53. Auktion am 22. Juli 2013
Lose 601 - 700

Deutschland V.

Nr. 601
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Handelsbank in Lübeck
Aktie 50 DM, Nr. 29668
Lübeck, August 1973
Erhaltung: EF+
Auflage 2.000 (R 8). Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 602
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Handelsvereinigung Dietz & Richter - Gebrüder Lodde AG
Vorzugsaktie 100 RM, Nr. 63
Leipzig, 12.8.1925
Erhaltung: EF
Auflage 200. Die Firma Dietz & Richter wurde bereits 1807 gegründet, 1920 Vereinigung mit der Drogengroßhandlung Gebr. Lodde. Großhandel in Drogen, Chemikalien und Pharmazeutika. 1922 Umwandlung in AG, zugleich Übernahme der seit 1835 bestehenden Firma Frölich & Co. in Münster (Westf.), die 1928 eine weitere Niederlassung in Hagen errichtete. 1934 Übernahme der Firma C. F. Cyriax & Co. und Pharmagotha in Gotha. Börsennotiz im Freiverkehr Leipzig. Nach Enteignung der mitteldeutschen Betriebe 1953 Sitzverlegung nach Münster (Westf.). Die Niederlassung Hagen wurde 1954 im Zuge der vermögensrechtlichen Auseinandersetzung der Familienaktionäre der Familie Lodde übertragen. Mehrheitsaktionär ist danach der Apotheker Wiljelm Flach, später die Pharca GmbH in Essen, die am Ende fast 99 % der Aktien besitzt (gehört zum Pharmagroßhändler Noweda eG). Die von rd. 100 Mitarbeitern erzielten Umsätze steigen rasant, wobei vor allem 1983/84 ein Sprung von 60 auf 93 Mio. DM in’s Auge fällt. 1975 vollständig in die Noweda eG eingegliedert. Maße: 29,7 x 21 cm. Markenzeichen mit David-Stern (oben in der Umrandung und auch im Prägesiegel). Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 603
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Hansa-Lloyd Werke AG
Aktie 100 RM, Nr. 271
Bremen, Mai 1927
Erhaltung: EF
Auflage 18.000, davon nur 1.500 bei Sanierung laut HV 20.1.1930 gültig geblieben (R 9). Gründung 1913 als Hansa Automobilwerke AG in Varel. 1914 Übernahme der Norddeutsche Automobil- und Motoren-AG in Bremen. Lange Zeit eine der erfolgreichsten deutschen Automarken. Der Vertrieb erfolgte in 18 deutschen Großstädten durch die G.D.A., ein Gemeinschaftsunternehmen von Hansa-Lloyd, NAG und Brennabor. 1930 auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise in Konkurs gegangen. Marke und Produktionsanlagen übernahm 1931 der Selfmademan und vorherige Vorstand Carl Friedrich Wilhelm Borgward, der schon zuvor mit seiner Goliathwerke Borgward & Co. GmbH die Aktienmehrheit erworben hatte. Der 1890 in Altona als Sohn eines Kohlenhändlers geborene Schlosserlehrling hatte 1921 in Bremen eine Kühlerfabrik gegründet und 1924 mit dem Dreirad-”Blitzkarren” und dem Goliath-Transporter erste Erfolge im Automobilgeschäft gehabt. Trotz Weltwirtschaftskrise machte er auch Hansa wieder zu einem Spitzenunternehmen der Branche und stellte 1949 mit dem Borgward Hansa die erste deutsche PKW-Nachkriegs-Neukonstruktion vor. Die 1955 erschienene “Isabella” galt in jener Zeit als die sportlichste deutsche Limousine. Mit seinen drei Werken (Goliath, Lloyd und Borgward), in denen 19.000 Leute arbeiteten, war Borgward damals den Konkurrenten BMW und Porsche ebenbürtig. Doch in der Automobilflaute 1960/61 wurden nach einer Überprüfung der Kostenstrukturen die Banken zögerlich - am 31.1.1961 musste Borgward die Zahlungen einstellen. Ob das nötig war? Die Gläubiger wurden schließlich zu fast 100 % befriedigt, aber der “Ein-Mann-Konzern” des Selfmademans Borgward passte wohl nicht mehr in die Zeit - die Werke wurden demontiert und nach Mexiko verkauft, Borgward starb am 28.7.1963 an Herzversagen, als der erste Frachter voller Maschinenteile den Bremer Freihafen verließ. Mit Übererdruck 1930 gültig geblieben. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Nur 8 Stücke sind bis heute erhalten geblieben: 5 entwertete und 3 unetwertete.

Nr. 604
Schätzpreis: 240,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Hanseatische Stuhlrohrfabriken Rümcker & Ude AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 1
Hamburg-Bergedorf, August 1950
Erhaltung: VF+
Auflage 250 (R 9). Gründung 1860 in Bremen, AG seit 1912 durch Übernahme der Firmen H.W. Rümcker und Rudolf Ude & Co. Sitzverlegung im Mai 1927 nach Hamburg. Die Gesellschaft verarbeitete vor allem Peddig-Rohr und Malaccastöcke. 1963 wurde das Vermögen auf die KG Hamburg-Bergedorfer Stuhlrohrfabrik von Rud. Sieverts übertragen, die AG erlosch im selben Jahr. Maße: 20,8 x 29,7 cm. Rechte obere Ecke verletzt (Fehlstelle), sonst sehr gut erhalten (EF). 1 Kupon beiliegend. Aktie Nr. 1!

Nr. 605
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR
Harmonie-Gesellschaft zu Magdeburg
3 % Schuldverschreibung 500 Mark, Nr. 576
Magdeburg, 13.3.1907
Erhaltung: EF/VF
(R 10) Gründung bereits 1783. Die Harmonie-Gesellschaft bezweckte die Beförderung des geselligen Vergnügens, besonders durch Unterhaltung, Lektüre, Spiele, Konzerte und Bälle. 1907 erwarb sie als neues Domizil die sogenannte Klusemannsche Villa in der Kaiserstr. 64 (später: Otto-von-Guericke-Str. 64). Die Gesellschaft hatte zu dieser Zeit 400 bis 500 Mitglieder und war bis zum Ende des 2. Weltkriegs aktiv. Im April 1945 richteten US-Truppen im Gebäude der Harmonie-Gesellschaft ein Theater ein, das bis heute (jetzt als Spielstätte des “theater magdeburg”) fortbesteht. Schöne Jugendstil-Umrahmung. Die Anleihe zur Finanzierung des neuen Gesellschaftshauses in der Kaiserstraße (der späteren Otto-von-Guericke-Straße), das nach Art eines englischen Clubs betrieben wurde, war in eine bevorrechtigte verzinsliche und eine nachrangige unverzinsliche Tranche eingeteilt. Sie wurde durch Auslosung getilgt und war bei Auflösung der Harmonie-Gesellschaft oder dem Verkauf des Gesellschaftshauses in einer Summe zur Rückzahlung fällig. Originalunterschriften von Hugo Baensch als Vorsitzender und G. Hauswaldt als Schatzmeister. Maße: 32,2 x 23,8 cm. In dieser Form (nicht entwertet) seit vielen Jahren nicht mehr angeboten!

Nr. 606
Schätzpreis: 2.400,00 EUR
Startpreis: 1.200,00 EUR
Harpener Bergbau AG
Actie 200 Thaler, Blankette
Dortmund, 1.1.1858
Erhaltung: EF+
Blankette der Gründeraktie (R 8). Gründung 1856 mit einem Kapital von 1 Mio. Thaler unter Übernahme von 12 Kohlenfeldern in der Nähe von Harpen, unweit Bochum. Initiator war der Dortmunder Arzt Friedrich Wilhelm Müser, dessen Vorfahren sich bereits im 18. Jh. um den Steinkohlenbergbau bemüht hatten. Noch im Gründungsjahr wurde mit dem Aufbau der Zechen Prinz von Preußen bei Bochum-Werne und Heinrich Gustav bei Altenbochum begonnen. 1859 begann die regelmäßige Förderung. Bei Bochum, Herne, Werne, Lünen und Buer gelegene Zechen: Heinrich Gustav mit 2 Schächten, Amalia, Prinz von Preussen mit 2 Schächten, Caroline, Neu-Iserlohn, Vollmond; von der Heydt, Julia, Recklinghausen I und II, Gneisenau, Preussen I und II, Hugo I, II und III. Noch vor der Jahrhundertwende war Harpen zum Unternehmen mit der höchsten Fördermenge des Ruhrgebietes herangewachsen. 1934 erwarb der Flick-Konzern einen maßgeblichen Kapitalanteil. Im Frühjahr 1954 übernahm der französische Stahlkonzern SIDECHAR das Flick’sche Aktienpaket und nutzte Harpen fortan für den eigenen Bedarf an Koks und Kohle. 1970 Umfirmierung von Harpener Bergbau-AG in Harpener AG, 1995 in Harpen AG. Harpen, eine bis heute börsennotierte AG mit den RWE als Großaktionär, ist jetzt vor allem im Energieversorgungs- und Immobiliengeschäft tätig und verwaltet daneben noch riesigen Grundbesitz aus früheren Zeiten. Herrliche farbige Lithographie von J. B. Sonderland (in der Platte signiert), u.a. mit Ansichten der ersten Zechen Heinrich Gustav und Prinz von Preußen. Maße: 29 x 39,7 cm. Mitte der 80er Jahre wurden ca. 20 dieser Blanketten gefunden, inzwischen längst verteilt und deshalb eine echte Rarität geworden. Überdurchschnittlich gut erhaltenes Exemplar!

Nr. 607
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Heidelberger Druckmaschinen AG
Sammelaktie 10 x 5 DM, Nr. 10019717
Heidelberg, Dezember 1997
Erhaltung: UNC/EF
Gültige Aktie des weltgrößten Druckmaschinenherstellers! Die Maschinenfabrik wurd 1850 von Andreas Hamm gegründet, AG seit 1899 als “Schnellpressenfabrik A. Hamm AG”, 1967 Umfirmierung in “Heidelberger Druckmaschinen AG”. Mit dem “Heidelberger Tiegel”, der ersten vollautomatischen Tiegldruckpresse der Welt sowie den Zylinderautomaten und Bogenrotationen für den Offsetdruck stieg das Unternehmen zum bedeutendsten (und zeitweise ertragreichsten) Druckmaschinenhersteller der Welt auf. 1998 Verschmelzung mit der vorher zum Siemens-Konzern gehörenden Linotype Hell AG, womit dann auch in der Druckvorstufe eine überragende Position erreicht wurde. Großaktionär war bis Anfang 2004 der RWE-Konzern (früher über die Tochter Rheinelektra, Mannheim). Abb. “Heidelberger”-Schriftzüge auf großer Weltkugel in fluoreszierendem Silberdruck. Faksimile-Unterschrift des späteren Bahn-Chefs Hartmut Mehdorn als Vorstandsvorsitzender. Maße: 21,15 x 29,8 cm. Mit restlichem Kuponbogen (Kupons #12-20).

