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52. Auktion am 21.1.2013

„Königshof AG“ umbenannt. Heute zum Schmun- zeln eine Notiz im Geschäftsbericht 1945: “Beschlagnahme des Ausweichbetriebes Anfang März. Durch Beanspruchung seitens der amerika- nischen Besatzungsmacht wurden der Gesell- schaft die nicht unerheblichen Bestände der Wein- handlung entzogen, wodurch die letzte Grundlage für gewinnbringende Betätigung verlorenging.” Seit Januar 2003 wird das Hotel Königshof von Alt- hoff Hotels & Residences betrieben. Hübsche Umrandung, viele Umstellungs-Stempel. Maße: 22,3 x 30,5 cm. Nr. 52 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR AG Rheinisch-Westfälisches Kohlen-Syndikat Namens-Aktie 300 Mark, Nr. 22781 Essen, 10.1.1918 EF Auflage 17.000 (R 6). Gründung 1893 als Verkaufs- gesellschaft der großen Zechen des Ruhrgebiets. Anlass für die Errichtung dieses Gemeinschafts- unternehmens war ein ruinöser Preiswettbewerb unter den Bergwerksgesellschaften, der die Erzie- lung kostendeckender Preise oft verhinderte. Nun- mehr waren die Zechen im Rahmen von festgeleg- ten Beteiligungsziffern verpflichtet, ihre gesamte Erzeugung an Kohlen, Koks und Briketts dem Syn- dikat zum Verkauf zur Verfügung zu stellen. Doch das Ziel der Marktregulierung erreichte das Syndi- kat zunächst nicht, denn die größten Abnehmer, die Hütten und Stahlwerke, hatten überwiegend eigene Bergwerke, deren Fördermengen am Syndi- kat vorbeiflossen. Erst als es 1907 unter weitrei- chenden Zugeständnissen gelang, die Hüttenze- chen in das Syndikat einzubinden, fing die Sache an zu funktionieren. Die Opfer waren aber hoch: die Hüttenzechen hatte man zu einer Zeit der Eisen- und Stahlhochkonjunktur eingebunden, entsprechend hatten sie an der technischen Ober- grenze gefördert. Später, als sich der Absatz an die angeschlossenen Hütten normalisierte, musste das Syndikat den Hüttenzechen die Überprodukti- on zu den festgesetzen Preisen abnehmen. Nach dem Ruhrkampf 1924 Neuorganisation als „Verei- nigung für die Verteilung und den Verkauf von Ruhrkohle AG“. Bei übergreifender Betrachtung die interessante und wichtigste AG des Ruhrberg- baus. Maße: 34,4 x 23 cm. Doppelblatt. Nicht ent- wertet! Nr. 53 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 175,00 EUR AG vorm. H. Gladenbeck & Sohn Bildgießerei Aktie 1.000 Mark, Nr. 1730 Berlin, Februar 1921 VF/F Auflage 700 (R 11). Gründung 1888 unter Über- nahme der Bildgießerei H. Gladenbeck & Sohn in Friedrichshagen und deren Bronce- und Zink- gußwarenfabrik sowie des Geschäfts der Firma Alfred Gladenbeck in Berlin. Herstellung von Denkmälern, monumentalen Guss- und Treibarbei- ten für Bauten und von Plastiken aus Bronze und Marmor. 1926 Eröffnung des Konkursverfahrens, 1932 von Amts wegen gelöscht. Aus der Bronze- gießerei Gladenbecks stammen zahlreiche bedeu- tende Standbilder und Denkmale, so das von Chri- stian Daniel Rauch entworfene Denkmal des Immanuel Kant für Königsberg oder die Viktoria der Berliner Siegessäule nach dem Entwurf von Friedrich Drake. Lochentwertet. Maße: 27 x 33,2 cm. Mehrere Randverletzungen und Fehlstellen fachmännisch restauriert. Bislang unbekannt gewesene Ausgabe, nur 2 Stücke wurden in der Reichsbank gefunden (das zweite Stück befindet sich