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Katalog-53

Nachfolger wurde der Professor für Zoologie an der Berliner Universität Dr. Wilhelm Carl Hartwig Peters ernannt. Trotz der erfolgreichen Bewirt- schaftung hatte der Zoo ein großes Problem: Durch die kalten Wintertage ging der Tierbestand drastisch zurück. Auch der kühlen, schattenrei- chen Lage des Parks schrieb man die hohe Tier- sterblichkeit zu. Der Vorstand beschloß, den Tier- garten entsprechend umzugestalten. Am 1. Oktober 1869 übernahm Dr. med. Heinrich Bodinus, ehemaliger Direktor des Zoologischen Gartens in Köln, die Leitung des Zoos als haupt- amtlich wissenschaftlicher Direktor. Eine weitere Optimierung der Anlagen, wie z.B. Auslichtungen, Entwässerungen sowie die Verlegung von Tierhäu- sern erforderte beträchtliche Geldmittel. In einer außerordentlichen Generalversammlung beschloß man eine Erhöhung des Aktienkapitals auf 100.000 Taler (1.000 à 100) und eine Umbenen- nung in “Actien-Verein des Zoologischen Gartens zu Berlin”. 1870, als man feststellte, daß auch diese Mittel nicht ausreichten, wurde noch eine Anleihe in Höhe von 250.000 Talern beschlossen. Es ist der Verdienst von Dr. Bodinus, den Tiergar- ten auf Weltniveau gebracht zu haben. Er starb nach 15jähriger Tätigkeit im Jahr 1884. Zeitsprung: Nachdem 1911-13 das Aquarium gebaut wurde, konnten die Aktionäre durch Zuzahlung auf die Aktie auch für das Aquarium das Recht auf freien Eintritt erwerben. (Deshalb wird die Berliner Börsennotiz noch heute unter- schieden nach “mit” und “ohne” Aquarium!) Bis zum 1. Weltkrieg wuchs der Bestand auf 3.788 Säu- getiere und Vögel sowie 750 Tiere im Aquarium. 1943-44 wurden die historischen Tierhäuser bei Bombenangriffen völlig zerstört. Nur 91 der nicht evakuierten Tiere überlebten den Krieg, darunter der Elefantenbulle “Siam”, die Schimpansin “Susi”, ein Löwenpärchen und zwei Braunbären und das bei den Berlinern bekannte und beliebte Flus- spferd “Knautschke”. Das Leben des Bullen nahm erst 1988 ein tragisches Ende. Knautschke ging an den Folgen eines gebrochenen Unterkiefers zugrunde. Die Verletzungen hatte ihm sein im ver- gangenen Jahr gestorbener Sohn “Nante” während eines Revierkampfes zugefügt. Knautschkes Ruhm wurde sprichwörtlich: “Der ist bekannt wie Knautschke” lautete nach dem Zweiten Weltkrieg eine beliebte Redewendung. Obwohl auch von den evakuierten Tieren nur ein einziges, nämlich die Giraffe Rieke zurückkehrte, wurde der Zoolo- gische Garten mit Hilfe der Bevölkerung schon im Juli 1945 wieder eröffnet. Leerstehende Freigehe- ge und Rasenflächen wurden dabei zum Anbau von Kartoffeln und Rüben als Futterpflanzen genutzt. Unter Professor Klös, der 35 Jahre lang ab 1956 Direktor des Zoos war, wurden viele histori- sche Tierhäuser original wiederhergestellt. Bei seiner Pensionierung 1991 hatte der Zoo mit über 15.000 Tieren in 1.552 Arten seine frühere Weltgel- tung wiedererlangt. Die Aktien des Berliner Zoos (unterteilt in “mit” und “ohne” Aquarium) sind neben dem Münchener Tierpark Hellabrunn die einzigen in Deutschland heute noch börsennotier- ten Zoo-Aktien. Äußerst dekorativer Druck nach einem Entwurf des bekannten Illustrators L. Burger (in der Platte signiert), mit Abb. von über 20 exotischen Tieren in der Umrahmung. Mit Aufzahlungsstempel für das Aquarium. Maße: 35,2 x 26,8 cm. Rückseitig 3 Übertragungsvorgänge bis 1939. Knickfalten, sonst tadellose Erhaltung. Nr. 211 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Actien-Zuckerfabrik Bockenem Namens-Actie 1.200 Mark = 400 Thaler, Nr. 113 1.7.1875 EF/VF Auflage ca. 480 (R 9). Gründung 1874. 