Nr. 608
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Heinr. Stöcker AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 135
Köln-Mülheim, 3.3.1931
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 600, nach Kapitalherabsetzung 1936 nur noch 300. Traditionsreiche, bereits 1840 gegründete Firma für Hoch-, Tief-, Beton und Eisenbetonbau (ansässig in Köln-Mülheim, Clevischer Ring 39). AG seit 1931. In Essen bestand eine Zweigniederlassung. 1965 wurde die AG, die Zeit ihres Lebens niemals eine Dividende erwirtschaftet hatte, nach Beendigung der Liquidation im Handelsregister gelöscht. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,6 cm.

Nr. 609
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Heinrichsthaler Papierfabrik AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 185
Heinrichstal-Wüstseibersdorf, Februar 1941
Erhaltung: VF+
Auflage 2.100 (R 7). Gründung 1908 in Prag durch die CA-Bankverein und Leykam-Josefstal zur Übernahme der Anlagen der Martin Kink & Co. Heinrichsthaler Papierfabrik. Börsennotiz Wien. 1941 zusätzlich Inbetriebnahme einer Spritfabrik. Maße: 21 x 29,6 cm. Mit Restkupons.

Nr. 610
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Heinroth & Wichmann AG
Aktie 5.000 Mark, Nr. 50346
Halle (Saale), 6.9.1923
Erhaltung: EF+
Gründeraktie, Auflage 4.000. Gegründet 1923. Erwerb und Fortführung gleichnamiger Firma. Handel mit und Anbau von Getreide, Futter und Düngemitteln, Betrieb von Sämereien, An- und Verkauf landwirtschaftlicher Betriebe. 1924 in Liquidation. Lochentwertet. Maße: 17,9 x 25,3 cm

Nr. 611
Schätzpreis: 2.000,00 EUR
Startpreis: 875,00 EUR
Hessisch-Rheinischer Bergbau-Verein
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 282
Giessen, 9.8.1897
Erhaltung: VF-
Auflage 2.953 (R 11). Gründung 1874 als Basalt- und Bergbau-AG, rekonstruiert 1880. 1898 Sitzverlegung nach Berlin. Die Ges. besaß Basalt- und Trachitsteinbrüche, Braunkohlengruben, Eisen-, Blei- und Zinkgruben und seit 1883 eine Brikettfabrik. In Betrieb war nur die Braunkohlengrube und Brikettfabrik Friedrich bei Hungen, die 1904 verkauft wurden. Die Basaltbrüche waren an holländische Unternehmen verpachtet, der Abbau der nicht betriebenen Erzgruben unterblieb vorerst und um 1914 wurde sich bemüht, auch diese abzustoßen. Lochentwertet. Maße: 25,5 x 34,7 cm. Knickfalten, oberer Rand mit Rostflecken von einer Büroklammer. Rarität: Nur 2 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 612
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Heyl-Beringer Farbenfabriken AG
Aktie 500 RM, Nr. 7910
Berlin, März 1929
Erhaltung: EF+
Auflage 15.600 (R 7). Gründung 1926 durch Zusammenschluß der Gebr. Heyl & Co. (gegr. 1833) und der A. Beringer GmbH (gegr. 1852). Herstellung von Farben vor allem für Kunst- und Dekorationsmalerei. Fabriken in Charlottenburg, Düsseldorf, Andernach und Rodenkirchen bei Köln. Börsennotiert in Amsterdam. Im Umfeld des Zusammenbruchs der Frankfurter Allg. Versicherungs-AG und der dazu gehörenden kreditgebenden Südwestdeutschen Bank AG, Frankfurt/M., am 25.1.1930 in Konkurs gegangen. Nur zwei Wochen später wurde das gesamte Unternehmen mit Zustimmung der Gläubigerversammlung an die Kali-Chemie AG verkauft. Wohl zu billig: Eine a.o. HV vom 18.8.1931 berief deshalb den AR ab und beschloß die Geltendmachung von Regreßansprüchen gegen Vorstand, AR, die Kali-Chemie AG und die beteiligten Banken. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Farbenfrohe graphische Gestaltung!

Nr. 613
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 180,00 EUR
Heyligenstaedt & Comp. Werkzeug-maschinenfabrik u. Eisengießerei AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1537
Giessen, 1.3.1920
Erhaltung: EF/VF
Auflage 750 (R 9). Die 1911 gegründete AG übernahm die Fabrik der Firma Heyligenstaedt & Co. im Aulweg 51-55 mit über 300 Arbeitern. Mit Dividenden bis zu 20 % für die damalige Zeit ungewöhnlich rentabel. Die Aktien waren in Frankfurt börsennotiert. In der Weltwirtschaftskrise wurde der AG ein größerer Kredit gekündigt, eine Ersatzfinanzierung fand sich nicht, deshalb 1930 in Konkurs gegangen. Schöner Druck mit Jugendstil-Umrandung. Maße: 25 x 35,5 cm. Doppelblatt.

Nr. 614
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Hille-Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 5610
Dresden, April 1939
Erhaltung: EF+
Auflage 600. Gründung 1879, AG seit 1892 als “Dresdner Gasmotoren-Fabrik vorm. Moritz Hille”. Neben der Motorenherstellung im Jahr 1898 auch ein Ausflug in den Automobilbau: Hille baute in Lizenz das DeDion-Dreirad mit einer luftgekühlten 1,25-PS-Maschine. Später auf die Herstellung von Bohr- und Fräsmaschinen spezialisiert. Börsennotiz Dresden/Leipzig und Berlin. Das Werk Dresden-Reick wurde 1948 enteignet, 1951 Sitzverlegung nach Düsseldorf, ab 1964 GmbH, 1967 aufgelöst. Das Werk in der DDR ab 1946 als VEB WMW Hille weiter geführt, ab 1952 VEB Feinstmaschinenwerk, 1959 VEB MIKROMAT, 1990 Mikromat Werkzeugmaschinenfabrik GmbH. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 615
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Hirsch, Janke & Co. AG
Aktie 5 x 20 RM, Nr. 19561-65
Weißwasser O.-L., Juni 1925
Erhaltung: EF+
Gründung 1906 in Muskau zur Übernahme der Glasfabriken der oHG Hirsch, Janke & Co. und der Malky, Müller & Co. GmbH in Weisswasser. Nach 1945 enteignet und der Betrieb in VEB Glasfabrik Freiheit umbenannt. Nach einem Jahr stillgelegt. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit restlichen Kupons.

Nr. 616
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Hochtief AG für Hoch- und Tief-bauten vorm. Gebr. Helfmann
Aktie 1.000 DM, Nr. 10572
Essen, Februar 1951
Erhaltung: EF+
Auflage 7.000 (R 7). Gründung 1896 zur Übernahme des Baugeschäfts der Gebr. Helfmann in Frankfurt/Main. Filialen bestanden in Berlin, München, Amsterdam, Hannover, Hamburg, Karlsruhe und Königsberg. Mitte 1922 Sitzverlegung nach Essen, 1924 wurde dem Firmennamen das Wort “Hochtief” vorangestellt. Heute der größte deutsche Baukonzern. Großaktionäre nach 1945 waren zuerst das RWE und die AEG, dann das RWE, die Commerzbank und Merck, Finck & Co., schließlich erlangte das RWE mit zuletzt 62 % allein eine satte Mehrheit, von der man sich 2004 trennte und die Aktien breit streute. 2005/06 erwarb Baron August von Finck über die Custodia Holding AG (die frühere Löwenbräu AG) über 25 % von Hochtief und verkaufte das Paket im März 2007 zum mehr als doppelten Preis an die spanische Baufirma ACS. Maße: 21,2 x 29,7 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 617
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Hoesch-Köln Neuessen AG für Bergbau und Hüttenbetrieb
Aktie 300 RM, Nr. 218946
Dortmund, Januar 1931
Erhaltung: EF-
Auflage 15.000 (R 9). Die Verbindung der Familie Hoesch zur Eisenindustrie reicht bis in das 17. Jh. zurück. Ihre Hammer- und Hüttenbetriebe errichtete die Familie jeweils dort, wo die Standortverhältnisse eine günstige Entwicklung versprachen. Von den alten Betriebsstätten in der Eifel wurden die Werke 1846 angesichts der knapper werdenden Rohstoffe Erz und Holzkohle in die Nähe der Steinkohle nach Eschweiler verlagert. Leopold Hoesch fasste schließlich den Entschluss, den Schwerpunkt seiner industriellen Tätigkeit ins Ruhrgebiet zu verlegen. Zusammen mit Verwandten gründete er 1871 für den Betrieb eines Eisen- und Stahlwerkes in Dortmund eine oHG. Daraus wurde 1873 die Eisen- und Stahlwerk Hoesch AG. 1899 wurde mit dem Erwerb der Gewerkschaft ver. Westphalia in Dortmund auch eine eigene Kohlengrundlage geschaffen. 1930 Verschmelzung mit dem Köln-Neuessener Bergwerksverein (früher Kölner Bergwerksverein), 1938 Umfirmierung in Hoesch AG. 1952 auf alliierte Anordnung zeitweise in die drei Nachfolgegesellschaften Hoesch Werke AG, Altenessener Bergwerks-AG und Industriewerte AG aufgespalten. 1992 in einer spektakulären, nicht gerade freundlichen Aktion vom Erzkonkurrenten Krupp “geschluckt”. Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als Einreicher eingetragen Eduard Langer-Schroll, Großindustrieller, Braunau, Sudetenland. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 618
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Hoesch-Köln Neuessen AG für Bergbau und Hüttenbetrieb
5% Teilschuldverschreibung Serie F 1.000 RM, Nr. 5688
Dortmund, Januar 1937
Erhaltung: EF+
Auflage 1.000 (R 8). Maße: 29,7 x 21 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 619
Schätzpreis: 70,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Hoffmann’s Stärkefabriken AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 2085
Bad Salzuflen, März 1938
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 3.939. Werksgründung 1850, AG seit 1887. Herstellung von Stärke- und Nährmitteln, Haushalts- und Körperpflegeprodukten; jahrzehntelang bekanntestes Produkt war “Hoffmann’s Gardinenweiß”. 1993 Übernahme durch die britische Chemiefirma Reckitt & Colman plc, Umbenennung in Reckitt & Colman Deutschland AG und Sitzverlegung nach Hamburg. 2001 Fusion mit der alteingesessenen Mannheimer Chemiefirma Benckiser GmbH, Umfirmierung in Reckitt Benckiser Deutschland AG und Sitzverlegung nach Mannheim. Vignette mit dem sich die Pfötchen leckenden Kätzchen. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 620
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 145,00 EUR
Hugo Schneider AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 161
Leipzig, Mai 1928
Erhaltung: EF
Auflage 5.000 (R 8). Gründung 1863 als Lampenfabrik Haeckel & Schneider in Paunsdorf bei Leipzig, 1871 übernahm Hugo Schneider den Betrieb vollständig, AG seit 1899. Die “Hasag” war einer der ältesten Industriebetriebe in Leipzig. Der ehemals handwerkliche Betrieb, in dem Lampen hergestellt wurden, entwickelte sich in Leipzig-Paunsdorf zu einer riesigen Fabrik. 1898 wurde beim Bahnhof Schönefeld ein eigenes Messingwalzwerk errichtet. Hergestellt wurden Messing-, Kupfer- und Aluminiumerzeugnisse, Beleuchtungs-, Heiz- und Kochartikel, Emaillewaren und Isolierflaschen sowie Autobeleuchtung. 1932 wurde die Glühlampenfabrikation in Oberweißbach (hervorgegangen aus der Glühlampenfabrik Germania Eisenach GmbH) in die Hugo Schneider Vereinigte Glühlampenwerke GmbH ausgegliedert. Die Weltwirtschaftskrise traf die Hasag schwer und erforderte eine Sanierung mit Kapitalschnitt. Dann folgte eine sprunghafte Erholung: Die Beschäftigtenzahl, die 1932 auf nur noch gut 1.000 abgesunken war, vervielfachte sich (auch wegen Eröffnung des zweiten Hauptwerkes in Berlin-Köpenick im Jahr 1935) in nur drei Jahren auf fast 3.500. Beschäftigung brachten vor allem umfangreiche Munitionslieferungen an die Reichswehr (ab 1935 die Wehrmacht). Dirigent dieses Aufschwungs, der die Hasag bis Ende des 2. WK zum größten Rüstungsbetrieb in Mitteldeutschland und alleinigem Hersteller von Panzerfäusten machte, war als Betriebsdirektor Wilhelm Renner, der Vater von Hannelore Kohl. In den 1940er Jahren arbeiteten 2 Hauptwerke in Leipzig-Paunsdorf und Berlin-Köpenick, außerdem Betriebsstätten in Altenburg, Meuselwitz, Thermos-Langewiesen, Glashütte Großbreitenbach, Schwachstromlampenfabriken Eisenach und Oberweißbach (alle Thüringen) sowie Taucha und Rhönglashütte Dernbach. Nach Kriegsende hielt man sich mit der Herstellung von Kochtöpfen, Milchkannen und Lampen über Wasser. 1947 wurden alle Maschinen und Anlagen von den Sowjets als Reparationsleistung demontiert und die Gebäude anschließend gesprengt. Patente und Markenrechte wurden danach von anderen DDR-Betrieben genutzt, so z.B. die Wortmarke HASAG bis 1974 vom VEB Leuchtenbau Leipzig. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm. Wegen Kapitalherabsetzung bereits 1932 wieder aus dem Verkehr gezogen worden, deshalb sehr selten.

