Nr. 656

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