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52. Auktion am 21.1.2013

Nr. 998 Schätzpreis: 285,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Iron Steamboat Co. of New Jersey 20 shares à 10 $, Nr. 285 Jersey City, N.J., 9.2.1911 EF/VF Gegründet 1902 zum Betrieb von Fährverbindun- gen zwischen New Jersey und New York. Die Ges. wurde in der großen Depression Anfang der 1930er Jahre insolvent. Herrlicher grün/schwarzer ABNC-Stahlstich, zwei ungemein feine Vignetten mit einem Raddampfer mit unzähligen Passagie- ren auf Deck und einem langen Personenzug. Maße: 17,9 x 27 cm. Nr. 999 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR Jacksonville, Tampa & Key-West Railway Company 6 % Gold Bond 1.000 $, Nr. 3425 Florida, 15.5.1890 EF/VF Auflage 4.000. Diese Bahn (zu deren Direktoren von Anfang an Henry M. Flagler gehörte) ist ein Vorläufer der legendären Florida East Coast Rail- way; sie war die Passion, wenn nicht sogar zur Obsession des Milliardärs Flagler geworden, der sich nach seinem Rückzug aus den Ölgeschäften der Standard Oil Company ganz der Entwicklung Floridas im allgemeinen und der dortigen Eisen- bahnen im besonderen widmete. Die J.T.&K.W.Ry. entstand 1886 durch Fusion eines gleichnamigen Vorläufers mit der Palatka & Indian River RR. Hauptstrecke Jacksonville - Sanford, Fla. (125 Mei- len). 1890 unter dem alten Namen fusioniert mit der Sanford & Lake Eustis RR (Strecke Sanford - Tavares, 30 Meilen) und der Atlantic Coast, St. John’s & Indian River Ry. (Strecke Enterprise - Titusville, 37 Meilen). Außerdem Betriebsführung der Indian River Steamboat Co. auf dem 110 Mei- len langen Flußabschnitt Titusville-Jupiter. Die J.T.&K.W.Ry. verfügte über 1,5 Mio. acres staatli- che Landschenkungen und konnte mit dieser Sicherheit im Rücken kräftig Schulden machen: Fast 9 Mio. $ (überwiegend Anleihen) waren 1890 zu bedienen. Doch die 25 Lokomotiven, 510 Güter- wagen, 21 Personenwagen und 13 Postwagen fuh- ren im Jahr nur 781.000 $ an Tarifeinnahmen ein. Nach Abzug der Betriebskosten reichte das zur Bedienung der Schulden hinten und vorne nicht: 1891 trat die Zahlungsunfähigkeit ein. Von der Pflicht zur Bedienung der Schulden somit befreit lebte die Bahn danach 8 Jahre lang herrlich und in Freuden unter gleichem Management weiter. Nur Henry M. Flagler übergab seinen Direktorensitz pro forma an Archibald Rogers, um für seine wei- teren Pläne freie Hand zu haben: 1899 erwarb seine Florida East Coast Railway die J.T.&K.W.Ry. und verfügte jetzt über eine 365 Meilen lange durchgehende Strecke von Jacksonville nach Miami (später bis Homestead / Florida City ver- längert). Das war und blieb der profitable Teil der Bahn. Doch Flagler wollte weiter, bis nach Key West. Von dort waren es nur noch 90 Meilen nach Havana auf Kuba, und der Seehafen lag von allen US-Häfen im Golf dem gerade neu eröffneten Pana- ma-Kanal am nächsten. Flagler setzte den unge- heuren Aufwand an Menschen und Material in Gang: 20.000 Arbeiter machten im Laufe der Jahre ungeheure Strapazen durch. Kaum einer hielt das aus, die meisten betranken sich nach der ersten Lohnzahlung sinnlos und verschwanden gleich wieder. Sümpfe und das Meer zwischen den Keys waren zu überwinden. Hurricans zerstörten immer wieder Teile der Arbeit. Zeitweise beschäf- tigte Flagler die gesamte Küstenschiffahrtsflotte der Ostküste der USA und importierte Unmengen deutschen Zements, der als einziger zum Bau dau- erhaft haltbarer Brücken im Salzwasser geeignet war. 1908 erreichte die F.E.C.Ry. nach 82 Meilen Knights Key, von wo provisorisch die ersten Fähr- schiffe nach Havana gingen. Nach Knights Key kam erst einmal nichts als Wasser. 9 Meilen einschließlich der Rampen erstreckt sich darüber die berühmte, bis heute erhaltene “Seven-Mile- Bridge”. Die letzten 46 Meilen erforderten weitere große Anstrengungen, doch am 22.1.1912 fuhr der erste durchgehende Zug von Miami nach Key West. Eine unglaubliche Ingenieurleistung, und Flagler, obwohl inzwischen fast blind, erlebte die- sen Triumph noch, ehe er im Mai 1913 starb. 