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Katalog-61

61. Gutowski-Auktion - Historische Wertpapiere für Sammler, Kunstliebhaber, Historiker, Heimatforscher und Kapitalanleger

Nr. 153 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Carl Kästner AG Aktie 100 RM, Nr. 222 Leipzig, 30.12.1940 EF+ Auflage 360. Gründung 1823 durch den Schlosser- meister Carl Kästner. Seit 1900 AG unter Übernah- me der “Lipsia-Fahrrad-Industrie-AG”. Die Fabrik in der Berliner Str. 69 stellte Geldschränke und Tresoranlagen her. Bis 1927 in Berlin und Leipzig amtlich notiert. Die Olsen-Bande spezialisierte sich auf Geldschränke der fiktiven Firma Franz Jäger, Berlin. In Wahrheit aber spielten in den mei- sten Olsenbande-Filmen Geldschränke von Carl Kästner mit, der mit seinen Produkten vor dem Krieg Weltruf genoss! Maße: 21 x 29,7 cm. Präge- siegel lochentwertet. Nr. 154 Schätzpreis: 75,00 EUR Startpreis: 30,00 EUR Carl Lindström AG Aktie 1.000 RM, Nr. 208 Berlin, Januar 1935 EF+ Auflage 550. Carl Elöf Lindström (geboren am 26.6.1869 im schwedischen Södertälje, gestorben am 29.12.1932 in Berlin) schuf in Deutschland einen der ersten international operierenden und den zeitweise größten Schallplatten-Konzern in ganz Europa. Er verließ seine Heimat 1892 zunächst Richtung Stettin und gründete dann 1897 in Berlin eine mechanische Werkstätte, die bald vornehmlich Phonographen herstellte, fer- ner Diktiergeräte der Marke Parlograph. Den ersten Apparat zur Wiedergabe von Schallplatten nach dem Prinzip des Grammophons von Emil Berliner brachte Lindström unter dem Namen Lynophone heraus. Der Betrieb expandierte rasend schnell, 1904 nahm Lindström die bereits in der Branche als weniger erfolgreiche Wettbe- werber tätigen Bankiers Max Straus und Heinrich Zuntz als Kapitalgeber auf und gründete die Carl Lindström GmbH. Nicht ganz freiwillig, denn die Bankiers hatten Lindström in der Hand, weil er sich zuvor bei einem Großauftrag für Salon-Kine- matographen verkalkuliert hatte. 1905 brachte die Firma den “Record-Plattenapparat” heraus, wes- wegen Carl Lindström als Erfinder des Grammo- phons mit beweglichem Tonarm und fest montier- tem Trichter gilt. 1908 erfolgte die Umwandlung in eine AG. 1911 Erwerb der International Talking Machine Company mit der Plattenmarke Odeon, einem der bekanntesten Labels der Vorkriegs- Schellack-Zeit. Dazu kamen die Labels Jumbo, Jumbola, Fonotipia, Beka, Lyraphon, Dakapo und Favorit durch Übernahme der Dr. Grünbaum & Thomas AG, Berlin (1913), der Favorite-Record AG, Hannover (1915) und der Beka-Rekord AG, Berlin (1917). Fabriken bestanden in Berlin SO 33 (Schlesische Str. 26/27), Neukölln (Heidelberger Str. 75/76), Weissensee (Lehder Str. 20/25), die große Schallplattenfabrik war in Treptow (Bouchéstr. 35/36). Bis zu 3.000 Mitarbeiter waren beim “Schallplattenkönig” beschäftigt. Hergestellt wurden Phonographen, Sprechmaschinen, Schall- platten, Rechenmaschinen und Kinematographen. Zweigwerke befanden sich in Clichy bei Paris und Hartford bei London, die aber ebenso wie die Agenturen in vielen europäischen Hauptstädten, in Rußland, Südamerika, den USA und Kanada als Folge des 1. Weltkrieges verloren gingen. 1917 war Lindström einer der Mitbegründer der UFA. 1921 schied Carl Lindström als technischer Direktor aus der Firma aus, während sein Kompagnon der ersten Stunde, Max Straus, kaufmännischer Vor- stand blieb (und als Jude erst 1931 in den Auf- sichtsrat überwechseln musste, bevor er 1936 nach England emigrierte). Im Aufsichtsrat der bis 1935 (danach Einsetzung eines Treuhänders für das Feindvermögen) in Berlin börsennotierten AG saßen nun auch der spätere Reichsfinanzminister und Reichsbankpräsident Dr. Hjalmar Schacht sowie der Vorstandssprecher der Deutschen Bank Emil Georg von Stauss. 