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51. Auktion am 19.11.2012

Arbeitskraft in einer eher armen Gegend führten 1901 zur Ansiedlung der Porzellanfabrik Beck & Tully auf einem Areal bei der Mainbrücke mit zunächst 80 Beschäftigten. Die Fabrik war spezia- lisiert auf Figuren, Tiere, Vasen, Blumentöpfe und Nippes, die nach Amerika und England ausgeführt wurden. Die Umwandlung in eine AG im Jahr 1922 folgte einer 1920 begonnenen ehrgeizigen Expan- sion, in deren Verlauf die Beschäftigtenzahl auf über 200 anstieg. Mit dieser Expansion übernahm sich die Firma jedoch; 1926 ging die AG in Liqui- dation. Das Fabrikareal übernahm die Porzellanfa- brik Cortendorf und betrieb hier dann eine Fayan- cenfabrik. Über die Porzellanfabrik Tettau AG gelangte die Fabrik im 2. Weltkrieg an die Siemens- Schuckert-Werke, die hier bis in die 1950er Jahre produzierten. Nach jahrzehntelangem Leerstand werden die Räume der alten Porzellanfabrik heute als Möbelausstellungslager genutzt. Maße: 15,8 x 22 cm. Nr. 542 Schätzpreis: 1.000,00 EUR Startpreis: 500,00 EUR Porzellanfabrik Fraureuth AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 669 Fraureuth, 1.7.1919 VF Auflage 275 (R 12). 1866 gründeten Georg Bruno Foedisch und Arwed Gustav von Römer in einer ehemaligen Wollkämmerei in Fraureuth die Porzel- lanmanufaktur Römer & Foedisch mit anfangs 60 Beschäftigten. 1879, die Fabrik hatte inzwischen rd. 450 Beschäftigte, errang das Porzellan “Kobalt- blau mit Gold” auf der Internationalen Ausstellung im australischen Sidney die Goldmedaille. 1888 wurde die Fabrik bei der Deutschen Kunstgewer- beausstellung in München mit dem ersten Preis ausgezeichnet. 1891 (der Firmengründer Bruno Foedisch war 1888 jung verstorben) erfolgte die Überführung des Betriebes in die Porzellanfabrik Fraureuth AG. 1917 wurde in Dresden eine Porzel- lanmalerei errichtet, eine weitere Malerei in Lich- te übertrug Gemäldekopien auf Porzellanplatten. 1919 erwarb man dazu die bereits 1764 gegründe- te Porzellanfabrik Wallendorf i. Th. mit ihren her- vorragenden Porzellanmalern, wohin die Abtei- lung für Kunst- und Luxus-Porzellan verlegt wurde. 1920 wurde ein Zweigbetrieb in Gräfenthal errichtet. Mit 1500 Beschäftigten war Fraureuth damals eine der größten und modernsten Porzell- anfabriken im ganzen Deutschen Reich. Ihre Blü- tezeit mit einigen grandiosen Dekoren erlebte die Fabrik nach dem 1. Weltkrieg. Die Innovations- freudigkeit, die sich in dieser Zeit auch in einer ganzen Salve von Kapitalerhöhungen ausdrückte, trug aber auch den Kern des Untergangs in sich: Hohe Investitionen in eine zukunftsweisende, aber noch nicht ausgereifte neue Technologie der Por- zellanherstellung zeigten nicht den gewünschten Erfolg. Die neuen Tunnelöfen produzierten über- mäßig viel Ausschuß und zwangen die AG schließ- lich im Juli 1926 in den Konkurs. Der 1927 als Auf- fanggesellschaft gegründeten “Fraureuther Porzel- lanfabrik AG” gelang es nicht mehr, die Produktion wieder aufzunehmen. Noch bis in die 1950er Jahre warben andere Porzellanfabriken mit Zusätzen wie “Fraureuth” oder “Modell Fraureuth”. Doch heute kennt kaum noch jemand diese einstmals hoch bedeutende Manufaktur. Wichtige Beleg- stücke finden sich heute in privaten Sammlungen, aber auch im Porzellanmuseum der Porzellanfa- brik Lorenz Hutschenreuther. Auf dem riesigen ehemaligen Werksgelände in Fraureuth arbeitet heute die “Spindel- und Lagerungstechnik Frau- reuth GmbH”. Schöne Umrahmung und Unter- druck mit Perlenmuster. Lochentwertet. Maße: 32 x 24 cm. Unikat! Nr. 543 Schätzpreis: 200,00 EUR Startpreis: 100,00 EUR Porzellanfabrik Waldsassen Bareuther & Co. AG Aktie 1.000 Mark, Nr. 1162 Waldsassen, 1.1.1906 EF Auflage 300 (R 6). Das Unternehmen geht auf einen 1866 errichteten Porzellanbrennofen und Ziegelringofen zurück. In die 1904 gegründete AG brachten Oskar Bareuther und Ernst Ploss ihre direkt am Bahnhof in Waldsassen gelegene Fabrik ein. Damals in Leipzig, nach dem Krieg dann in München börsennotiert. 1993 Fusion mit der in Waldsassen (seit 1898) ansässigen Porzellanfabrik Gareis, Kühnl & Cie. 1994 Produktionsende. Der Aktienmantel ist Gegenstand von Spekulationen, da die Gesellschaft noch ein Grundstück von 65.000 qm besitzt. Maße: 28,6 x 22 cm. Doppel- blatt, Prägesiegel lochentwertet. Nr. 544 Schätzpreis: 300,00 EUR Startpreis: 125,00 EUR Presseverein “Freie Niederbayrische Volkszeitung in Landshut” Anteilschein 30 Mark, Nr. 240 Landshut, 1.8.1919 EF (R 11) Gegründet am 7.7.1919. Kleinformatig, mehrfach original signiert. Maße: 10,8 x 13,4 cm. 122 Auktionshaus Gutowski • 51. Auktion Historischer Wertpapiere am 19. November 2012 Nr. 541 Nr. 542 Nr. 543

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