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52. Auktion am 21.1.2013

warben sie mit speziell fürs Vermieten in den Nor- folk Broads gebauten Booten, was als die Wiege des Hausboot-Tourismus in Großbritannien ange- sehen wird. Druck auf Tierhaut, handschriftlich ergänzt und original signiert, mit gedecktem Prä- gesiegel. Maße: 20,9 x 33,5 cm. Nr. 730 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Overend, Gurney and Company, Ltd. Share 50 £, Nr. 59469 London, 15.11.1865 EF/VF Die bedeutende Bank hatte sich bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen Namen als Diskont- und Wechselbank gemacht und domi- nierte nach 1850 den englischen Markt für Wech- sel. Zeitweise waren 8 bis 10 Millionen Wechsel gleichzeitig in der Hand der Bank. Am 12.7.1865 wurde die Bank in eine Aktiengesellschaft einge- bracht. Bei der Börseneinführung 1865 fanden die Aktien reißenden Absatz bei den Anlegern. Die große Anzahl an umlaufenden Wechseln, eine schlechte Bonitätsüberprüfung und die zuneh- mend labile Wirtschaftslage brachten das bekann- te Bankhaus in eine kritische Lage. Eine genaue Überprüfung jedes Wechsels war bei Overend durch die große Menge praktisch unmöglich. Zudem belasteten mehrere Fehlspekulationen des Managements in den Jahren 1860-66 die Bilanz. Besonders hervorzuheben ist hier der Betrug des Bankgesellschafters D. W. Chapman. Dieser galt in jenen Jahren in der Londoner Gesellschaft durch seine verschwenderische Feste und Empfänge am Prince’s Gate beim Hyde Park als Berühmtheit. Zusammen mit seinem Berater Edward Watkins Edwards, einem ehemaligen Buchhalter, hatte Chapman ein kurioses System geschaffen, das letztendlich den Ruin des Hauses Overend Gurney & Co bedeutete. Edwards empfahl alle möglichen Geschäfte zur Aufnahme in das gewinnbringende Diskontgeschäft der Bank. Chapman beeinflusste anschließend die Mitgesellschafter durch seine Stimme, so dass diverse spekulative Geschäfte mit Getreide, Baumwolle, Eisenproduktion, Eisenbah- nen, Schiffbau sowie Schifffahrt von der Bank finanziert wurden. Schon 1860 klaffte durch diese Vorgehensweise eine große Lücke von 500.000 Pfund zwischen den Einnahmen aus dem Diskont- geschäft (200.000 Pfund) und den Ausgaben (700.000 Pfund). Doch die Boomphase Anfang der Sechziger Jahre hielt das System Chapmans vor- erst am Leben. Ab Mitte des Jahres 1865 nahm zudem die Unsicherheit an den Märkten aufgrund der immer stärker werdenden Kriegsgefahr in Europa wieder zu. Der Bankrott der Eisenbahnge- sellschaft Watson, Overend & Co. im Januar 1866 war der Auslöser der Katastrophe, die nun ihren Lauf nahm: Obwohl das Unternehmen nichts mit dem Finanzinstitut Overend, Gurney & Co zu tun hatte, sorgte doch die dadurch verursachte nega- tive Stimmung in der britischen Wirtschaft für einen massiven Rückzug der Anleger von der Börse. Dies hatte verheerende Auswirkungen auf Overend. Die Anzahl der hochriskanten oder gar faulen Wechsel stieg rapide, so dass der Schul- denberg des Unternehmens weiter anwuchs. Am 10. Mai 1866 bracht das Finanzinstitut schließlich unter einer Last von 5 Millionen Pfund Sterling zusammen und stellte alle Zahlungen ein. Einen Tag später reagierte die Bank of England mit einer Anhebung des Diskontsatzes auf 10 Prozent. Gleichzeitig hob das britische Parlament wie schon 1857 die Peelschen Bankakte auf. Doch es half alles nichts. Die neuen Ticker trugen die Nachricht vom Overend-Bankrott schnell zu den bereits hypernervösen Investoren an alle wichti- gen Börsenplätze Europas. Die Kurse in London brachen als Reaktion der Overend-Pleite inner- halb