1925 Abschluß eines Inter- essenvertrages mit der Columbia Graphophone Comp. in London, die 1926 auch die Aktienmehr- heit der in Berlin börsennotierten AG übernahm. Die Tagesleistung der Fabrik an der Schlesischen Strasse betrug nun 150.000 Schallplatten und 1.000 Sprechmaschinen. Columbia ging 1931 im EMI-Konzern auf. Die Weltwirtschaftskrise brachte Lindström an den Rand des Ruins, das Unterneh- men musste saniert werden, die Fabrik in Treptow wurde ebenso verkauft wie grosse Teile des Titel- bestandes. 1936 Ausgründung der Sprechmaschi- nenfabrikation in die neugegründete 100% Toch- ter Brandenburgische Metallverarbeitungs-GmbH, auch Radiogeräte wurden seit 1930 hergestellt. Im Dritten Reich stand die Gesellschaft wegen des britischen Großaktionärs unter Feindvermögens- verwaltung, hinterher übernahmen die Alliierten die Kontrolle. Trotz starker Kriegsschäden konnte die im amerikanischen Sektor liegende Fabrik schon wenige Monate nach Kriegsende die Pro- duktion von Schallplatten und Plattenspielern wieder aufnehmen. 1949 Gründung einer Zweig- niederlassung in Nürnberg. 1951 Umwandlung in eine GmbH, 1953 Sitzverlegung nach Köln-Brauns- feld. Den Markennamen Lindström benutzte der EMI-Konzern weiter bis 1972, als die CarlLind- ström GmbH und die Electrola GmbH zur EMI Elec- trola GmbH verschmolzen wurden. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nr. 155 Schätzpreis: 125,00 EUR Startpreis: 40,00 EUR Carl Lindström AG Aktie 1.000 RM, Nr. 672 Berlin, 25.9.1936 EF+ Auflage 180. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel loch- entwertet. Nr. 156 Schätzpreis: 150,00 EUR Startpreis: 45,00 EUR Carl Schenck AG Aktie 50 DM, Muster Darmstadt, Mai 1984 UNC/EF (R 9) Gründung 1881 als Eisengießerei und Waa- genfabrik durch Carl Schenck (1835-1910, der zuvor in Mannheim seit 1863 die Mannheimer Maschinenfabrik Schenck, Mohr und Elsässer geleitet hatte, die spätere Fa. Mohr & Federhaff, wo u.a. der spätere Autopionier Carl Benz als technischer Angestellter arbeitete). Seit 1902 wurde außerdem Fördertechnik hergestellt und seit 1907 Auswuchtmaschinen. 1974 in eine AG umgewandelt, anschließend mit Vorzugsaktien an die Börse gegangen. Hergestellt wurden nun Maschinen und Anlagen für Wäge- und Dosier- technik, Fördertechnik, Prüftechnik für die Auto- mobilindustrie, Auswucht- und Diagnosetechnik. 2000 Übernahme durch die Dürr AG, Stuttgart, 2004 squeeze-out der Kleinaktionäre und Verkauf der traditionellen Mess- und Wiegetechnik an einen Finanzinvestor. Schenck konzentriert sich heute auf Diagnose- und Auswuchttechnik. Maße: 21 x 29,7 cm. Feine Lochentwertung. Mit Kupon- bogen. Nr. 157 Schätzpreis: 85,00 EUR Startpreis: 25,00 EUR Carlshütte AG Eisengießerei und Maschinenbau Aktie 1.000 RM, Nr. 479 Waldenburg-Altwasser i.Schl., Juni 1932 EF+ Auflage 1.000. Gründung 1821, 1837 Beginn des Maschinenbaus. Als AG 1890 in Breslau, ab 1892 in Altwasser. Hauptsächlich Bau von Bergwerksma- schinen und -anlagen (Waldenburg-Altwasser), Kra- nen und Hebezeugen sowie Baggern (Ober-Salz- brunn). 1923 Vereinigung mit dem Waldenburger Werk der Wilhelmshütte. 1934 Übernahme durch die neugegründete GmbH, die im Aufbereitungs- fach in Interessengemeinschaft mit Klöckner-Hum- boldt-Deutz steht. 1935 wurde die AG aufgelöst, an der GmbH beteiligt sich die Humboldt-Deutzmoto- ren maßgeblich. 1940-41 wird die Beteiligung von Klöckner-Humboldt-Deutz an der Carlshütte ver- äußert. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. 27 Auktionshaus Gutowski • 61. Auktion Historischer Wertpapiere am 25.1.2016 Nr. 153 Nr. 154 Nr. 155 Rufen Sie mich an, wenn Sie Fragen haben. Ich bin immer für Sie da! Telefon: 05331/975524 Nr. 156 Nr. 157

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