Nr. 621
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Hugo Stinnes Reederei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 170
Hamburg, Januar 1928
Erhaltung: EF
Auflage 1.000 (R 7). Gründung 1924 als “Hugo Stinnes AG für Ost-Handels- und Industrie-Unternehmungen” in Mülheim/Ruhr. See- und Binnenschiffahrt, Handel mit Bergbau- und Hüttenerzeugnissen, Metallen, Chemikalien. 1928 umbenannt wie oben und Sitzverlegung nach Hamburg. 1959 (inzwischen besaß die Ges. nur noch einen einzigen an die Poseidon-Schiffahrt für 150 TDM im Jahr vercharterten Frachter) auf die Alleinaktionärin Hugo Stinnes GmbH in Mühlheim (Ruhr) verschmolzen. 1951 umgestempelt auf 500 DM. Mit Faksimile-Unterschrift Hugo Stinnes. Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 622
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Humboldt-Deutzmotoren AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 57361
Köln, November 1936
Erhaltung: EF/VF
Auflage 6.500 (R 9). Gründung 1856 (Maschinenfabrik für den Bergbau “Sivers & Co.”), seit 1884 Maschinenbau-Anstalt Humboldt, Köln-Kalk. 1930 Fusion mit der Motorenfabrik Deutz AG (gegründet 1864 von N. A. Otto und E. Langen als erste Motorenfabrik der Welt) und der Motorenfabrik Oberursel AG zur Humboldt-Deutzmotoren-AG. 1936 Übernahme der Magirus AG in Ulm (gegründet 1864 als Spezialfabrik für Feuerwehrgeräte, ab 1918 auch Fahrzeugbau). 1938 Interessengemeinschaft mit der Klöckner-Werke AG in Duisburg und Umfirmierung in Klöckner-Humboldt-Deutz AG. Übernahme der Vereinigte Westdeutsche Waggonfabriken AG (1959), der Maschinenfabrik Fahr AG, Gottmadingen (1961) und der WEDAG Westfalia Dinnendahl Gröppel AG, Bochum (1969). Die 1974 begonnene Kooperation mit FIAT bei Nutzfahrzeugen führte 1975 zur Gründung des Gemeinschaftsunternehmens IVECO (1982 ganz an FIAT übergegangen). Neben Motoren wurden Gasturbinen, Luftfahrtantriebe, Traktoren, Mähdrescher und Industrieanlagen hergestellt. Nach einer existenzbedrohenden Krise in den 90er Jahre blieb der (bis heute als Deutz AG börsennotierten) KHD nur noch das Motorenwerk in Köln-Deutz. Faksimile-Unterschrift Peter Klöckner als AR-Vorsitzender. Lochentwertet. Maße: 21,2 x 29,7 cm. Nur 6 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 623
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Hydrometer Breslauer Wassermesser Fabrik AG
Aktie 100 RM, Nr. 4650
Breslau, Mai 1927
Erhaltung: EF+
Auflage 4.300. Gründung 1912, neben Wassermessern auch Produktion von Tachometern, amtliche Notiz bis 1928 in Berlin und Frankfurt, danach im Frankfurter und Breslauer Freiverkehr. 1948 verlagert nach Kronach/Oberfr., später nach Ansbach, seit 1966 GmbH. Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,8 cm.

Nr. 624
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
I. O. Preuß AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 152
Königsberg (Pr.), September 1940
Erhaltung: EF
Auflage 398. Gründung als AG 1921 zur Übernahme der seit 1877 bestehenden oHG J. O. Preuss. Mitten in der Stadt Königsberg wurden nebst entsprechenden Verkaufsräumen eine Weinbrennerei, eine Spiritusbrennerei, eine Destillation und eine Fruchtsaftpresserei betrieben. Großaktionäre (1941): 50 % Rückforth-Konzern AG, Stettin und Mitglieder der Familie Preuss. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 625
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
IDEAL Lederwerke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 10
Wilz (Luxemburg), 28.2.1942
Erhaltung: EF
Auflage 250 (R 10). Gründung 1912 durch Fritz Rexroth und Ludwig Kiessel, Saarbrücken. 1940 wurde der Betrieb von den Deutschen unter Zwangsverwaltung gestellt und 1942 an Theodor Roth aus Wiesbaden verkauft. 15 % des Kapitals der Ideal Lederwerke gingen an die Norddeutschen Lederwerke AG. Von 1940-44 produzierte in Teilen der Werksgebäude die Maschinenfabrik Zimmermann. Am 31.8.1942 wehrten sich die Arbeiter gegen Einberufungen in die deutsche Wehrmacht mit Streiks. Diese Arbeitsniederlegungen gaben das Signal für eine damals international beachtete, jedoch von der deutschen Besatzungsmacht brutal niedergeschlagenen Streikwelle in ganz Luxemburg. Im Eingangsbereich des Werks gibt es heute eine Erinnerungstafel. Nach 1945 Tannerie de cuir IDEAL, Wiltz. 1948 wurden 1200 Menschen beschäftigt. 1961 wurde der Betrieb aufgrund des Strukturwandels in der Lederindustrie stillgelegt. 1963 nimmt auf dem Gelände die Firma Eurofloor die Produktion von Bodenbelägen auf. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Nicht entwertet!

Nr. 626
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
IDEAL Lederwerke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 11
Wilz (Luxemburg), 28.2.1942
Erhaltung: EF
Auflage 250 (R 10). Maße: 21 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Nicht entwertet!

Nr. 627
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
IHAG Industrie- u. Handels-AG
Aktie 3.000 Mark, Nr. 12459
Leipzig, 15.5.1923
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 44.000 (R 9). Großhandel mit Holz, Bahn- und Industriebedarfsartikeln, Bergwerkserzeugnissen und Baustoffen. Schieferbergwerk in Meura/Thüringen und Kistenfabrik in Grottau/Böhmen. Herrliche Art-Deko-Gestaltung. Maße: 24,5 x 36 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Weniger als 10 Stücke sind bekannt.

Nr. 628
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
ILSE Bergbau-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 58640
Grube Ilse N.-L., 30.4.1922
Erhaltung: EF
Auflage 4.000. 1871 siedelte sich die ursprünglich in Berlin ansässige Chemiefabrik Kunheim & Co. in Bückgen bei Großräschen in der Lausitz an, kaufte dort einige Braunkohlenfelder und errichtete eine Sauerstofffabrik. Das für die Fabrik benötigte Brennmaterial wurde in unmittelbarer Nachbarschaft auf der Grube ILSE im Tiefbau gefördert. Der im Bergwerk anfallende stark tonhaltige Abraum wurde in einer zeitgleich errichteten Ziegelei verarbeitet. 1888 Ausgliederung des Bergbaubetriebes in die ILSE Bergbau-AG. Bereits 1885 hatte man auf Grube ILSE den Tagebaubetrieb eingeführt; für die Abraumbewältigung nutzte man moderne Dampfbagger. Die Ziegelei der ILSE erlangte auch kunstgeschichtliche Bedeutung durch die anspruchsvolle Herstellung von Figuren des Bildhauers Ernst Barlach. Architekturgeschichtlich interessant ist die als Arbeitersiedlung errichtete “Gartenstadt Marga” bei Brieske, die als früheste Umsetzung des Gartenstadtgedankens in Deutschland gilt. Schon 1924 war die ILSE das größte Bergbauunternehmen östlich der Elbe. Mehrheitsaktionär war jetzt der Aussiger Petschek-Konzern, eine Schachtelbeteiligung besaß die reichseigene VIAG. 1938 übernahm die VIAG im Zuge einer “Arisierung” die Anteile der jüdischen Familie Petschek (nach 1945 wurden die früheren Aktionärsverhältnisse wieder hergestellt, wobei die Petschek-Gruppe inzwischen nach New York emigriert war). In den 1940er Jahren wurden in drei Tagebaubetrieben in den Kreisen Calau, Hoyerswerda und Spremberg jährlich fast 15 Mio. t Braunkohle gefördert, die dann an 8 eigene Brikettfabriken und 6 eigene Verbundkraftwerke gingen. In der späteren DDR wurden nach 1945 etwa die Hälfte der Anlagen von den Sowjets demontiert, ansonsten gingen die Betriebe nach der 1947 erfolgten Enteignung in Volkseigentum über und kamen nach der Wende 1990 letztendlich zur Laubag (Lausitzer Braunkohle AG) bzw. der Mibrag (Mitteldeutsche Braunkohle AG). Die AG selbst verlegte ihren Sitz 1948 nach Kassel, 1949 nach Bremen und schließlich 1958 nach Köln. Von dem geringen verbliebenen Westvermögen wurde 1947 die Braunkohlengerechtsame am Meißner in Hessen erworben. Wegen Fehlens weiterer Mittel zum Aufschluß 1949 verpachtet an die Bergwerk Frielendorf AG bzw. die Braunkohlen- und Brikett-Industrie (Bubiag). 1950 Erwerb von 13 Maximalfeldern im rheinischen Braunkohlenrevier nahe Jüchen. 1956/57 wurden die Felder wieder verkauft und der Erlös in RWE-Aktien investiert. Auch die RWE-Aktien wurden ab 1964 wieder verkauft, den Erlös investierte die ILSE über die “Ilse Energie- und Industrieanlagen GmbH” in den Kraftwerksbau, bei der sich 1966 zusätzlich die Bayernwerk AG beteiligte. 1973 Abschluß eines Ergebnisabführungsvertrages mit der VIAG, 1994 auf die VIAG verschmolzen. Großformatig und sehr dekorativ, Hermes- und Adler-Vignetten in der Umrahmung, Hammer und Schlegel groß im Unterdruck. Maße: 30,1 x 38,5 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 629
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
INDUSTRIA Rheinische Versicherungs-AG
Namens-Aktie 1.000 Mark, Nr. 4102
Mannheim, 10.3.1921
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 5.000 (R 8). Transport- und Rückversicherung. 1924 Sitzverlegung nach Duisburg. 1926 Konkurs. Sehr dekorativer, großformatiger Druck. Maße: 37,3 x 27 cm.

