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Katalog-53

arbeiteten in Dänemark, Frankreich, Österreich, Spanien und den Benelux-Ländern, aber auch in Chile, Venezuela, Japan und im Iran. Neben der Joh. Heinrich Warncke GmbH, Pinneberg (über 25 %) war jahrzehntelang die Rütgerswerke AG mehr- heitlich beteiligt. Zuletzt erscheint mit 71,44 % die Billbrook GbR als Großaktionär. 1993 in Ruberoid AG umfirmiert. Scharfen Absatzeinbrüchen 1997/98 folgte dann 2000 die Insolvenz. Maße: 21 x 29,7 cm. Nr. 826 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Ruscheweyh Tisch- und Möbel- Fabrik AG Aktie 1.000 RM, Nr. 266 Langenöls Bez. Liegnitz, August 1935 EF+ Auflage 300. Gründung 1934 um den Betrieb der in Konkurs geratenen Ruscheweyeh-AG fortzu- führen. Die alte Gesellschaft wurde gegründet 1888 als “Schlesische Holzindustrie AG vorm. Ruscheweyh & Schmidt”. Fast 1.000 Mitarbeiter stellten Möbel aller Art her, als Spezialität die Ruscheweyh-Ausziehtische. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Nr. 827 Schätzpreis: 100,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Ruscheweyh Tisch- und Möbel- Fabrik AG Aktie 1.000 RM, Nr. 341 Langenöls Bez. Liegnitz, Januar 1938 EF+ Auflage 200. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Nr. 828 Schätzpreis: 3.000,00 EUR Startpreis: 1.500,00 EUR Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co. Aktie 1.000 Mark, Nr. 2366 Salbke-Westerhüsen a/E., 2.7.1902 VF Gründeraktie, Auflage 3.000 (R 9). Gründung 1902 als “Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co.” unter Übernahme der seit 1886 bestehenden Fabrik von Dr. Constantin Fahlberg, dem Ent- decker des Süßstoffs Saccharin. Fahlberg, geb. 22.12.1850 im russischen Tambow, erhielt 1868/69 seine erste wissenschaftliche Ausbildung an der Polytechnischen Schule in Moskau. Anschließend führte er in Berlin erste Zuckeruntersuchungen durch und studierte dann Chemie in Wiesbaden und Leipzig. Fahlberg promovierte 1873 in Leipzig und war danach für kurze Zeit Direktor der “Che- mische Laboratorien Unterharz”. Dieses nur weni- ge Monate kurze Gastspiel sollte sich dennoch später als ausschlaggebend bei der Standortwahl für eine Fabrik erweisen. 1874 ging Fahlberg nach New York und eröffnete dort ein Zucker-Labor, 1878 habilitierte er sich an der John Hopkins Uni- versität in Baltimore, wo er als Gast von Ira Rem- sen an dessen Chemischem Institut Zucker-Analy- sen durchführte. Auf Vorarbeiten von Remsen auf- bauend fand er bei der Oxidation von o-Toluen- sulfamid eher zufällig den künstlichen Süßstoff Saccharin, 500mal stärker als herkömmlicher Zucker. Besuche bei seinem Onkel Adolph List in Leipzig 1882 und 1884 gaben den Anstoß zur indu- striellen Nutzung der Entdeckung. 1885 begann die Versuchsproduktion in New York, am 18.11.1885 erhielt Fahlberg das Deutsche Reich- spatent für den Süßstoff Saccharin. Im April 1886 wurde die Kommanditgesellschaft Fahlberg, List & Co. in Leipzig mit Sitz in Salbke bei Magdeburg gegründet. Am 9.3.1887 nahm die Fabrik die Pro- duktion auf. Bis zur Jahrhundertwende wuchs das Geschäft beständig, dann wirkte sich die Konkur- renz der Zuckerindustrie negativ aus. Deren Lobby setzte in Deutschland 1902 sogar ein gesetzliches Süßstoffverbot durch (das wegen Versorgungsmängeln mit Zucker erst im 1. Welt- krieg wieder aufgehoben wurde). Auf das Verbot reagierte Fahlberg mit der Umwandlung in eine AG, um mit neuem Kapital die Produktionspalette erweitern zu können. Neues Haupterzeugnis wurde zunächst Schwefelsäure. Die gravierenden Probleme gingen an Fahlberg nicht spurlos vorbei: 1906 verließ er nach schwerer Erkrankung die Firma, 1910 starb er im hessischen Nassau. Doch sein Nachfolger August Klages führte das Werk mit Tatkraft fort: 1912 Angliederung einer pharma- zeutischen Abteilung, 1921 Erwerb der benach- barten Metallhütte Magdeburg GmbH, außerdem Errichtung eines Betriebes für Pflanzenschutzmit- tel. 1926 Übernahme der Mitteldeutsche Super- phosphatwerke GmbH mit Werken in Köthen und Doderdorf, außerdem Neubau einer Superphos- phatfabrik auf dem Gelände der Glashütte A. Grafe Nachf. in Westerhüsen. 