Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

63. Gutowski-Auktion

Historische Wertpapiere: Nonvaleurs für Sammler und Kapitalanleger

Nr. 53 Schätzpreis: 250,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Bellevue Warenhandels-AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 33 Berlin, Januar 1922 EF Gründeraktie, Auflage 50 (R 8). Gründung im Dezember 1921 zum Betrieb von Warengeschäf- ten, vor allem Import und Export. Ab 1935 Büro- haus Bellevue AG, Erwerb, Verwaltung und Ver- wertung von Grundstücken. Äußerst interessante Gestaltung. Lochentwertet. Maße: 31,2 x 24,4 cm. Nr. 54 Schätzpreis: 350,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR Bergbau- und Hütten-AG FRIEDRICHSHÜTTE Actie 1.000 Mark, Nr. 64 Neunkirchen Bez. Arnsberg, 9.9.1896 EF Gründeraktie, Auflage 2.480 (R 8). Übernahme der Hochofenanlage “Friedrichshütte” von den Erben des Kommerzienrats Schneider. 1906 Sitzverle- gung nach Herdorf. Betrieben wurde die Eisen- steingrube San Fernando im Siegerland, Hoch- ofenwerke, ein Siemens-Martin-Stahlwerk und ein Blechwalzwerk. 1930 Abschluss eines Gewinn- Gemeinschaftsvertrages mit dem Großaktionär Vereinigte Stahlwerke AG. Börsennotiz Berlin und Frankfurt. 1955 Auflösung der Fa. Maße: 34,5 x 24,5 cm. Nicht entwertetes Stück! Nr. 55 Schätzpreis: 800,00 EUR Startpreis: 400,00 EUR Bergwerksgesellschaft Hibernia Actie III. Em. 1.200 Mark, Nr. 50129-50130 Herne, 15.4.1898 VF Auflage 8.334 (R 9). Die 1854 gegründete Gewerk- schaft Hibernia (lateinische Bezeichnung für Irland) initiierte der aus Irland stammende große Ruhrbergbau-Pionier William Thomas Mulvany. Auch die Gewerken waren fast ausschließlich Iren. 1855 wurden bei Bochum große Felder hinzuer- worben und in die neugegründete Gewerkschaft Shamrock (irische Bezeichnung für Kleeblatt, das irische Wappenzeichen) eingebracht. Beide Unter- nehmen wurden 1873 in die “Hibernia und Sham- rock Bergwerksgesellschaft” eingebracht, deren AR-Vorsitzender Mulvany bis zu seinem Tod 1885 blieb. 1887 Umfirmierung in “Bergwerksgesell- schaft Hibernia”. Eine der mit Abstand bedeu- tendsten Bergwerksgesellschaften des Reviers. Auf den Zechen Hibernia, Shamrock I-IV, Wilhelmi- ne-Victoria (sämtlich in Gelsenkirchen), Schlägel und Eisen (bei Recklinghausen), General Blument- hal I-IV und Alstaden förderten zeitweise 25.000 Mann Belegschaft bis zu 6 Mio. Tonnen Kohle im Jahr. Dazu Kokereien, eigene Kraftwerke, Ziegelei- en, chemische Fabriken. Ab 1902 begann aus stra- tegischen Gründen der preußische Staat, Berg- werkseigentum im Ruhrgebiet zu erwerben. 1904 besaß Preußen die knappe Hibernia-Aktienmehr- heit, was den überschäumenden Zorn der Schlot- barone erregte. Außerordentliche Generalver- sammlungen in den Jahren 1904 und 1906 dräng- ten mit den dort beschlossenen Kapitalerhöhun- gen unter Ausschluss des Aktionärs-Bezugsrechts den Preußischen Staat auf eine Minderheitspositi- on zurück. Der Vorgang ging als “Hibernia-Kampf” in die Finanzgeschichte ein. Am Ende obsiegte der Staat aber doch: Der preußische Landtag beschloss 1917 ein Gesetz, das die Staatsregie- rung zur Übernahme aller von Dritten gehaltenen Hibernia-Aktien ermächtigte. Den Widerstand der Wirtschaft brach die Regierung dadurch, dass sie ein Junktim mit der Zustimmung zur Erneuerung des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats herstellte. Der alte Aufsichtsrat legte daraufhin geschlossen das Amt nieder. Bald besaß der Staat Preußen über die Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-AG (VEBA) mehr als 99% der Hibernia- Aktien und legte 1926 die Hibernia-Bergwerke mit den fiskalischen Zechen der früheren staatlichen Bergwerksdirektion Recklinghausen zusammen. Nach dem 2. WK wurde 1954 die