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Katalog-56

steritz, 1901 umbenannt wie oben. Herstellung von technischen Gummiwaren aller Art, von Schläuchen für alle Zwecke, gummierten Stoffen, Gummistiefel, Gummiartikeln für Fahrrad- und Automobilbedarf und für elektrotechnische Zwecke. Großaktionär (1943): Felten & Guilleaume Carlswerk AG, Köln. In der DDR Betrieb fortge- führt seit 1946 als VEB Gummiwerke Elbe, nach der Privatisierung aufgegangen in der TIP TOP Oberflächenschutz Elbe GmbH. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 427 Schätzpreis: 1.250,00 EUR Startpreis: 600,00 EUR H. C. Meyer jr. KGaA Aktie 1.000 Mark, Nr. 1574 Hamburg, 2.7.1898 EF+ Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 10). Die Wurzeln der Firma gehen auf eine 1818 von Heinrich Chri- stian Meyer errichtete Werkstatt zurück. Diese wurde 1898 in eine KGaA und 1921 in eine AG umgewandelt. Der 1797 geborene Heinrich Christi- an Meyer gilt als der erste Großindustrielle Ham- burgs. Im Laufe von nur zwei Jahrzehnten war es ihm gelungen, aus einer winzigen Werkstatt für Spazierstöcke eine, für damalige Verhältnisse, große und moderne Fabrik zu machen, in der zum ersten Mal in der Geschichte der Freien und Han- sestadt die Dampfmaschine industriell zum Ein- satz kam. Die Firma stellte später Rohre, Stöcke und Fischbein her. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekam die Firma mächtig Konkur- renz von Charles Goodyear. Heinrich Adolph Meyer (Sohn von H. C. Meyer und Vater von H. C. Meyer jr.) war nicht nur ein erfolgreicher Fabri- kant, er war auch politisch tätig und gehörte 1848/49 der Verfassungsgebenden Versammlung für Hamburg an. Als der Amerikaner Charles Goo- dyear 1850 ein Patent zur Herstellung von Hart- gummi angemeldet hatte, befürchtete man, dass dieses neue Produkt eine erhebliche Konkurrenz für das herkömmliche Fischbein sein könnte. Bei H. C. Meyer jr. befürchtete man nun, dass dieses neue Produkt in kürzester Zeit alle Fischbeinarti- kel vom Markt verdrängen könnte (unter „Fisch- bein“ versteht man die Barten der Bartenwale, aus denen z. B. Korsettstäbchen gewonnen wurden). Aus diesem Grunde erwarb man 1851 das Goody- earsche Patent und stellte damit im eigenen Labor Experimente an. Zwar erkannte man schon bald, dass die Befürchtungen grundlos waren, aber man sah auch, dass sich aus Hartgummi hervorragend Kämme produzieren ließen. Und so entstand in kurzer Zeit ein neues Produkt, für das man 1856 eine eigene Fabrik auf der anderen Elbseite in Har- burg errichtete und den Namen „Harburger Gummi-Kamm-Compagnie“ verlieh. In den 60er Jahren des 19. Jahrhundert erlebte die Möbelpro- duktion im österreichischen Raum einen gewalti- gen Aufschwung. Zu dieser Zeit waren Stühle aus Buchenholz und Rattan (z. B. der Wiener Caféhausstuhl der Firma Thonet mit einer Sitz- fläche aus Stuhlrohr) besonders beliebt. Von die- ser Entwicklung profitierte auch die Firma H. C. Meyer jr., die nun im Laufe weniger Jahre zur größ- ten Stuhlrohrfabrik der Welt aufsteigen und Nie- derlassungen in Süd-Ost-Asien unterhalten sollte. Im Jahre 1864 löste sich Heinrich Adolph Meyer, der älteste Sohn des Gründers, aus der gemein- sam mit dem Bruder und dem Schwager betriebe- nen Firma und machte sich mit der Elfenbein- und der sogenannten Rohproduktenbranche unter dem Namen Heinrich Adolph Meyer in Hamburg- Barmbek selbständig. Nur wenige Jahre später, 1873, kam es zu einer weiteren Trennung: Die Söhne des alten Traun, Dr. Heinrich Traun und Friedrich Traun, übernahmen die Harburger Gummi-Kamm-Compagnie und schieden ebenfalls aus der Firma aus. Der alte Traun hingegen trat 1870 in den Ruhestand und überließ die Leitung seinem Schwager. Der alleinige Inhaber der Firma war nun Heinrich Christian Meyer, der die Lösung der anderen Produktionszweige vor allem deshalb gut verkraften konnte, weil die in der Firma ver- bliebenen Produkte, wie z.B. die Spazierstock- und die Fischbeinverarbeitung, aber auch die Stuhl- rohrbranche, gerade einen enormen Aufschwung erlebten. So wuchsen die Nettogewinne aus der Rohrverarbeitung im Zeitraum von 1864 bis 1873 von 4 677 Bankomark auf 245 667 Bancomark an. Um dem weiterhin expandierenden Unternehmen ein kräftiges Fundament zu verleihen, hatte Meyer 1882 ein finanzstarkes Konsortium in seine Firma geholt, das im gleichen Jahr die Leitung des Unter- nehmens übernahm, das nun für eine kurze Zeit kein reiner Familienbetrieb mehr sein sollte. Nach- dem der 1882 geschlossene „Societätsvertrag“ 1891 ausgelaufen war, übernahm der erst 24-jähri- ge Heinrich Christian Meyer gemeinsam mit Otto Mühry (bis 1906) die Leitung der Firma. Die Bei- den gründeten zunächst eine Kommanditgesell- schaft, die wenig später in eine „KG auf Actien“ umgewandelt wurde. Nach der Abtrennung der Hartgummibranche von der Mutterfirma, bekam das Rohrgeschäft eine immer größere Bedeutung für