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Katalog-54

Nr. 558 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 240,00 EUR Richard Oswald-Film AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1954 Berlin, April 1921 VF Gründeraktie, Auflage 5.500 (R 9). Vor allem als “Skandalfilmer” ging Richard Oswald in die Film- geschichte ein. Er rührte an Tabus und beschäf- tigte sich als erster mit Themen der Psychoanaly- se und Sexualaufklärung. Richard Oswald wird am 5.11.1880 in Wien als Richard W. Ornstein geboren. 1907 geht er an das berühmte Wiener Raimund- Theater, dann an das Theater in der Josefstadt, wo er erstmals als Dramaturg und Regisseur arbeitet. Nach antisemitischen Angriffen wechselt er 1910 an das Düsseldorfer Schauspielhaus und kommt dort in Kontakt mit Ludwig Gottschalk, der als Direktor der Düsseldorfer Film-Manufaktur erfolg- reich Filme verleiht und produziert. Gottschalk lässt Oswald 1911 in zwei Filmen auftreten. 1913 zieht Oswald mit seiner Frau, der Schauspielerin Käthe Waldeck, nach Berlin und nimmt ein Enga- gement am Neuen Volkstheater an. 1914 geht er als Dramaturg zur Deutsche Vitascope GmbH der Brüder Max und Jules Greenbaum. Seine Adaption von Oswald Conan Doyles Kriminalroman “Der Hund von Baskerville” wird ein sensationeller Erfolg. 1916 gründet er die Richard Oswald-Film- GmbH und engagiert als Kameramann Max Faß- bender, für die Dekoration den Kunstmaler und späteren Regisseur Manfred Noa. Ende 1916 ent- steht mit Unterstützung der “Deutschen Gesell- schaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankhei- ten” der erste jener Filme, die Oswalds Nachruhm in der Filmgeschichte geprägt haben: “Es werde Licht!” thematisiert Geschlechtskrankheiten und bricht damit ein gesellschaftliches Tabu. “Anders als die Anderen”, die erste filmische Auseinander- setzung mit der damals noch als Straftat gelten- den Homosexualität, wird 1921 von der Zensur verboten. Mit der Wiedereröffnung des ehemali- gen Prinzeß-Theaters in der Kantstr. 163 als “Rich- ard-Oswald-Lichspiele” mit 800 Plätzen steigt Oswald 1919 auch in das Kinogeschäft ein. Im glei- chen Jahr fusioniert er die Richard Oswald-Film- GmbH mit der Rheinischen Lichtbild AG zum Bios- cop-Konzern. Die Verbindung hält nicht lange. 1921 wandelt Oswald sein Unternehmen in eine AG um und verkündet dies zusammen mit seinem Programm im Hotel Adlon. An seiner Seite steht als Vorstandsmitglied der Verlegersohn Heinz Ull- stein. Ab 1923 floppen hochfliegende Filmprojek- te, die Ära des Stummfilms geht zu Ende, neue Konflikte mit der Zensur tun ein übriges: 1926 ver- weigert die Generalversammlung Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung, im gleichen Jahr geht die AG in Konkurs. Oswald macht weiter: 1930 hat sein erster Tonfilm Premiere: “Wien, du Stadt der Lieder”, ein überragender Publikumserfolg. In den 1930er Jahren produziert er Tonfilm-Operetten ebenso wie umstrittene politische Filme, u.a. “Dreyfus” (1930) und eine Adaption von Carl Zuck- mayers “Der Hauptmann von Köpenick” (1931). Die Premiere von “Ein Lied geht um die Welt” beklatscht sogar der gerade ernannte Propagan- daminister Joseph Goebbels, der Film wird 1933 der große Kino-Erfolg des Jahres. Aber ebenso wie sein Hauptdarsteller ist Oswald ein Jude und muß Deutschland verlassen, geht nach Zwischenstatio- nen in Holland und Frankreich 1938 in die USA. Sein letzter Film ist 1948/49 “The Lovable Cheat” mit Buster Keaton und Curt Bois. Anfang der 1950er Jahre unternimmt er mit der Richard Oswald TV Productions einen letzten Versuch mit einer auf 100 Folgen angelegten Fernsehserie. Doch schon nach Fertigstellung der Pilot-Show ist Schluß. 