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51. Auktion am 19.11.2012

same lagen in den Gemarkungen Stadtlengsfeld, Weilar und Unter-Alba im Tal der Felda, eines Nebenflusses der Werra. Zwei Bohrungen wurden in 490 m Tiefe im Kalilager fündig. Benachbarte Unternehmungen: Heiligenmühle, Großherzog von Sachsen, Kaiseroda, Heldburg und Hannover- Thüringen. 1909 Formwechsel von einer Bohrge- sellschaft in Gewerkschaftsform, wobei die hier angebotenen Anteilscheine eigentlich in Kux- Scheine zu tauschen waren. Alle 1000 Kuxe befan- den sich später im Besitz der Gew. Heiligenmühle. “Grossherzogin Sophie” war zuletzt eine Schacht- anlage der Kaliwerke Salzungen, die zum Winters- hall-Konzern gehörten. Lochentwertet. Maße: 28,5 x 22,9 cm. Rückseitig mehrere Übertragungen bis 1911. Nur 3 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 403 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 325,00 EUR Kali-Bohrgesellschaft „Uetze“ Antheil-Schein über 1 Anteil, Nr. 980 Hannover, 27.6.1900 VF+ Auflage 1.000 (R 10). Die Bohrgesellschaft suchte Kali im Kreis Burgdorf zwischen Uetze und Hänigs- en. 1899 wurde ein erheblicher Teil der Anteile durch das Bankhaus Delbrück, Leo & Co. in Berlin für die Gewerkschaft Ludwig II in Staßfurt aufge- kauft, die wiederum zum Konzern Ascherleben- Westeregeln-Salzdetfurth gehörte. Später wurden alle 10 preussischen Maximalfelder erworben, 3 Bohrplätze ausgesucht und ein Bohrturm errich- tet. Das Rennen in diesem Salzstock machte aber ausgerechnet die verhaßte Konkurrenz: Fündig wurde die zum Wintershall-Konzern gehörende Gewerkschaft Riedel, die ab 1905 abteufte und 1909 den Betrieb aufnahm. Der Schacht Riedel, mit 1525 m Tiefe das tiefste Kalisalz-Bergwerk der Welt, gehörte zuletzt zu Kali + Salz und wurde erst 1996 stillgelegt. Ausgestellt auf den Magdeburger Privatbankier Max Ulrich. Mit Originalunterschrif- ten. Lochentwertet. Maße: 23 x 29,2 cm. Nur 3 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! Nr. 404 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 200,00 EUR Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG 5 % Teil-Schuldv. 500 Mark, Nr. 2297 Berlin, 24.8.1912 EF/VF Auflage 500 (R 10). Gründer des wirtschaftsge- schichlich hoch interessanten Unternehmens war der Kalibergbau-Pionier und spätere Vorsitzende des Deutschen Kalisyndikats Gerhard Korte (1858- 1945), der 1889 im oberen Allertal mit der Erschließung von Kalisalz-Vorkommen begann. Bei Walbeck ließ er erste Probebohrungen durch- führen, unter großer Geheimhaltung, um nicht den preußischen Bergfiskus auf den Plan zu rufen. Als er 1890 nach Erfolg der Probebohrungen eine bergrechtliche Gewerkschaft gründen wollte, lehnte die Bergbehörde den Antrag ab; statt des- sen unterbreitete ihm der preußische Bergfiskus ein Kaufangebot. Dieses Angebot wiederum lehnte Korte ab, reaktivierte das stillgelegte Eisenerz- bergwerk Burbach im Siegerland und verlegte den Sitz dieser Gewerkschaft nach Magdeburg, wo sie zum Nukleus des größten Kalikonzerns der dama- ligen Zeit wurde. Mit finanzieller Unterstützung des Direktors der Magdeburger Straßenbahn und seines Bruders Friedrich richtete Korte in Wal- beck, Alleringersleben, Ummendorf und Eilsleben weitere Kalibergwerke ein, die 1908 zur Kaliwerke Ummendorf-Eilsleben AG zusammengefaßt wur- den. Beim Erwerb der Flächen für diese Bergwer- ke von zusammen 130 qkm arbeitete Korte eng mit dem Bund der Landwirte zusammen, was den zweiten Teil der Unternehmensgeschichte erklärt. 