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Katalog-53

gern 1,2 Mio. £ als Kredit vorgestreckt wurden und der Staat den Gläubigern dafür Korporationsrech- te verlieh. Dieser Kapitalbetrag von 1,2 Mio. £ bil- dete den Grundstock der Bank, an den sich im 18. Jh. weitere Schulden anlegten. Ihre Bedeutung erhielt die Bank durch ihr Verhältnis zu den Staatsschulden. Die Bank von England ist die Ver- walterin der englischen Staatsschulden. Diese Staatsschulden zerfielen in vier grosse Gruppen, wobei der Schwerpunkt für die Zeit bis 1914 auf den fundierten Schulden lag. Fundierte Schulden sind die ewigen Rentenschulden, die “Permanent Annuities”, die auch als Konsols bezeichnet wur- den, die nicht getilgt wurden. Annuitätenschul- den, Leib- und Zeitrenten, oder “Terminable Annuities” waren Tilgungsschulden. Andere Kapi- talverbindlichkeiten, als “Sonstige Schuld” bezeichnet, waren reproduktive Tilgungsschul- den. Schwebende oder unfundierte Schulden waren kurz- und mittelfristige Tilgungsschulden, wie z.B. Exchequer Bonds, Exchequer Bills und Treasury Bills. Die Aufnahme der fundierten Schulden stand im wesentlichen im Zusammen- hang mit der Kriegsführung oder mit dem Unter- halt der Kolonien. Vorliegende Annuity resultiert aus der Umschuldung der 4 % Anleihe. Vordruck auf Büttenpapier, handschriftlich ergänzt, original signiert. Titelzeile gedruckt in hellorange. Muster des rückseitigen Sicherheitsdruckes: einfache ver- schlungene Wellenlinien. Maße: 16,6 x 20,9 cm. Nr. 1022 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR European & American Steam Shipping Company Pref. share 9 £, Nr. 29 30.5.1857 EF Als die European & American Steam Shipping 1857 gegründet wurde, kaufte sie quasi als “Erstaus- stattung” acht Stahlschiffe von der bereits 1848 von James Laming gegründeten General Screw Steam Shipping Company. Statt mit Geld wurde der Kaufpreis in Form von Aktien der neuen E&ASS Company bezahlt. Einer der Direktoren der Gesellschaft war T.R. Croskey, amerikanischer Konsul in Southampton. Vier der Schiffe (Golden Fleece, Hydaspes, Calcutta und Lady Jocelyn) wurden zum Liniendienst zwischen England bzw. Deutschland nach Südamerika eingesetzt, die anderen vier Schiffe (Queen of the South, Indiana, Argo und Jason) fuhren zweiwöchentlich zwi- schen Bremen, Southampton und New York. Auf der Südamerika-Tour teilte sich die Gesellschaft in Form eines Joint Ventures den Liniendienst mit der Hamburg Brasilianischen Packetschiffahrt Gesellschaft. Abfahrt- bzw. Anlaufhäfen in Europa waren Hamburg, Southampton und Antwerpen, Ziele in Brasilien waren die Städte Rio de Janeiro, Bahia und Pernambuco. Das Geschäft mit Süda- merika florierte jedoch nicht und fuhr einige Ver- luste ein, etwas weniger dramatisch stellte sich der finanzielle Verlust beim Amerika-Geschäft dar. Man behalf sich, indem dann sieben Schiffe zunächst an die East India Company verchartert wurden. Kurze Zeit später wurde die Gesellschaft selbst für 250.000 Pfund an J.O. Lever verkauft, der große Anteile an der Galway Linie besaß. Lever vercharterte nun drei Schiffe an die Real Companhia de Navegacao a Vapor Anglo-Luso- Brasileira (1859), wo sie unter portugiesischer Flagge fuhren, und vier Schiffe an die Galway Linie (1859 und 1860). 