1962 besucht Oswald seine Verwandten in Düsseldorf, fährt weiter nach Rom, um seinen Sohn Gerd bei Dreharbeiten zu besuchen. Dort erkrankt er schwer, seine Frau Käte bringt ihn nach Düsseldorf zurück, wo er 1963 enttäuscht und weitgehend vergessen stirbt. Ungewöhnlich und auf einer Aktie einmalig: Die üblichen faksimi- lierten Unterschriften von Aufsichtsrat und Vor- stand flankieren etwas vom Aktienrecht gar nicht Vorgesehenes: Das Faksimile von Richard Oswald als “Der Generaldirektor”. Lochentwertet. Maße: 25 x 35 cm. Linker und rechter Rand oben verfärbt durch Wassereinwirkung (leichte Pilzbildung). Nur 8 Stücke sind bis heute erhalten geblieben (5 entwertete und 3 unentwertete). Nr. 559 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Röhrenlager Mannheim AG Aktie 1.000 DM, Nr. 2328 Mannheim, November 1960 EF+ Auflage 1.500 (R 6). 1903 durch Leopold Weill gegründete Handelsfirma, 1938 Umwandlung in die “Röhrenlager Mannheim AG”. Die in Mannheim- Industriehafen, Friesenheimer Str. 19 ansässige Firma handelt mit Röhren, Eisen und Metallen aller Art. Mehrheitsaktionär war die als Handelsfirma zum MAN-Konzern gehörende Ferrostaal AG, Essen. 1986 Umwandlung in eine GmbH, 1995 an Klöckner & Co. AG verkauft, seit 2003 zu Benteler Rohrhandel gehörig. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 560 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Rostocker Carosserie-, Wagen- und Maschinenfabrik AG vorm. Herm. Schmidt Aktie 1.000 Mark, Nr. 37987 Rostock, April 1923 EF Auflage 40.000 (R 8). Entstanden 1922 durch Fusi- on der AG für Carosseriebau in Hamburg mit der Carosserie- und Wagenfabrik Herm. Schmidt in Rostock. Bau von Personen- und Lastkraftwagen, Karosserien, Kutschwagen und landwirtschaftli- chen Maschinen. Seit 1925 in Liquidation. Maße: 38 x 26,5 cm. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand, günstig angeboten! Nr. 561 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Ruhrchemie AG 6 % Bond 1.000 $, Specimen Oberhausen-Sterkrade, 23.5.1928 EF Recepis (R 10). Gründung 1927 als Kohlechemie AG zur Bündelung der Chemie-Interessen der großen Ruhrgebietszechen. Auf einem von der GHH erworbenen großen Gelände bei Sterkrade wurde zunächst eine Stickstofffabrik, ein Kraft- werk sowie eine Salpetersäure-, eine Sulfat- und eine Ammon-Fabrik gebaut. Heute ein Werk von Hoechst (bzw. neuerdings Celanese), nicht zu übersehen kurz vor Oberhausen, wenn man auf der A 2 Richtung Westen fährt. Anleihe von 4 Mio. $, platziert in New York, London, Amsterdam und Zürich. Perforiert. Äußerst seltenes Musterstück aus dem aufgelösten de Bussy-Archiv! Nr. 562 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 35,00 EUR Ruhrchemie AG (Ruhr Chemical Corporation) 6 % Bond 1.000 $, Nr. 3672 Oberhausen, 1.4.1928 EF/VF Anleihe von 4 Mio. $, plaziert in New York, Lon- don, Amsterdam und Zürich. Hochwertiger Stahl- stich, schöne Vignette mit Chemie-Allegorien. Mit anh. restlichen Kupons. Kleine Lochentwertung unten. 95 Auktionshaus Gutowski • 54. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. November 2013 Nr. 558 Nr. 559 Nr. 560 Nr. 561 Nr. 562 Einlieferungen für die nächsten Auktionen werden ständig angenommen

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