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Katalog-53

schnellsten voran. Die reichen Kohlevorkommen in der Wallonie sowie der rasche Ausbau des Eisenbahnnetzes bildeten die Grundlage für eine bedeutende Eisen- und Stahlindustrie. Die Geschichte dieses Unternehmens geht auf das Jahr 1833 zurück, als Jean Pierre Champeaux-Cha- pel in Hainaut einen holzkohlebetriebenen Hoch- ofen baute. Es folgte 1835 ein zweiter, nunmehr mit Koks betriebener Hochofen. Zu Beginn der 1840er Jahre gerieten nicht nur die Stahlpreise erheblich unter Druck, auch die Produzenten kämpften ums wirtschaftliche Überleben. Diese Situation nutzte Jean Pierre Champeaux-Chapel, indem er einen Zusammenschluss vieler Stahlpro- duzenten aus der Region erwirkte. 1853 gründete er mit Hilfe führender Banken und Industrieller in Montigny (heute Stadtteil von Charleroi) einen Großbetrieb mit einem modernen Walzwerk und Koksöfen. Die Fabrikanlage wurde von einer briti- schen Baugesellschaft errichtet. Durch günstige Rohstoffpreise und moderne, gestraffte Fertigung arbeitete das Unternehmen äußerst gewinnbrin- gend. Äußerst dekorativer, großformatiger Druck. Das Stück gilt als das erste in Belgien als farbige Lithographie gedruckte Wertpapier und zeigt in einer großen Abbildung die Fabrikanlagen. Der Kupferstich stammt von dem schottischen Gra- veur William Brown. Mehrere Originalsignaturen. Maße: 43,2 x 27,8 cm. Mit anhängenden restlichen Kupons. Nr. 15 Schätzpreis: 2.500,00 EUR Startpreis: 1.000,00 EUR S.A. pour l’Exploitation des Etablissements de John Cockerill à Seraing & à Liège Action 1.000 Fcs., Nr. 11418 Liège, 18.4.1846 VF Gründeremission, Auflage 12.500. Dieses, bereits 1817 in Seraing nahe Lüttich von den Brüdern Charles-James und John Cockerill errichtete, Unternehmen wurde 1842 in eine AG umgewan- delt. Es war die Geburtsstunde des wichtigsten belgischen Industrieunternehmens. John Cocke- rill (1790-1840), dessen Bruder Charles-James bereits 1823 aus dem Unternehmen ausschied, errichtete mit finanzieller Hilfe des holländischen Königs und einem Darlehen der Société Générale in rascher Reihenfolge eine Dampfkessel- und Maschinenfabrik, ein Eisen- und Walzwerk sowie Hochöfen, ferner kaufte er Kohlenbergwerke und Erzgruben. Die Gründung und Unabhängigkeit Bel- giens im Jahr 1831 als konstitutionelle Monarchie und die damit einhergehende Trennung von den Niederlanden führten zu schweren finanziellen Engpässen, die 1834 mit Unterstützung des belgi- schen Staats behoben werden konnten. Ab 1835 baute Cockerill die ersten Dampflokomotiven und errichtete Betriebe in Frankreich, Deutschland, Spanien und Polen. Während einer Reise durch Polen verstarb er 1840 in Warschau. Seine Unter- nehmungen flossen 1842 in die mit 12,5 Mio. F neu- gegründete AG “John Cockerill S.A.” ein. Großak- tionär war unter anderem die Banque de Belgique. Durch Fusionen in den Jahren 1970 und 1981 wuchs das Unternehmen zum größten belgischen Stahlkonzern heran. Es befindet sich mehrheitlich im Besitz der französischen USINOR und firmiert heute als Cockerill-Sambre S.A. Der Gesellschaft gehört auch die EKU Stahl AG in Eisenhüttenstadt. Mit Originalunterschrift Gustave Pastor, erster Direktor der Banque Belgique und der John Cockerill S.A. Ein Titel von allergrößter wirt- schaftshistorischer Bedeutung. Maße: 29 x 33,2 cm. Trotz der Gebrauchsspuren (Knickfalten, klei- ne Randeinrisse, leichte Papierverfärbungen) ist das Stück überdurchschnittlich gut erhalten (nicht hinterklebt!) Die Keimzelle der Industrialisierung auf dem europäischen Kontinent. Museale Rarität 5 Auktionshaus Gutowski • 53. Auktion Historischer Wertpapiere am 22. Juli 2013 Nr. 15 Gerne nehme ich auch Ihre Einlieferung zur Auktion entgegegen. Sprechen Sie mich an! gutowski@gmx.com

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