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52. Auktion am 21.1.2013

Gestalt des Frankfurter OB Adickes als AR-Vorsit- zender, weitere Mitglieder waren der Essener OB Holle, der Düsseldorfer OB Oehler, Dr. Moencke- berg (Hamburg) und der Kölner OB Wallraf. Bekannte Industrievertreter waren Ernst Schiess (Düsseldorf), Andreae-Passavant (Frankfurt), von Guilleaume (Köln), Dr. Moenckeberg und Eduard Siemers (Hamburg). Erste Hallen standen der Gesellschaft in Frankfurt, Baden, Düsseldorf und Hamburg zur Verfügung. Das erste bei der Luft- schiffbau Zeppelin in Friedrichshafen fertiggestell- te Luftschiff „Deutschland“ wurde schon am 28.6.1910 fast völlig zerstört, eine Katastrophe auch für das Image der Gesellschaft. 1912 wurden Fahrten unternommen mit den Luftschiffen „Hansa“, „Viktoria-Louise“ und „Schwaben“ (letz- teres am 28.6.1912 bei Düsseldorf völlig zerstört). Durch die beiden Totalverluste sowie daraus resultierende Einnahmeausfälle war bereits Ende 1912 das halbe Grundkapital verloren. Zur Beseiti- gung der Unterbilanz wurde daraufhin beschlos- sen, 500 Aktien durch Zuzahlung von je M 3.000 in Vorzugsaktien umzuwandeln. 1913 wurde die Flot- te um das Luftschiff „Sachsen“ erweitert. Bei Aus- bruch des 1. Weltkrieges wurden die Luftschiffe vom Reich übernommen. Ab August 1919 (gemein- sam mit der Luftschiffbau Zeppelin) wieder regel- mäßiger Luftverkehr vom Bodensee nach Berlin zu Versuchs- und Propagandazwecken. Auf 103 Luftreisen wurden 2380 Personen befördert. Der Versailler Vertrag besiegelte das Schicksal der Gesellschaft durch Enteignung der wertvollen Anlagewerte. Die DELAG trat in Liquidation, aus der dann 1936 51,50 RM pro Aktie für die Aktionä- re übrig blieben. Faksimile-Unterschrift des Frank- furter OB ADICKES als AR-Vorsitzender. Maße: 36,6 x 25,4 cm. Doppelblatt. Kleine Randeinrisse fachmännisch restauriert. In eine Vorzugsaktie umgewandelte Gründeraktien waren bislang voll- kommen unbekannt. In dieser Form ein Unikat! Nr. 171 Schätzpreis: 1.000,00 EUR Startpreis: 600,00 EUR Deutsche Reichsbank Gesamturkunde für 1.000 Anteile à 500 RM, Nr. 348001-349000 Berlin, 12.5.1944 VF (R 10) Die Deutsche Reichsbank, geschaffen durch das Bankgesetz vom 14.3.1875, ging aus der Preußischen Bank hervor, die ursprünglich unter dem Namen Königliche Giro- und Lehnbank in Ber- lin im Jahre 1765 von Friedrich dem Großen gegründet worden war. Zunächst war die Reichs- bank keine Staatsanstalt und ausschließlich im Besitz von Privatkapital. Dennoch war sie keine gewöhnliche Aktiengesellschaft: Sie war nicht im Handelsregister eingetragen, sondern durch Gesetz gegründet, die Befugnisse der Generalver- sammlung waren eingeschränkt. Die Anteilseigner wählten einen Zentralausschuss, der wiederum drei Deputierte bestimmte, die eine fortlaufende Kontrolle über die Verwaltung der Bank zu führen hatten. Leitung und Aufsicht der Bank übte das Reich aus. Diese Funktion beschränkte das Gesetz über die Autonomie der Reichsbank vom 26.5.1922 auf das reine Aufsichtsrecht. Die Leitung stand von da an ausschließlich dem Reichsbank- direktorium zu, dessen Präsident auf Vorschlag des Reichsrats vom Reichspräsidenten auf Lebenszeit ernannt wurde. Diese Autonomie hörte de facto schon vorher, de jure am 30.1.1937 auf, als sich Hitler das Reichsbankdirektorium direkt unterstellte. Bis zuletzt hatte die Bank aber priva- te Anteilseigner. Nach 1945 wurden die Reichs- bank-Anteilscheine in Bundesbank-Genussscheine umgetauscht. Maschinenschriftliche Ausführung auf Sicherheitsunterdruck, gedruckt auf dem bekannten Reichsbank-Sicherheitspapier mit der (beabsichtigten) dunklen Einfärbung links. Ori- ginalunterschrifen des Reichsbankpräsidenten Walter Funk (1890-1960, bis 1939 Reichswirt- schaftsminister und als Reichsbankpräsident Nachfolger von Hjalmar Schacht, gehörte 1946 im Nürnberger Prozess zu den 24 angeklagten Haupt- kriegsverbrechern und wurde zu lebenslanger Haft verurteilt) und des Reichsbankvizepräsiden- ten Emil Puhl (1889-1962, wegen seiner herausra- genden Rolle bei der Verwertung des SS-Raubgol- des 1947 im Wilhelmstraßen-Prozeß zu 5 Jahren Haft verurteilt, 1949 vorzeitig entlassen, danach Leiter der Auslandsabteilung bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel und Vorstandsmitglied der Hamburger Kreditbank, einem der Nachfolgeinstitute der Dresdner Bank, 1952-57 Mitglied des Zentralbeirats der Dresdner Bank). Lochentwertet. Maße: 29,6 x 20,9 cm. Nur 4 Stücke sind bis heute erhalten geblieben (alle 4 mit rostiger Spur von einer Büroklamer am oberen Rand links). Ausgestellt auf die Deutsche Golddis- kontbank. Hochbedeutende Rarität! Nr. 172 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Deutsche Rentenbank-Kreditanstalt Landwirtschaftliche Zentralbank 6 % Gold Bond 500 $, Specimen Berlin, 15.7.1927 VF (R 10) Die 1949 neu formierte heutige Landwirt- schaftliche Rentenbank ist hervorgegangen aus der Deutschen Rentenbank (gegründet 1923 als Währungsbank zur Bekämpfung der damaligen Hyper-Inflation) und der Rentenbank-Kreditan- stalt (gegründet 1925 als zentrales Refinanzie- rungsinstitut für den Agrarsektor). Durch Emissi- on von vier Amerika-Anleihen konnte sie in den 30er Jahren beträchtliche internationale Mittel zur Finanzierung des Kapitalbedarfs der deut- schen Landwirtschaft aufnehmen. Heute spielt sie durch Übernahme von Beteiligungen besonders 36 Auktionshaus Gutowski • 52. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Januar 2013 Nr. 170 Nr. 171

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