1923 in der ersten großen Kalikrise komplette Umstrukturierung dieser AG und Umfirmierung in “Bank für Landwirtschaft”. 1924 dann Übernahme der Potsdamer Creditbank. 1925 wurden 24 Zweig- niederlassungen unterhalten. 1950 Neugründung als Westdeutsche Bank für Landwirtschaft AG in Köln (der Zusatz “Westdeutsche” fällt 1958 wieder fort). Nach Fusionen mit der Getreide-Kreditbank AG in Hamburg (1961) und der Kreditbank für Gar- tenbau und Landwirtschaft KGaA (1963) dann 1970 Umfirmierung in Handels- und Privatbank AG mit Sitz in Köln. 1981 steigt die Amsterdam-Rot- terdam Bank N.V. als Aktionär ein, 1986 Umfirmie- rung in Amro Handelsbank AG (später ABN-AMRO Bank AG). Anleihe von 2,5 Mio. M, vermittelt durch die Genossenschaftliche Central-Kasse des Bundes der Landwirte eGmbH zu Berlin, mit der der Kalibergbau-Pionier Gerhard Korte bei den Grundstückskäufen für seine Bergwerke eng zusammenarbeitete. Originalunterschriften des Vorstands. Maße: 36,9 x 24,2 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Bedeutendes Dokument des deutschen Kalibergbaus, bisher vollkommen unbekannt gewesen. Nur 4 Stücke wurden Ende 2011 gefunden. Nr. 405 Schätzpreis: 1.000,00 EUR Startpreis: 600,00 EUR Kammerich-Werke AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 2597 Berlin, Juli 1919 VF Auflage 250 (R 10). Uraltes, bereits 1863 gegrün- detes Unternehmen. Herstellung von Röhren und sonstigen Walzwerkerzeugnissen aller Art sowie von Blech-, Preß-, Stanz- und Ziehteilen aus Eisen, Stahl und Metall. Stammwerk in Berlin-Wittenau, Fennstr. 27. Dazu wurde schon 1899 ein mitten in Bielefeld gelegenes großes Rohrwerk erworben (1930 stillgelegt). Anläßlich der Übernahme der “Eisenwerk Schladern AG Kammerich” in Schlade- rn a. d. Sieg 1896 Umwandlung in eine AG zunächst als “Vereinigte Kammerich’ sche Werke”, umbenannt 1911 in “Vereinigte Kammerich’ und Belter & Schneevogl’sche Werke AG”, 1919 dann wie oben. 1916/17 Neubau eines großen Röhren- werkes in Brackwede-Süd bei Bielefeld, nach des- sen Inbetriebnahme wurde das Werk Wittenau stillgelegt und 1919 verkauft. Das Walz- und Preßwerk in Brackwede war mit der ersten vollau- tomatischen Vernickelungsanlage des Kontinents ausgestattet und war ein wichtiger Zulieferer für den Fahrzeugbau. 1938 auch Verlegung des juristi- schen Firmensitzes nach Brackwede, nachdem die seit 1926 mehrheitlich zur Hahnsche Werke AG in Berlin gehörenden Kammerich-Werke im Zuge einer “Arisierung” des Hahn-Konzerns vom den Mannesmannröhrenwerken übernommen worden waren (im Zuge des Restitutionsverfahrens erhiel- ten die Hahn-Erben nach dem Krieg zunächst 55 % der Firmenanteile zurück, die aber 1955 erneut an Mannesmann verkauft wurden). Anläßlich des 90- jährigen Firmenjubiläums eröffneten die Kamme- rich-Werke, die bereits wieder 1300 Beschäftigte hatten, 1954 einen Kindergarten, der in Brackwe- de noch heute als “Kammerich-Kita” bekannt ist. 1970 im Zuge der Arbeitsteilung Mannesmann/ Thyssen Einbringung der Produktionsanlagen in die Mannesmannröhren-Werke GmbH und Aus- gliederung der Achsbrückenfertigung. Bei dieser Gelegenheit Verschmelzung der Kammerich- Werke AG auf die Mannesmann AG. Großes Hoch- format, schön verzierte Umrahmung. Lochentwer- tet. Maße: 35,8 x 26,2 cm. Knickfalten, kleine Rand- einrisse. Nur 3 Stücke sind bis heute erhalten geblieben! 92 Auktionshaus Gutowski • 51. Auktion Historischer Wertpapiere am 19. November 2012 Nr. 402 Nr. 403 Nr. 404 Nr. 406

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