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55. Gutowski-Auktion

Apparatebau GmbH in Pfornheim. Schon 1930 hatte zuvor die International Telephone & Tele- graph Corporation (ITT) in New York die Aktien- mehrheit erworben und hielt schließlich 98%. 1956-1958 verschmelzen die Standard Elektrizi- täts-Gesellschaft AG, die C. Lorenz AG, die Mix & Genest AG, die Telephonfabrik Berliner AG, die Süddeutsche Apparate-Fabrik GmbH und die G. Schaub Apparatebau-GmbH zur Standard Elektrik Lorenz AG (SEL). Diese steigt mit der Übernahme der Graetz KG 1961 auch in die Fernsehgerätepro- duktion ein. 1987 verkauf ITT die Beteiligung an die französische Cie. Générale d’Electricité (CGE), die zusammen mit eigenen Telekommunikations- aktivitäten daraus die Alcatel N.V. formt. 1993 wird die Standard Elektrik Lorenz AG umbenannt in Alcatel SEL AG. Nach der Fusion von Alcatel und Lucent Technologies 2006 ermeute Umfirmierung in Alcatel-Lucent Deutschland AG. Der Bereich Bahnsicherungstechnik, der über ein Jahrhundert lang Stellwerke, Signale, Weichenantriebe und Zugbeeinflussungssysteme geliefert hatte, wird 2007 an den Thales-Konzern verkauft, der zuvor 1996 auch schon die Bereiche Alcatel Air Navigati- on Systems und SEL Verteidigungssysteme über- nommen hatte. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nur 7 Stücke sind bis heute erhal- ten geblieben! Nr. 187 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 300,00 EUR C. Lorenz AG Telephon- und Telegraphen-Werke Eisenbahnsignal-Bauanstalt Aktie 10.000 Mark, Nr. 65940 Berlin, 7.12.1922 VF+ Auflage 2.000 (R 8). Ungewöhnlich schöne Umran- dung mit Blattwerk. Maße: 35,8 x 24,8 cm. Präge- siegel lochentwertet. Rechter Rand mit leichter Verletzung (kleine Fehlstelle), trotzdem überduch- schnittlich guter Erhaltungszustand. Nr. 188 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Capito & Klein AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 2439 Benrath am Rhein, Mai 1920 EF Auflage 3.000 (R 10). Gründung 1876 als oHG, seit 1906 AG. Betrieben wurde am Bahnhof Benrath ein Feinblechwalzwerk, das über fünf Blech- straßen verfügte. Seinerzeit eines der bedeutend- sten deutschen Unternehmen dieser Branche. In Berlin börsennotiert. 1938 Betriebsüberlassungs- vertrag mit der Fried. Krupp AG (1953 wieder auf- gelöst). 1962 Übertragung des Vermögens unter Ausschluss der Liquidation auf die Hauptgesell- schafterin “Bochumer Verein für Gußstahlfabrika- tion AG”. Die Feinblechfertigung im Walzwerk I an der Benrather Telleringstraße wurde erst 1976 eingestellt. Erst im Juli 2010 fiel das Walzwerk der Abrissbirne zum Opfer. Lochentwertet. Maße: 25,2 x 33,8 cm. Nur 4 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 189 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Carl Borg AG Aktie 20 Goldmark, Nr. 165 Leipzig, 28.1.1925 EF Auflage 2.000 (R 10). Gegründet im Januar1922 unter der Firma AG für Isolierungs- und Hoch- spannungsmaterial, im März 1922 geändert in Carl Borg AG. Sitz ab 1926 in Hannover. Herstellung und kaufmännische Verwertung von elektrotech- nischem Material. 1927 Beschluß der Auflösung und Liquidation, 1928 gelöscht. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nur 4 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 190 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR Carl Bücklers & Co. AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 245 Düren, Juli 1912 EF Gründeraktie, Auflage 1.050 (R 10). Gegründet 1912, Übernahme der 1885 errichteten Komman- dit-Ges. Carl Bücklers & Co. in Düren, Eschweiler und Heimbach. Betrieben wurde eine mechani- sche Weberei für Leinen und Halbleinen. Der Fir- mengründer Carl Bücklers war außerdem seit 1872 an der Flachsspinnerei Schöller, Mevissen & Bücklers in Düren beteiligt. 