Bergwerksges. Hibernia AG mit dem Vermögen der alten AG und den Aktien der Emscher-Lippe Bergbau-AG neu gegründet, 1957 außerdem Übernahme der Gewerkschaft Deutscher Kronprinz. Wichtigste Beteiligung war die Scholven-Chemie AG in Gel- senkirchen-Buer. Alleiniger Aktionär war mittelbar über die VEBA weiterhin der Bund. 1970 gingen die Zechen in der Ruhrkohle AG auf. Mit Original- unterschriften Oberbergrat Harz (AR) und Bergrat Carl Behrens (Vorstand). Maße: 23,5 x 34,2 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Wenige in Frankreich gefundene Stücke müssen schon kurz nach der französischen Besetzung des Ruhrgebiets im “Ruhrkampf” 1923-25 in Vergessenheit geraten sein. Nr. 56 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Berlin-Burger Eisenwerk AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1769 Berlin, 11.1.1918 VF Auflage 1.300 (R 12). Gründung 1913 als Herdkes- sel-Industrie AG, 1916 umbenannt wie oben anläß- lich der Übernahme des Burger Eisenwerks von F. Angrick. Neben Erzeugnissen der Eisen-, Stahl- und Metallindustrie wurden von 1923-1927 unter der Marke Be-Be auch Motorräder hergestellt. Unterstützt durch nicht weniger als 8 Kapitaler- höhungen in nur 7 Jahren fuhr die AG einen bei- spiellosen Expansionskurs und entwickelte sich zu einer umfassenden Holding der Eisen-, Stahl und Metallindustrie. Werke: a) Eisen-, Stahl- und Walzwerk sowie Maschinenfabrik in Burg bei Mag- deburg, b) Metallwaren- und Blechemballagenfa- brik in Heidenau bei Dresden, c) Maschinen- und Werkzeugfabrik in Rostock, d) Metallwaren-, Armaturen- und Badeöfenfabrik in Leipzig- Eutritzsch, e) Ronomit GmbH Isolierrohrfabrik in Dresden-Leuben, f) Spezialmaschinenfabrik S. Aston AG in Burg bei Magdeburg. Ferner beteiligt u.a. bei der Bayerische Eisenhandels-Ges. Ehmer & Co. KG in München, Eisengroßhandlung Her- mann Kramer & Co. KG in Danzig-Langfuhr, Eisen- handel-AG in Duisburg, R. Dolberg, Autosafe AG in Berlin, Steyr-Automobile Deutsche Verkaufs-AG in Berlin, Automat-Industrie GmbH in Wien, Dajac Deutsch-Amerikanische Automobil-Industrie AG in Berlin, Braunkohlenbergwerk “Luise” AG in Altenweddingen b. Magdeburg, Stahl- und Eisen- AG in Königsberg i. Pr., “Momentag” Moment- Büro-Bedarfs-AG in Berlin, Gebr. Voss GmbH Hei- zungsanlagen in Stendal. Das hastig zusammenge- zimmerte Firmenimperium war stark fremdfinan- ziert und zerbrach Anfang 1925, als die Gläubiger nervös wurden. In Folge der schlechten Konjunk- tur fand der Konkursverwalter für keines der Werke einen Käufer; lediglich die Radiatoren- Gießerei in Burg wurde zur Beschäftigungssiche- rung von einer stadteigenen GmbH übernommen. Die Werke Burg und Leipzig waren 1929 aus der Konkursmasse entlassen, die Werke Rostock und Heidenau zwangsversteigert. Das Konkursverfah- ren dauerte länger als die kurze, aber intensive Scheinblüte dieses Industriekonglomerats: Erst 1936 war es nach über 10 Jahren Dauer beendet. Jugendstilelemente im Unterdruck. Lochentwer- tet. Maße: 37,5 x 24,4 cm. Doppelblatt, Zierumran- dung links leicht rostfleckig. Ein Unikat aus der Reichsbank! Nr. 57 Schätzpreis: 1.000,00 EUR Startpreis: 400,00 EUR Berliner Elektricitäts-Werke 4,5% Teilschuldv. 1.000 Mark, Nr. 5785 Berlin, 31.5.1908 EF/VF Auflage 10.000 (R 11). Ursprünglich 1884 gegrün- det als “Städtische Elektricitäts-Werke AG” durch die Deutsche Edison Gesellschaft für angewandte Elektricität (also die spätere AEG), 1897 umbe- nannt wie oben. Seit 1923 die stadteigene “Berli- ner Städtische Elektrizitätswerke AG” (Bewag). Während der Weltwirtschaftskrise befand sich das ohnehin finanzschwache Berlin in einer nahezu 16 Auktionshaus Gutowski • 63. Auktion Historischer Wertpapiere am 21.11.2016 Nr. 54 Nr. 55

Seitenübersicht