bereits in einer Sammlung). Nr. 54 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR AG vorm. J. C. Spinn & Sohn Aktie Lit. A 1.200 Mark, Nr. 958 Berlin, 15.10.1921 VF- Auflage 850 (R 10). Gründung 1872 zur Fabrikation von Broncewaren und Gegenständen für Gas- und elektrische Beleuchtung sowie Gasglühlichtbren- nern. 1894 übernahm die Gesellschaft von der AEG deren Abteilung für Beleuchtungs-Gegenstän- de. Nach erneuter Umstellung auf Friedenspro- duktion nach dem 1. Weltkrieg produzierte die Fabrik Berlin S 42, Wasserthorstr. 9 mit 200-300 Mitarbeitern nach eigenen Patenten Isolierfla- schen, Spargaskocher “Expressato”, Automobiltei- le und Automobilkühler (Spinn-Kühler), Filmspu- len für die Kino-Industrie und Luxus-Metallwaren wie Toiletten- und Rauchartikel. Eine Fabrik in Weisswasser O.-L. zur Produktion der Glasinnen- flaschen für die Isolierflaschen wurde 1921 noch hinzuerworben. Doch die Friedensproduktion hatte nicht den gewünschten Erfolg: Die Fabrikati- on kunstgewerblicher Gegenstände war immer unrentabler und wurde zurückgefahren, von den neu eingerichteten Geschäftszweigen entwickelte sich nur die Kino-Abteilung einigermaßen gut. Dermaßen geschwächt ging die 1918 in “AG vorm. J. C. Spinn & Sohn” umfirmierte Ges. 1926 schließ- lich in Konkurs. Lochentwertet. Maße: 27 x 38 cm. Randeinrisse und kleine Verletzungen. Nur das eine Stück wurde in der Reichsbank vorgefun- den! Nr. 55 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 65,00 EUR AG zur Förderung des Schienenverkehrs im Ermstal Aktie 50 DM, Nr. 1497 Bad Urach, 1.1.1992 UNC/EF Gültige Aktie, Auflage 7000. Als 1859 die obere Neckartalbahn eröffnet und deswegen die täglich verkehrende Postkutsche von Tübingen über Urach nach Ulm eingestellt wurde, verlor Urach seinen Verkehrsanschluß. Schon 1868 beantragte die Stadt, die zum Bau einer Bahn erforderlichen Mittel mit Hilfe einer Lotterie einzusammeln, doch die württembergische Regierung versagte die Zustimmung: Im Königreich Württemberg war der Bau von Eisenbahnen bis dato ausschließlich Sache des Staates, und Nebenbahnen interessier- ten zu dieser Zeit nicht. Doch die Regionalpoliti- ker ließen nicht locker: 1872 kam es für den Bau der Eisenbahn Metzingen-Dettingen-Urach zur Gründung der Ermsthalbahngesellschaft durch die Württembergische Vereinsbank. Doch die Kon- kurrenz der Echaztalbahn (Reutlingen-Honau- Münsingen) brachte die Ermsthalbahn in große Schwierigkeiten, 1904 wurde sie von der Kgl. Württ. Staats-Eisenbahn übernommen und die Gleisanlagen saniert. Die Deutsche Bundesbahn stellte den Personenverkehr 1976 ein. 1988 grün- deten engagierte Bürger der Region die “Ermstal- Verkehrsgesellschaft mbH”, um den Bahnbetrieb in Eigenregie zu übernehmen. Die EVG wurde 1992 in die “AG zur Förderung des Schienenverkehrs im Ermstal” umgewandelt, an der sich auf Anhieb über 1.000 Aktionäre beteiligten (1996 umbenannt in “Erms-Neckar-Bahn Eisenbahninfrastruktur AG”). 1994 konnte man von der Bundesbahn die Anlagen der Ermstalbahn käuflich erwerben. 1999 ging die Strecke wieder in Betrieb und heute ver- 13 Auktionshaus Gutowski • 52. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Januar 2013 Nr. 51 Nr. 52 Nr. 53 Nr. 54 Nr. 55

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