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Katalog-56

Berlin. Hergestellt werden Sprengstoffe für den Bergbau und das Militär sowie chemische Produk- te. Fabriken in Reinsdorf, Coswig, Haltern und Sin- sen. Die zivilen Zwecken dienende Produktion wurde 1944 in die heutige WASAG-Chemie AG mit Sitz in Essen ausgegliedert. Als mittelbare Tochter der I.G.Farben erst 1953 wieder aus alliierter Kon- trolle entlassen; die Werke in der Ostzone waren enteignet, es verblieb nur ein teilweise demontier- tes Werk in Sythen (Westf.), zu dem später noch das Werk Neumarkt der früheren WASAG-Beteili- gung “Deutsche pyrotechnische Fabriken GmbH” kam. Mit den Brüdern Berthold und Harald von Bohlen und Halbach als Mehrheitsaktionären wuchs langsam wieder ein mittlerer Chemie-Kon- zern heran, der Ende der 90er Jahre aber in erheb- liche Schwierigkeiten geriet und sich nur dank der hochprofitablen Tochtergesellschaft Gaudlitzwerk in Coburg (Präzisions-Formteile aus Kunststoff) noch knapp über der Wasserlinie halten konnte. Sehr dekorative Umrandung im Historismus-Stil. Maße: 31,4 x 20,8 cm. Nr. 1037 Schätzpreis: 80,00 EUR Startpreis: 30,00 EUR Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-AG Chemische Fabriken Aktie 200 RM, Nr. 45924 Berlin, August 1941 EF+ Auflage unklar, können eigentlich nur Ersatz- stücke für unbrauchbar gewordene alte Urkunden gewesen sein. (1.000-M-Aktien wurden auf 200 RM umgestellt). Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel loch- entwertet. Nr. 1038 Schätzpreis: 1.500,00 EUR Startpreis: 300,00 EUR Westfaelische Bankkommandite Ohm, Hernekamp & Co. KGaA Aktie 1.000 Mark, Nr. 171 Münster i/W., 9.2.1899 EF/VF Gründeraktie, Auflage 1.100 (R 9). Die 1898/99 gegründete Bank verlegte 1900 ihren Sitz nach Dortmund, das Geschäft in Münster wurde als Filiale beibehalten. In einer unglaublichen Expan- sionswut wurden danach in wenigen Jahren über- nommen: Bramscher Bank, Bremische Bankan- stalt, Bremervoerder Bank, Burgsteinfurter Bank, Cloppenburger Bank, Coesfelder Bank, Emsdette- ner Bank, Hörder Bank, Lüdinghauser Bank, Mel- ler Bank, Oelder Bank, Warendorfer Bank, J. Schwabe & Co. in Göttingen, Wolff & Zomber in Bremerhaven, C. Breusing in Osnabrück und die Godesberger Bank. Außerdem errichtete die Bank Filialen in Emden, Essen, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, Osnabrück und Bentheim, während der Saison auch auf Norderney und Bor- kum. 1908 dann umfirmiert in “Niederdeutsche Bank KGaA”. Noch 1909 führte die Berliner Han- dels-Gesellschaft die Aktien an der Berliner Börse ein (was später zu einer Schadenersatzkla- ge der Aktionäre gegen die BHG führte). Die hem- mungslose Expansion, Verluste bei Spekulatio- nen und übermässige Kreditgewährung führten im Sommer 1910 zum Konkurs der Bank (interes- santerweise wurde für die Hamburger Filiale ein besonderes Konkursverfahren durchgeführt). Der Geschäftsinhaber Jul. Ohm und der Bücher- revisor Siegfr. Hartwig wurden verhaftet und ebenso wie die meisten Mitglieder des Aufsichts- rats vor Gericht gestellt: Die Anklage lautete auf Bilanzfälschung, Untreue, Konkursverschlep- pung und Vergehen gegen das Börsengesetz. Die Zahlungseinstellung der Bank zog Konkurse vie- ler Firmenkunden und der meisten Aufsichtsrats- mitglieder nach sich: Es war der größte Bankens- kandal im westlichen Deutschland vor dem 1. Weltkrieg. Maße: 25 x 32,6 cm. Mit beiliegendem restlichen Kuponbogen. Seit vielen Jahren sind kaum mehr als 5 Stücke bekannt. Nr. 1039 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Westfälische Baumwollspinnerei Aktie 1.000 Mark, Nr. 64 Amt Gronau, 30.4.1894 VF+ Gründeraktie, Auflage 750, zuletzt nur noch 287 Stück (R 9). Gründung 1894. Viele Jahrzehnte lag die Aktienmehrheit bei der Textilindustriellen- Dynastie van Delden. 1947 mit der benachbarten Baumwollspinnerei Gronau verschmolzen, die am Ende die deutsche Textilkrise auch nicht überlebte und 1999 in Konkurs ging. Originalun- terschriften. Maße: 35,5 x 26,5. In dieser Form (nicht entwertet) seit vielen Jahren nicht mehr angeboten! Nr. 1040 Schätzpreis: 1.500,00 EUR Startpreis: 400,00 EUR Westfälische Kupfer- und Messing- werke AG vorm. Casp. Noell Actie 1.000 Mark, Nr. 1188 Vogelberg bei Lüdenscheid, 23.4.1898 VF Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 11). Die Gesell- schaft geht zurück auf ein 1836 von Caspar Noell zu Vogelberg gegründetes Werk, wo unter Ausnut- zung guter Wasserkräfte Metallbleche gefertigt wurden. Wenige Jahre später kam in Friedrichs- hütte ein neues Walz- und Drahtwerk hinzu. 1871 errichtete Noell in Helle bei Altroggenrahmede ein weiteres großes Walzwerk, bald darauf entstand ein weiteres Kupferblechwalzwerk im Rahmedetal sowie große Kupferdraht- und Stangenwerke in Lüdenscheid. 1898 Umwandlung in eine AG. Die Weltwirtschaftskrise überstanden die WKM mit ihren Tochterfirmen nur mit Not, 1933 ging die Beschäftigtenzahl auf 380 zurück. Doch die Sanie- rung gelang. 1935 Umstellung der Produktion von Freileitungsmaterial von Kupfer auf Rein- und Stahlaluminium. Börsennotiert in Frankfurt und Düsseldorf, 1969 Abschluss eines Beherrschungs- vertrages mit dem Großaktionär Vereinigte Deut- sche Metallwerke AG, Frankfurt a.M. Die Herstel- lung von Halbfabrikaten aus NE-Metallen wurde später Richtung Endprodukt erweitert um Kunst- stofferzeugnisse sowie Geräte und Apparate für den Haushalt und den medizinischen und indu- striellen Bereich. Zu den Beteiligungen zählt auch die als Hersteller von Rundfunk- und Fernsehgerä- ten berühmt gewordene Fa. Graetz KG im westfäli- schen Altena. 1992 Verkauf des operativen 167 Auktionshaus Gutowski • 56. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Juli 2014 Nr. 1036 Nr. 1038 Nr. 1039

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