Nr. 630
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Irmscher & Witte Maschinenfabrik AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 91
Dresden, September 1940
Erhaltung: EF+
Auflage 331. Gründung bereits 1867, AG seit 1911 (Firma bis 1937: Dresdner Strickmaschinenfabrik Irmscher & Witte AG). Die Fabrik in der Tharandter Str. 31-33 produzierte Präzisionsmaschinen sowie Maschinen der Feinmechanik. Bis 1934 in Dresden börsennotiert. 1952 mit drei weiteren Firmen zum VEB Kupplungswerk- und Triebswerksbau zusammen geschlossen. Das Werk war in der DDR das größte seiner Art. Nach dem Zusammenschluß mit dem Kupplungswerk Freital entstand 1982 der VEB Kupplungswerk Dresden, aus dem im Mai 1990 die Firma Kupplungswerk Dresden GmbH hervorging, die im Januar 1993 zu KWD Kupplungswerk Dresden GmbH umbenannt wurde. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 631
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Israelitische Gemeinde
7 % Schuldverschreibung Litz. C 100 RM = 100/2790 kg Feingold, Nr. 1360
Frankfurt a.M., 1.4.1928
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1000 (R 9). Seit dem Erlass der Judenordnung der Stadt Frankfurt im Jahr 1360 blieb die Israelitische Gemeinde mit einer kurzen Unterbrechung während des Fettmilch-Aufstandes (1614-16) bis zu ihrer Auflösung durch die Nazis fast 600 Jahre lang bestehen. Die Gemeinde wurde 1945 wieder aufgebaut, seit 1949 ist sie eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Teil einer Anleihe von 1 Mio. Goldmark, die die Frankfurter Filiale der Direktion der Disconto-Gesellschaft vermittelte. Zwei Originalunterschriften für den Vorstand der Israelitischen Gemeinde. Maße: 29,6 x 21 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Mit beiliegender Lieferbarkeitsbescheinigung, ausgestellt am 16.2.1949. Nicht entwertet!

Nr. 632
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Jagdfeld-Dreikoch-Werke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 25128
Berlin, 20.2.1923
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 30.000 (R 8). Gründung 1923. Herstellung und Vertrieb von Margarine, Pflanzenbutter, Speisefetten und Ölen, insbesondere von Waren unter dem patentamtlich geschützten Warenzeichen “Dreikoch” der “Deutsche Pflanzenbutter und Margarinewerke W. Jagdfeld & Co. KGaA” zu Köln-Nippes. Bereits 1925 wieder in Liquidation gegangen. Ausgesprochen schöne Art-Deko-Gestaltung, stilisierte Abb. mit drei Köchen beim Servieren. Maße: 17 x 24,4 cm. Mit kpl. anh. Kupons.

Nr. 633
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Jenaer Elektricitätswerke AG
Aktie 400 RM, Nr. 9649
Jena, Juli 1929
Erhaltung: EF
Auflage 855. Bereits 1894 gab es ein Projekt einer vom Weimar-Geraer Bahnhof (heute Jena-West) ausgehenden schmalspurigen elektrischen Bahn, das die Stadt Jena aber ablehnte. 1898 unterbreitete der Berliner Baumeister Becker der Stadt Jena ein Angebot zum Bau einer elektrischen Bahn zwischen Jena und Apolda sowie von Elektrizitätswerken in beiden Städten. Nach einer ersten Absage erhielt die Eisenbahnbau-Gesellschaft Becker & Co. GmbH von der Stadt Jena 1899 doch die Konzession. Sowohl die Straßenbahn (mit zunächst 4 Linien und 11 km Betriebslänge) wie auch das Elektrizitätswerk in Jena wurden 1901 eröffnet. Die 1902 in Berlin gegründete AG übernahm von der Initiatorin Becker & Co. die Konzession nebst Straßenbahn und das schon in Betrieb befindliche E-Werk. 1916 Sitzverlegung nach Jena. 1926 Aufnahme der Thüringische Elektricitätsversorgungs-AG in Jena durch Fusion. 1939 erreichte das Jenaer Straßenbahnnetz seinen dann bis 1963 unveränderten Stand mit den drei Linien Lobeda-Zwätzen, Mühltal-Jena Ost und Westbahnhof-Saalbahnhof. Bis zu 4 Mio. Fahrgäste jährlich wurden befördert. Großaktionäre waren zuletzt die Elektrische Licht- und Kraftanlagen AG, Berlin mit 51,94% und die Stadt Jena mit 41,8%. Zu DDR-Zeiten wurden die Energieversorgung von Jena und dem Umland (eigenes Wasserkraftwerk Stadtroda, ansonsten Strombezug vom Thüringenwerk) und die Straßenbahn in Volkseigentum überführt. Die Energieversorgung übernahm nach der Wende die 1991 gegründete Stadtwerke Jena-Pößneck GmbH (51 % Stadt Jena, 49 % Saarberg Fernwärme GmbH). Der Straßenbahnbetrieb ging an die 1990 gegründete Jenaer Nahverkehrsgesellschaft (JeNah). Heute verkehren moderne Niederflurzüge auf den umfassend modernisierten Strecken. Maße: 21 x 29,7 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 634
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
John Deere-Lanz AG
Aktie 100 DM, Nr. 120059
Mannheim, Dezember 1963
Erhaltung: UNC
Auflage 25.000. Bereits 1859 gründete Heinrich Lanz eine Einzelfirma für den Handel mit landwirtschaftlichen Maschinen, insbesondere mit englischen Ackergeräten. 1860 richtete er in einem Gartenhaus eine Reparaturwerkstatt ein und beschäftigte zwei in England geschulte Mechaniker. Im selben Jahr gelang der profitable Verkauf einer transportablen Dreschmaschine der Firma Clayton & Shuttleworth, 1863 verkaufte Lanz erstmals eine US-amerikanische Getreidemähmaschine der Firma McCormick. Seit 1867 entwickelte und baute Heinrich Lanz eigene landwirtschaftliche Maschinen, 1870 war die Firma Heinrich Lanz & Co. die zweitgrößte Maschinenfabrik in Mannheim. 1879 begann Lanz mit dem Bau von Lokomobilen und brachte die erste Dampfdreschmaschine mit dazugehöriger Lokomobile heraus. 1900 ist Heinrich Lanz auf der Weltausstellung in Paris mit den größten Lokomobilen der Welt vertreten. 1902 knüpfte Heinrich Lanz während einer Reise durch die USA erste Kontakte mit dem Landmaschinen- und Traktorenhersteller John Deere. Drei Jahre später starb Heinrich Lanz im Alter von 66 Jahren. 1923 wurde nach nur einem Jahr Entwicklung der erste 12 PS Acker-Bulldog mit Vierradantrieb und Knicklenkung unter der Bezeichnung HP angeboten, bereits 2 Jahre später lieferte Lanz den 5.000sten Bulldog aus. 1925 Umfirmierung in eine AG. In den 20er Jahren war das Unternehmen Teil des Röchling-Konzerns. 1924-27 Interessengemeinschaft mit Buckau-Wolf in Magdeburg: Lanz übernahm für beide Firmen den Dreschmaschinen- und Schlepperbau, Buckau-Wolf die Fertigung von Lokomobilen und stationären Motoren. Nach einem unschönen Verlustabschluss 1931 übernahm eine der Deutschen Bank nahestehende Gruppe die Kontrolle. 1932 Fusion mit der Lanz-Wery Maschinenfabrik AG, Zweibrücken. 1938 Erwerb von 95% der Aktien der Firma Hofherr-Schrantz Clayton-Shuttleworth Landwirtschaftliche Maschinenfabrik AG, Wien. 1942 lief der 100.000ste Bulldog vom Fließband. Ab 1945 Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Werkes. 1953 verließ der 150.000ste Lanz-Bulldog das Werk. Im selben Jahr wurde die Lanz Iberica S.A., Madrid gegründet. 1956 erwarb Deere & Company die Aktienmehrheit. 1967 Verkauf des beweglichen Anlagevermögens und der vorhandenen Vorräte an den Großaktionär, seither bschränkt sich die John Deere-Lanz Verwaltungs-AG auf die Vermietung und Verpachtung des Mannheimer Werkes an John Deere & Co. Heute ist das Werk Mannheim für John Deere mit 2.700 Mitarbeitern die zweitgrößte Fabrik des Konzerns und der größte Produktionsstandort außerhalb der USA. In der Umrahmung das bekannte Firmen-Signet mit dem springenden Hirsch. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit Kupons. Nicht entwertet.

Nr. 635
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
John Deere-Lanz AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 1062
Mannheim, Dezember 1963
Erhaltung: UNC
Auflage 2.500. In der Umrahmung das bekannte Firmen-Signet mit dem springenden Hirschen. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit Kupons. Nicht entwertet.

