Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Katalog-62

62. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

Nr. 394 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Heegermühler Klinker-Werke AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 229 Eberswalde, 10.12.1910 EF Auflage 450 (R 8). Im Zehdenicker Revier (dem Nachzügler unter allen brandenburgischen Ziegel- revieren, später aber eines der größten in ganz Deutschland) entstand auf Basis der reichen Ton- vorkommen ab 1888 eine vielgestaltige Ziegelin- dustrie, die über die zum Finowkanal begradigte Havel fast ausschließlich das 60 km entfernte Ber- lin belieferte. 1909 wurde in Finow-Heegermühle am Finowkanal die „Überlandcentrale Heegermüh- le“ gebaut, gegründet durch die A.E.G. und die Zürcher Elektrobank, Keimzelle des späteren Mär- kischen Elektricitätswerkes. Der gewaltige Ziegel- bedarf dieses Vorhabens war die Initialzündung zur Gründung der Heegermühler Klinker-Werke im August 1910 durch fünf Geschäftsleute aus Cott- bus bzw. Charlottenburg mit einem Kapital von 50.000 M, welches im Dezember 1910 um 450.000 M erhöht wurde. Eine tiefe Krise des Berliner Bau- marktes führte dazu, daß nach der Winterpause 1913 kaum eine der 34 Ziegeleien des Reviers mit zuvor bis zu 6.000 Beschäftigten wieder eröffnete. Bereits 1914 ist auch diese Gesellschaft im AG- Handbuch nicht mehr zu finden, nachdem sie zuvor nur ein einziges Mal (für 1911) eine Divi- dende hatte zahlen können. Das Klinkerwerk aller- dings muß fortbestanden haben: In der Baube- schreibung des 1930 eröffneten Neuen Stadtbades Berlin-Mitte in der Gartenstr. 5-6 wird die Verblen- dung der Fassaden mit Heegermühler Klinker erwähnt. Originalunterschriften. Lochentwertet. Mit anhängenden Kupons. Maße: 37,5 x 26,2 cm. Nr. 395 Schätzpreis: 175,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR „HEGEMAG“ Hessische gemeinnützige AG für Kleinwohnungen Namens-Aktie 1.000 DM, Nr. 10983 Darmstadt, Dezember 1966 EF Auflage 1.300 (R 8). Ausgestellt auf die Stadt Bad Vilbel. Gründung 1927 zwecks Schaffung gesunder und zweckmäßig eingerichteter Kleinwohnungen im Sinne des Wohnungsgemeinnützigkeitsgeset- zes. Bis 1931 waren in Darmstadt, Mainz, Gießen, Bingen, Worms, Neu Isenburg, Friedberg, Bad Vil- bel, Ober-Ramstadt und Gernsheim insgesamt 410 Wohnungen errichtet. Rd. 20 % des Bestandes wurden im 2. Weltkrieg zerstört. Vor allem Anfang der 1950er Jahre kamen jährlich bis zu 500 Woh- nungen dazu, so daß Ende der 1960er Jahre über 6.000 Wohnungen im Bestand waren, mit Schwer- punkten in Darmstadt (ca. 28 %), Gießen, (ca. 15 %), Offenbach und Neu Isenburg (je ca. 7 %) sowie Alsfeld und Lauterbach (je ca. 6 %). Vermietet wurden die Wohnungen an Beschäftigte im öffent- lichen Dienst. Neben einigen hessischen Städten mit kleineren Anteilen und der Stadt Darmstadt mit über 10 % Aktienanteil hielt das Land Hessen mit über 60 % die Mehrheit, der Schwerpunkt der HEGEMAG-Aktivitäten war aber schon lange Darmstadt. Als sich das Land Hessen aus dem Wohnungsbau 2001/02 zurückziehen wollte, war es deshalb nur natürlich, daß die HEGEMAG 2003 an die Stadt Darmstadt ging und mit der stadtei- genen bauverein AG (gegründet 1864 als „Bauver- ein für Arbeiterwohnungen“) fusioniert wurde. Heute bewirtschaftet die bauverein AG ca. 12.000 Wohnungen, davon 1/3 außerhalb von Darmstadt. 5.000 dieser Wohnungen wurden zur Finanzierung der HEGEMAG-Übernahme 2003 im Rahmen einer sale-and-lease-back-Vereinbarung an ein Banken- konsortium verkauft. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Nr. 396 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR HEILIT + WOERNER BAU-AG Sammelaktie 10 x 50 DM, Nr. 1719 München, September 1980 EF+ Auflage 52.336 (R 8). Auf der Grundlage einer 1871 durch Ing. Jakob Heilmann gegründeten Bauunter- nehmung entstand 1897 die Heilmann’sche Immo- biliengesellschaft (AG). Später umbenannt in Heilmann & Littmann Bau- und Immobilien AG (1927), Immobiliengesellschaft München-Berlin AG (1933) und Heilmann & Littmann Bau-AG (1939). 1980 fusionsweise Übernahme der Sager & Woerner KG, welche zurückgeht auf die 1864 in München gegründete Fa. Michael Sager und die 1879 in Aschaffenburg gegründete Fa. Franz & Roman Woerner, die sich 1898 zur oHG Sager & Woerner vereinigten. Damit entstand die sechs- größte deutsche Baufirma, die aus diesem Anlaß wie oben umfirmierte. 1988 Übernahme durch die 1876 in Augsburg als Thormann & Stiefel entstan- dene THOSTI Bau-AG, damit dann Teil des Imperi- ums des Bauunternehmers Prof. Ignaz Walter. Mit ca. 10.000 Beschäftigten ist Walter-Bau nach der Hochtief AG Anfang der 1990er Jahre der zweit- größte deutsche Baukonzern. Als in Deutschland der Wiedervereinigungs-Bauboom abklingt, gerät die Firma in große Schwierigkeiten. Die Kündigung der Avalkreditlinien durch die Deutsche Bank besiegelt Anfang 2005 ihr Schicksal: Neben der Konzernmutter stellen auch 11 Tochterfirmen Insolvenzantrag. Die wirtschaftlich erhaltenswer- ten Teile werden im April 2005 in der DYWIDAG Holding GmbH gebündelt und an die österreichi- sche STRABAG SE verkauft. Maße: 21 x 29,7 cm. Nr. 397 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Heimstätten-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 337 Berlin, 10.1.1895 VF Gründeraktie, Auflage 500 (R 8). Gründung 1893. Die Gesellschaft erschloß Grundstücke in Schlachtensee-West, Nikolassee und Zehlendorf- Süd. Beteiligung am Aufbau der Villenkolonie Kar- lshorst in Berlin-Lichtenberg, deren erste drei Siedlungshäuser vom Kaiser-Paar gestiftet wur- den. Als Folge der Weltwirtschaftskrise 1932 Ver- gleich, 1936 Konkurs. Unterschriften der Gründer Lückhoff und Krottnauer. Maße: 40,6 x 28,9 cm. Nicht entwertetes Stück! Nr. 398 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Helios Elektricitäts-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 17376 (1920) Köln, 1.7.1901 EF Auflage 4.000 (R 6). Gegründet 1884 als “Helios AG für elektrisches Licht und Telegraphenbau”. Die Gesellschaft baute und betrieb Elektrizitätswerke im In- und Ausland. Im wesentlichen wurde das von der AEG so erfolgreich betriebene Geschäft kopiert: Man beteiligte sich an neu gegründeten E- Werken und verpflichtete die Werke im Gegenzug zum Bezug der eigenen Maschinen und Anlagen (so wie dies für die AEG Emil Rathenau erstmals bei der BEWAG vorexerziert hatte). Der Kauf der “Bank für elektrische Industrie” (Verkäufer: Berli- ner Handels-Gesellschaft) kurz vor der Jahrhun- dertwende wurde für den Helios zum Verhängnis: Die damit erworbenen Beteiligungen erwiesen sich überwiegend als notleidend. Im Zuge der dar- auffolgenden Sanierung wurde 1904 das Werk in Köln-Ehrenfeld an die AEG und Siemens verkauft, seit 1905 war der Helios in Liquidation. Die Aktionäre verloren ihr gesamtes Geld. Maße: 34,3 x 23,9 cm. Nicht entwertet und mit beiliegendem restlichen Kuponbogen! Nr. 399 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR HERMANIA AG vormals Königlich Preußische Chemische Fabrik Aktie 1.000 Mark, Nr. 14357 Schönebeck, August 1923 EF Auflage 42.000 (R 8). Als die 1772 gegründete Preußische Seehandlung (später: Preußische Staatsbank) 1795 bis auf den Salzhandel alle Monopole verlor, wurde ihr als Ausgleich gestat- tet, “allenthalben Comptoire zu errichten”. So gründete die Seehandlung bereits 1797 als älteste 80 Auktionshaus Gutowski • 62. Auktion Historischer Wertpapiere am 18.7.2016 Nr. 395 Nr. 396 Nr. 397 Nr. 398

Seitenübersicht