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Katalog-61

61. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

Das Engagement der Firmenpatriarchen Hans Ger- ling bei der 1974 zusammengebrochenen Herstatt- Bank brachte den damals zweitgrößten deutschen Industrieversicherer ins Wanken. Gerling musste notgedrungen die Zürich Versicherungsgesell- schaft in der Schweiz als Anteilseigner mit ins Boot nehmen (übrigens nicht ohne einen netten Profit, der über ein karibisches Steuerparadies abgewickelt wurde), kaufte diese Anteile später aber wieder zurück. Die Deutsche Bank stieg Ende der 80er Jahre bei der Gerling-Konzern Versiche- rungsbeteiligungs-AG mit 30% ein, um später - reumütig und wohl kaum mit viel Gewinn - dort wieder auszusteigen. Nach seinem Tod zerfiel sein Lebenswerk endgültig. 2006 wurde Gerling mit sei- nen weltweit über 6.000 Mitarbeitern von der Talanx-Gruppe (HDI-Konzern, Hannover) über- nommen. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochent- wertet. Nr. 326 Schätzpreis: 750,00 EUR Startpreis: 350,00 EUR Gesellschaft Bürger-Ressource Anteil-Schein 1.000 Mark, Nr. 6 Hof, 1.2.1907 EF/VF Auflage 25 (R 9). Die Bürger-Ressource Hof wurde am 13.11.1799 durch elf angesehene Bürger von Hof gegründet. Mit der Aktienemission 1804 (und späteren kleinen Nachfinanzierungen) wurde der Bau eines Versammlungshaus finanziert; es befand sich an der Stelle, wo heute die Stadtpost steht. Für den selbständigen Mittelstand der Stadt Hof diente es als Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Die Einrichtung entsprang vor allem dem Wunsch, sich ungestört von napoleonischen Spit- zeln unterhalten zu können. Einen heftigen Streit gab es 1845, als das Grundstück dem Staat für Eisenbahnzwecke abgetreten werden musste: die dafür herausgeschlagene Entschädigung von 30.000 Gulden war bedeutend mehr, als in die Immobilie investiert worden war. Am Ende wurde der Mehrerlös nicht unter allen Vereinsmitglie- dern, sondern nur unter den Aktienbesitzern ver- teilt. Kurz darauf wurde das neue, bis jetzt genutz- te Vereinsgebäude an der Poststraße errichtet. Noch heute ist die Bürgergesellschaft (zu Beginn des 20. Jh. in einen eingetragenen Verein umge- wandelt) einer der größten Vereine am Ort und pflegt jetzt vor allem das gesellige Leben. Ausge- geben zur Teilfinanzierung eines großen Umbaus. 1923 wurde die Schuld in einer Summe getilgt. Trotz der minimalen Auflage schöne aufwändige Jugendstil-Gestaltung. Strichentwertet. Maße: 34 x 21,6 cm. Doppelblatt. Mit beiliegender Quittung. Das letzte Stück beim Einlieferer! Nr. 327 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 60,00 EUR Gesellschaft für elektrische Unternehmungen (Gesfürel) 6% Gold debenture 1.000 $, Nr. 1324 Berlin, 1.6.1928 EF Auflage 5.000. Gründung 1894 auf Initiative der AEG und einiger Großbanken sowie des deutsch- jüdischen Unternehmers Isidor Loewe als Holding für weltweit gespannte Interessen auf dem Gebiet elektrischer Bahnen und Beleuchtungsanlagen. Die GESFÜREL war die älteste und bedeutendste aller Holdings der deutschen Elektrizitätswirt- schaft. 1929 Fusion mit der AG für Gas-, Wasser- und Elektricitäts-Anlagen und der Ludw. Loewe & Co. AG in Berlin, die über bedeutende Werkzeug- und Werkzeugmaschinenfabriken verfügte. In der Weltwirtschaftskrise beteiligte sich die GESFÜREL 1930 an der Stützung der angeschlagenen A.E.G. durch Übernahme einer Kapitalerhöhung von 25 Mio. RM. Der Vertrag zwischen der Gesfürel und der A.E.G. wurde 1936 auf Druck der Nazis rück- gängig gemacht, die jüdische Familie Loewe wurde im Zuge einer “Arisierung” aus der Firma gedrängt und emigrierte 1938 in die USA. 1942/43 wurde die Gesfürel auf die A.E.G. verschmolzen. Die Anleihe von 5 Mio. $ brachte Harris, Forbes & Co. in New York unter. Herrlicher Stahlstich mit allegorischer Vignette. Maße: 38,2 x 25,4 cm. Mit anh. restlichen Kupons. Kleine Lochentwertung unten mittig. Nr. 328 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR GETA AG für Tabakverarbeitung Aktie 100 RM, Nr. 732 Bremen, Dezember 1941 EF+ Auflage 3.560 (R 6). Gründung 1919 als GmbH, AG seit 1923. Erzeugung von Zigarren, Zigarillos und Stumpen in Bremen sowie (nahe der badischen Tabakanbaugebiete) in Oberweier und Friesen- heim im Schwarzwald. Der Wiederaufbau nach 1945 gestaltete sich schwierig. Eine Dividende erwirtschaftete der Betrieb nur in Ausnahmefäl- len. Folge war die (1969 beendete) Liquidation. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 329 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Getreide- und Dünger-Credit-AG Aktie 100 RM, Nr. 303 Meissen, 8.11.1938 EF+ Auflage 600. Gründung 1923 zur Förderung der wirtschaftlichen Belange der am Getreide-, Futter- mittel- und Düngermittelverkehr beteiligten Berufskreise, Beschaffung des nötigen Kredits für den Landhandel, schließlich auch gemeinschaftli- cher An- und Verkauf von Getreide, Futter- und Düngemitteln. Hauptsitz Meißen, Elbstr. 3. In Nie- dersedlitz bestand unter der Firma Naumann & Ritschel eine Zweigniederlassung. Seit 1933 Großverteiler im Reichsnährstand. Lochentwer- tet. Maße: 30 x 21,1 cm. Nr. 330 Schätzpreis: 40,00 EUR Startpreis: 15,00 EUR Getreide-Industrie & -Commission AG Aktie Serie B 1.000 RM, Nr. 10132 Berlin, April 1927 EF+ Auflage 4.000. Hochbedeutendes Unternehmen der Lebensmittelbranche. Gründung 1922 in Mainz als “Getreide-Industrie & Handels-AG”. Han- del mit Getreide und Mühlenfabrikaten, Futtermit- teln, Braugerste und Hülsenfrüchten sowie Verar- beitung von Getreide. Niederlassungen in Düssel- dorf, Bremen, Hamburg, Hochheim a.M., Mann- heim und Wiesbaden. Großaktionäre waren die Preuß. Zentralgenossenschaftskasse und die Deutsche Rentenbank Kreditanstalt (beide Berlin) sowie die Großeinkaufsges. Deutscher Konsum- vereine in Hamburg. 1927 Fusion mit der Getreide- Commission AG in Düsseldorf und umbenannt wie 55 Auktionshaus Gutowski • 61. Auktion Historischer Wertpapiere am 25.1.2016 Nr. 326 Nr. 327 Nr. 328 Nr. 329 Nr. 330

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