1861 wurden sechs dieser Schiffe gänzlich verkauft an die East India & London Ship- ping Company. Das verbleibende achte Schiff, die Argo, war bereits 1859 abgewrackt worden. So war der European & American Steam Shipping Com- pany insgesamt nur ein recht kurzes aber ereig- nisreiches Leben beschert. Ein interessantes Dokument europäischer Schiffahrtsgeschichte. Prägesiegel mit Abbildung der Reedereiflagge. Ori- ginalsignaturen. Maße: 20,7 x 19,7 cm. Nr. 1023 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Great Horseless Carriage Company 5 shares à 10 £, Nr. 1260 28.10.1896 VF Gegründet am 14.5.1896 in Coventry von Harry Lawson. Henry John Lawson (1852-1925), auch als Harry Lawson bekannt, war Großbritanniens Automobilkaufmann Nummer Eins. Dem Vorstand der Gesellschaft gehörten außer Harry Lawson auch einige bekannte Persönlichkeiten an: Earl of Winchilsea and Nothingham, Gottlieb Daimler und Comte de Dion. Als leitender Direktor unter- schrieb die Aktie eigenhändig J.H. Mace (leitender Direktor bei der Daimler Motor Co.) Maße: 27,2 x 32,2 cm. Knickfalten, sonst tadellose Erhaltung. Nr. 1024 Schätzpreis: 1.200,00 EUR Startpreis: 600,00 EUR Newry Navigation Company 1 share à 50 £, Nr. 83 1.8.1834 EF Die “Newry Navigation” im heutigen Nordirland besteht aus zwei Sektionen: Der bereits ab 1703 (nach der Entdeckung von Kohlevorkommen am Westufer des Lough Neagh in East Tyrone) projek- tierten “inland section” und dem ab 1760 gebau- ten Schifffahrtskanal zwischen Newry und der Iri- schen See. Die 18 Meilen lange “inland section”, erbaut zwischen 1731 und 1742, ist der überhaupt erste von Menschenhand geschaffene Kanal auf den Britischen Inseln und mit seinen 14 Schleusen ein Meilenstein des Kanalbaus überhaupt. Die Technik brachte der aus Deutschland stammende Architekt Richard Cassels mit, der den Kanalbau im Auftrag der “Commission of Ireland Navigati- on” bis 1733 leitete. Die Jungfernfahrt nach Fertig- stellung der “inland section” absolvierte 1742 die “Cope of Lough Neagh” mit einer für Dublin bestimmten Ladung Kohle aus East Tyrone. Der 1769 fertiggestellte Schiffskanal zwischen Newry und dem offenen Meer ermöglichte der Stadt Newry dann, sich in der zweiten Hälfte des 18. Jh. zum grössten irischen Seehafen zu entwickeln. 1787 verlor die “Commission of Ireland Navigati- on” dann die Aufsicht über die Newry Navigation, welcher fortan unter der Kontrolle lokaler Behör- den stand. Der Kanal war inzwischen in einem beklagenswerten Zustand, erst die 1800 vollzoge- ne Abgabe der Verantwortung an den “Directors- General Inland Navigation” ermöglichte 1801-11 eine umfassende Instandsetzung und Vergröße- rung vor allem der Schleusen. 1829 schließlich ging das Unternehmen an die neu gegründete pri- vate “Newry Navigation Company”. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. geriet das Unternehmen wieder in große Schwierigkeiten, nicht nur wegen der auf- kommenden Konkurrenz der Eisenbahnen, son- dern auch, weil Newry als größter irischer Seeha- fen inzwischen von Belfast verdrängt worden war. Dem begegnete Newry mit der Vergrößerung des Schiffskanals nun für Schiffe bis 5.000 Tonnen. 1901 übernahm der “Newry Port and Harbour Trust” die Betriebsführung und mühte sich, den Kanal in Betrieb zu halten, doch letztlich ohne Erfolg: Nachdem schon 1939 das letzte Schiff die “inland section” befahren hatte, wurde sie 1949 stillgelegt, 1956 folgte auch das verbliebene kleine Reststück innerhalb der Stadt Newry. Der Schiffs- 191 Auktionshaus Gutowski • 53. Auktion Historischer Wertpapiere am 22. Juli 2013 Nr. 1022 Nr. 1024 Nr. 1023

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