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Katalog-53

die Schächte mit gußeisernen Tübbingen (Rings- egmenten mit Bleidichtungen) auskleidete. Später wandte sich Mulvany zusammen mit den anderen irischen und englischen Gewerken der Dortmun- der Gegend zu, wo im Grubenfeld Hansa 1859 das Abteufen wegen Wasserschwierigkeiten einge- stellt worden war. Er beschloß, das Feld und die dazuerworbenen Zechen Zollern und Erin fertig- zustellen und gründete zu diesem Zweck die Preußische Bergwerks- und Hütten-AG. In der Gesellschaft steckte sein und seiner Familie gesamtes Vermögen. Noch 1874 erhöhte die Gesellschaft ihr Kapital zum Ankauf weiterer Zechen. Doch den hier vorhandenen Problemen waren Mulvany’s Schachtbaukünste noch nicht gewachsen: Der Wassereinbrüche auf der Zeche Erin wurde er nicht Herr. Die Wirtschaftskrise nach dem Gründerkrach verstärkte die Probleme so sehr, daß seine Gesellschaft 1877 in Konkurs ging. Noch im gleichen Jahr ersoff die Zeche Erin vollständig. Den Hauptgläubiger, die Berliner Han- delsgesellschaft, brachte das selbst an den Rand des Ruins; sie mußte zur Rettung ihrer Forderung nach dem Konkurs die Aktiva selbst erwerben. 1883 erwarb der Großindustrielle Friedrich Grillo die Zeche gemeinsam mit der Disconto-Gesell- schaft und dem Bankhaus Sal. Oppenheim & Co. für die Gewerkschaft Erin. Ende 1885 wurde sie mit einem Aufwand von 2-3 Mio. Mark vollständig ersümpft und 1887 für 5 Mio. Mark an die Gelsen- kirchener Bergwerks-AG unter Emil Kirdorf ver- kauft. Die Grubenfelder der Zechen Minister Stein, Fürst Hardenberg, Erin, Germania, Hansa und Zol- lern bildeten nun ein einheitliches Ganzes. Nach 1945 war die Zeche kurze Zeit als Erin Bergbau AG selbständig und ging dann in die Ruhrkohle AG ein. Welche Bedeutung Mulvany für das Unternehmen hatte, beweist auch die Tatsache, daß noch auf den 1954 ausgege- benen Erin-DM-Aktien sein Portrait gezeigt wird. Schöne Gestaltung mit Originalunter- schrift William Thomas Mul- vany. Maße: 18,6 x 32,3 cm. Mit beiliegendem Kuponbogen. Sehr gut erhaltenes Stück, sehr niedrig limitiert! Nr. 794 Schätzpreis: 5.000,00 EUR Startpreis: 3.000,00 EUR Preussische Boden Credit Actienbank Actie 200 Thaler, Nr. 20863 Berlin, 1.1.1873 EF/VF Gründeremission, Auflage 50.000 (R 8). Das von den Initiatoren unter Führung des Geh. Admira- litätsrates Stephan vorgelegte Statut datiert vom 21.12.1868 und war vom König von Preußen zu genehmigen: die Gründung einer Aktiengesell- schaft war vor Inkrafttreten des Aktiengesetzes kein selbstverständliches Recht, sondern ein lan- desherrliches Privilegium. Erteilt wurde die lan- desherrliche Genehmigung nur, wenn die Behör- den vom Nutzen des Unternehmens für die wirt- schaftspolitischen Ziele zu überzeugen waren. Die Preußische Boden-Credit-Actien-Bank wurde zu einer sehr erfolgreichen Gründung. 1921-1925 Zusammenschluss mit der Deutschen Hypothe- kenbank Meiningen, der Westdeutschen Boden- kreditanstalt in Köln, der Norddeutsche Grund- Credit-Bank in Weimar, der Frankfurter Pfandbrief- Bank, der Schlesischen Boden-Credit-Actien-Bank in Breslau, der Leipziger Hypothekenbank und der Mecklenb. Hypotheken- und Wechselbank in Schwerin zur “Gemeinschaftsgruppe deutscher Hypothekenbanken”. 1930 Fusion mit der Preußi- schen Pfandbrief-Bank und der Preußischen Cen- tral-Boden-Credit-AG zur Deutschen Centralbo- denkredit-AG. Als solche jahrzehntelang eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank und die größte reine Hypothekenbank in Deutschland. 1995/98 Fusion mit den beiden anderen Hypothe- kenbank-Töchtern der Deutschen Bank (Frankfur- ter Hypothekenbank AG und Lübecker Hypothe- kenbank AG) zur “EUROHYPO AG Europäische Hypothekenbank der Deutschen Bank”, 2001 schließlich gingen in der EUROHYPO auch noch die Realkredit-Töchter der Commerzbank AG (Rheinische Hypothekenbank AG) und der Dresd- ner Bank AG (Deutsche Hypothekenbank Frank- furt-Hamburg AG) auf. Heutiger Großaktionär ist die Commerzbank. Die Aktie ist eine einmalig schöne Arbeit der Preußischen Staatsdruckerei. Maße: 22,5 x 29,2 cm. Mitte der 80er Jahre wurden in einem Notariat im schottischen Glasgow ca. 15 dieser Aktien entdeckt (eine weitere Quelle hat es nie gegeben). Dort schlummerten fast ein Jahr- hundert lang in einem Nachlaß völlig unbeachtet deutsche Wertpapiere, die, wären sie nur immer rechtzeitig eingereicht worden, heute ein zweistel- liges Millionen-Vermögen bedeuten würden. Statt- dessen wurde auch bei dieser Aktie, die im 1. Welt- krieg als “Feindvermögen” behandelt wurde, spä- ter die RM-Umstellung verabsäumt, obwohl die Bank selbst ja bekanntlich prosperierte. Gründeraktie der bedeutenden Hypothekenbank, original signiert von Georg Beer, einem bekannten Berliner Financier (Mitbegründer des Actienbau- vereins Passage und des Berlin-Charlottenburger Bau-Vereins). Die Aktie, mehrfarbig von der König- lichen Staatsdruckerei gedruckt (Stichtiefdruck), gehört zweifellos zu den schönsten deutschen Bankaktien. Rarität! Foto auf Seite 146. Nr. 795 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Preußische Boden-Credit-Actien-Bank 4 % Pfandbrief 1.000 Mark, Nr. 5202 Berlin, 1.1.1909 EF/VF (R 10) Dekorativ, mit vielen Wappen in der Umrah- mung. Maße: 30,8 x 24,4 cm. 145 Auktionshaus Gutowski • 53. Auktion Historischer Wertpapiere am 22. Juli 2013 Nr. 793 Nr. 795

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