H. C. Meyer jr. Und da die Verarbeitungsweise immer raffinierter und aufwändiger wurde, konnte man nun neue, bisher ungenutzte Fabrikate pro- duzieren, für die es schnell einen florierenden Absatzmarkt gab. In den Jahren 1895/96 erwarb die Firma ausgedehnte Grundstücke in Singapore und errichtete dort große Anlagen zum Waschen, Schwefeln, Sortieren und Bündeln des Rohres. Auch in New-York besaß sie ein Tochterunterneh- men, das die in Harburg produzierten Halbfabri- kate endgültig weiter verarbeitete. Aufgrund ihrer internationalen Abhängigkeit wurde die Firma durch den Handelsboykott während des Ersten Weltkriegs schwer in Mitleidenschaft gezogen. So musste sie nun auf die Stuhlrohrlieferungen aus Asien verzichten. Zunächst konnten zwar die vor- handenen Lagerbestände aufgearbeitet werden, doch musste man sich schnell Gedanken über ein möglichst gleichwertiges Ersatzprodukt machen. Und dieses Produkt fand man im Weidenrohr. Zugegeben: die Weidenrohrflechterei war nichts neues, doch zeigte es sich, dass mit wenigen Modifikationen das heimische Rohr auf den alten Stuhlrohrmaschinen verarbeitet werden konnte. Aus diesem Grunde wurden eigene Plantagen für Weidenrohr in Schwinde an der Unterelbe errich- tet. Für das Geschäft sollte sich diese Entschei- dung schon bald lohnen, da das Militär Geschos- skörbe benötigte, die aus geschältem Weidenrohr hervorragend angefertigt werden konnten. Obwohl nun die klassischen Produkte der Firma, also die Spazierstockproduktion ebenso wie die Fischbeinverarbeitung und, wie dargestellt, die Stuhlrohrfabrikation, während der Kriegsjahre gänzlich danieder lagen, konnte die Firma dennoch schwarze Zahlen schreiben. Auf der Aktie hat Hein- rich Christian Meyer jr. - der Enkel von Heinrich Christian Meyer (1797-1848) - in Faksimile in seiner Funktion als persönlich haftender Gesellschafter signiert. Paul Pickenpack, der für den Aufsichtsrat im Faksimile signiert hat, war hanseatischer Kon- sul in Siam. Maße: 23,1 x 32,2 cm. Nr. 428 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR H. Förster & Co. AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 11791 Leipzig, 10.10.1923 EF Auflage 5.000 (R 9). 1895 übernehmen die Klavier- bauer Eduard Hermann Förster und Gottwerth Dimler in Leipzig die Klavierfabrik Serbser & Co. und führen sie als oHG H. Förster & Co. weiter. 1906 Aufnahme der Produktion pneumatischer Klaviere. 1908 - die Fabrik beschäftigt inzwischen 120 Arbeiter - Umzug in die neue Klavierfabrik in der Kohlgartenstr. 52 (außerdem Holzlager und - trocknung in der Comeniusstraße). 1918 Umwand- lung in eine AG. 1924 scheidet Hermann Förster aus der Firma aus. Bald darauf gerät die gesamte deutsche Pianoforteindustrie, deren unumstritte- nes Zentrum die “Musikhauptstadt” Leipzig ist, in eine existentielle Krise. Das Geschäftsjahr 1928 schließt bei Förster nach Absatzeinbrüchen mit einem hohen Verlust ab, eine Produktionsumstel- lung erscheint nicht möglich. Daraufhin ziehen sich die Banken aus dem Aufsichtsrat der in Leip- zig börsennotierten AG zurück und sperren die Kredite, Förster muß die Zahlungen einstellen. Während des 1929 beschlossenem gerichtlichen Vergleichsverfahrens wird der Betrieb fortgeführt, der Vergleich scheitert aber erneut am Verhalten der Banken. 1931 Konkurseröffnung mangels Masse abgelehnt. Großer Flügel mit hochgeklapp- tem Deckel im Unterdruck. Lochentwertet. Maße: 16,3 x 20,9 cm. Nr. 429 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR H.I.S. sportswear AG Sammelaktie 200 x 5 DM, Nr. 20000019 Garching, April 1997 EF+ (R 7) 1923 gründete der aus Lublin stammende Henry I. Siegel in New York eine Textilfabrik für die Produktion robuster Arbeitskleidung für Baum- woll-Plantagenarbeiter. Die Baumwollstoffe stammten von drei firmeneigenen Plantagen. Nach dem Tod des Unternehmensgründers 1949 über- nahm sein erst 19-jähriger Sohn Jesse Siegel und produzierte Jeans nicht mehr nur als Arbeitsklei- dung, sondern als modisches Beinkleid. 1956 gründete er die Marke H.I.S., die bald eine der Top- marken für Sportswear wurde und ab 1964 auch Jeans für Frauen produzierte. Mitte der 1970er Jahre kamen H.I.S.-Jeans, die als erste in unter- schiedlich kombinierten Beinlängen und Weiten produziert wurden, auch auf den deutschen Markt und wurden mit ihrem „Passformkonzept“ bei Damenjeans die No. 1. Die 1997 in Garching bei München gegründete H.I.S. sportswear AG geriet bald in die Verlustzone, wurde 2001/02 (mit ansch- ließendem squeeze-out der Kleinaktionäre) an einen Finanzinvestor verkauft und ging dann plei- te. Die Markenrechte erwarb 2007 der Otto-Ver- sand. Druck von G & D mit jeanstragenden Modells im Unterdruck. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen. 74 Auktionshaus Gutowski • 56. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Juli 2014 Nr. 428 Nr. 429 Nr. 430

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