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Katalog-54

um, ohne daß diese Zusammenhänge zunächst an die Öffentlichkeit gelangten. Politisches Ziel war die Stärkung des republikanischen Bewußtseins im Inneren sowie die Selbstdarstellung der jungen Weimarer Republik im Ausland. Erster Film war folgerichtig ein Dokumentarstreifen zu den Jubiläumsfeiern in der Frankfurter Paulskirche zum 75. Jahrestag der Revolution von 1848 und dem Zusammentritt des ersten deutschen Parla- ments. Da die preußischen und die Reichsbehör- den die großen Filmfirmen “aufgrund ihres auf Kollegialbeschlüsse eingestellten Apparates und ihrer privatkapitalistischen Grundlage für politi- sche Spielfilme zu schwerfällig” fanden, mündete die Zusammenarbeit in einer Staatsbeteiligung an der Europa-Film AG. Arbeitsschwerpunkt wurde die Rheinland-Propaganda, mit der die französi- sche Besatzung des linken Rheinlandes auch publizistisch bekämpft wurde. Um einen Film für die propagandistische Auswertung in den USA geeigneter zu machen, wurden sogar kurzerhand nachgestellte Vergewaltigungsszenen eingefügt. Als 1925 finanzielle Schwierigkeiten auftraten, ver- weiterte die Regierung eine weitere Unterstüt- zung, da man inzwischen ein Abkommen über die inhaltliche Kontrolle der Filmberichterstattung für effizienter hielt, wie es dann im Sommer 1925 mit der UFA auch abgeschlossen wurde. Die Euro- pa-Film-AG ging anschließend ebenfalls im Kon- zern der 1917 gegründeten Universum-Film AG auf. Ironie der Geschichte war, daß die UFA nach Einverleibung in den Hugenberg-Medienkonzern dann zum antirepublikanischen Sprachrohr mutierte. Dekorative Gestaltung mit Bison-Vignet- te. Maße: 29,8 x 20,9 cm. Sehr schwer zu finden, aus alter Sammlung. Niedriger Startpreis! Nr. 260 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 35,00 EUR F. G. Dittmann AG Aktie 100 RM, Nr. 4649 Berlin-Wittenau, 14.8.1929 EF Auflage 4.000. Gründung 1922 durch Zusammen- schluss der seit 1823 bestehenden Firma F.G. Ditt- mann und der AG für Elektromobilfabrikation. Bau von elektrischen und Benzinkraftfahrzeugen, Motoren und Kraftwagenteilen. 1929 Fusion mit der Fabrik für Blechemballage O.F.Schaefer Nachf. AG. 1931 Eröffnung des Vergleichsverfahrens und Konkurseröffnung. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Nr. 261 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR F. Reichelt AG Aktie 1.000 RM, Nr. 15424 Breslau, Mai 1927 EF+ Auflage 200. Gegründet 1862 in Breslau durch den Apotheker F. Reichelt. Umwandlung 1922 in eine GmbH mit Sitz in Beuthen und Kattowitz, seit 1922 AG. 1945 Sitzverlegung nach Hamburg. Die bedeu- tende Pharma-Großhandlung verpachtete 1994 auf Veranlassung des gemeinsamen Mehrheitsge- sellschafters Merckle (Blaubeuren) das Pharma- Geschäft an die Mannheimer Phoenix Pharmahan- del AG & Co. in Mannheim. Seitdem nur noch Finanzierung und Verpachtung eigener Liegen- schaften und Vermögensverwaltung. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 262 Schätzpreis: 140,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Faradit Rohr- und Walzwerk AG Aktie 1.000 RM, Nr. 133 Chemnitz, 14.2.1934 EF+ Auflage 150. Gründung 1912 als Faradit-Isolier- rohrwerk Max Haas AG, Chemnitz-Reichenhain. Herstellung von Röhren, elektrotechnischen Installationsmaterialien, Walzwerkerzeugnissen, ferner Maschinenbau. 1934 unter Führung eines neuen Großaktionärs (Tüllfabrik Flöha AG) in die Auffanggesellschaft “Faradit-Rohr- und Walzwerk AG” überführt. 