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52. Auktion am 21.1.2013

Deutschland Nr. 22 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR A. Riebeck’sche Montanwerke AG i.L. Aktie 200 RM, Nr. 7703 Frankfurt am Main, Februar 1967 EF+ Auflage 2.760. Das von Kommerzienrat Riebeck begründete Unternehmen wurde 1883 im Zuge der Auseinandersetzung unter seinen Erben eine AG, 1888 übernahm ein Bankenkonsortium alle Aktien. Grundlage des Unternehmens waren Dutzende von Braunkohlengruben (teils Tiefbau, teils Tage- bau) im Oberröblinger, Zeitz-Weissenfelser und im Halle’schen Bezirk. Ein weiterer wichtiger Geschäftszweig war die Verarbeitung des in Schwelereien gewonnenen Teers auf Mineralöle und Paraffin. Im Laufe der Jahre wurden eine Reihe benachbarter Bergwerksunternehmen über- nommen. 1923 weitere Ausdehnung des Berg- werksbesitzes mit dem Erwerb der Gewerkschaft Messel bei Darmstadt (1959 an die schwedische Ytong AB verkauft; der ehemalige Braunkohlenta- gebau Grube Messel gehört heute übrigens als überragender Fossilien-Fundort zum Weltkulturer- be). Ebenfalls 1923 Übernahme wesentlicher Mineralöl-Interessen aus dem Stinnes-Einflussbe- reich, in diesem Zusammenhang für kurze Zeit Umfirmierung in „Hugo Stinnes-Riebeck Montan- und Oelwerke AG“. 1926 Abschluss eines Interes- senvertrages mit der I.G. Farbenindustrie AG, wonach jeder Aktionär seine Aktien 2:1 in I.G. Far- ben-Aktien tauschen konnte (diese Klausel war übrigens noch bis Ende der 80er Jahre Gegenstand vielbeachteter Prozesse zwischen beiden Gesell- schaften). 1931 übernahmen die Rheinischen Stahlwerke ein großes Paket Riebeck-Aktien von der I. G. Farben und waren dann mit 87 % Mehr- heitsaktionär. 1945 zu Gunsten des Landes Sach- sen-Anhalt enteignet. Nach dem Krieg lagen neben geringfügigem Streubesitz die Riebeck-Aktien wie- der bei I. G. Farben (rd. 50 %) und Rheinstahl (rd. 40 %). 1966 Sitzverlegung von Halle (Saale) nach Frankfurt, Maße: 21 x 29,9 cm. Immer noch ein gültiges Stück mit restlichem Kuponbogen! Nr. 23 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 150,00 EUR A. Th. Meißner AG Aktie 100 RM, Nr. 1390 Stadtilm, 26.2.1925 VF+ Auflage 6.400, nach zwei Kapitalherabsetzungen 1927 und 1932 zuletzt noch 1400 (R 10).1858 wird die Chromlederfabrik von August Theodor Meiß- ner an der Großhettstetter Straße gegründet, 1908/09 wird auf dem Fabrikgelände zusätzlich eine Gelatinefabrik gebaut, die zweite in Stadtilm. 1922 Umwandlung in eine AG, 95 % der Aktien gehören weiter der Familie Meißner. Bereits 1945 gehen in Stadtilm nach der Saline auch das Leder- werk und die Gelatinefabrik in Volkseigentum über, die “Lederfabrik A. Th. Meißner” (Roßgerbe- rei) erleidet dieses Schicksal 1948. Neben dem Gelenkwellenwerk bleibt das Lederwerk bis zur Wende der wichtigste Industriebetrieb der Stadt. Maße: 20,9 x 29,7 cm. Nr. 24 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 35,00 EUR Aachen-Leipziger Versicherungs-AG Namensaktie 1.500 Mark, Nr. 3137 Aachen, 7.9.1920 EF+ Auflage 2.000 (R 7), ausgestellt auf die Helios Allg. Rückvers. AG in Frankfurt a/M., rückseitig 1929 übertragen auf die Berlinische Feuer-Versiche- rungs-Anstalt. Gründung 1876 für Versicherungs- und Rückversicherungs-Geschäfte auf den Gebie- ten der Sachschaden-Versicherung. 