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Katalog-56

Nr. 1215 Schätzpreis: 450,00 EUR Startpreis: 240,00 EUR Russischer Gegenseitiger Versicherungsverein in Moskau Anteilschein 1.000 Rubel, Nr. 1862 Moskau, von 1912 EF/VF Auflage 1.000. Gegründet 1903 mit einem Kapital von 1 Mio. Rubel Die Gesellschaft betrieb das Sach-Versicherungsgeschäft für Immobilien und bewegliche Güter, die kollektive Unfallversiche- rung für Fabrikarbeiter und Angestellte sowie die Feuerversicherung jedweder Gebäude. Eine besondere Abteilung der Versicherung war einge- richtet, um in Fabriken Brandschutz- und Melde- anlagen zu installieren. Die Gesellschaft war zwar in ganz Russland tätig, aber die Kunden und gleichzeitig die Teilhaber der Gesellschaft waren ganz speziell Moskauer Industrielle, vornehmlich aus dem Kreis der örtlichen Textilfabrikanten. Diese gründeten mit dieser Gesellschaft “IHRE” eigene Versicherung. Unter den Teilhabern finden sich so berühmten Namen wie: Morosov, Konova- lov, Prochorov, Rjabuschinskij, Tretjakov, Balin, Bakhruschkin, Bardygin, Buryschkin, Goujon, Der- benjev, Karsinkin, Kaschtanov Krestovnikov, Rabenek, Olovjanischnikov, Nossov und andere. Aktientext nur russisch. Das Namenszertifikat ist ausgestellt auf Julia Triebe, Ehefrau des deutsch- stämmigen Moskauer Bürgers Eilert Triebe. Das Zertifikat trägt eine gedruckte Unterschrift des Bankiers Alexander Derjuzhinskij als Vorstands- vorsitzenden. Rückseitig drei Dividendenstempel (für 1911, 1912 und 1913), ferner Übertragung der Aktie auf die “AG der Baumwollmanufaktur von Karl Scheibler”, eine der bedeutendsten Textilfa- briken in Polen, errichtet von dem belgischen Industriellen Scheibler in Lodz, daneben eine Steurmarke über 15 kop. Maße: 33,2 x 25,3 cm. Höchstens 4-5 Exemplare bekannt! Nr. 1216 Schätzpreis: 450,00 EUR Startpreis: 180,00 EUR S.A. de l’Usine de Souline Action 5 x 100 Rubel, Nr. 49216-20 von 1915 EF/VF Die Eisenhütte gehörte ursprünglich als Perso- nengesellschaft dem russischen Unternehmer Dmitrij A. Pastukhov. Ab dem 5. August 1905 wurde sie als AG weitergeführt. Pastuchow hatte die Fabrik in den Jahren 1870-72 in der Ortschaft Soulin, nahe Rostow am Don errichtet. Die Hütte verarbeitete im ersten Jahrzehnt des 20. Jh. pro Jahr 3-4 Mio. russische Pud (50-60.000 Tonnen) Gußeisen. Die Gesellschaft beschäftigte mehr als 3.000 Arbeiter. Zur Fabrik gehörten die Erzlager- stätten “Galkowskij”, “Tarapakowskij” und die Erz- grube Kriwoj Rog (ehemals W.S. Laptew) sowie diverse Kohle- und Anthrazitgruben, u.a. die Schachtanlagen “Berestowskij” im Bezirk Makeeje- wka und “Schidlowskij” im Slawjanoserbsker Bezirk. Ferner besaß die Fabrik eine eigene Ziege- lei, die Feuerfestziegel und maßgefertigte Ausklei- dungen für Schmelzöfen und Gießpfannen produ- zierte. Die Hauptverwaltung des Soulinsker Wer- kes befand sich ursprünglich in Rostow am Don, 1913 nach Petersburg verlegt. Eisengußwerke bei Sulin, Steinkohlengruben bei Juzowka im Taganro- ger Bezirk.. Im werkseigenen Walzwerk wurden als Fertigprodukte Kesselbleche, Dachbleche sowie diverse Formstahlerzeugnisse, wie Eisenträger, Eisenbahnschienen, Draht und Nägel und andere Kleineisenteile hergestellt. In der Sowjetzeit pro- duzierte die Eisenhütte unter dem neuen Namen “Krasnyj Soulin”, aber mit dem Ende der Sowjet- zeit erwies sich die Eisenhütte als nicht mehr kon- kurrenzfähig. Sie wurde nach verschiedenen Über- nahmen im Jahr 2010 insolvent. Das Gründerkapi- tal hatte 7,5 Millionen Rubel betragen (7.500 Akti- en à 1000 Rubel). 1908 wurde das Kapital durch Einziehung der Aktienzertifikate auf 7 Millionen herabgesetzt und gleichzeitig neue Aktien, auf 100 Rubel lautend, herausgegeben. 1914 fand dann die Kapitalerhöhung von 7 auf 10 Millionen Rubel statt, aus der die hier angebotene Aktie stammt. Aktientext russisch/französisch, rückseitig Statu- ten. Maße: 33,2 x 24,3 cm. Mit anh. restlichen Kupons ab 1923. Bisher nur 2 Stücke im Nominal- wert von 100 Rubel bekannt gewesen, eine Sam- melaktie über 500 Rubel erstmals angeboten! Ein- zelstück aus uralter Sammlung! Nr. 1217 Schätzpreis: 600,00 EUR Startpreis: 240,00 EUR S.A. des Usines Mécaniques & pour la Fabrication de Cartouches & de Tubes de P. V. BARANOVSKY Action 100 Rubel, Nr. 84800 Petrograd, von 1915 EF 3. Emission. Gründer der Fabrik im Jahr 1877 war Wladimir S. Baranowsky, ein Tüftler und Erfinder auf dem Gebiet des Kanonenbaus, der allerdings tragischerweise selbst 