1951 verlagert nach Haltern in Westfalen, 1959 nach München, 1959 auf die Laup- heimer Werkzeugfabrik GmbH, Laupheim, überge- gangen, 1991 Firma geschlossen. Übrig blieb der eigenständige Betriebsteil Famos GmbH & Co. KG, Blaustein (bei Ulm). Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesie- gel lochentwertet. Nr. 263 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Fels Zement- und Dolomit-Werke AG Aktie B 100 RM, Nr. 82 Schakowa O.-S., 25.3.1943 EF Auflage 450 (R 6). Die Gesellschaft geht auf die 1887 gegründete Portland-Cement-Fabrik-AG “Szczakowa” in Polen zurück. Die Fabrik hatte eine Produktionskapazität von 390.000 t Portlandze- ment im Jahr, außerdem eine Dolomitbrennereian- lage, die mit einer Jahreskapazität von 100.000 t eine der größten des Kontinents war. Die Aktien waren in Wien börsennotiert. Im Dritten Reich kam das Unternehmen zum Einflussbereich der Reichswerke Hermann Göring (Stahlwerke Peine- Salzgitter). Nach dem Krieg verlegten die Fels- Werke ihren Sitz nach Goslar/Harz, wo sie als bedeutender Baustoffhersteller noch heute ansäs- sig sind (schräg gegenüber von der Hauptverwal- tung in der Ebertstraße steht übrigens das Eltern- haus des Textverfassers). Jahrzehntelang zum Salzgitter-Konzern gehörend, der seine Anteile 2001 an Haniel verkaufte. Nr. 264 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 20,00 EUR Felten & Guilleaume Carlswerk AG Aktie 100 RM, Nr. 1313 Köln, Dezember 1941 EF+ Auflage 100.000 (R 9). Ursprüngliche Gründung 1826 in Köln als Hanfseilerei. 1873 wurde für die Herstellung von Draht, Drahtseilen und Kabeln in Mülheim am Rhein eine Niederlassung errichtet. Dieses Zweigwerk wurde 1899 in einer AG ver- selbständigt. 1905 Angliederung der Frankfurter Maschinenfabrik der “Elektrizitäts-AG vorm. W. Lahmeyer & Co.” und zwischenzeitliche Umfirmie- rung in “Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke AG”. Bereits 1910 wurde dieses Werk wieder abge- stoßen und die alte Firmenbezeichnung wieder angenommen. Großaktionär war lange Zeit der Luxemburger Arbed-Konzern. 1979 erwarb der Philips-Konzern die Mehrheit und firmierte das Unternehmen in PKI Philips Kommunikations Industrie AG um. Unter dem alten Namen wurde für das ursprüngliche Geschäft die Felten & Guil- leaume Energietechnik AG 1986 aus der PKI her- ausgelöst und an die Börse gebracht. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen, keine Ent- wertung! Nr. 265 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR Ferdinand Karnatzki AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 3008 Wernigerode, Januar 1922 EF Gründeraktie, Auflage 5.000 (R 9). Herstellung von Schokolade, Kakao, Süßwaren und Nährmitteln. 1922 Erwerb der Zuckerfabrik Wulferstedt. Eine 1927 geplante Fusion mit der “Frankonia Schoko- lade- und Konservenfabrik” in Würzburg kam nicht zustande. 1928 Konkurs. Die Fabrik wurde von KARSTADT für eigene Produktionszwecke erworben und als Burgmühlen Schokoladen GmbH weitergeführt. 1935 geht die Schokoladen- Fabrik Burgmühle in der Argenta Schokoladen- werke AG Wernigerode auf. 1946 als VEB Schoko- ladenfabrik Wernigerode in Volkseigentum über- führt, ab 1951 VEB (K) Argenta Süsswarenfabrik 46 Auktionshaus Gutowski • 54. Auktion Historischer Wertpapiere am 18. November 2013 Nr. 260 Nr. 261 Nr. 262 Nr. 263 Nr. 264 Nr. 265

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