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Katalog-62

62. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

für Modeschmuck mit Im- und Export. 1971 umbe- nannt in “Bijou Brigitte Inh. Friedrich Werner” Ab 1977 Aufbau eines eigenen Filialnetzes. 1987 Umwandlung in eine AG, 1988 in Hamburg an die Börse gegangen. 1989 Eröffnung der ersten Aus- landsfilialen in Österreich und den Niederlanden, es folgten Hongkong, Spanien, Polen, Ungarn, Por- tugal, Italien, Tschechische Republik, Frankreich, Griechenland und USA. Mit einer Ladenpräsenz in nahezu jeder größeren deutschen Innenstadt und einem hochprofitablen Jahresumsatz von 366 Mio. € eine der wenigen Erfolgsstorys im deutschen Einzelhandel. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 150 Schätzpreis: 175,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Bing Werke vorm. Gebrüder Bing 4,5 % Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 612 Nürnberg, 31.12.1919 EF/VF Auflage 4.500 (R 8). Gegründet 1860 in Nürnberg durch die Brüder Adolf und Ignaz Bing als Großhandlung für Haushaltswaren und Spielzeug, welches im damals bettelarmen ländlichen Fran- ken in Heimarbeit hergestellt wurde. 1879 began- nen die Gebrüder Bing selbst mit der Produktion, 1895 Umwandlung in die “Nürnberger Metall- und Lackierwarenfabrik AG”. In drei Fabriken in Nürn- berg und zwei Fabriken im sächsischen Grünhain wurden Haus- und Küchengeräte, Badeöfen, Eis- schränke, Korbmöbel, Porzellan, Büromaschinen (insbesondere Schreibmaschinen, 1921 ausgeglie- dert in die in Berlin gegründete und 1949 nach Nürnberg verlegte Tochterfirma Orga AG), opti- sche, mechanische und elektrische Spielwaren, Modelleisenbahnen, Puppen (u.a. offene Imitatio- nen der Käthe-Kruse-Puppen) sowie Kinderfilme hergestellt. Vor dem 1. Weltkrieg waren die in Ber- lin, Frankfurt a.M. und München börsennotierten Bing-Werke mit bis zu 5.000 Mitarbeitern der größ- te Spielzeughersteller der Welt, die Bing-Modellei- senbahnen rangierten bis zur Produktionseinstel- lung 1932 noch vor Märklin. In der Weltwirt- schaftskrise geriet Bing - frühes Opfer der “Globa- lisierung” - nach Problemen bei der US-amerikani- schen Vertriebstochter selbst in Zahlungsschwie- rigkeiten, 1932 kam es zu einem Zwangsvergleich. Die Spielzeugproduktion wurde eingestellt, um andere Firmenteile zu retten, sie lebt heute nur noch im Spielzeugmuseum in Nürnberg fort. Die beiden Werke im sächsischen Grünhain wurden 1933 in der von österreichischen Industriellen gegründeten “Bing-Emaillier-Werke AG” verselbst- ändigt. Die Nürnberger Spielwarenhersteller Karl Bub und Kraus erwarben Maschinen und Werk- zeuge und fertigten Teile der Bing-Eisenbahn wei- ter, die dann von 1932 bis 1937 als Karl Bub Minia- tur Eisenbahn vertrieben wurde. Der frühere Bing- Konstrukteur Hermann Müller erlangte Weltruf mit den Modellautos seiner Firma Schuco. Step- han Bing, Sohn des Firmengründers, wurde 1932 Mitbegründer der Modelleisenbahnfirma Trix (musste aber als Jude 1938 nach England emigrie- ren). Andere Teile der Bing-Werke wurden von Fritz Hintermayr erworben, der von 1932 bis 1945 Sättel, Werkzeugtaschen für Motorräder und Gas- boiler in den Bingwerken herstellen ließ. 1937 wurde die Produktion des Bing-Vergasers aufge- nommen. Die Fritz Hintermayr GmbH Bing-Verga- ser-Fabrik wurde 2001 in “Bing Power Systems GmbH” umbenannt, sie fertigt heute u.a. die Ver- gaser für die gerade von AUDI übernommene Motorrad-Kultmarke Ducati, für BMW und Horex. Die AG selbst hatte drei Monate nach dem Zwangsvergleich im August 1932 Konkurs anmel- den müssen. Sie wurde von neuen Aktionären 1934/35 mit Reichsmitteln saniert und fortgesetzt, 1936 wurde in verkleinerten Fabrikräumen in der Adam-Klein-Str. 141 auch wieder eine Spielwaren- abteilung eröffnet, die aber die frühere Bedeutung nie wieder auch nur annähernd erreichte. 