1980 Fusion mit der (1812 gegründeten) Berlinische Feuer-Ver- sicherung zur “Vereinigte Aachen-Berlinische Ver- sicherung AG” mit Sitz in München. 1987 Umfir- mierung in “Vereinte Versicherung AG”, später noch Aufnahme der Magdeburger Versicherung AG (1994) und der Magdeburger Hagelversiche- rung AG (1999) durch Verschmelzung. Großak- tionär war bis 1996 die Schweizer Rück, die ihre Beteiligung dann an die Allianz-Versicherung ver- kaufte. Großes Hochformat, breite Umrahmung im Historismus-Stil. Maße: 38,2 x 24,8 cm. Von dieser Gesellschaft lag interessanter Weise keine einzige Aktie im Reichsbankschatz. Nur einige wenige schon in den 1980er Jahren aufgetauchte Stücke stehen dem Sammlermarkt zur Verfügung. Außer- ordentlich niedriger Startpreis! Nr. 25 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Actien-Brauerei Greussen (vorm. Gebr. Stöckius) Actie 300 Mark, Nr. 129 Greussen, 1.10.1883 EF/VF Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 7). Die 1883 gegründete AG übernahm die schon seit 1847 betriebene Brauerei der Gebr. Stöckius. Neben Erzeugung von ober- und untergärigen Bieren auch Betrieb einer Mineralwasserfabrik. Letzter Großaktionär: Riebeck-Brauerei, Leipzig. 1952 VEB Brauerei Greußen, 1974 VEB Getränkekombinat Erfurt Werk Brauerei Greußen. Ab 1990 privati- siert als Brauerei Greußen. Gambrinus im Unter- druck. Maße: 21 x 33,1 cm. Außerordentlich nied- riger Startpreis! Nr. 26 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Actien-Malzfabrik Cönnern Actie 200 Thaler, Nr. 156 Cönnern, 1.10.1872 VF Gründeraktie, Auflage 500 (R 8). Gegründet 1872. Die Malzfabrik hat eine überraschend interessan- te Baugeschichte: Einst ein mächtiges Kloster, das von Otto II. (955-983) sogar zum Reichskloster erhoben wurde, kam die Anlage 1563 an die Für- sten von Anhalt-Köthen, die die Klausurgebäude in ein Schloß umbauten. Später Witwensitz, 1871 an einen Industriellen verkauft, der das direkt am Bahnhof der wichtigen Magdeburg-Köthen-Halle- Leipziger Eisenbahn liegende Gebäude zu einer Malzfabrik umbaute. 1917 kaufte die Gesellschaft die Eisengiesserei Saalhütte in Könnern, 1918 die Aktien-Malzfabrik Niemberg und erwarb 1918 sämtliche Hausgrundstücke, Fabrikanlagen und Inventar der Schlossmälzerei AG von Th. Schmidt & Co. in Nienburg (Saale). 1931/32 Umwandlung einer großen Forderung an die Bierbrauerei Gebr. Müser AG in Bochum-Langendreer in eine maß- gebliche Beteiligung. Börsennotiz in Halle (Saale), seit 1934 im Freiverkehr Leipzig. Die AG wurde 1961 zwecks Abwicklung verlagert nach Hamburg, 1962 aufgelöst, 1971 im Handelsregister gelöscht. Das Werk in Könnern wurde 1948 enteignet und als VEB Malzfabrik Könnern weitergeführt, nach der Wende 1993 stillgelegt. Die Ruine, für deren Abriss sich die Stadt Könnern aktuell um Förder- gelder bemüht, ist heute ein Schandfleck im Stadtzentrum, der zudem den Zugang zum histo- risch bedeutenden alten Klosterhof versperrt. Maße: 36,5 x 26 cm. Sehr dekorativ gestaltetes Papier! 7 Auktionshaus Gutowski • 52. Auktion Historischer Wertpapiere am 21. Januar 2013 Nr. 22 Nr. 23 Nr. 24 Nr. 25 Nr. 26

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