1930 trat die AG in Liquidation. Faksimilesignatur des bedeutenden Tuchfabrikanten Arnold Schoeller als Aufsichts- ratsmitglied. Vorder- und rückseitig mehrere Liquidationsstempel. Maße: 31,4 x 23,5 cm. Keine Entwertung! Nr. 191 Schätzpreis: 850,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Carl Lindström AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 4879 Berlin, November 1913 VF Auflage 1.500 (R 9). Carl Elöf Lindström (geboren am 26.6.1869 im schwedischen Södertälje, gestor- ben am 29.12.1932 in Berlin) schuf in Deutschland einen der ersten international operierenden und den zeitweise größten Schallplatten-Konzern in ganz Europa. Er verließ seine Heimat 1892 zunächst Richtung Stettin und gründete dann 1897 in Berlin eine mechanische Werkstätte, die bald vornehmlich Phonographen herstellte, fer- ner Diktiergeräte der Marke Parlograph. Den ersten Apparat zur Wiedergabe von Schallplatten nach dem Prinzip des Grammophons von Emil Berliner brachte Lindström unter dem Namen Lynophone heraus. Der Betrieb expandierte rasend schnell, 1904 nahm Lindström die bereits in der Branche als weniger erfolgreiche Wettbe- werber tätigen Bankiers Max Straus und Heinrich Zuntz als Kapitalgeber auf und gründete die Carl Lindström GmbH. Nicht ganz freiwillig, denn die Bankiers hatten Lindström in der Hand, weil er sich zuvor bei einem Großauftrag für Salon-Kine- matographen verkalkuliert hatte. 1905 brachte die Firma den “Record-Plattenapparat” heraus, wes- wegen Carl Lindström als Erfinder des Grammo- phons mit beweglichem Tonarm und fest montier- tem Trichter gilt. 1908 erfolgte die Umwandlung in eine AG. 1911 Erwerb der International Talking Machine Company mit der Plattenmarke Odeon, einem der bekanntesten Labels der Vorkriegs- Schellack-Zeit. Dazu kamen die Labels Jumbo, Jumbola, Fonotipia, Beka, Lyraphon, Dakapo und Favorit durch Übernahme der Dr. Grünbaum & Thomas AG, Berlin (1913), der Favorite-Record AG, Hannover (1915) und der Beka-Rekord AG, Berlin (1917). Fabriken bestanden in Berlin SO 33 (Schlesische Str. 26/27), Neukölln (Heidelberger Str. 75/76), Weissensee (Lehder Str. 20/25), die große Schallplattenfabrik war in Treptow (Bouchéstr. 35/36). Bis zu 3.000 Mitarbeiter waren beim “Schallplattenkönig” beschäftigt. Hergestellt wurden Phonographen, Sprechmaschinen, Schall- platten, Rechenmaschinen und Kinematographen. Zweigwerke befanden sich in Clichy bei Paris und Hartford bei London, die aber ebenso wie die Agenturen in vielen europäischen Hauptstädten, in Rußland, Südamerika, den USA und Kanada als Folge des 1. Weltkrieges verloren gingen. 1917 war Lindström einer der Mitbegründer der UFA. 1921 schied Carl Lindström als technischer Direktor aus der Firma aus, während sein Kompagnon der ersten Stunde, Max Straus, kaufmännischer Vor- stand blieb (und als Jude erst 1931 in den Auf- sichtsrat überwechseln musste, bevor er 1936 nach England emigrierte). Im Aufsichtsrat der bis 1935 (danach Einsetzung eines Treuhänders für das Feindvermögen) in Berlin börsennotierten AG 38 Auktionshaus Gutowski • 55. Auktion Historischer Wertpapiere am 27. Januar 2014 Nr. 186 Nr. 187 Nr. 188 Nr. 189 Nr. 191

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