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Katalog-57

Kreis-Kempener Industrie-Eisenbahn”, ging 1874 in Konkurs. In der Konkursversteigerung erwarb das Frankfurter Bankhaus von Erlanger & Söhne die Bahnanlagen und gründete zur Weiterführung die “Crefelder Eisenbahn-Gesellschaft”. Seit 1930 auch Betriebsführung der schmalspurigen “Gel- dernschen Kreisbahn” Kevelaer-Straelen-Kempen (33 km). 1981 auf die Alleinaktionärin, die Krefel- der Verkehrs-AG, übertragen. 1990 verschmelzen die Stadtwerke, KREVAG & KVV zur Städtische Werke Krefeld AG (SWK). Maße: 22,5 x 33,3 cm. Keine Entwertung! Im Falz des Doppelblattes ein- gerissen. Die vertikale Knickfalte mittig am unte- ren Rand restauriert, Verfärbungen, Rand etwas angestaubt, stellenweise Oberfläche im Randbe- reich abgerieben. Trotz dieser Beeinträchtigungen ein überdurchschnittlich gut erhaltenes Exemplar! Nr. 178 Schätzpreis: 500,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH Anteil-Schein 5.000 Mark Leitelshain, 1.8.1901 VF Gründeranteil, Auflage 48 (R 8), ausgestellt auf und als Geschäftsführer original unterschrieben von Hermann Fiedler in Leitelshain. Gegründet 1901 in Crimmitschau, damals mit fast 100 Textil- betrieben eine der Hochburgen der deutschen Textilindustrie. Denkwürdiges spielte sich zu die- ser Zeit hier ab: 1899 beantragte die Arbeiter- schaft beim Spinner- und Fabrikanten-Verein Crim- mitschau die Herabsetzung der täglichen Arbeits- zeit von 12 auf 10 Stunden. Als dies 1901/02 in Meerane und Forst/Lausitz erreicht war, die Crim- mitschauer Fabrikanten aber weiter ablehnten, kam es zu einem gewaltigen Arbeitskampf, der 1903 in der Aufforderung des Fabrikantenverban- des an seine Mitglieder gipfelte, sämtlichen Arbei- tern zu kündigen. Dies zu tun weigerte sich die Tri- cotagen-Fabrik, die ohnehin nur 10 Stunden/Tag arbeiten ließ, woraufhin ihr der Verband eine Klage wegen nicht statutengerechten Verhaltens androhte. Im August/September werden 7.000 Arbeiter gekündigt, es kommt zu Streiks und Mas- senaussperrungen, Clara Zetkin ruft im Odeum zur (tatsächlich dann europaweiten) Unterstüt- zung der Streikenden auf. Am 10.12.1903 hält August Bebel zum Crimmitschauer Streik und der Behördenwillkür eine große Rede im Reichstag. So hat der Große Streik ungeahnte Folgen: Zwar brach er am 17.1.1904 zusammen, doch im Ergebnis sah sich die Reichsregierung veranlaßt, die Arbeitszeit gesetzlich zu regeln. Das entsprechende Gesetz trat am 1.1.1908 in Kraft. 1925 sind von 27.000 Einwoh- nern in Crimmitschau immer noch 12.000 in der Textilindustrie beschäftigt. Ihr fortschrittliches Verhalten im Streik nützte der Trikotagenfabrik (Betrieb: Leitelshain, Amselstr. 19) später nichts: Nach 1945 wie fast alle anderen Betriebe der Stadt auch in Volkseigentum überführt. Hochdekorative Umrahmung im Historismus-Stil mit Putten. Ori- ginalunterschriften Schönherr und Fiedler. Maße: 33,2 x 24 cm. Linker Rand mit Papierstreifen. Kleine Lochentwertung unten mittig. Nr. 179 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 350,00 EUR Crimmitschauer Tricotagen-Fabrik GmbH Anteil-Schein 16.000 Mark Crimmitschau-Leitelshain, 22.3.1909 VF (R 12) Ausgestellt auf Hermann Kürzel, Crimmit- schau (ein bedeutender Textilunternehmer der Region, der Anteil repräsentierte 20 % einer Kapi- talerhöhung von 370.000 auf 450.000 Mark). Hoch- dekorative Umrahmung im Historismus-Stil mit Putten, Originalunterschriften Block und Fiedler. Maße: 32,4 x 24,2 cm. Kleine Lochentwertung unten mittig. Unikat! Nr. 180 Schätzpreis: 175,00 EUR Startpreis: 90,00 EUR Curabank AG Aktie 100 RM, Nr. 1531 Berlin, 1.1.1924 EF Auflage 2.250 (R 7). Gründung 1920 als Cura-Pri- vatbank AG, 1923 umbenannt wie oben. Speziali- siert auf Bevorschussung von Entschädigungsan- sprüchen gegen Versicherungsgesellschaften sowie Warenlombardkredite. Die Bank war außer- dem beteiligt an einem Unternehmen, das sich mit der Herstellung eines Mittels gegen Malaria befas- ste. Die große Bankenkrise nach dem Zusammen- bruch der DANAT-Bank überlebte die Curabank nicht: 1931 erloschen. Lochentwertet. Maße: 32,3 x 24,5 cm. Nr. 181 Schätzpreis: 1.500,00 EUR Startpreis: 600,00 EUR Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft Actie 200 Thaler, Nr. 1294 Berlin, 1.11.1872 EF Gründeraktie, Auflage 6.000 (R 8). Die Cuxhavener Immobilien-Gesellschaft ist ein Zwilling, von den gleichen Initiatoren gegründet und untrennbar verbunden mit der Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG. Jahrzehntelang war- tete Cuxhaven vergeblich auf die Eisenbahn. Nur im Süden, zwischen Bremen und Bremerhaven, war das Kreisgebiet seit 1862 von der Hannöver- schen Staatsbahn erschlossen worden. 