1930 brann- te die Fabrik vollständig nieder, 1931 Neuaufbau durch die Braunschweigische Maschinenbauan- stalt. Originalunterschriften. Entwertet durch Abschnitt der rechten unteren Ecke. Maße: 33,2 x 20,8 cm. Doppelblatt, inwendig Übertragung von 1936. Nr. 212 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Actien-Zuckerfabrik Rethen a.d. Leine Actie II. Emission 300 Mark, Nr. 691 Rethen, 30.6.1880 EF (R 8) Gründung 1876. Zunächst nur Produktion von Rohzucker, seit 1923 Verarbeitung zur weißen Ware. 1943 befand sich das ganze Aktienkapital in den Händen der Südzucker AG, Mannheim. 1963 Verschmelzung mit der Zuckerfabrik Weetzen, Warnecke & Co. KG und Umfirmierung in Hanno- versche Zucker AG. Originalunterschriften. Inwen- dig Übertragungen bis 1938. Mit der obligatori- schen Entwertung durch Abschnitt der rechten unteren Ecke. Maße: 34,6 x 22,4 cm. Nr. 213 Schätzpreis: 85,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer Aktie 1.000 RM, Nr. 193 Frankfurt a.M., Juli 1934 EF+ Auflage 2.645. Gegründet 1880 als Maschinen- und Velociped-Handlung von Kommerzienrat Dr.-Ing. h.c. Heinrich Kleyer, AG seit 1895. Die ab 1896 von Kleyer produzierten Schreibmaschinen waren gegenüber den bis dahin erhältlichen amerikani- schen Modellen so weit verbessert, daß sie die Büros im Sturm eroberten. 1900 wurde mit dem Bau von Automobilen begonnen. Auch hier sind die Adlerwerke so erfolgreich, daß am Vorabend des 1. Weltkrieges jeder fünfte Motorwagen in Deutschland ein Adler war. In den 30er Jahren waren die Adlerwerke Pionier bei der Entwicklung strömungsgünstiger Karosserien (lange bevor es den cw-Wert gab). Noch in den 50er Jahren, als Adler groß in den Motorradbau eingestiegen war, gelangen Konstruktionen von solcher Qualität und Reife, daß sie von den Japanern noch 10 Jahre später detailgetreu kopiert wurden. 1980 Unter- nehmenspachtvertrag mit der Triumph Werke Nürnberg AG (die dabei in TRIUMPH-ADLER AG für Büro- und Informationstechnik umfirmierte; sie war 1896 als “Deutsche Triumph-Fahrradwer- ke” durch die englische Triumph Cycle Company Ltd. in Coventry gegründet worden, 1957 verkauf- te die Dresdner Bank ihre Triumph-Aktienmehr- heit an Max Grundig, seit 1985 TA Triumph-Adler AG, später eine reine Beteiligungsholding mit dem Puppenhersteller Zapf Creation AG als bekannte- ster Tochter). Die immer noch börsennotierte Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG, deren Großaktionäre erst zu über 90 % die Philipp Holz- mann AG und später die HBAG Real Estate AG in Hamburg (heute nach Verschmelzung AGIV Real Estate AG; 50,29 %) und der schillernde Heidel- berger Immobilienunternehmer Roland Ernst (48 %) waren, wurde 1999 umbenannt in “Adler Real Estate AG”. Aus dem stillgelegten Werk auf dem fast 200.000 qm großen Areal neben dem Frank- furter Hauptbahnhof wurde ein Gewerbepark. Fir- mensignet (stilisiertes Speichenrad mit flügel- schwingendem Adler) im Unterdruck. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 214 Schätzpreis: 80,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Aesculap AG Aktie 50 DM, Nr. 2682 Tuttlingen, Juni 1988 EF+ Auflage 8.000 (R 7). Gründung 1895 als “AG für Feinmechanik vormals Jetter & Scheerer” zur Übernahme der Firma Jetter & Scheerer, die aus der 1867 von dem Tuttlinger Messerschmied Gott- fried Jetter gegründeten Werkstatt hervorgegan- gen ist. 1887 nahm Jetter seine langjährigen Mitar- beiter Christian und Wilhelm Scheerer als Teilha- ber auf. Herstellung von chirurgischen Instrumen- ten, Frisörartikeln, Bestecken und Teilen für die Automobilindustrie. 1969 Umbenennung in Aescu- lap-Werke AG vormals Jetter & Scheerer. Heute als Aesculap-Werke AG & Co. KG firmierend. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwertet. 36 Auktionshaus Gutowski • 53. Auktion Historischer Wertpapiere am 22. Juli 2013 Nr. 211 Nr. 212 Nr. 213 Nr. 214

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