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52. Auktion am 21.1.2013

genau, Köln, Königsberg, Hamburg und Nürnberg. Der Karosseriebau wurde 1928 an die Ambi-Budd- Presswerke in Berlin verkauft. 1949 teilte sich die Geschichte: In Nürnberg wurde der zweite Haupt- sitz angemeldet, die Werke Nürnberg, Gaggenau (Baden), Berlin-Tempelhof und Köln gingen wie- der in Betrieb. 1952 Abschluß eines Pacht- und Lizenzvertrages mit der Waggonfabrik AG in Rastatt, dessen Kündigung 1956 wegen nicht aus- reichender Rentabiliät der Anfang vom Ende war: 1965 kam im Westen der Konkurs. Das Werk Ammendorf wurde 1949 entschädigungslos von einer sowjetischen Aktiengesellschaft in Besitz genommen. Nach der Wende gehörte es zuletzt zur Daimler-Tochter Adtranz, die dann von Bom- bardier übernommen wurde. 2004 kam trotz erbit- terter Gegenwehr von Belegschaft und Landesre- gierung das Aus auch für das traditionsreiche Ammendorfer Werk. Großes Hochformat, breite Umrahmung. “Ungültig” perforiert. Schon beim Aktienneudruck 1930 aus dem Verkehr gezogen worden. Dieses Belegexemplar aus dem Firmenar- chiv landete erst später (Abgabepflicht für alle Wertpapiere in der DDR) durch Zufall ebenfalls im Reichsbankschatz. Maße: 37 x 24,6 cm. Knickfalte am Rand eingerissen, sonst tadellose Erhaltung. Nur 4 Stücke dieses Jahrgangs sind bis heute erhalten geblieben. Nr. 288 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Gottfried Lindner AG Aktie 1.000 RM, Nr. 1032 Ammendorf b. Halle a.S., Juni 1930 EF Auflage 2.100 (R 8). Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesie- gel lochentwertet. Nr. 289 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 160,00 EUR Gottschalk & Co. AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 2724 Kassel, 28.6.1920 EF/VF Auflage 1.000 (R 9). Moritz Gottschalk und Johan- nes Coenning gründeten 1881 die Segeltuch und Schwerweberei Gottschalk. 1884 kauften sie das Gelände der Casseler Eisengießerei, die sich im damaligen Seilerweg, der späteren Schlachthof- str., befand. Ein Jahr später wurden hier Garne, Stoffe, Zelte, wasserdichte Wagendecken usw. pro- duziert. 1905 Umwandlung in eine AG und Kauf der Weberei Dieterich und Lebon in Eschenstruth, die bis 1959 eine Filiale blieb. 1938 hatten die Nationalsozialisten die Gottschalk & Co. AG ent- eignet (Moritz Gottschalk war Jude) und “ari- siert”. Das Unternehmen wurde mit den Textilwer- ken Baumann & Lederer zusammengefasst, die Mehrheit an den neuen Unternehmen, der Hansa- Schwerweberei, hielt die Kasseler Industriellenfa- milie Henschel. Gottschalk starb 1943 in Berlin. Seit 1965 ist die Straße in der Kasseler Nordstadt, in der sich seine Fabrik befand, nach ihm benannt. Gottschalks Enkelin Leni Frenzel, die nach Kriegs- ende aus dem Exil zurückkehrte, erhielt das Unter- nehmen zurück und baute die Fabrik ab Sommer 1945 neu auf. An drei Standorten in Kassel, Gen- sungen und Zierenberg waren 1970 rund 600 Mit- arbeiter beschäftigt, die Segeltuche, kunststoffbe- schichtete Gewebe, Markisenstoffe, Zelte, Planen und Gartenschirme herstellten. 1990 kaufte die Fuldaer Mehler AG die Mehrheit. 