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52. Auktion am 21.1.2013

gegründete “Gesellschaft für deutsche Kolonisati- on” gewesen war. Gegen gleichgelagerte Absichten der Engländer begründete Karl Peters die deut- sche Kolonie in Ostafrika. Der Sultan von Zanzibar trat der 1887 gegründeten DOAG seine Hoheits- rechte ab, so dass das Unternehmen praktisch ein eigener Staat wurde. Einen 1890 ausbrechenden Aufstand konnte die DOAG nur mit Hilfe des Deut- schen Reiches beenden; daraufhin wurden dem Reich die Hoheitsrechte schrittweise bis zum Jahr 1902 übertragen. Wirtschaftliche Grundlagen der DOAG waren 21 Faktoreien und die Ein- und Aus- fuhr von Sisal, Kaffee, Kautschuk und Kokosnuss. An 24 weiteren Kolonialgesellschaften bestanden Beteiligungen. Bis zum Verlust der Besitzungen als Folge des 1. Weltkrieges war die DOAG zweifellos die bedeutendste deutsche Kolonialgesellschaft. Mit erstaunlicher Zähigkeit überstand die Gesell- schaft die Folgen beider Weltkriege. 1971 Sitzverle- gung von Berlin nach Hamburg. 1975 Umwandlung in eine AG als DOAG Warenhandels-AG, 1986 Umfir- mierung in DOAG Holding AG. 1991 Sitzverlegung nach Düsseldorf, wo auch die Mutterfirma VDN ansässig ist. Mit Firmenlogo und Siegel der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 179 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Döring & Lehrmann AG für Bergwerks-, Erd- und Bauarbeiten Aktie 1.000 Mark, Nr. 1200 Helmstedt, 15.9.1904 VF+ Auflage 2.500 (R 8). Gründung 1904 zur Fort- führung des Baugeschäfts von Döring & Lehrmann in Helmstedt (1925 Sitzverlegung nach Halle a.S.). Neben Hoch- und Tiefbauten jeder Art speziali- sierte sich die Firma bald auf den Bau von Brikett- fabriken und Abraumarbeiten zur Freilegung von Braunkohleflözen, wo sie bei Ausbruch des 1. Weltkrieges über 4.000 Arbeiter in 51 Baggerbe- trieben beschäftigte. Weil die Mehrzahl der Arbei- ter zum Kriegsdienst einberufen wurden, kamen die Arbeiten zum Erliegen. Doch die Braunkohlen- gesellschaften bestanden auf Erfüllung der mehr- jährigen Verträge und trieben Döring & Lehrmann damit in den Ruin. Fast alle Eimer- und Löffelbag- ger sowie die Abraumzüge mit 50 Lokomotiven, 700 Kastenkippwagen und 6 Gleisrückmaschinen mussten an die Bergwerke abgetreten werden. Neuinvestitionen waren nicht mehr finanzierbar, 1927 wurde die Auflösung der AG beschlossen. Maße: 26 x 35 cm. Nr. 180 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Drahtloser Übersee-Verkehr AG 5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 46192 Berlin, April 1922 VF Auflage 25.000 (R 7). Gründung 1918, bis 1923 „Drahtloser Übersee-Verkehr AG“, dann „Transra- dio-AG für drahtlosen Übersee-Verkehr“. Die Gesellschaft betrieb die Großfunkstation Nauen und die Duplex-Empfangsanlagen Geltow bei Pots- dam, Westerland auf Sylt und Eilvese bei Hagen. Abwicklung des Telegrammverkehrs mit den USA (Kooperationspartner dort: Radio Corporation of America) sowie mit Argentinien, Brasilien, Ägyp- ten, Siam, Chile, Mexico und Japan. 