Nr. 636
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Deere & Co.
2 shares à 1 $, Nr. NA 295342
Moline, Ill. / Delaware, 25.3.2012
Erhaltung: UNC/EF
1837 entwickelte der Grobschmied John Deere in Illinois mit einem bis dahin unbekannten Schärf- und Polierverfahren den ersten selbstreinigenden Stahlpflug. 1848 verlegte er die Firma von Grand Detour nach Moline. Ill., dessen Lage am Mississippi beste Transportmöglichkeiten per Eisenbahn und Binnenschiff versprach. Bald stieg die Jahresproduktion auf mehr als 1.000 Pflüge. 1852 zahlte John Deere alle Partner der „Plow Works John Deere“ aus, bereits 1859 übernahm im Alter von nur 21 Jahren sein Sohn Charles Deere die Leitung der Firma und behielt sie bis zu seinem Tod im Jahr 1907. Unter dem bis heute geführten Namen Deere & Company wurde die Firma 1868 eine Aktiengesellschaft. In das Geschäft mit Traktoren, für das John Deere heute vor allem bekannt ist, stieg die Firma erst 1918 mit der Übernahme der Waterloo Gasoline Engine Co. ein. 1956 Übernahme der Heinrich Lanz AG in Mannheim, die für ihren Selbstzünder-Traktor „Lanz Bulldog“ berühmt war. 1999 wurde der weltgrößte Anbieter von Forstmaschinen Timberjack übernommen. Der Konzern beschäftigt heute rd. 50.000 Mitarbeiter (davon rd. 6.000 in Deutschland) und betreibt 70 Fabriken auf 5 Kontinenten. Größter Einzelaktionär ist seit 2011 der Microsoft-Gründer Bill Gates. Porträt-Vignette von John Deere. Maße: 20,3 x 30,4 cm. Diese moderne ganz aktuelle Deere-Aktie wird erstmals überhaupt auf einer Auktion angeboten!

Nr. 637
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Jugendwohlheimstätten-Gesellschaft mbH
Anteilschein 500 RM, Nr. 84
Dresden, 1.10.1927
Erhaltung: EF/VF
(R 10) Das Kapital betrug 20.000 RM. Inwendig eine Bestätigung, daß an die Sachsenwerk, Licht- und Kraft-AG am 7.6.1929 ein Geschäftsanteil in Höhe von 3.000 RM abgetreten worden ist. Maße: 28,4 x 22,8 cm. Kleinste Randeinrisse hinterklebt. Seit Jahren nicht mehr angeboten!

Nr. 638
Schätzpreis: 1.500,00 EUR
Startpreis: 750,00 EUR
Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG
Sammelaktie 5.000 x 1.000 RM, Nr. 95001-100000
Dessau, Oktober 1937
Erhaltung: EF
(R 8) Gründung 1917 als Junkers Fokkerwerke AG. Der geniale Luftfahrtpionier Prof. Hugo Junkers arbeitete zuerst mit Anthony Herman Gerard Fokker zusammen (Fokker bot bei Ausbruch des I. Weltkrieges seine Dienste beiden Seiten an; die Deutschen akzeptierten als erste). 1918 kehrte Fokker nach Holland zurück. 1919 Umfirmierung in Junkers Flugzeugwerk AG und 1936 in Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG anläßlich der Übernahme der Junkers Motorenbau GmbH und der Magdeburger Werkzeugmaschinenfabrik GmbH. Die Nazis enteigneten Prof. Junkers 1933 nicht nur, sondern erteilten ihm in seiner Firma sogar Hausverbot. Die Junkers-Werke wurden im 2. WK dann der wichtigste Flugzeuglieferant für die deutsche Luftwaffe. Die Werke im Osten wurden nach dem Krieg enteignet. 1958 Sitzverlegung von Dessau nach München, wo Basisforschungen und Entwicklungen der Luft- und Raumfahrttechnologie weiterbetrieben wurden. Alleinaktionär war nun die Flugzeug-Union-Süd GmbH (die wiederum zur Messerschmitt AG in Augsburg gehörte, einem indirekten Vorläufer von Airbus Industries und damit auch der 2000 gegründeten EADS). Ab 1967 GmbH. 1973 übernommen von der Daimler-Benz Luft- und Raumfahrt Holding AG. Firmenname und Umrahmung vorgedruckt, Text maschinenschriftlich, mit Originalunterschriften des Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich Koppenberg (ein von den Nazis 1933 als Nachfolger für Prof. Hugo Junkers geschickter grobschlächtiger Stahlmanager aus dem Flick-Konzern, der es ab 1934 schaffte, in nur 10 Monaten Bauzeit das neue riesige Junkerswerk hinter das alte Werk zu klotzen) und der Vorstände Richard Thiedemann und Hans Friesecke. Einer der bedeutendsten deutschen Luftfahrtwerte. Lochentwertet. Maße: 20,9 x 29,7 cm.

Nr. 639
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 140,00 EUR
K. H. Lowe KGaA
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7590
Leipzig, April 1923
Erhaltung: EF
Auflage 3.000 (R 8). Gründung 1923. Fabrikation von Textilwaren aller Art. 1932 Auflösung der Gesellschaft. Lochentwertet. Maße: 27 x 34,5 cm.

Nr. 640
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Kaiserhof Hotel AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 271
Elberfeld, 1.10.1910
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 700. Gegründet 1910 zwecks Hotel- und Restaurationsbetrieb und Weinhandel. 1943 brannte das Hotel nach einem Bombenangriff völlig aus, ab 1948 wurde es Etage für Etage wieder hergerichtet. Das Hotel gegenüber dem Wuppertaler Hauptbahnhof besteht noch heute als InterCity Hotel Kaiserhof. Großaktionär war die Stadtgemeinde Wuppertal, die das Aktienpaket 1960 an den Unternehmer Frithjof W. Müller-Reppen verkaufte. Dieser brachte in den AG-Mantel durch Verschmelzung seine 1951 gegründete Baufirma Rhein-Ruhr-Bau GmbH ein, gleichzeitig Umfirmierung in Rhein-Ruhr-Bau AG und Sitzverlegung nach Düsseldorf. 1970 wieder in eine GmbH umgewandelt. Lochentwertet. Maße: 32,1 x 23,2 cm.

Nr. 641
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Kant Chocoladenfabrik AG
Aktie Lit. B 100 RM, Nr. 579
Wittenberg, 14.5.1928
Erhaltung: EF
Auflage 5.000. Gründung 1886 in Hamburg als “AG für automatischen Verkauf”, 1902 Sitzverlegung nach Berlin, im Mai des gleichen Jahres Inbetriebnahme der Schokoladenfabrik, 1922/23 Sitzverlegung nach Wittenberg und Umfirmierung wie oben. Börsennotiz Hamburg, Großaktionär war die Rabbethge & Giesecke AG in Kleinwanzleben (heute KWS Kleinwanzlebener Saatzucht AG mit Sitz in Einbeck). Der Wittenberger Betrieb wurde 1945 enteignet, 1949/50 Fusion mit der 1910 in Dresden gegründeten Hartwig & Vogel AG (Herstellung von Schokolade und Zuckerwaren, Handel mit Kaffee, Tee und Tabakwaren), Sitzverlegung der Kant-Hartwig & Vogel AG nach Einbeck und Neuaufbau eines Produktionsbetriebes, allerdings ohne dauernden Erfolg: 1957 im Handelsregister gelöscht. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 642
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Karlsruher Lebensversicherungsbank AG
Namens-Aktie 400 RM, Nr. 1044
Karlsruhe, Juli 1926
Erhaltung: EF+
Auflage 3.000. Hervorgegangen aus der 1835 gegründeten “Allgemeinen Versorgungsanstalt im Großherzogtum Baden”, die 1903 in “Karlsruher Lebensversicherung auf Gegenseitigkeit vormals Allgemeine Versorgungs-Anstalt” umfirmierte. 1922 Gründung der Karlsruher Lebensversicherungsbank AG, der 1930 der Versicherungsbestand des Gegenseitigkeitsvereins übertragen wurde. 1937 Umbenennung in Karlsruher Lebensversicherung AG. Großaktionäre waren zunächst Allianz und Münchener Rückversicherung. Mit der Umstrukturierung des Allianz-Konzerns und wechselseitigen Entflechtung gingen die Aktien der Ges. auf die Münchner Rückversicherung über, die 2006 diese an die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe verkaufte. Lochentwertet. Maße: 18,5 x 24 cm.

Nr. 643
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Katholisches Vereinshaus Treviris
Actie 500 Mark, Nr. 537
Trier, 1.4.1897
Erhaltung: EF/VF
Auflage 400 (R 8). Gründung 1895. Die Räume des 1895-1900 erbauten Gesellschaftshauses (Jacobstr. 28-30, Moselstr. 6-12) mit Saalbau mit Festsälen für 2.000 Personen und Weingroßkellerei standen den in Trier befindlichen katholischen Vereinen zur Verfügung, die ein eigenes Heim nicht hatten. Außerdem Weinhandel en gros und en detail. 1938 wird “Katholisch” aus dem Firmennamen gestrichen. Im Sommer 1945 wurden die Weinbestände durch Verfügung der französischen Besatzungsmacht blockiert, die Gebäude als französisches Soldatenheim requiriert. Der Saalbau wurde schon am 1.10.1945 wieder freigegeben und der Stadt Trier bis 1950 mietweise für das Stadttheater überlassen, die Weinblockade wurde erst 1948 wieder aufgehoben. Erst 1955 gab die französische Besatzung auch die restlichen Räumlichkeiten in völlig herabgewirtschaftetem Zustand wieder zurück. Anstatt, wie Jahrzehnte zuvor, der Stadtdechant figuriert als AR-Vorsitzender nun ein Staatl. Lotterie-Einnehmer. 1972 Umwandlung in die “Vereinshaus Treviris Weinhandels- und Immobiliengesellschaft Heß & Co. KG”. Ausgestellt auf Landgerichtsrath Dr. Schneider, Coblenz. Sehr dekorativ, Gottesmutter mit Jesuskind im Unterdruck, mit Originalunterschriften. Maße: 34,2 x 21,4 cm.

Nr. 644
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Katholisches Vereinshaus Treviris
Actie III. Emission 500 Mark, Nr. 1034
Trier, 1.4.1898
Erhaltung: EF/VF
Auflage 400 (R 10). Sehr dekorativ, Gottesmutter mit Jesuskind im Unterdruck, mit Originalunterschriften. Maße: 33,9 x 21,2 cm.

Nr. 645
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Katholisches Vereinshaus Treviris
Actie IV. Emission 500 Mark, Nr. 1578
Trier, 1.4.1900
Erhaltung: VF+
Auflage 700 (R 9). Sehr dekorativ, Gottesmutter mit Jesuskind im Unterdruck, mit Originalunterschriften. Maße: 34 x 21,4 cm.

