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Katalog-53

Nr. 563 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 240,00 EUR Gothaer Waggonfabrik AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 6592 Gotha, 26.5.1920 VF Auflage 5.000 (R 8). Ursprung ist eine 1883 von Fritz Bothmann gegründete Schlosserei. 1892 trat der Kaufmann Louis Glück mit in das Unterneh- men ein, das nun als “Fritz Bothmann & Glück Maschinenfabrik & Carussellbau-Anstalt” firmier- te. Bei Umwandlung in eine AG 1898 arbeiteten auf dem 110.000 qm großen Fabrikareal am Gothaer Ostbahnhof bereits fast 1.000 Beschäftigte. Außer Eisenbahnwaggons wurden ab 1898 (erstmals für die Straßenbahn Mühlhausen i. Thür.) auch Straßenbahnwagen gebaut, später auch Wagen für die Berliner U-Bahn. Neben dem Bau von Eisen- bahn-, Straßenbahn- und Triebwagen auch Auto- mobil- und Flugzeugbau. Die Anfang 1913 gegrün- dete Abteilung Flugzeugbau baute vor Beginn des 1. Weltkrieges Ein- und Zweidecker, anschließend zweimotorige Bomber und Seeflugzeuge (insges. 582 Maschinen). Auslöser hierfür war der von der Luftschifffahrt begeisterte letzte regierende Her- zog von Sachsen-Coburg und Gotha, Carl Eduard, auf dessen Initiative 1909 der Gothaer Luftfahrt- verein am Stadtrand einen Luftschiffhafen einrich- tete. 1914 errichtete dann die Heeresverwaltung auf einem Grundstück neben der Waggonfabrik die Militärfliegerkaserne Gotha mit eigenem Flug- platz. Die zweimotorigen Bomber aus der Resi- denzstadt des Herzogs Carl Eduard (eines gebür- tigen Engländers!) erreichten mit 800 km Reich- weite erstmals London und wurden durch ihre Einsätze gegen England als “The Gothas” berüch- tigt. Aus diesem Grund benannte sich das in Groß- britannien regierende Königsgeschlecht Sachsen- Coburg und Gotha um in “die Windsors”. Auf- grund der Bestimmungen des Versailler Vertrages wurde die Flugzeugproduktion in Gotha 1920 zer- stört, aber 1933 mit dem Schul-Doppeldecker Go 145 wieder aufgenommen (die Gotha Go 150 wird 1939 mit 8.048 m einen anerkannten Höhenrekord aufstellen). 1916 Erwerb der Bayerischen Waggon- und Flugzeugwerke in Fürth, die als zweites Werk weitergeführt wurden (1938 verkauft). 1921 Fusion mit der Fahrzeugfabrik Eisenach (Automobilwerk “Dixi”, 1928 zur Abwendung einer Zahlungsun- fähigkeit an BMW verkauft, womit BMW den Grundstein für die heutige Automobilproduktion legte). 1926 Fusion mit der Cyklon Automobilwer- ke AG, Berlin Tempelhof (Werk Mylau ebenfalls 1928 wieder verkauft). 1936 Beteiligung an der Gotha-Ilmenauer Flugzeugbau GmbH. 1944 wird das Werk in Gotha zu 80 % zerstört. Trotzdem beginnt noch kurz vor Kriegsende in Friedrichro- da die Vorserienfertigung des revolutionären Nur- flügel-Strahljägers Ho 229 der Gebrüder Horten. Börsennotiz Berlin und Frankfurt, Großaktionär war die Orenstein & Koppel AG (die inzwischen auch die Aktienmehrheit der Waggonfabrik Des- sau besaß). 1946 in eine sowjetische Aktiengesell- schaft (SAG) umgewandelt, bereits 1947 wieder unter deutsche Verwaltung gestellt, 1949 als VEB Waggonbau Gotha verstaatlicht. 1953-60 werden erneut Segelflugzeugtypen aus der Vorkriegszeit gebaut. Bis 1967 stellt Gotha nicht nur Spezial- Güterwagen her, sondern als einziger Straßen- bahnwagenhersteller der DDR auch weitere 3000 Straßenbahnwagen. 