1866 beschloß die Hannöver’sche Regierung den Bau der Eisenbahn Harburg-Stade. Diese Pläne verei- telte der im gleichen Jahr beginnende preußisch- österreichische Krieg, dessen Ausgang den Unter- gang des Königreichs Hannover bedeutete. Die Frage einer unterelbischen Eisenbahn wurde nun nicht mehr in Hannover, sondern im Preussischen Abgeordnetenhaus entschieden. Am 5.2.1872 kam dort ein Gesetzentwurf zur Beratung, der den Bau verschiedener Bahnen aus Staatsmitteln forderte. Darunter war auch, fußend auf dem Beschluß der Hannöver’schen Regierung von 1866, die Linie Harburg-Stade, die Preußen nun mit einem Auf- wand von 3,3 Mio. Thaler ausführen sollte. Da stellte zu dem Eisenbahn-Gesetzentwurf der Abgeordnete Braun-Wiesbaden den Änderungsan- trag, den Bau der Eisenbahn Harburg-Stade einer Privatgesellschaft zu übertragen, falls diese die Linie bis Cuxhaven weiterführe und dort einen Hafen errichte. So wurde es beschlossen, und am 25.4./2.5.1872, gründeten Baron Victor von Magnus, Geh. Commerzienrath Paul Mendels- sohn-Bartholdy, Reichstagsmitglied Dr. Braun- Wiesbaden, Dr. Julius Faucher, Stadtrath Albert Löwe, Geh. Regierungsrath Dr. Esse, Corvetten- Capitain z.D. Olberg, Gustav Kutter in Berlin; A. N. Zacharias, Rob. M. Sloman, J. E. Langhans (J. Greve & Co.) u.a. die Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG. Der Kreis der Gründer strotzte also vor illustren Namen vor allem aus Berliner Finanzkreisen. Deshalb war der juristi- sche Sitz auch in Berlin, wo die AG höchst vor- nehm in der Voss-Strasse 29/30 residierte. Ganz zufällig wurde der Reichstagsabgeordnete Braun- Wiesbaden, der die Konzession mit seinem Ände- rungsantrag im Gesetzgebungsverfahren erst ermöglicht hatte, neben Charles Ernst David einer der zwei Directoren der Gesellschaft und bezog ein fürstliches Gehalt. Ein Kapital von 20 Mio. Thaler sollte nun eingeworben werden. In aller Bescheidenheit nannte der Börsenprospekt das Unternehmen “das großartigste des Jahrhun- derts”. Man versprach eine Bahn von Harburg über Stade und Cuxhaven nach Geestemünde sowie den Bau eines auch im Winter stets offenen Seehafens in Cuxhaven mit grossartigen Dampf- schiffsverbindungen u.a. nach dem in 27 Stunden zu erreichenden Harwich (London). Tatsächlich wurden statt für 20 Mio. Thaler dann nur Aktien im Nennwert von 8 Mio. Thaler emittiert und auch davon nur ı gezeichnet. Namentlich die Hambur- ger Presse machte sich darüber lustig, weshalb der Hamburger Senat eine auf 20 Jahre gedachte Subvention von jährlich 60.000 Thaler am Ende nicht gewähren konnte, weil die Bürgerschaft unter dem Einfluß der Presse ihre Genehmigung versagte. 1878 wurde ein Vertrag mit der “Societe belge des chemin de fer” in Brüssel geschlossen und 1879 allerhöchst bestätigt, wonach die Cux- havener AG den Bau und Betrieb der Bahn von Cuxhaven über Stade nach Harburg der von den Belgiern mit Sitz in Harburg gegründeten “Unter- Elbe’schen Eisenbahn-Gesellschaft” übertrug. Deren Kapital bestand zu je 10 Mio. Mark aus Akti- en Lit. A und B und aus 3,5 Mio. Mark Aktien Lit. C. Letztere erhielt die Cuxhavener Eisenbahn-, Dampfschiff- und Hafen-AG als Kompensation für die Übertragung aller mit der Bahn zusammen- hängenden Vermögenswerte einschließlich der geleisteten Kautionen. Die Unter-Elbesche Eisen- bahn eröffnete die 40,4 km lange Bahn Harburg- Stade am 1.4.1881, den 11,3 km langen Abschnitt Stade-Himmelpforten am 1.7.1881 und die volle 36 Auktionshaus Gutowski • 57. Auktion Historischer Wertpapiere am 17.11.2014 Nr. 177 Nr. 178 Nr. 179

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