Nr. 646
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Kieler Verkehrs-AG (9 Stücke)
Kompletter Aktiensatz
Kiel, August 1951
Erhaltung: EF+
Gründung 1905 als Hafenrundfahrt-AG. 1937 Übernahme der “Holsteinische Autobus GmbH” und Umfirmierung wie oben. 1939 Verschmelzung mit der “Neuen Dampfer-Compagnie”, 1942 Übernahme der “Kieler Straßenbahn” mit ihrem 40 km langen Streckennetz, die mit zu der Zeit rd. 700 Mitarbeitern der größte Betriebsteil wurde. Auf den 94 km langen Omnibus- und Obus-Linien arbeiteten rd. 250 Leute, in der Fahrgastschifffahrt 150 Leute. Außerdem an der 1951 gegründeten Kieler Reederei GmbH zu 50 % beteiligt, die den Personenverkehr Kiel-Korsör (Dänemark) betrieb. Börsennotiz Freiverkehr Hamburg, Großaktionäre waren die Stadt Kiel (Mehrheit) und früher auch die Alloka. 2008 in eine GmbH umgewandelt worden. Namens-Aktie 20 DM, #13; Namens-Aktie 50 DM, #1966; Inhaber-Aktie 50 DM, #4011; Inhaber-Aktie 100 DM, #20042; Namens-Aktie 100 DM, #11971; Namens-Aktie 500 DM, #15265; Inhaber-Aktie 500 DM, #30073; Inhaber-Aktie 1.000 DM, #30019; Sammelaktie 100.000 DM, #40201-40300. Maße: 21,2 x 29,7 cm. Als entwertet abgestempelt. Sechs der Stücke mit restlichen Kupons bzw. Talons. Inklusive Raritäten wie die Namensaktie 20 DM und die Sammelurkunde über 100.000 DM!

Nr. 647
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Kleinbahn-AG Rennsteig-Frauenwald
Aktie 1.000 Mark, Nr. 334
Frauenwald, 30.12.1912
Erhaltung: VF+
Gründeraktie, Auflage 240, weitere 120 in einer Kollektivaktie verbrieft (R 7). Die 4,8 km lange Mini-Eisenbahn hatte mehr Aktionäre als Mitarbeiter und Passagiere am Tag: 1 Lok, 1 Personenwagen und 1 Güterwagen waren ihre ganze Ausstattung. Parallel zum heutigen Rennsteig-Wanderweg fuhr sie ein kurzes Stück auf dem Kamm des Thüringer Waldes, ausgehend vom Bahnhof Rennsteig, der wegen der beengten Verhältnisse (steiler Terrainabfall nach beiden Seiten) als Kopfbahnhof ausgeführt werden musste. Lochentwertet. Maße: 33,4 x 21,1 cm.

Nr. 648
Schätzpreis: 185,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Klöckner-Werke AG
5% Teilschuldverschreibung Serie B 150 RM, Nr. 12126
Berlin/Castrop-Rauxel, Januar 1927
Erhaltung: EF
Auflage 36.000 (R 9). Gründung 1897 als Lothringer Hüttenverein Aumetz-Friede, 1903 Umbenennung in Lothringer Hütten- und Bergwerksverein. 1910 Schaffung einer eigenen Kohlebasis durch Erwerb der Zechen Victor-Ickern in Castrop-Rauxel. 1912 Interessengemeinschaft mit den Mannstaedt-Werken in Troisdorf und der Düsseldorfer Eisen- und Drahtindustrie AG, deren Aktienmehrheit Peter Klöckner inzwischen erworben hatte. Die Werke und Erzgruben in Lothringen gingen 1918 aufgrund des 1. Weltkrieges verloren. Die verbliebenen Unternehmen (Hüttenwerk Haspe, Verarbeitungsbetriebe Troisdorf und Düsseldorf, Werk Quint bei Trier) faßte Klöckner 1923 in einer einzigen Gesellschaft als “Klöckner-Werke AG” mit Sitz in Castrop-Rauxel zusammen, unter Einbeziehung des 1920 erworbenen “Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins” in Osnabrück mit der Zeche Werne. 1938 Sitzverlegung nach Duisburg. 1945 wurde die alte Klöckner-Werke AG auf alliierte Anordnung liquidiert, die Betriebe aber 1952 wieder zusammengefaßt in der “Nordwestdeutsche Hütten- und Bergwerksverein AG”, die 1954 wieder den alten Namen “Klöckner-Werke AG” annahm. Im gleichen Jahr Erwerb der Norddeutsche Hütte AG in Bremen, 1992 Vergleichsverfahren. Gehört heute zum WCM-Konzern, geblieben sind dem früheren Montan-Riesen nur noch seine Maschinenbau-Aktivitäten. Originalunterschriften. Maße: 29,5 x 21 cm. Rückseitig Bedingungen. Prägesiegel lochentwertet. Nur 6 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 649
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Kloster-Ziegelei Eisenach-Gerstungen AG
Aktie 100 Mark, Nr. 1436
Eisenach, 28.5.1932
Erhaltung: EF+
Auflage 2.000. Gründung am 19.1.1909. Sitz bis 27.4.1929 in Eisenach, danach in Gerstungen. Am 9.6.1934 umbenannt in Kloster-Ziegelei Gerstungen AG. Im Mai 1942 nach amtlicher Anordnung Werksanlagen stillgelegt. Lochentwertet. Maße: 29,7 x 21 cm.

Nr. 650
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Kölner Lloyd Allgemeine Versicherungs-AG
Namensaktie 1.000 RM, Nr. 129
Köln, September 1929
Erhaltung: EF+
Auflage 2.000. Gründung 1872 als Rückversicherungsverein der Agrippina. Umbenannt 1906 in Kölner Lloyd Allgemeine Versicherungs-AG, 1967 in Agrippina Rückversicherung AG, 1998 in Zürich Rückversicherung (Köln) AG und 2001 in Converium Rückversicherung (Deutschland) AG. Bis zum Squeeze-Out Anfang 2003 in Düsseldorf börsennotiert gewesen. Lochentwertet. Maße: 20,9 x 29,6 cm.

Nr. 651
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Kölnische Gummifäden-Fabrik vormals Ferd. Kohlstadt & Co.
Aktie 1.000 DM, Nr. 3018
Köln-Deutz, Juni 1960
Erhaltung: EF
Auflage 1.800 (R 8). Gründung 1843 durch Ferdinand Kohlstand und Marcus Brenner am Eigelstein 37. Später nach Niehl umgesiedelt, 1864 Erweiterung des Betriebes und nochmaliger Umzug in die Deutz-Mülheimer Str. 127-129 (direkt an die Waggonfabrik van der Zypen angrenzend). Seit 1872 AG. 1908 wurden die heute unter Denkmalschutz stehenden Fabrikgebäude errichtet. Hergestellt wurden mit in der Spitze 1500 Beschäftigten Gummifäden für Web- und technische Zwecke, Reklame- und Kinderluftballons, Lockenwickler, Haushalts- und Operationshandschuhe, Hygienische Artikeln (sprich: “Lümmeltüten) und Milchflaschensauger Marke “Mutterglück”. Übernommen wurden 1955 die Standard Gummiwerk Baumgarten & Co. KG in Köln-Ossendorf und 1959/60 die Dohmen & Wagner Gummiwarenfabrik GmbH in Heimbach (Eifel). 1970 Vergleichsverfahren, 1971 Liquidationsbeschluss, 1972 Verkauf der Werke und Anlagen, 1973 Aufhebung des Liquidationsbeschlusses und Fortsetzung der Gesellschaft. Auf dem 1972 verkauften Gelände wurde das Berufsbildungszentrum der Stadt Köln eingerichtet. In der Anlage, die 1984 von der Klöckner-Humboldt-Deutz AG übernommen wurde, etablierten sich 1995 nach dem Umzug des Berufsbildungszentrums in die ehemalige Nixdorf-Fabrik ca. 200 Künstler und 12 Kleinunternehmen. Maße: 21 x 29,6 cm.

Nr. 652
Schätzpreis: 70,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Kölsch-Fölzer-Werke AG
Aktie 100 RM, Nr. 10913
Siegen, März 1932
Erhaltung: EF+
Auflage 1.518. Entstanden durch Fusion der 1862 gegründeten “Siegen-Lothringer Werke vorm. H. Fölzer & Söhne AG”, der “Walzengießerei vorm. Kölsch & Co. AG” in Siegen, der “Heinrich Stähler oHG” in Weidenau (Sieg) und der “Eiserfelder Hütte AG”, Eiserfeld (Sieg). 1921 noch Übernahme der “Paul Schütze AG” in Ludwigshafen, die Anlagen für die chemische Industrie und Molkereianlagen baute. Hergestellt wurden zuletzt Hüttenwerksanlagen, Hochöfen, Wasseraufbereitungs- und Abwasserreinigungsanlagen sowie Offshore-Komponenten für die Ölindustrie. 1983 Konkurs. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 653
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Königreich Bayern - Allgemeines Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung 500 Mark, Nr. 11051
München, 1.8.1902
Erhaltung: EF
(R 10) Ein äußerst dekorativer Titel mit Prunkwappen, Bavaria, Löwen, Allegorien. Faksimile-Unterschrift u.a. des Groß-Ökonomen Hugo Ritter und Edler von Maffei als “Landtags-Commissär”. Maße: 38,6 x 25,3 cm. Doppelblatt, mit beiliegendem Erneuerungsschein.

Nr. 654
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 85,00 EUR
Königreich Bayern - Eisenbahn-Anlehen
3 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 10073
München, 1.5.1896
Erhaltung: EF
(R 9) Mit der Verstaatlichung der 62 km langen (1839/40 eröffneten) München-Augsburger Eisenbahn beginnt in Bayern 1844 die Staatsbahnzeit. Im gleichen Jahr wird mit dem Bau der 548 km langen Ludwig-Süd-Nord-Bahn begonnen (Strecke: Hof-Nürnberg-Kempten-Lindau). Diese Bahn war das mit Abstand größte Bauprojekt seiner Art in ganz Deutschland. Es folgen 1852 die 205 km lange Ludwigs-Westbahn (Strecke: Bamberg-Schweinfurt-Würzburg-Aschaffenburg) und 1853 die Bayerische Maximiliansbahn (Strecke Ulm-Augsburg-München-Rosenheim-Kufstein, die 1860 einen wichtigen Abzweig nach Salzburg erhält). 1876 wird mit der Kgl. priv. AG der bayerischen Ostbahnen (gegr. 1856, Großaktionär war das Fürstenhaus Thurn und Taxis in Regensburg) die größte Privatbahn des Landes verstaatlicht, deren 900 km langes Streckennetz fast ebenso groß ist wie das bisherige Netz der Staatsbahn. Bis dahin hing Bayern der Entwicklung im restlichen Deutschland hinterher. Ab 1886 erfolgten dann, finanziert durch umfangreiche Eisenbahn-Anleihen, massive Investitionen in die Staatseisenbahn mit unzähligen Streckenneubauten. Als die Bayerische Staatseisenbahn 1920 in der Deutschen Reichbahn aufgeht, ist sie mit einem Streckennetz von 8.526 km nach Preußen die zweitgrößte Länderbahn in Deutschland. Maße: 38,6 x 25,4 cm. Doppelblatt, mit beiliegendem restlichen Kuponbogen.