1967 wird das Werk in VEB Luft- und Kältetechnik Gotha umbenannt und pro- duziert fortan Lüfter, Kühler und Wasseraufberei- ter sowie ab 1983 Fahrgestelle für den PKW Wart- burg. Nach der Wende wird das Unternehmen schließlich 1997 von dem Anhänger- und Auflie- gerhersteller Schmitz (Cargobull) übernommen und stellt heute als “Schmitz-Gotha Fahrzeugwer- ke GmbH” mit über 500 Mitarbeitern LKW-Auflie- ger her. Die 1997 abgespaltene “Gothaer Fahrzeug- technik GmbH” fertigt mit rd. 400 Beschäftigten Gittermasten und Auslegerverlängerungen für Mobil- und Raupenkräne, aber auch Mulden für Baufahrzeuge. Schöne Eichenlaub-Umrahmung. Maße: 25,6 x 37,5 cm. Doppelblatt. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 564 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Gottfried Lindner AG Aktie 100 RM, Nr. 6241 Ammendorf bei Halle (Saale), Juni 1930 EF Auflage erst 40.000, zuletzt unter 7.000 (R 9). Gründung 1823, AG seit 1905. Erzeugnisse: Wag- gons, Straßenbahnwagen, Omnibusaufbauten, Lastanhänger, Flachsraufmaschinen. Werke in Ammendorf, Berlin, Dresden, Gaggenau, Köln, Königsberg, Hamburg und Nürnberg. Der Karosse- riebau wurde 1928 an die Ambi-Budd-Presswerke in Berlin verkauft. 1949 teilte sich die Geschichte: In Nürnberg wurde der zweite Hauptsitz angemel- det, die Werke Nürnberg, Gaggenau (Baden), Berlin- Tempelhof und Köln gingen wieder in Betrieb. 1952 Abschluß eines Pacht- und Lizenzvertrages mit der Waggonfabrik AG in Rastatt, dessen Kündigung 1956 wegen nicht ausreichender Rentabiliät der Anfang vom Ende war: 1965 kam im Westen der Konkurs. Das Werk Ammendorf wurde 1949 ent- schädigungslos von einer sowjetischen AG in Besitz genommen. Nach der Wende gehörte es zuletzt zur Daimler-Tochter Adtranz, die dann von Bombardier übernommen wurde. 2004 kam trotz erbitterter Gegenwehr von Belegschaft und Lan- desregierung das Aus auch für das traditionsreiche Ammendorfer Werk. Maße: 21 x 29,7 cm. Unent- wertetes Stück mit restlichem Kuponbogen. Nr. 565 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Gottfried Lindner AG Aktie 1.000 DM, Nr. 2041 Ammendorf/Nürnberg, 22.4.1964 EF Auflage 600 (R 9). Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kupons. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 566 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 120,00 EUR Grieshammer-Werke AG Aktie 1.000 RM, Nr. 1 Dresden, 1.12.1938 EF+ Auflage 300. Gründung 1906, bis 1917: Baube- schlägefabrik Otto Grieshammer AG, danach Grieshammer-Werke AG. Herstellung von Eisen- und Metallwaren sowie Waren aus sonstigen Werk- stoffen (Kunstharz-Preß-Stoff), besonders von Baubeschlägen. Eine reine Familien-AG, 100%- Großaktionär war die Familie Grieshammer. Nach dem Krieg nicht verlagert. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Aktie Nr. 1! Nr. 567 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Grossherzoglich Badisches Eisenbahn-Anlehen 4 % Schuldv. 300 Mark, Nr. 8800 12.3.1879 EF/VF Auflage 15.000 (R 8). Das Großherzogtum Baden erteilte kaum Konzessionen an Privatbahnen. Alle wichtigen Eisenbahnstrecken wurden vom Staat 101 Auktionshaus Gutowski • 53. Auktion Historischer Wertpapiere am 22. Juli 2013 Nr. 563 Nr. 564 Nr. 565 Nr. 566

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