1897 bei der Erprobung eines neuen Kanonentyps ums Leben kommen sollte. Das junge Unternehmen wurde danach bis 1896 von seinem Vetter Peter V. Baranowsky fort- geführt, dann von dessen Sohn Viktor Petrowitsch Baranowsky. Baranowsky Kanonen hatten den Ruf, sogar besser zu sein als deutsche Kanonen von Krupp! Weitere Produkte waren gezogene Messing-Rohre und -Patronenhülsen der unter- schiedlichsten Kaliber, Messing- und Zink-Hülsen für Sprengkörper wie Minen und Granaten, ver- schiedene Maschinen und allerlei Zubehör für den Bedarf der Artillerie und der Kriegsmarine. Adres- se der Fabrik war St. Petersburg, Wyborger Ufer- straße 21, die Adresse der Verwaltung: Bolschoj Prospekt 83. 1908 beschäftgte das Werk Barano- wsky 154 Mitarbeiter; die Fertigungsmaschinen wurden angetrieben durch Dampfmaschinen mit einer Leistung von 400 PS. Die Fabrik besteht bis heute. Sie wurde in der Sowjetzeit auf die Produk- tion von Kompressoren spezialisiert und heißt seitdem “Kompressor”. Nach 1991 wurde sie wie- der als Aktiengesellschaft privatisiert. Das Grün- dungskapital vom 30. Juli 1912 betrug 3,6 Mio. Rubel Die weitere Kapitalentwicklung erfolgte wie folgt: 2. Emission: Kapitalerhöhung vom 5. Febru- ar 1913 auf 5 Mio. Rubel, 3. Emission: Kapitaler- höhung vom 19. Juni 1914 um 8,2 Mio. auf 13,2 Mio. Rubel Aktientext zweisprachig russisch/fran- zösisch. Der Stempel auf den Aktienzertifikaten mit dem Text “Bezugsrecht auf eine Aktie von 1916 ausgeübt” zeugt davon, dass noch eine zusätzli- che Emission geplant worden war zwischen der von 1914 und der bolschewistischen Oktoberre- volution 1917. Die erhaltenen Kupons bezeugen, dass die Gesellschaft bis zum Geschäftsjahr 1916/17 Dividende gezahlt hat. Die Aktie der Gesellschaft von 1915 ist unterschrieben von Kon- stantin Karlowitsch Span, Viktor Petrowitsch Baranowsky (jr.) und Nikolai Iwanowitsch Dzhu- mailo. Die Geschäftsführer waren gleichzeitig im Vorstand des mit der Branowsky AG verbundenen Unternehmens “Société Russe pour la Fabrication de Munitions et d’ Armements”, deren Aktien den Sammlern russischer historischer Wertpapiere gut bekannt sind. Maße: 33,9 x 25,5 cm. Mit anh. restlichen Kupons ab 1917/18. Äußerst selten! Nr. 1218 Schätzpreis: 1.500,00 EUR Startpreis: 750,00 EUR Schwarzmeer Bank Черноморский банк Interimszertifikat über 25 Aktien à 250 Rubel = 6.250 Rubel, Nr. 168 Rostow-am-Don, von 1919 VF+ Gründung 1918 mit einem Kapital von 5 Mio. Rubel Die Sowjetmacht war in Rostow am Don am 26. Oktober 1918 ausgerufen worden, aber die Stadt wurde - wie das gesamte südrussische und südu- krainische Gebiet - immer wieder zwischen den “Roten” und den “Weißen” hin und hergerissen. Viele russische Kaufleute, Industrielle und Ban- kiers flohen vor den Kommunisten nicht sofort in das westliche Ausland, sondern wichen zuerst in die Gebiete zurück, in denen die “Weißen” noch die Macht hatten. Im festen Glauben, daß das kommunistische Chaos nur ein kurzes Zwi- schenspiel der Geschichte sein würde, wagten sie es auch noch, neue Banken zu gründen, wie diese Schwarzmeer-Bank. Alle Hoffungen der Bankgrün- der gingen nicht in Erfüllung. Rostow wurde am 10. Januar 1920 endgültig von den Rotgardisten “befreit”. 2. Aktienemission von 1918, ausgegeben 1919. Sie trägt sogar noch “ordnungsgemäß” den Gebührenstempel des zaristischen Finanzministe- riums, das es eigentlich schon nicht mehr gab. Das Papier ist dünn, aber mit einem einfachen Wasserzeichen, der Druck blaß, aber zumindest noch dreifarbig. Wenn Optimismus und Beharr- lichkeit ein Kennzeichen für Kaufleute ist, dann ist diese Aktie der Schwarzmeer-Bank ein Beweis dafür. Das Zertifikat ist ausgestellt auf die “Han- dels- und Industrie-Gesellschaft P. M. Rjabuschins- kij” der bedeutenden Moskauer Industriellen und Bankiers. Sie ist darüberhinaus ein einmaliges Dokument des bisher von Historikern überhaupt noch nicht erforschten Themas von Bankgrün- dungen in den Wirren der russischen Oktoberre- volution. Maße: 28,4 x 13,8 cm. 3 sehr kleine Rand- einrisse hinterklebt. Rarität! 198 Auktionshaus Gutowski • 56. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Juli 2014 Nr. 1215 Nr. 1216 Condition terminology for items: UNC = Uncirculated EF = Extremely Fine, minor folds VF = Very Fine, circulated item with folds, pin holes or/and signs of wear & tear F = Fine, an even more heavilly circulated item, very creased and worn

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