Nr. 655
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Königreich Bayern - Eisenbahn-Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 280793
München, 1.11.1904
Erhaltung: EF/VF
(R 9) Äußerst dekorative Gestaltung mit Bavaria und Feldherrenhalle im Unterdruck. Faksimile-Unterschrift Ritter von Maffei für den Landtag. Maße: 38,5 x 25,3 cm. Mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1924).

Nr. 656
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Königreich Preußen
4 % Staatsschuldv. Lit. C. 1.000 Mark,
Nr. 18336
Berlin, 6.10.1877
Erhaltung: VF+
(R 10) Für Eisenbahnzwecke begab (anders als Baden, Bayern) der preußische Staat keine speziellen Anleihen. Als eine Zuordnung der Ausgaben in den 80er Jahren des vorletzten Jahrhunderts unmöglich wurde, wurden kurzerhand alle bis 1880 ausgegebenen Anleihen rückwirkend zu Eisenbahnanleihen erklärt. So wusste man “genau”, wieviel Geld für Eisenbahnzwecke aufgenommen wurde und konnte die Erträge der zum großen Teil verstaatlichten Bahnen zur Bedienung dieser “Eisenbahnanleihen” heranziehen. Maße: 31,1 x 22 cm. Mit restlichen Kupons. Kleiner Einriß am rechten Rand, sonst tadellose Erhaltung. Alte Preußen-Anleihen sind generell große Seltenheiten, da sie an sich alle eingelöst bzw. nach der Hyper-Inflation 1923 umgetauscht wurden.

Nr. 657
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Königreich Preußen
4 % Staatsschuldv. Lit. E. 300 Mark,
Nr. 1066276
Berlin, 13.4.1885
Erhaltung: EF/VF
(R 10) Begeben nach dem Gesetz vom 4.3.1885. Die Anleihen der konsolidierten Schuld - die sogenannten “Konsols” - sind bis 1920 begeben worden. Dekorative Gestaltung mit dem Preußen-Wappen. Maße: 31,1 x 21,8 cm.

Nr. 658
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Königreich Preußen
3% Staatsschuldv. Lit. D. 500 Mark, Nr. 247
Berlin, 6.10.1890
Erhaltung: VF
(R 10) Begeben nach den Gesetzen vom 11.5.1888 und 10.5.1890. Dekorative Gestaltung mit dem Preußen-Wappen. Maße: 31,1 x 22,2 cm. Mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1925). Nicht entwertet.

Nr. 659
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Königreich Preußen
3% Staatsschuldv. Lit. A. 5.000 Mark, Nr. 886
Berlin, 6.10.1890
Erhaltung: VF
(R 10) Begeben nach den Gesetzen vom 11.5.1888 und 10.5.1890. Dekorative Gestaltung mit dem Preußen-Wappen. Maße: 31,1 x 22,2 cm. Mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1927). Nicht entwertet. Oberer Rand links mit leichter Rostspur von einer Büroklammer, rechts etwas fingerfingerfleckig.

Nr. 660
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Königreich Preußen
3% Staatsschuldv. Lit. F. 200 Mark, Nr. 30139
Berlin, 12.4.1893
Erhaltung: VF
(R 10) Begeben nach den Gesetzen vom 11.5.1888, 8.4.1889 und 6.6.1892. Dekorative Gestaltung mit dem Preußen-Wappen. Maße: 31 x 22,1 cm. Oberer Rand mit leichter Rostspur von einer Büroklammer. Mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1927).

Nr. 661
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Königreich Preußen
3% Staatsschuldv. Lit. E. 300 Mark, Nr. 114276
Berlin, 12.4.1893
Erhaltung: VF
(R 10) Begeben nach den Gesetzen vom 11.5.1888, 8.4.1889 und 6.6.1892. Dekorative Gestaltung mit dem Preußen-Wappen. Maße: 31,2 x 22,1 cm.

Nr. 662
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Königreich Preußen
3,5% Staatsschuldverschreibung Lit. H. 10.000 Mark, Nr. 319276
Berlin, 23.1.1905
Erhaltung: VF
(R 12) Begeben nach den Gesetzen vom 20.7.1883 und 12.4.1886. Dekorative Gestaltung mit dem Preußen-Wappen. Maße: 31,1 x 22,3 cm. Kleiner Einriß am linken Rand unten hinterklebt. Größte Rarität, nur das eine Stück ist bekannt!

Nr. 663
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Königreich Württemberg
4 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 8670
Stuttgart, 14.6.1887
Erhaltung: VF+
(R 10) Teil einer in Frankfurt aufgelegten Anleihe unter Vermittlung von M. A. von Rothschild u. Söhne, der Bank für Handel und Industrie und der Deutschen Vereinsbank. Sehr dekorativ mit hübscher Umrandung und Allegorien im gelben Unterdruck, königliches Wappen mit Löwe und Hirsch. Maße: 34,4 x 22,9 cm. Doppelblatt, mit Kupons.

Nr. 664
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Königsberger Mühlenwerke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 584
Königsberg i. Pr., 1.2.1931
Erhaltung: EF
Auflage 600 (R 6). Gründung 1889 als “Königsberger Walzmühle”. 1937 in eine KG umgewandelt. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 665
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
Kösliner Aktien-Bierbrauerei
Namensaktie 1.000 RM, Nr. 272
Köslin, Oktober 1925
Erhaltung: EF
Auflage 230 (R 9). Gründung 1873 als KG, AG seit 1883. Produktion: Untergärige und obergärige Biere und Malz, Jahresausstoß ca. 30-40.000 hl. Ferner Fabrikation von Eis und Mineralwasser. Spezialität: Kösliner Pilsner. Seit 1923 Überkreuz-Beteiligung mit der Bohrisch-Brauerei AG in Stettin, insofern ebenfalls zum Rückforth-Konzern gehörend. 1949 verlagert nach Fürth, ab 1951 GmbH. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Nur 6 Stücke sind bis heute erhalten geblieben: 4 entwertete und 2 unetwertete.

Nr. 666
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Kohlenberg & Putz Seefischerei AG
Vorzugs-Aktie 1.000 Mark, Nr. 2634
Geestemünde, 31.5.1922
Erhaltung: VF+
Auflage 130 (R 7). Gründung 1906. Zuletzt besaß die Gesellschaft 5 Fischdampfer sowie eine Fischmehlfabrik, eine Marinieranstalt, eine Salzerei und eine Vollkonservenfabrik. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg. 1969 mit der Hanseatischen Hochseefischerei AG in Bremerhaven fusioniert. Lochentwertet. Maße: 28 x 38,2 cm.

Nr. 667
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Kohlensäurewerk Deutschland AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 161
Hönningen a.Rh., 1.3.1913
Erhaltung: VF+
Gründeraktie, Auflage 250. Gegründet 1912 von Bankier Jakob Grünewald, Generalagent Abraham Fröhlich, Kaufmann Otto Schaaf u.a. Gewinnung und Vertrieb von Kohlensäure in jeder Form. Heute CARBO Kohlensäurewerk GmbH & Co. KG. Sehr schöne Umrandung im Historismus-Stil. Lochentwertet. Maße: 25 x 35,9 cm.

Nr. 668
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Kollnauer Baumwollspinnerei und Weberei
Aktie 100 RM, Nr. 9356
Kollnau bei Waldkirch, Dez. 1931
Erhaltung: EF+
Auflage 12.000. Begünstigt durch die Wasserkraft der Elz entstand dieser traditionsreiche Textilbetrieb 1869/70 auf dem Gelände des 1868 stillgelegten großherzoglichen Hüttenwerkes. Die AG bestand länger als ein Jahrhundert, ehe auch sie Opfer der Textilkrise wurde: Ende 1988 wurde das Anschlußkonkursverfahren eröffnet. Die Kollnauer Weberei GmbH als Auffanggesellschaft konnte die endgültige Betriebsstilllegung nur bis 1990 hinauszögern. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm.

Nr. 669
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Kosmos AG für auswärtigen Handel
Aktie 1.000 Mark, Nr. 234
Berlin, 7.8.1924
Erhaltung: EF
Auflage 1.000. Gegründet 1922 für den Handel mit Waren aller Art und Vornahme von Finanzierungsgeschäften. Sitz war in Berlin W 35, Genthiner Str. 34. Lochentwertet. Maße: 28,4 x 21,3 cm.

Nr. 670
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Kraftübertragungswerke Rheinfelden
Aktie 500 DM, Nr. 41050
Rheinfelden (Baden), Mai 1961
Erhaltung: EF+
Gründung 1897 zum Bau einer Wasserkraftanlage am Oberrhein. Die Gesellschaft erlangte großen Ruhm mit der ersten großtechnischen Verwirklichung der Stromübertragung über größere Entfernungen. Die Aluminium-Industrie-AG in Neuhausen kaufte der Gesellschaft für die ganze Dauer der Konzession gleich die Hälfte ihrer Kapazität ab, weitere Großabnehmer der chemischen und Textilindustrie siedelten sich an, so dass die gesamte Kapazität gleich nach Inbetriebnahme des Kraftwerks ausverkauft war. 1908 wurde zusammen mit der Stadt Basel das Kraftwerk Augst-Wyhlen gebaut. Beteiligungen 1926 am Rheinwasserkraftwerk Ryburg-Schwörstadt und 1928 beim Schluchseewerk im Schwarzwald. 1942 Übernahme der Elektrizitätswerk Zell AG. Weitere Beteiligungen 1965 beim Kernkraftwerk Obrigheim, 1969 an der Rheinkraftwerk Säckingen AG und 1973 beim Kernkraftwerk Leibstadt (Schweiz). Mehrheitsaktionär der bis heute in Berlin, Frankfurt, Zürich und Basel börsennotierten AG ist die Elektro-Watt AG, Zürich. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 671
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Krauß-Maffei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 10031
München, Oktober 1942
Erhaltung: EF
Auflage 2.580 (R 10). Gründung 1866 als “Lokomotivfabrik Krauss & Comp.”, AG seit 1887. 1920 Übernahme der Gießerei Sugg & Comp. AG, München und 1921 der Bayerischen Stahlgießerei GmbH, Allach. 1931 Fusion mit dem Konkurrenten J. A. Maffei AG (gegr. bereits 1838) zur “Lokomotivfabrik Krauss & Comp. - J. A. Maffei AG”. Produziert wurden Haupt- und Nebenbahnlokomotiven, Eisenbahnsicherungsanlagen und Werkzeugmaschinen im Werk München-Hauptbhf., Klein- und Industriebahnlokomotiven, und Torfgewinnungsanlagen im Werk München-Südbhf., außerdem Stahl- und Tempergiesserei in Allach bei München, wo zusätzlich ein ganz neues Werk für Lokomotiven errichtet wurde. 1940 umbenannt in Krauß-Maffei AG. Im 2. Weltkrieg mit der Deutschen Bank als Großaktionär komplette Umstellung auf Rüstungsproduktion, vor allem Panzer. Später gehörte Krauß-Maffei, die inzwischen Konsortialführer beim Bau des Leopard-Panzers geworden waren, über Buderus zum Flick-Konzern, 1989-96 dann stufenweise vom Mannesmann-Konzern übernommen und mit der DEMAG 1999 zur Mannesmann Demag Krauss Maffei AG fusioniert. Nach der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone dann kurzzeitig zum Siemens-Konzern gekommen. Die Wehrtechnik wurde 1999 an die Rüstungsfirma Wegmann & Co. in Kassel abgegeben (heute Krauss-Maffei Wegmann GmbH). Ebenfalls 1999 wurde die Lokomotivsparte in die Siemens AG eingegliedert. Die dann noch verbleibende Kunststoffmaschinentechnik (etabliert 1957, weltweit führend bei Spritzgießmaschinen) wurde 1998 in die Mannesmann Plastic Machinery GmbH ausgegliedert und 2002 erst an den US-amerikanischen Finanzinvestor KKR und 2005 dann an Madison Capital Partners verkauft. Maße: 21 x 29,8 cm. Wirtschaftsgeschichtlich bedeutende Rarität!