1932 Umfirmierung in Fahl- berg-List AG Chemische Fabriken. Kurz vor dem Rückzug der britischen Truppen und dem Ein- rücken der Sowjets wurde der gesamte Vorstand 1945 von der britischen Militärregierung in die bri- tische Zone zwangsevakuiert. Der von Kriegsschä- den fast völlig verschont gebliebene Magdeburger Betrieb wurde am 1.7.1946 entschädigungslos in Volkseigentum überführt. Die AG verlegte 1950 ihren juristischen Sitz nach Hamburg und erwarb die “Dr. Goeze & Co. GmbH” in Wolfenbüttel (sogleich umfirmiert in Fahlberg-List GmbH), wo nach den Fahlberg-List-Patenten weiter Pflanzen- schutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel herge- stellt wurden. Die Tochter in Wolfenbüttel, wo auch die Schering AG ein großes Werk für Pflan- zenschutzmittel unterhielt (heute Bayer Crop Science) wurde 1969 verkauft. 1976 Sitzverlegung nach Düsseldorf, wo die AG noch heute mit diver- sen kleineren Beteiligungen besteht. Am Stamm- sitz in Magdeburg zählte das Werk als VEB Fahl- berg-List, seit 1979 Teil des Kombinats Agroche- mie Piesteritz, zu den wichtigsten Arzneimittel- werken der DDR und bediente auch Abnehmer in der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und Polen. Nach der Wende 1992 privatisiert. Der Käu- fer, die Pharmafirma Salutas (eine Tochter der HEXAL AG in Holzkirchen) führte eine pharma- zeutische Auftragsproduktion fort und baute kurz darauf in Barleben nahe der A 2 ein riesiges neues Pharma- und Logistikzentrum, das seit 1995 im Vollbetrieb arbeitet. Über 1.300 Mitarbeiter verar- beiten 300 pharmazeutische Wirkstoffe zu über 10.000 verschiedenen Substanzen. 2005 wurde Hexal vom Schweizer Sandoz-Konzern übernom- men, dem weltweit zweitgrößten Generika-Her- stellen. Im Investitionplan des Unternehmens stand Barleben danach an der Spitze: Seit 2007 wird die Produktionskapazität auf jährlich 10 Mil- liarden Tabletten und Kapseln ausgebaut. Faksi- mile-Unterschrift Dr. Fahlberg (Entdecker des Sac- charins). Herrlicher G&D-Druck, große Abb. des Chemischen Laboratoriums in Jugendstil-Umrah- mung. Maße: 34 x 24,4 cm. Unterschriften und Prä- gesiegel lochentwertet. Nur 6 Aktien sind bis heute erhalten geblieben. Hier das allerletzte noch verfügbare Exemplar! Museale Rarität. Nr. 829 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Saccharin-Fabrik AG vorm. Fahlberg, List & Co. 8 % Teilschuldv. 200 RM, Nr. 5146 Magdeburg-Südost, Mai 1926 EF Auflage 2.000 (R 7). Originalunterschriften. Maße: 29,7 x 21 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedin- gungen. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 830 Schätzpreis: 140,00 EUR Startpreis: 75,00 EUR Sachtleben AG für Bergbau und chemische Industrie Aktie 500 RM, Nr. 24750 Köln, 1.3.1928 EF Auflage 1.000. Gründung 1926 durch Zusammen- schluss der Gewerkschaften Sachtleben und Sici- lia unter Einschluss der Schwarzwälder Barytwer- ke Schulte & Co. in Wolfach. Betrieb von Bergwer- ken, chemischen Fabriken und Metall- und Eisen- hütten. Die Firma besaß die größte Schwefelsäu- refabrik des Kontinents und das größte deutsche Zinkbergwerk. Mehrheitsaktionär: Metallgesell- schaft. 1927 Gemeinschaftsvertrag mit der AG für chem. Industrie, Gelsenkirchen. Nach Aufspaltung in die Bereiche Bergbau und Chemie bestehen 152 Auktionshaus Gutowski • 53. Auktion Historischer Wertpapiere am 22. Juli 2013 Nr. 825 Nr. 826 Nr. 827 Historische Wertpapiere: Geschichte zum Anfassen, Liebhaberstücke Sammel- und Kunstobjekte, Kapitalanlage Nr. 829

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