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Katalog-58

mals 500 Pfund. Die Direktoren köderten die Käu- fer mit riesigen Schätzen und Gold- und Diaman- tenfunden in den überseeischen Kolonien. Ange- heizt auch durch die Erfolge Sir Francis Drakes und Sir Walter Raleighs entwickelte sich eine ungeheure Spekulation in den Anteilen der South Sea. Obwohl die South Sea Company keine opera- tiven Geschäfte ausweisen konnte und lediglich Aktienemissionen begeben wurden stieg der Kurs bis Ende Mai 1720 auf 890 Pfund. Der Höchstkurs lag am 24. Juni 1720 bei 1050 Pfund. Es kam wie es kommen mußte. Bereits ein Stein (Gerücht, dass Direktoren der Gesellschaft Anteile verkauften) reichte aus, um die Lawine ins Rollen zu bringen. Im September 1720 gab es fast niemanden mehr, der eine Aktie der South Sea Company haben woll- te. Der Kurs lag mittlerweile wieder bei 135 Pfund. Die Drahtzieher der Aktion, die gar keine Chance auf Realisierung besaß, verdienten ein Vermögen, welches sie vor dem Zugriff der Geschädigten in Sicherheit zu bringen wußten. Das Platzen dieser Seifenblase der “South Sea Bubble” beschwörte eine langanhaltende Finanzkrise des englischen Staates und hatte eine völlige Neuordnung der englischen Wirtschaft zur Folge. Nach einer Sanie- rung fristete die South Sea Company noch mehr als ein ganzes Jahrhundert ein tristes und weitge- hend erfolgloses Dasein, ehe sie Mitte des 19. Jh. endgültig unterging. Kapitalrente aus dem Joint- Stock der South Sea Co., gehandelt und notiert an der Börse wie ihre Aktien. Originalsignaturen. Maße: 10,4 x 17,4 cm. Linke obere Ecke ausge- schnitten (bei allen bekannten Stücken ist diese Ecke beschädigt, wahrscheinlich nach Abriß aus dem Emissionsbuch). Kulturhistorisch hochbe- deutende Rarität. Nr. 525 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR The Great Ship Company Ltd. Share 1 £, Nr. 157348 London, 1.3.1859 EF Gründung am 21.10.1858. Die Gesellschaft kaufte das berühmteste aller Riesenschiffe der Geschich- te, die “Great Eastern”. Ursprünglich als “Leviat- han” 1859 vom Stapel gelaufen, war der 211 m lange stählerne Segeldampfer mit kombiniertem Schaufelrad-, Schrauben und Segelantrieb bis 1888 das mit Abstand größte Schiff der Welt und der Technik seiner Zeit anfangs um Jahrzehnte voraus. Gebaut von 12.000 Arbeitern auf der Werft Scott, Russell & Co. in Millwall nahe London, konnte dieser Gigant 4.000 Passagiere aufnehmen und 15.000 t Kohle bunkern, womit sich ohne nachzubunkern die ganze Welt umrunden ließ. Die Konstrukteure Isambard Kingdom Brunel (1806- 59) und der Werftbesitzer John Scott Russell ent- zweiten sich wegen finanzieller Schwierigkeiten und einer Vielzahl von Problemen dieses techni- schen Wagnisses, weshalb die finanzierenden Ban- ken das Schiff kurz nach dem Stapellauf überneh- men mussten und es in diese neu gegründete AG einbrachten. Ab 1859 wurde die “Great Eastern” für Atlantik-Überquerungen als Passagierdampfer eingesetzt. Aus Angst vor Unfällen waren aber bei der ersten Atlantiküberquerung statt möglicher 4.000 nur 35 Passagiere an Bord. Auch von den späteren Reisen war wegen der immensen Betriebskosten keine einzige gewinnbringend. Prominentester Passagier war Jules Verne auf einer der letzten Reisen von Liverpool nach New York. Seine Fahrt mit der riesigen “Great Eastern” inspirierte ihn zum 1871 erschienenen Roman “Eine schwimmende Stadt”. 1865 wurde das Schiff verkauft und zum Kabelleger umgebaut, da es zu der Zeit das einzige Schiff war, das ein ganzes Transatlantikkabel aufzunehmen vermochte. Allein der Ladevorgang des 4.200 km langen Kabels dauerte fünf Monate. 1866 wurde dieses Transatlantik-Seekabel als erstes seiner Art durch die “Atlantic Telegraph Company” in Betrieb genommen, was sogar der österreichische Schrift- steller Stefan Zweig in seinem Buch “Sternstunden der Menschheit” würdigte. Anschließend legte das Schiff ein Seekabel von Suez nach Bombay. Dann hatte die “Great Eastern” ausgedient. 1886 wurde sie erneut verkauft und ab 1889 abge- wrackt. Zeit ihres Lebens war sie das größte Schiff auf den Weltmeeren gewesen, erst 2003 widmete ihr die BBC einen Beitrag in der Reise “Seven Won- ders of the Industrial World”. Trockensiegel mit geprägter Abbildung des Riesenschiffes “Great Eastern”. Aktiendruck in graugrün. Maße: 13 x 21,1 cm. Geschichtsträchtiges Papier. Nr. 526 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Wallsend Slipway & Engineering Co. 1.300 New Pref. Shares à 1 £, Nr. 521 Wallsend-on-Tyne, 8.9.1919 EF/VF Gründung 1871 als Wallsend Slipway Co., zunächst ausschließlich als Reparaturwerft tätig. 1878 umfirmiert wie oben, nachdem 1873 der Bau von Schiffsmaschinen aufgenommen worden war. Der ebenfalls begonnene Kesselbau erforderte 98 Auktionshaus Gutowski • 58. Auktion Historischer Wertpapiere am 26.1.2015 Nr. 524 Nr. 525 Nr. 526

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