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Katalog-62

62. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

der Ingenieur Jean Stiefel und setzt sich beson- ders für den damals neuen Baustoff Beton ein. 1883 wird eine eigene Fabrik für Betonrohre und Werksteine errichtet. 1890 baut Thosti für die Mechanische Baumwollspinnerei und Weberei Augsburg (SWA) als Werk III „Proviantbach“ das als eines der bedeutendsten bayerischen Indu- striedenkmäler bis heute erhaltene „Fabrik- schloß“. 1895 übernimmt Jean Stiefel nach dem Tod von Thormann und Schneller die alleinige Fir- menleitung. 1898 gehört er zu den Mitgründern des Deutschen Betonvereins. 1902 Abschluß eines Lizenzvertrages mit Hennebique zur Ausführung von Eisenbetonbauten, Thosti ist Pionier im süd- deutschen Eisenbetonbau. In der neuen Bauweise entsteht 1910 als Werk IV „Aumühle“ ebenfalls für die SWA der „Glaspalast“. Als 1907 auch Stiefel stirbt, führen die beiden Witwen Sofie Thormann und Johanna Stiefel die Firma bis zum und durch den 1. WK, ehe sie 1917 in eine AG umgewandelt wird. Für die Einbringung der meisten Aktiva von Thormann & Stiefel erhalten die beiden Witwen 70% der Aktien, die Führung übernehmen erst- mals familienfremde Manager. Ab 1922 nimmt das Geschäft durch Ausführung von Fabrikneubauten für die Augsburger Textil- und Papierindustrie sowie von Wasserkraftanlagen an Lech und Iller weiteren großen Aufschwung. Nach der Weltwirt- schaftkrise bringen die Arbeitsbeschaffungsmaß- nahmen der Reichsregierung viele Aufträge im Straßen-, Autobahn- und Brückenbau. Neubeginn 1945 mit der Baustoffherstellung aus Trümmer- schutt. Bis Mitte der 1970er Jahre steigt die Beschäftigtenzahl auf über 4.000, Planung und schlüsselfertige Projekterstellung werden der Normalfall, deutliche Ausweitung der Auslandsak- tivitäten. Die 1971 erworbene Beteiligung von 25% an der Hamburger Lenz-Bau AG muß nach deren Konkurs 1976 abgeschrieben werden. 1978 über- nimmt der 1936 in Augsburg geborene Unterneh- mer Ignaz Walter die Aktienmehrheit der gerade in THOSTI Bauaktiengesellschaft umfirmierten AG. 1983 anläßlich der Übernahme der seit 1892 bestehenden Düsseldorfer Boswau & Knauer AG (zu der Zeit vor allem als Spezialist für Bunkeran- lagen bekannt, von denen auch im Irak eine Anzahl errichtet wurden) Umfirmierung in WTB Walter-Thosti-Boswau AG. 1988 Übernahme der Münchener Heilit + Woerner Bau AG. 1991 Erwerb der Chemnitzer Bau-Union (CBU) sowie der Akti- enmehrheit an der Stuttgarter Züblin AG und erneute Umfirmierung in WALTER-BAU AG. Via Züblin wird 1992 auch noch der Konkurrent Dywi- dag übernommen (der zuvor 1991 mit der UNION- BAU AG die größte ostdeutsche Baufirma über- nommen hatte, vor der Wende VEB BMK Kohle und Energie). Mit ca. 10.000 Beschäftigten ist Wal- ter-Bau nach der Hochtief AG nun der zweitgrößte deutsche Baukonzern. Aktionäre sind jetzt neben der Familie Walter (47%) einige Schweizer Banken (30%) und die Bayerische Landesbank (14%). Als in Deutschland der Wiedervereinigungs-Bauboom abklingt, gerät die Firma in große Schwierigkeiten. Die Kündigung der Avalkreditlinien durch die Deutsche Bank besiegelt Anfang 2005 ihr Schick- sal: Neben der Konzernmutter stellen auch 11 Tochterfirmen Insolvenzantrag. Die wirtschaftlich erhaltenswerten Teile werden im April 2005 in der DYWIDAG Holding GmbH gebündelt und an die österreichische STRABAG SE verkauft. Maße: 21 x 29,7 cm. Als entwertet abgestempelt. Nr. 757 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR THOSTI Bau-AG Aktie 1.000 DM, Nr. 2255 Augsburg, Oktober 1977 EF+ Auflage 750 (R 7). Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 758 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 300,00 EUR THOSTI Bau-AG Globalaktie 10.000 x 50 = 500.000 DM, Muster Augsburg, Juli 1981 UNC/EF (R 11) Ausgegeben waren von der Globalaktie genau fünf Stücke. Maße: 21 x 29,7 cm. Feine Loch- entwertung. Nur zwei Musterstücke lagen im Wal- ter-Bau-Archiv. Nr. 759 Schätzpreis: 175,00 EUR Startpreis: 10,00 EUR Thüringer Elektricitäts-Lieferungs- Gesellschaft AG 5 % Teilschuldv. 1.000 RM, Nr. 1033 Gotha, April 1937 EF/VF Auflage 5.000 (R 10). Gründung 1904 als “Elektrizi- tätswerk und Straßenbahn Gotha AG”, 1912 im Zuge der Erweiterung zu einem Überlandunter- nehmen umbenannt wie oben. Elektrische Versor- gung von Teilen von Sachsen-Meiningen und Sach- sen-Weimar-Eisenach sowie der preußischen Krei- se Herrschaft Schmalkalden und Schleusingen, außerdem Betriebsführung der Überlandwerk Rhön GmbH in Mellrichstadt sowie Bau und Betrieb der Straßenbahn Gotha und der Thürin- gerwaldbahn (elektrische Fernbahn Gotha-Frie- drichroda-Großtabarz, noch heute in Betrieb, rumpelt in straßenbahnähnlicher Aufmachung durch den Wald). Damals in Frankfurt börsenno- tiert, gehörte zum Einflußbereich der A.E.G. Ori- ginalunterschriften. Maße: 29,6 x 20,9 cm. Doppel- blatt, inwendig Bedingungen, mit Kupons. Linker Rand mit Abheftlochung. Nicht entwertetes Stück! Nr. 760 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 30,00 EUR Thüringische Eisenbahn-AG Aktie 1.000 RM, Nr. 469 Weimar, November 1926 EF+ Auflage 9.210. Gründung 1921 als “AG für Eisen- bahn- und Straßenbahnunternehmungen” mit Sitz in Berlin, ab 1923 Name wie oben. Strecken: Wei- mar-Bad Berka-Blankenhain (32 km Normalspur, eröffnet 1887, ursprünglich vom Großherzogtum Sachsen-Weimar erbaut) mit Abzweig Bad Berka- Kranichfeld, Weimar-Buttelstedt-Großrudestedt (34 km als 1.000-mm-Schmalspurbahn, eröffnet 1880, ursprünglich die Weimar-Rastenberger EisenbahnGesellschaft), Greussen-Edeleben-Keula (37 km Normalspur, eröffnet 1901), Esperstedt- Oldisleben (4 km Normalspur, eröffnet 1907). 1926 Fusion mit der Ruhlaer Eisenbahn-Gesellschaft, wodurch noch die Bahn Wutha-Ruhla (7 km Nor- malspur) hinzukam. Insgesamt 21 Lokomotiven, 46 Personenwagen und 253 Güterwagen nannte die Gesellschaft ihr eigen, ehe sie 1946 enteignet wurde. Maße: 21 x 29,7 cm. Nr. 761 Schätzpreis: 225,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Thüringische Glas-Instrumenten- Fabrik Alt, Eberhardt & Jäger AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 8782 Ilmenau, 16.12.1922 EF/VF Auflage 3.800 (R 7). AG seit 1907. Herstellung von Glasinstrumenten, Thermometern und chemisch- pharmazeutischen Glaswaren. 1932 Übernahme der Fa. P. Glaser GmbH in Ilmenau. 1937 Erwerb eines Glashüttenwerks in Stützerbach. Tochter- ges. ist die Keiner, Schramm & Co GmbH in Gera- berg. 1948 wurde der Betrieb verstaatlicht und in VEB Glaswerke Ilmenau umgewandelt. 1976 in dem neuen Großkombinat VEB Werk für techni- sches Glas Ilmenau am Vogelherd in Ilmenau als dessen Hauptbestandteil aufgegangen. Maße: 36 x 26 cm. Prägesiegel lochentwertet. 142 Auktionshaus Gutowski • 62. Auktion Historischer Wertpapiere am 18.7.2016 Nr. 757 Nr. 758 Nr. 759 Nr. 760 Nr. 761

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