1928 Bau einer großen Kurzwellenempfangsanlage bei Beelitz. Großaktionäre waren Telefunken, Siemens & Hals- ke und die AEG. Sehr dekorativer Druck mit Abb. der Kontinente. Großformatiges Papier (38,2 x 30,4 cm), Doppelblatt, mit Kupons. Nr. 181 Schätzpreis: 240,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Dresdner Fuhrwesengesellschaft Actie 1.000 Mark, Nr. 40 Dresden, 23.7.1895 EF/VF Gründeraktie, Auflage zunächst 800, später 500 (R 10). Vorgänger der 1895 gegründeten Gesell- schaft waren: Dresdner Fuhrwesen Oswald Hof- mann, Dresdner Beerdigungsanstalt „Pietät“ und Dresdner Beerdigungsanstalt „Heimkehr“. Geschäftszweck: Luxus- und Lastfuhrgeschäft, Beerdigungswesen, Möbeltransport, Kohlenhan- del, Holz- und Metallsargfabrikation. Seit 1905 Interessengemeinschaft mit der Speicherei- und Speditions-Gesellschaft Riesa, bei der auch rd. 99 % der Aktien der Dresdner Fuhrwesen lagen. Bör- sennotiz in Leipzig 1935 eingestellt. Eine der weni- gen Gesellschaften, die in der DDR als AG weiter- bestanden. Nach der Wende wurde die Gesell- schaft reaktiviert. Heute Dresdner Fuhrwesenge- sellschaft AG, Riesa, reine Immobiliengesellschaft. Schöne Ornament-Umrahmung. Maße: 34 x 23,3 cm. Stempelentwertet. Nr. 182 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Dresdner Gardinen- und Spitzen- Manufactur AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 20237 Dresden, 21.4.1922 Auflage 3.000 (R 9). Die Dresdner Kaufleute Karl Siegel und Georg Marwitz, die in Johannstadt bereits eine Bleicherei- und Appretur-Anstalt betrieben, gründeten 1884 diese AG. Der Betrieb in Dresden-Johannstadt auf der Arnold-/Blumen- straße webte nicht nur Gardinen, Spitzen, Tülle, Dekorations- und Gobelinstoffe, sondern besaß auch eine Textildruckerei, Appretur und Färberei. Die Firma expandierte ständig, deshalb 1898 Bau einer neuen Fabrik in Groß-Dobritz an der Eisen- bahn Dresden-Pirna. Durch Übernahmen wurde das Unternehmen später die größte Gardinenfa- beik des eropäischen Kontinents! So kamen hinzu: 1898 eine Gardinenfabrik in Warschau; 1909 eine Spitzenfabrik in Norwalk (USA); 1905 die Fa. Oertel & Co. Gardinen-, Spitzen- und Tüll- weberei in Falkenstein i.V.; 1915 die Weißthaler Spinnerei AG in Mittweida; 1922 die AG für Gardi- nenfabrikation vorm. T. J. Birkin & Co. in Oelsnitz i.V.; 1927 die Fa. Meinhold & Sohn in Plauen i.V.; 1927 die N.V. Vitrage-Weverij en Tricotfabriek “Anglo-Holland” in Hilversum; 1929 die A. Glaser Nachf. AG in Penig. Beschäftigt waren zuletzt rd. 2.500 Menschen, exportiert wurde in die ganze Welt. Börsennotiert in Berlin und Dresden/Leip- zig. Im 2. Weltkrieg überwiegend Produktion für Heereszwecke, deshalb schon 1945 auf SMAD- Befehl entschädigugslos enteignet. Bei Wieder- aufnahme der Friedensproduktion im Jahr 1946 hatte die “Dregus” gerade noch 35 Beschäftigte, ein Jahr später bereits wieder über 1000. Bis Juli 1946 wurde der Betrieb dann von den Russen bis auf die letzte Schraube demontiert. Mit herbeige- schafften Reservemaschinen vogtländischer Tex- tilbetriebe begann ein mühsamer Wiederaufbau. Zunächst landeseigener Betrieb, 1953 Zusam- menlegung mit der Leipziger Spitzenfabrik und der Tüllfabrik Flöha zum VEB Tüllgardinen- und Spitzen-Werke Dresden VVB Deko. 1970 im Groß- betrieb VEB Plauener Spitze aufgegangen. Ab 1990 von der Treuhandanstalt als “Dresdener Spitzen GmbH” weitergeführt.Die Mitarbeiterzahl schrumpfte beständig von 500 auf 70, der Liqui- dationsbeschluß war schon gefaßt, dann nahte Rettung: 1995 an einen Berliner Unternehmer pri- vatisiert, heute die “Dresdner Gardinen- und Spit- zenmanufaktur M. & S. Schröder GmbH & Co. KG”. Maße: 25,6 x 33,2 cm. Prägesiegel lochent- wertet. Nur 8 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! 38 Auktionshaus Gutowski • 52. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Januar 2013 Nr. 178 Nr. 179 Nr. 180 Nr. 181 Nr. 182

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