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Katalog-62

62. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

Nr. 24 Schätzpreis: 800,00 EUR Startpreis: 300,00 EUR Actien-Verein der Zwickauer Bürgergewerkschaft Actie 21 Thaler 10 Sgr., Nr. 744 Zwickau, 23.4.1857 VF+ Gründeraktie, Auflage 2.500 (R 10). Entstanden Ende 1841 als “Zwickauer Bürgergewerkschaft”, die Umwandlung in einen Actien-Verein erfolgte zwecks Erleichterung des Besitzwechsels der Anteile. Das Abteufen des Bürgerschachtes begann 1842, 1846 wurde in 252 m Tiefe das Tiefe Planitzer Flöz gefunden. 1851 Beginn der Abteu- fung des Hilfe Gottes-Schachtes, 1869 wurde mit dem Bahnhofsschacht begonnen, 1872 mit dem Bürgerschacht II. Das seinerzeit von der Stadt Zwickau erworbene Grubenfeld lag größtenteils unter dicht bebauten Flächen, bis unter die Mari- enkirche in der inneren Stadt. Als vereinzelt Berg- schäden auftraten, versuchte die Stadt, der Bür- gergewerkschaft den Abbau von Kohle unter ihrem Gebiet zu verbieten. Bis 1914 wurde darü- ber prozessiert. Mitte 1920 verleibte sich der Erz- gebirgische Steinkohlen-Aktienverein die Bürger- gewerkschaft durch Übernahme ein. Dekorativ, mit Originalunterschriften. Maße: 33,7 x 22 cm. Doppelblatt, inwendig Auszug aus den Statuten der Gesellschaft. Lochentwertet. (Foto auf Seite 7) Nr. 25 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 600,00 EUR Actien-Zucker-Fabrik Dettum Actie 100 Thaler, Nr. 904 Dettum, 1.3.1872 VF Gründeraktie, Auflage 950 (R 6). Die Zuckerfabrik Dettum wurde durch Landwirte aus Dettum und den umliegenden Ortschaften 1871 gegründet mit einem Kapital von 100.000 Thalern. 950 Aktien zu 100 Thaler wurden gleich bei der Gründung bege- ben, die restlichen 50 erst 1882. Im Jahr 1908 wurde eine Erhöhung um 60.000 Mark in 200 Akti- en zu 300 Mark beschlossen; tatsächlich ausgege- ben wurden aber 1908 erst einmal nur 30 Stück und 1922 weitere 30 Aktien. Kurios: Tatsächlich befindet sich die Zuckerfabrik (ein Großteil der Gebäude steht noch heute) gar nicht in Dettum. Der Ortsteil “Zuckerfabrik”, dessen Bahnhof ver- wirrender Weise aber doch “Dettum” heißt, gehört zum benachbarten Dorf Mönchevahlberg. Wie das? Ganz einfach: Die Eisenbahn ist schuld. Schon 1843/44 hatte die erste deutsche Staats- bahn, die Herzoglich Braunschweigische Staatsei- senbahn, als ihre zweite Strecke überhaupt die Eisenbahn Wolfenbüttel-Jerxheim-Oschersleben (dort mit Anschluß an die Magdeburg-Halberstäd- ter Eisenbahn) in Betrieb genommen. Diese Bahn- strecke ließ das Dorf Dettum am Nordrand des Asse-Höhenzuges im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und führte ohne Halt gut 1 km südlich an Dettum vorbei. Die Zuckerfabrik aber war auf die Transportmöglichkeiten der Eisenbahn ange- wiesen. Erst der Bau der Fabrik außerhalb von Dettum mitten auf dem Acker an der Bahnlinie führte dazu, daß Dettum einen Bahnhof erhielt. Ausgeführt wurde der Fabrikbau von der Braun- schweigischen Maschinen-Bauanstalt, 1894 wurde die Fabrik vom Zickerickwerk und der Fa. Dippe in Schladen umgebaut. Jahrzehntelang war Dettum eine der kleinen Fabriken im Herzogtum Braun- schweig, nahm aber nach dem 1. Weltkrieg richtig Fahrt auf: Von 70.000 Ztr. in der Kampagne 1913/14 wurde die Rohzuckerfabrikation bis 1928/29 auf 360.000 Ztr. verfünffacht. 1935 beschlossen die Aktionäre die Umwandlung in eine Kommanditge- sellschaft. Die alten Aktien sind somit schon seit fast einem Jahrhundert obsolet. 1953 fuhr die Zuckerfabrik Dettum ihre letzte Kampagne, ansch- ließend gingen die Aktivitäten auf die (später in der heutigen Nordzucker aufgegangene) Aktien- Zuckerfabrik Schöppenstedt über. Äußerst deko- rativ, mit Golddruck umrahmte ovale Vignette mit eindrucksvoller Fabrikansicht und einem Güter- zug auf der (noch heute in Betrieb befindlichen) Bahnstrecke Wolfenbüttel-Wendessen-Dettum- Schöppenstedt. Mit Originalunterschriften. Maße: 34 x 21,2 cm. Doppelblatt, inwendig Übertragung von 1930. 8 Auktionshaus Gutowski • 62. Auktion Historischer Wertpapiere am 18.7.2016 Nr. 23 Nr. 25 Einlieferungen für die nächsten Auktionen werden ständig angenommen!

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