1915 wurde mit der “Henry M. Flagler” die damals größ- te Eisenbahnfähre der Welt in Dienst gestellt. Wirt- schaftlich aber war die Key West Extension ein Desaster: Ihre schwindelerregenden Baukosten von 46 Mio. $ (die am Ende des Tages im wahrsten Sinne des Wortes “versenkt” wurden) drückten die Gesamtkapitalrentabilität der Bahn auf unter 1 %. Am 31.8.1931 ging die F.E.C.Ry. pleite. Konkurs- antragsteller, welche Ironie des Schicksals: Die Standard Oil Company, die Flagler einst reich gemacht hatte! Nachdem die Finanzmärkte ihr ver- nichtendes Urteil schon gesprochen hatten, tat das auch die Natur: Am 2.9.1935 richtete ein fürch- terlicher Hurrican schwerste Verwüstungen an. Die Key West Extension wurde nie wieder in Betrieb genommen. Obwohl die Reparatur mit 1,5 Mio. $, verglichen mit den ursprünglichen Bauko- sten von 46 Mio. $, nur ein Trinkgeld gekostet hätte, fürchtete man weitere immense Betriebsver- luste von “Flagler’s Folley”. Am Ende wurde der Bahnkörper für magere 640.000 $ an den Staat ver- kauft. Er wurde das Rückgrat der U.S. 1 nach Key West, und wer diese Strecke fährt, sieht noch heute die imposanten Brücken der “Railroad, that died at Sea”. Olivgrün/schwarzer Stahlstich mit fei- ner Eisenbahn-Vignette. Maße: 36,8 x 26,1 cm. Mit komplett anhängenden Kupons, nicht entwertet. Nr. 1000 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Jamestown & Northern Extension Railroad Company 1 share à 100 $, Nr. 15 Dakota Terr./New York, 30.1.1895 EF/VF Schon 1885 legte die Northern Pacific mit der 90 Meilen langen Strecke Jamestown-Minnewaukau, N.D. der Jamestown & Northern RR den Grund- stein zu einer ihrer wichtigsten Verbindungsbah- nen. 1889 wurde über die 18 Meilen lange Streckenverlängerung Minnewaukau-Leeds, N.D. der Jamestown & Northern Extension RR der Anschluß an den großen, weiter nördlich verlau- fenden Transkontinental-Konkurrenten Great Nor- thern Railroad geschaffen. Original signiert von H. C. Payne als Präsident (lochentwertet). Henry Clay Payne (1843-1904) war ein Politiker der Repu- blikanischen Partei. Er gehörte dem Kabinett von Theodore Roosevelt als Postminister an. Er beklei- dete leitende Funktionen in einer Vielzahl von großen Gesellschaften, u.a. war er Direktor der First National Bank von Milwaukee, Präsident der Milwaukee & Northern RR, der Milwaukee Electric Railway & Light Co., der Milwaukee & Cream City Traction Co. 1893 wurde er zum Präsidenten der American Street Railway Association gewählt, spä- ter amtierte er als Konkursverwalter der Northern Pacific Railroad. Maße: 15,5 x 21,5 cm. Äußerst seltenes Stück aus dem Northern Pacific-Archiv! Nr. 1001 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 80,00 EUR Jamestown & Northern Railroad 1 share à 100 $, Nr. 21 North Dakota, 22.9.1893 EF/VF Eine sehr bedeutende Verbindungsbahn im Ostab- schnitt der Northern Pacific: Die 90 Meilen lange Bahn (eröffnet 1885) führte von Jamestown nach Norden, ließ den Devils Lake rechts liegen und erreichte Minnewaukau. Kurz zuvor zweigte noch die 13 Meilen lange Stichstrecke Carrington-Syke- ston Richtung Westen ab. 1889 wurde über die 18 Meilen lange Strecke Minnewaukau-Leeds, N.D. der Jamestown & Northern Extension RR der Anschluß an den großen, weiter nördlich verlau- fenden Transkontinental-Konkurrenten Great Nor- thern Railroad geschaffen. Maße: 19,5 x 26,4 cm. Äußerst seltenes Stück aus dem Northern Paci- fic-Archiv! Nr. 1002 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 175,00 EUR Kansas City, Emporia & Southern Railroad Co. 5 shares à 100 $, Nr. 3 Topeka, Kansas, 9.10.1879 EF Gegründet 1880 für die Eisenbahn Emporia-Moli- ne, Kansas (84 Meilen). Ende der 1880er Jahre von der Atchison, Topeka & Santa Fè RR “geschluckt” worden. Sehr schöne Eisenbahnvignette, als Holzstich aus- geführt. Maße: 19,7 x 28 cm. 175 Auktionshaus Gutowski • 52. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Januar 2013 Nr. 999 Nr. 1000 Nr. 1001 Nr. 1002

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