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Katalog-53

Auflage 2.000 (R 10). Gründung 1887 unter Über- nahme der Renner’schen Fabrik. Die Flachsspin- nerei und Bleicherei stellte mit rd. 300 Mitarbei- tern hauptsächlich zu Webzwecken dienende Garne aus Flachs und Werg her. Maße: 24,4 x 33,2 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Nur 3 Stücke sind seit Jahrzehnten bekannt! Nr. 234 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR AG für Lithoponefabrikation Aktie 100 RM, Nr. 1813 Triebes i. Thür., Juli 1926 EF Auflage 4.700 (R 7). Gründung 1901 als “Triebeser Farbenwerke” zur Weiterführung einer gleichna- migen GmbH mit Werken in Triebes und Wün- schendorf, 1905 Umfirmierung wie oben. Herstel- lung von Lithopone (das weiß deckende Pigment Zinksulfidweiß) und als Nebenprodukte Blanc-fixe und Glaubersalz. Der als Grundstoff benötigte Schwerspat wurde in einer eigenen Grube in Rothenkirchen gewonnen. Ab 1925 Interessenge- meinschaft mit der Gewerkschaft Sachtleben. Nachdem die I.G. Farbenindustrie die Aktienmehr- heit erworben hatte, wurde die Notiz an den Bör- sen Berlin und München 1926 eingestellt. 1947 ent- eignet und als landeseigener Betrieb fortgeführt. Maße: 21 x 29,7 cm. Nr. 235 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR AG für Metallindustrie vormals Gustav Richter Aktie 1.000 Mark, Nr. 699 Pforzheim, 8.7.1907 EF+ Auflage 300 (R 7). Gründung 1899 in Pforzheim zwecks Fortführung des Betriebes der Fa. Gustav Richter Tubenfabrik. Herstellung von Tuben, Tubenhütchen, Spritzkorken und Dosen. 1920 Sitz- verlegung nach Karlsruhe. 1955 AG für Metallindu- strie vorm. Gustav Richter im Besitz der Vereinigte Deutsche Metallwerke AG (VDM AG), heute mgvv ag. Äußerst dekorativer, großformatiger Druck. Maße: 39 x 27,8 cm. Doppelblatt, lochentwertet. Nr. 236 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 50,00 EUR AG für Metallindustrie vormals Gustav Richter Aktie 1.000 Mark, Nr. 1332 Pforzheim, 15.4.1920 EF/VF Auflage 800 (R 6). Maße: 37,7 x 26,4 cm. Doppel- blatt, lochentwertet. Nr. 237 Schätzpreis: 400,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR AG für schlesische Leinen-Industrie (vormals C. G. Kramsta & Söhne) Aktie 1.000 Mark, Nr. 41453 Freiburg i.Schl., Juni 1922 VF+ Auflage 15.000 (R 11). Gründung 1797, ab 1871 AG. Leinengarnspinnerei, Leinen- u. Gebildweberei. Spinnerei in Merzdorf, Weberei in Bolkenhain, Bleicherei in Arnsdorf (Riesengebirge), Vered- lungsanstalten und Färbereien in Polsnitz (Kr. Wal- denburg). Börsennotiz Berlin und Breslau. 1931 Zusammenschluß mit der seit 1852 bzw. 1907 als AG bestehenden Methner & Frahne-Gesellschaft zur Ostdeutschen Textilindustrie AG. Diese trat 1933 in Liquidation und gründete zur Fortführung des Unternehmens die Kramsta-Methner & Frahne GmbH, die am 18.6.1935 in die AG umgewandelt wurde. Maße: 24,1 x 32,5 cm. Außerordentlich niedriger Startpreis! Nr. 238 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 175,00 EUR AG für Trebertrocknung Actie 1.000 Mark, Nr. 6822 Kassel, 8.2.1898 EF- Auflage 12.000 (R 8). Gründung 1889 zur Vereini- gung der Biertrebertrockenanlagen von Ernst Otto in Dortmund und Adolf Schmidt in Cassel. Klingt harmlos, war aber eines der skandalöse- sten Unternehmen des ausgehenden 19. Jh.: Die Gesellschaft rühmte sich mit Patenten und neuar- tigen Maschinen für die Verwertung von Trebern (Brauerei- und Brennerei-Rückständen), Holz- und Fleischabfällen, tierischen Kadavern sowie mit der Gewinnung von Calcium-Carbid und Graphit aus Holzkohle. Sie schien zunächst auch unwahr- scheinlich erfolgreich zu sein. 1895 wurden die Aktien an der Berliner Börse eingeführt, zwei Jahre später stieg der Kurs nach Ankündigung einer Dividende von 50 % bis auf schwindelerre- gende 645 % (zu einer Zeit, als eine Notiz über pari von etwa 110, 120 % schon als Sensation galt). Viel zu spät stellte sich heraus, dass die Initiatoren einen gigantischen Bilanzschwindel betrieben: Man gründete Tochterfirmen in Rußland, Bosnien, Finnland, Schweden, Frankreich und Italien (deren Aktien blieben wie Blei auf der Aktivseite der Bilanz) und vereinnahmte von diesen Töchtern exorbitante, fast die Höhe der eigenen Umsatzer- löse erreichende Lizenzgebühren für die ach so famosen Patente (das ging gleich erfolgswirksam in die G+V und blähte damit die Gewinne ganz enorm auf, womit sich der Aktienkurs ins Uner- meßliche treiben ließ). Geld zur Gründung der Töchter floß ab, als Lizenzgebühren floß es wie- der zurück. Eigentlich ein Nullsummenspiel beim cash flow, aber die Initiatoren Otto und Schmidt waren erfinderisch: Sie beschafften sich mit einem Stakkato kurz aufeinanderfolgender Kapitaler- höhungen (1891, 1892, 1894, 1895, 1896, 1898), die das von den hochmanipulierten Dividenden geblendete Publikum bereitwillig zeichnete, die nötige Liquidität, um diese Dividenden überhaupt zahlen zu können. So schaukelte sich ein Wechsel- spiel auf, bei der eine hochmanipulierte Dividende den Kurs trieb, woraufhin man die nächste Kapi- talerhöhung platzieren konnte und damit wieder Liquidität für die nächste hochmanipulierte Divi- dende hatte usw. usw. Außerdem konnten Otto und Schmidt dank ihrer Bilanzmanipulationen mit ihren eigenen Aktien auch noch zu traumhaften Kursen Kasse machen. Das ging natürlich nicht ewig gut: Kurz nach der Jahrhundertwende riss der unvermeidliche Zusammenbruch der Treber- trocknungsgesellschaft auch ihre Hausbank, die altehrwürdige, bereits 1839 als Privatnotenbank gegründete Leipziger Bank mit in die Tiefe. Diese Ereigniskette löste schließlich den berühmt- berüchtigten “Sächsischen Bankenkrach” aus. In seiner Dimension und kriminellen Energie der Ausführung für die damalige Zeit ungefähr genau- so schockierend wie kürzlich in der Neuzeit die Enron- und Worldcom-Skandale. Das nette Wort- spiel, daß sich im Aufsichtsrat mit Hermann 41 Auktionshaus Gutowski • 53. Auktion Historischer Wertpapiere am 22. Juli 2013 Nr. 234 Nr. 235 Nr. 236 Nr. 237 Nr. 238

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