1941 umfirmiert in “Nowag” Noris-Werke AG, kurz nach 1945 erneut in Konkurs. Im großen früheren Bing- Gebäudekomplex in der Stephanstraße befindet sich heute die Hauptverwaltung der bekannten Rüstungs- und Elektronikfirma Diehl. Maße: 37,9 x 24,8 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingun- gen. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 151 Schätzpreis: 185,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Bios-Film AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 3008 Berlin, November 1922 EF+ Auflage 4.000 (R 8). Schon damals interessierten sich die Print-Medien-Unternehmer für “Neue Medien” (und auch schon damals scheiterten sol- che Ausflüge auf neue Gebiete): Die Bios-Fillm gehörte zum bekannten Ullstein-Verlag. Gegründet 1922 zur Herstellung und Vertrieb von Filmen, Erwerb und Betrieb von Kinos. Zu den Gründern gehörte u.a. der Bankier Louis Wirth, der Filmfa- brikant Alexander von Antalffy und der Verleger Heinz Ullstein. Ab 1923/24 Interessengemeinschaft mit der Europa-Film AG, Berlin. In den Nachwehen der Hyperinflation schlief das Geschäft ein: 1929 von Amts wegen gelöscht. 1924 umgestellt auf 20 RM. Lochentwertet. Maße: 34,4 x 23,7 cm. Nr. 152 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Bodengesellschaft Machnow Aktie Lit. A 2.000 Mark, Nr. 13 Berlin, Dezember 1909 EF Gründeraktie, Auflage 500 (R 8). Theodor Fontane beschrieb Kleinmachnow in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg als “reizend gele- gen”, es werde aber “über kurz oder lang vor die Tore Berlins gerückt sein”. So kam es auch: Der Bau des Teltowkanals mit der Kleinmachnower Schleuse (1901-06) beschleunigte die Sied- lungstätigkeit, wobei noch bis zur Zerstörung 1945 Gutshof, Schloss und Burg den Mittelpunkt des Ortes bildeten. Die Gutsherren, die Vettern Georg und Dietloff von Hake (deren Familie seit 1400 hier saß) verkauften bereits 1895 gut 200 Morgen Land westlich des Zehlendorfer Damms an den Kgl.-Preussischen Baurat Carl Gérard. 1903 erwarb die Zehlendorf-Kleinmachnower Terrain- AG weitere 264 Morgen auf der gegenüberliegen- den Straßenseite und errichtete hier 21 Villen. Schließlich lockte der Ort auch hohe Militairs und Bankiers an, die die Bodengesellschaft Machnow gründeten. Doch illustre Namen unter den Grün- dern waren keine Erfolgsgarantie: Es gelang der Gesellschaft für das erworbene 51 ha große Grundstück des Ritterguts Machnow keine end- gültige Finanzierung. Wegen der Zwangsversteige- rung dieses Grundstücks geriet sie bereits 1911 in Konkurs. Lachender Dritter war der Gutsherr Diet- loff von Hake, der mit den Landverkäufen so reich geworden war, daß er sich auf dem Seeberg die “Neue Hakeburg” erbauen lassen konnte. Diesen Prachtbau erwarb 1937 die Reichspost, nach 1945 wurde er von der SED genutzt, noch heute thront er als Wahrzeichen der Gemeinde über dem Mach- nower See. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Maße: 27 x 35,3 cm. Kleine Lochentwer- tung unten links. Nr. 153 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Bogenschützen-Gesellschaft Kötzschenbroda e.G. 8 % Schuldv. 50 Goldmark, Nr. 64 Kötzschenbroda, 20.6.1928 EF Auflage 700 (R 8). sondern auch ein Kraftsport. Teil einer Anleihe von 35.000 Goldmark, vermittelt durch die Gewerbebank für Kötzschenbroda und Umgegend. Ausgesprochen dekorative Gestaltung in markanter Farbgebung, Umrandung mit Eichen- laub, Weintraube und zwei Armbrüsten, Adler im Unterdruck. Maße: 22,5 x 28,7 cm. Doppelblatt, inwendig Tilgungsplan. 32 Auktionshaus Gutowski • 62. Auktion Historischer Wertpapiere am 18.7.2016 Nr. 149 Nr. 150 Nr. 151 Nr. 152

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