weniger Minuten ein und stürzten die briti- sche Wirtschaft in eine schwere Krise. Später bekam der 11. Mai 1866 die Bezeichnung „Schwarzer Freitag“. Zeitgenossen sprachen von der „schlimmsten Panik seit 1825“ mit Auswirkung nicht nur für Großbritannien. Auch Deutschland, Spanien und Italien fielen durch die politischen und wirtschaftlichen Ereignisse in Folge des ersten „Schwarzen Freitags“ der Geschichte in eine tiefe Rezession. Erst im Jahr 1868 erholten sich die Volkswirtschaften langsam wieder von dieser Krise. Mit Prägesiegel. Maße: 14 x 21,5 cm. Sehr seltene Aktie der bedeutenden Bank, deren Zusammenbruch für den ersten “Schwarzen Frei- tag” in der Finanzgeschichte sorgte. Nr. 731 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 400,00 EUR Regents Canal Share, Nr. 5376 3.12.1817 EF Bedeutender Kanal, gebaut um den Grand Junc- tion Canal mit der Themse zu verbinden. Der berühmte Architekt John Nash, Direktor der Kanalgesellschaft, war eng mit dem Prinzregenten befreundet, dem späteren König George IV. Ihm zu Ehren benannte er die Wasserstraße und die Gesellschaft “Regent’s Canal”. Die Gründung erfolgte 1812. Gebaut wurde bis 1820, obwohl Teil- strecken bereits 1816 dem Verkehr übergeben wurden. 1882 wurde die Gesellschaft reorganisiert und in “Regent’s Canal, City & Docks Railway Co.” umbenannt. 1900 Namensänderung zu “Regent’s Canal & Dock Co.”. 1948 wurde der Kanal ver- staatlicht, unterstellt der British Transport Com- mission. 1956 wurde zum letzten Mal eine Barke von Pferden auf dem Kanal gezogen. Druck auf Pergament, original signiert. Maße: 14,6 x 27,1 cm. Nr. 732 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Shell Transport & Trading Co.,Ltd. Stock Warrant 1 £, Nr. 61782 London, 6.5.1937 EF Marke und Unternehmen gehen zurück auf ein 1833 im Londoner Eastend von Marcus Samuel, einem orthodoxen Juden, gegründetes Kuriosiä- tengeschäft. Im wesentlichen handelte er mit damals im viktorianischen England beliebten dekorativen Muscheln, die er aus Fernost impor- tierte. Seine beiden Söhne entwickelten den Muschelimport weiter zu einem Import-Export- Geschäft, dessen Hauptgegenstand schließlich Kerosin zu Beleuchtungszwecken wurde. Die Ent- scheidung, eigene Tankschiffe zu bauen, war 1890 die Geburtsstunde der “Shell” Transport and Tra- ding Co. 1897 kam mit eigenen Ölquellen auf Bor- neo der Einstieg in’s upstream-Geschäft. Schon 1907 ging Shell mit der N.V. Koninklijke Neder- landse Petroleum Maatschappij (Royal Dutch) in Den Haag in einem 60:40-Gemeinschaftsunterneh- men zusammen, doch erst 2005 erfolgte der voll- ständige Zusammenschluss beider Firmen zur Royal Dutch Shell plc. Der mit über 110.000 Beschäftigten in mehr als 140 Ländern der Erde tätige Konzern ist heute das nach Umsatz weltweit grösste Unternehmen (Stand 2009). Hochdekora- tiv mit großer dreiteiliger Vignette mit Abb. von Frachtdampfer, Tanks und Ölfeld mit Bohrtürmen. Maße: 27 x 36,6 cm. Mit kpl. anh. Kupons. Über- durchschnittlich gut erhaltenes Exemplar! Nr. 733 Schätzpreis: 275,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR STAR Omnibus Co., London, Ltd. 73 pref. shares à 5 £, Nr. 1106 London, 3.3.1905 VF Gründung 1899 zwecks Übernahme und Fort- führung der Firma Andrews’ Star Omnibus Co., 1892 gegründet. Die Firmenanfänge datieren aber 1856, als Solomon Andrews (1835-1908) eine Bäckerei in Cardiff, Wales, eröffnete. Sein Geschäft 134 Auktionshaus Gutowski • 52. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Januar 2013 Nr. 729 Nr. 730 Nr. 731 Nr. 732

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