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Katalog-56

gesamten Bergwerkswesen in Wieda ein Ende und das Dorf verarmte. 1789 bekam Wieda einen neuen Hochofen und die damalige Wiedaer Hütte (zu der auch die Hammerschmiede gehörte) im Jahre 1803 einen neuen und großen Staudamm am Ende des Ortes in Richtung Braunlage. Um 1820 war die Wiedaer Hütte unterbesetzt und die obere Hammerhütte, die Hammerschmiede, wurde wegen Unwirtschaftlichkeit weitgehend aufgege- ben und 1873 endgültig aus der Hütte ausgeglie- dert. Im 19. Jh. wanderten viele Wiedaer nach Amerika aus, da seit dem Beginn des Jahrhun- derts ein Rückgang der Eisenindustrie sowie ein allgemeiner wirtschaftlicher Niedergang einsetz- te. Dies führte auch dazu, dass man den zwi- schenzeitlich erneuerten Hochofen 1863 abbrach. Unter Führung eines Herrn Preen half sich die Arbeiterschaft schließlich selbst und betrieb ab 1875 die Hütte als Produktiv-Genossenschaft in Form einer AG unter vorwiegender Beteiligung der Arbeiter, der Angestellten und der Ortsein- wohner. Hergestellt wurden Zimmeröfen, Gußher- den, Dach- und Stallfenstern. Bald erlangten die Wieda-Öfen eine große Bekanntheit. 1899 wurde vornehmlich zur Stärkung der Wirtschaft die Schmalspurbahn Walkenried-Braunlage/Tanne gebaut, die die Wiedaer Hütte mit dem an der Süd- harzstrecke gelegenen Bahnhof Walkenried ver- band. Der Betrieb wurde schließlich 1972 einge- stellt. Das Gelände der Wiedaer Hütte brannte bei einem Großbrand am 23. Juli 1973 fast vollständig aus und wurde ab 1975 zu einem Kurpark mit Ten- nishalle umgestaltet. Mit Abbildung von Hammer- schlegeln und dem Harzer Wahlspruch “Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz!” Maße: 21 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Nr. 1046 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Wienand Dental AG Aktie 5.000 RM, Nr. 90 Berlin, 4.5.1927 EF+ Gründeraktie, Auflage 100 (R 6). Gründung 1927 zum Vertrieb der Erzeugnisse der Zahnfabrik Wienand Söhne & Co. GmbH in Spendlingen. Han- delsgüter: Dental-Keramik und künstliche Zähne. Firmenmantel 1952 aufgelöst, 1953 umfirmiert in Dental-Keramik AG i.L., Berlin (West), Abwicklung in Offenbach, 1954 Berliner Wertpapierbereini- gung, 1955 gelöscht. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,6 cm. Nr. 1047 Schätzpreis: 160,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Wilhelmshütte Eisen- und Emaillierwerke AG Aktie 1.000 RM, Nr. 84 Sprottau, Mai 1934 EF+ Gründeraktie, Auflage 206 (R 7). Gegründet 1830, AG seit 1870. Metallverarbeitung, Kesselschmiede, Apparatebau. 1927 Fusion mit dem Eisenwerk Mari- enhütte Kotzenau und Mallmitz, Umbenennung in Eisen- & Emaillierwerke AG, 1932 zahlungsunfähig. 1934 wurde das Werk Wilhelmshütte aus der Liqui- dationsmasse von der neugegründeten Wilhelms- hütte, Eisen- und Emaillierwerke AG käuflich erwor- ben. Großaktonär (1943): Stadt Sprottau (34%). Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Nr. 1048 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Wilke-Werke AG Aktie 100 RM, Nr. 6895 Braunschweig, September 1941 EF Auflage 2.000 (R 6). 1856 gründete Schlossermei- ster August Wilke eine Schlosserei, die sich rasch zu einer ansehnlichen Fabrik entwickelte. AG seit 1881 als “Dampfkessel- und Gasometerfabrik vorm. A. Wilke & Comp.” Neben Stahlbau, Kessel- bau und Gasbehälterbau nach der Wende zum 20. Jh. vor allem Bau von Tankanlagen, Mineralölver- arbeitungsanlagen und “Kito”-Sicherungen für feu- ergefährliche Flüssigkeiten (letzteres die einzige Sparte, die nach dem Konkurs 1978 in einer Auf- fanggesellschaft gerettet werden konnte). Erst 2003 wurden die inzwischen ganz verfallenen Gebäude auf dem riesigen Fabrikareal an der Frankfurter Straße abgerissen. Früher in Hanno- ver börsennotiert. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Mit rest- lichem Kuponbogen. Nr. 1049 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Wilkens Bremer Silberwaren AG Aktie 50 DM, Nr. 4857 Bremen, August 1983 EF+ Auflage 5.000 (R 7). 1810 hatte sich der Gold- schmied Martin Heinrich Wilkens mit einer Werk- statt in der Bremer Altstadt neidergelassen. 1840- 61 prägte die Firma Wilkens auch die Münzen des bremischen Staates. 1917 übernahm Martin-Hein- rich Wilkens, Urenkel des Firmengründers, die Firma, die sich inzwischen auf silberne und versil- berte Bestecke sowie silbernes Tischgerät spezia- lisiert hatte. 1921 übernahm er die Aktienmehr- heit des 1905 gegründeten Konkurrenten „Bremer Silberwarenfabrik“, die 1969 mit ihrem Hauptak- tionär M. H. Wilkens & Söhne AG zur Wilkens Bre- mer Silberwaren AG fusionierte. 1995 ging die AG in Konkurs, das operative Geschäft mit den Mar- ken Wilkens und BSF übernahm das Zwillingswerk J. A. Henckels, Solingen. Die Marke BSF wird heute für eine Edelstahl-Besteckserie des Zwillingswerks benutzt, die Marke Wilkens wurde 2006 mit der Manufaktur in Bremen von den beiden dortigen Geschäftsführern übernommen. Teile des Heme- linger Betriebsgrundstücks wurden inzwischen für den Bau des Hemelinger Tunnels in Anspruch genommen, der das Mercedes-Werk Bremen mit der Autobahn verbindet. Nachdem 2001 alle Gläu- biger befriedigt waren, wurde der AG-Konkurs auf- gehoben und die Gesellschaft als RWL Verwal- tungs- und Beteiligungs-AG fortgesetzt. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 1050 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Wintershall AG 6% Schuldv. 1.000 Gulden, Nr. 7915 Berlin / Kassel, 1.4.1930 EF/VF Auflage 8.000 (R 8). Gründung 1921 als Kali-Indu- strie AG Berlin-Kassel, 1929 Umfirmierung in Win- tershall AG. Anfänglich eine Holding für Beteili- gungen an nicht weniger als 59 Kali-Gesellschaf- ten, die aufgrund günstiger steuerlicher Regelun- gen 1926 auf die Kali-Industrie AG verschmolzen wurden, danach mit 92 Kaliwerken das größte Unternehmen seiner Art in Europa. Seine damalige Bedeutung erkennt man daran, daß das Kapital nach der Inflations-Umstellung mit 320 Mio. RM mehr als doppelt so hoch war wie das der Deut- schen Bank (150 Mio)! 1931 gemeinsam mit der Anton Raky Tiefbohrungen AG in Salzgitter Bil- dung des Raky-Wintershall-Konsortiums für die Erschließung von Erdöl- und Erdgasvorkommen im Kreis Celle, die Verarbeitung des Rohöls erfolg- te in der (noch heute bestehenden) Erdölraffine- rie Salzbergen GmbH. Damit war auch der Grund- stein für das Erdgas-Geschäft gelegt, in dem die heutige BASF-Tochter nun einer der großen europäischen Spieler ist. Die Kaliwerke erlitten im Krieg keinerlei Zerstörungen (!), kamen aber Anfang April 1945 beim Einmarsch der alliierten Truppen zum Erliegen. Die Werke Heiligenroda, Kaiseroda, Sachsen-Weimar, Glückauf-Sonders- hausen, Bismarckhall und Bernburg wurden dann der deutsch-russischen AG für Kali-Düngemittel, Erfurt, zugeschlagen; später wurden die Betriebe von den Ländern Thüringen bzw. Sachsen-Anhalt enteignet. Wintershall blieb nur die Werksgruppe Bergmannssegen/Hugo in Lehrte bei Hannover, die daraufhin stark ausgebaut wurde. 1955 wurde im Wege einer feindlichen Übernahme die Aktien- mehrheit der Burbach-Kaliwerke AG, Wolfenbüttel (früher Magdeburg) erworben. Im gleichen Jahr ging eine gemeinsam mit der Gewerkschaft Elwerath (Shell) erbaute Raffinerie bei Lingen in Betrieb, nachdem Wintershall auch große Erdöl- und Erdgasfelder um Bremen und im Emsland aus- beutete. 1970 Ausgliederung des Kali- und Stein- 169 Auktionshaus Gutowski • 56. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Juli 2014 Nr. 1046 Nr. 1047 Nr. 1048 Nr. 1049 Nr. 1050

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