1996 gingen zwei Bereiche der Weberei an das schwedische Unter- nehmen Borgstena AB. Ende der 90er Jahre lief die Produktion nach und nach aus. 2002 kaufte das Land Hessen das Gelände mit Blick auf die Erwei- terung der benachbarten Universität. Während der documenta 12 im Jahr 2007 rückte der chine- sische Künstler Ai Weiwei die Gottschalk-Fabrik auf ungewöhnliche Weise ins Blickfeld. Er holte 1000 seiner Landsleute nach Kassel, die gemein- sam das Kunstwerk “Fairytale” (Märchen) schuf- en. Untergebracht waren sie in der ehemaligen Gottschalk-Zwirnerei. Nennwert 1932 auf 300 RM herabgesetzt. Maße: 26,7 x 35,3 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel loch- entwertet. Nr. 290 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Grammer AG Aktie 5 DM, Nr. 4548 Amberg, Juni 1996 EF+ Gültige Aktie! Die Grammer AG geht zurück auf eine 1880 in Amberg von Willibald Grammer gegründete Sattlerei. 1954 gründet Georg Gram- mer, der Enkel des Firmengründers, den Betrieb zur Fabrikation von Sitzkissen. 1964 werden die ersten gefederten Fahrersitze produziert. Produk- tion von LKW-Fahrersitzen seit 1982 und von Pas- sagiersitzen für Busse seit 1985. 1989 in eine AG umgewandelt. Ab 1990 auch Herstellung der Sitze für den ICE. 1996 Gang an die Börse, 2000 Über- nahme durch Finanzinvestoren, 2005 zweiter Bör- sengang und Aufnahme in den SDAX. Heute einer der weltweit führenden Sitzhersteller für LKW, Busse und PKW. Mit Kupons 8 uff. Nr. 291 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Grand Hotel Royal-AG Aktie 1.200 Mark, Nr. 1415-1416 Bonn, 28.9.1922 EF Auflage 625. Erwerb und Fortbetrieb des Grand Hotel Royal, das noch heute als “Hotel Königshof” geführt wird. Die AG machte ihren Aktionären mit mehreren Kapitalschnitten und meist dividenden- losen Abschlüssen nie richtig Freude. 1944 wur- den der Königshof und der Stadtgarten bei Luft- angriffen zerstört, 1954-56 wieder aufgebaut und die Gesellschaft in „Königshof AG“ umbenannt. Heute zum Schmunzeln eine Notiz im Geschäfts- bericht 1945: “Beschlagnahme des Ausweichbe- triebes Anfang März. Durch Beanspruchung sei- tens der amerikanischen Besatzungsmacht wur- den der Gesellschaft die nicht unerheblichen Bestände der Weinhandlung entzogen, wodurch die letzte Grundlage für gewinnbringende Betäti- gung verlorenging.” Maße: 22,1 x 29,6 cm. Nr. 292 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Granitwerke Steinerne Renne AG Vorzugs-Actie 1.000 Mark, Nr. 190 Hasserode, 1.2.1904 EF Auflage 810 (R 8). Eine Gründung der Bankiers Meyerstein aus Hannover. Sie brachten in die AG Steinbrüche und Wasserkraftanlagen ein, die sie kurz zuvor dem Fürsten Stolberg-Wernigerode abgekauft hatten. (Granitsteinbrüche mit Ausbeu- tungsrechten auf 41 ha im Fürstlichen Forstrevier Hasserode, eine Wasserkraftanlage an der Steiner- nen Renne und Marmorbrüche im Gebiet der Lahn). Vor allem die unrentablen Marmorbrüche brachten die Gesellschaft in ständige Schwierig- keiten, eine Dividende gab es nie. Im Gegenteil, 1902, 1903, 1907 und 1913 mussten die Aktionäre sogar jeweils Geld nachschießen, wobei die Stammaktien dann teilweise in Vorzugsaktien umgewandelt wurden. 1920 Umfirmierung in „Transatlantische Handels-AG“, 1938 erneute Umbenennung in „Mineralien-Aktiengesellschaft“. Eine im April 1940 beschlossene Kapitalerhöhung kam nicht zustande, gleich darauf Konkurseröff- nung. Die Spuren dieser hochinteressanten AG sind in Form eines Baustoffwerks und der Wasser- kraftanlage noch heute zu sehen, und zwar nahe der Station „Steinerne Renne“ der Harzquerbahn. Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet. Ori- ginalunterschriften der Direction. Maße: 26,6 x 36,2 cm. Doppelblatt. 58 Auktionshaus Gutowski • 52. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Januar 2013 Nr. 287 Nr. 289 Nr. 290 Nr. 291 Nr. 292

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