Nr. 672
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 240,00 EUR
Kreditbank Gladbach AG
Inhaberaktie 1.000 RM, Nr. 43
M. Gladbach, September 1941
Erhaltung: EF
Auflage 250 (R 10). Gründung 1922 als “Kreisbank Gladbach AG”, 1941 umbenannt in “Kreditbank Gladbach AG”, seit 1985 “Gladbacher Bank AG von 1922”. Noch heute bestehende Universalbank im Verbund der Volksbanken und Raiffeisenbanken mit der Aufgabe, die mittelständische Wirtschaft in der Region Mönchengladbach zu fördern. Neben der Hauptbank Zweigstellen in M.-Waldhausen, M.-Viehhof, Rheydt und Viersen. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm. Nur 3 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 673
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
Kreis Altenaer Eisenbahn-AG
Aktie 108.100 RM, Nr. 6
Lüdenscheid, 5.3.1943
Erhaltung: VF
(R 12) Ausgestellt auf den Kreis Altena (Westf.). In dieser Urkunde waren folgende Aktien zusammengefaßt: 15 Lit. A, 125 Lit. B und 941 Lit. C. Gründung 1886 in Altena, ab 1905 in Lüdenscheid ansässig. Erste Strecke Altena-Lüdenscheid (14,5 km Schmalspur). Bis 1905 wuchs das Streckennetz im Kreis Lüdenscheid auf 41 km an, dazu kamen folgende Strecken: Lüdenscheid-Augustenthal-Werdohl; Schalksmühle-Halver; Verbindung Lüdenscheid zum DR-Bahnhof. Strecken von 1949 bis 1967 bis auf 700 m Restgleis sukzessive stillgelegt. 1976 Umfirmierung in Märkische Eisenbahngesellschaft. Originalunterschriften. Lochentwertet. Maße: 32,5 x 22,4 cm. Rückseitig Auflistung der Einzelaktien. Stellenweise etwas rostfleckig (links oben und mittig).

Nr. 674
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Kreiskommunalverband Wolfenbüttel
15 % Schuldverschreibung 100.000 Mark, Nr. 1900
Wolfenbüttel, 31.7.1923
Erhaltung: EF
Auflage 1.300 (R 8). Teil einer Anleihe von 500 Mio. M, vermittelt durch die Braunschweigische Staatsbank. Den rückseitigen Anleihebedingungen entnehmen wir, dass es zu der Zeit in Wolfenbüttel noch drei Privatbankhäuser gab: C. L. Seeliger (heute als einziges übriggeblieben), A. Fink sowie Carl Fried. Meineke & Sohn GmbH. Lochentwertet. Maße: 26,6 x 19,7 cm.

Nr. 675
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Kronthal Waters, Ltd.
5,5 % Debenture 100 £ stg., Nr. 73
Kronberg/London, 19.11.1902
Erhaltung: EF
Auflage 200 (R 7). Als Sauerbrunnen wurde die Kronthal-Quelle (Wilhelmsquelle) bei Kronberg 1568 erstmals erwähnt. Ab 1818 wurde ihre Heilwirkung erneut genutzt, unterschiedliche Kureinrichtungen entstanden. Der Kaufmann Johann Adam Hermann Osterried und seine Schwester ließen damals im Kronthal einen weitläufigen Kurpark im Stil eines englischen Landschaftsgartens mit seltenen Baumarten anlegen. So wurde das Kronthal Anziehungspunkt für Ausflügler, Urlauber und Kurgäste. Ende des 19. Jh. wurde der Kurbetrieb eingestellt, der Landschaftspark begann zu verwildern. Ein 1902 mit englischem Kapital unternommener Versuch, den Betrieb wieder in Gang zu bringen, hatte keinen dauerhaften Erfolg. Doch ein Jahrhundert später begann 2003 die Wiederherstellung des Landschaftsparks mit Hollerbornbach, Badbach und Wilhelmsquelle in seiner ursprünglichen Form als “kulturhistorisches Erbe und Kleinod der Gartenkunst” durch den Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main. Die Anleihe war abgesichert durch zwei Hypotheken von 489.600 und 51.000 Mark auf dem Quellen-Gelände sowie die Anteile der Kronthal Waters, Ltd. an der Kronthaler Mineral Quellen Betriebsges. mbH. Die Debentures konnten bis 31.3.1904 in je 100 ordinary shares der Kronthal Waters, Ltd. getauscht werden. Hübsche Umrahmung im Mosaik-Stil, Originalunterschriften. Maße: 31 x 32,5 cm.

Nr. 676
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Kunst-Verein für die Rheinlande und Westphalen
Antheilschein/Actie 5 Thaler, Nr. 3180
Düsseldorf, 10.1.1871
Erhaltung: EF
(R 10) Gegründet bereits 1829 gemeinsam von Bürgern und Künstlern. Mit rund 4000 Mitgliedern ist er noch heute einer der größten und ältesten Kunstverein in Deutschland. Namenspapier, Kleinformat. Maße: 11,9 x 19,9 cm.

Nr. 677
Schätzpreis: 800,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Kyffhäuser Kleinbahn-AG
Aktie Lit. B 500 Mark, Blankette
Kelbra a. Kyffh., 1.7.1915
Erhaltung: EF
Blankette der Gründeraktie (R 10). Gründung 1913 als Kyffhäuser Kleinbahn-AG, ab 1943 Kyffhäuser Eisenbahn-AG. Die Bahn mit einer Länge von knapp 30 km lag in Thüringen, 50 km nördlich von Erfurt und verband die Orte Berga-Kelbra-Artern. Großaktionäre 1943 waren mit 33 % der Staat Preußen und mit 33 % die Provinz Sachsen. 1949 Übernahme durch die Reichsbahn, 1966 fuhr der letzte Personenzug. Maße: 27,3 x 37,2 cm. Ausgestellte Grüderaktien sind vollkommen unbekannt! Nur 4 dieser Blankostücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 678
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Land Mecklenburg-Vorpommern
4 % Schuldverschreibung 1.000 RM, Blankette
Schwerin, 10.4.1946
Erhaltung: EF
Die früheren Großherzogtümer und (nach der Novemberrevolution 1918) Freistaaten Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz werden nach Hitlers Amtsübernahme zum Land Mecklenburg vereint. Nach der Ziehung der Oder-Neisse-Linie durch die Alliierten auf der Potsdamer Konferenz im August 1945 wird Mecklenburg mit dem westlichen Teil Vorpommerns und dem Amt Neuhaus zum Land Mecklenburg-Vorpommern vereinigt. Drei Jahre nach Gründung der DDR erfolgt 1952 die Neugliederung in die Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Nach der Wende entsteht 1990 das Land Mecklenburg-Vorpommern ein zweites Mal. Die Anleihe von 40 Millionen RM wurde 1951-56 durch Auslosung der 5 gleichen Serien zurückbezahlt. Maße: 30 x 21,2 cm. Mit anhängenden Kupons

Nr. 679
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 275,00 EUR
Landbank
Aktie 1.000 Mark, Nr. 11186 (geändert in 12003)
Berlin, 1.5.1905
Erhaltung: EF/VF
Auflage 5.000 (R 10). Gründung 1895. Der historisch begründete Name “Bank” führt uns heute in die Irre, wurde er doch früher auch für Immobilien-Gesellschaften benutzt. Die unter Mitwirkung der Disconto-Gesellschaft gegründete “Landbank” fand die Grundlage ihrer Geschäftstätigkeit in den preußischen Agrargesetzen von 1890 und 1891 und dem Ansiedelungsgesetz von 1886, welche die Vermehrung des mittleren und kleinen Bauernstandes und die Seßhaftmachung ländlicher Arbeiter namentlich in den östlichen Provinzen bezweckten. Durch Erwerb und anschließende Aufteilung großer Güter hat die Landbank während ihres Bestehens 3.414 selbständige Hofstellen begründet, 3.893 Zuwachsflächen abgegeben und 696 Restgüter und Vorwerke veräußert. Beteiligungen bestanden an der Mecklenburgischen Ansiedlungs-AG, der Königsberger Terrain-AG Oberteich-Maraunenhof, der Saarow-Pieskow Landhaus-Siedelung am Scharmützelsee und der Alemannia Vereinigte Tonwerke AG. Durch die Kreditgeschäfte eines früheren Vorstands erlitt die Bank 1925 erhebliche Verluste und ging in Konkurs, als die preussische Regierung eine Unterstützung ablehnte. Äußerst dekorativer Druck der Reichsdruckerei: Pflugschar, Demeter mit Sichel und Rechen, Lebensbäume, stilisierte Getreidepflanzen, Ackergeräte, Maisbündel. Maße: 33,4 x 25,6 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Rückseiteig sachgemäß auf Japanpapier aufgezogen. Nur 5 Stücke sind seit vielen Jahren bekannt. Dieses Stück stammt ursprünglich aus der legendären Kruppa-Sammlung!

Nr. 680
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Landcredit-Bank Sachsen-Anhalt AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 2025
Halle a.S., Mai 1941
Erhaltung: EF+
Auflage 400. Gründung 1922. Filialen in Stendal, Heiligenstadt, Beetzendorf, Magdeburg, Salzwedel und Eisleben. Maße: 21 x 29,9 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 681
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Langbein-Pfanhauser Werke AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 5387
Leipzig, 6.5.1922
Erhaltung: EF
Auflage 1.500 (R 7). Gründung 1907 durch Fusion der Dr. G. Langbein & Co. in Leipzig (gegr. 1881) mit Filialen in Berlin, Solingen, Wien, Mailand und Brüssel mit der Firma Wilh. Pfanhauser in Wien (gegr. 1873). Fabriken für Galvanotechnik und Elektrochemie sowie Dynamo- und Maschinenbau in Leipzig und Oerlikon/Schweiz. Seinerzeit in Leipzig börsennotiert. 1948 in der DDR enteignet, daraufhin Sitzverlegungen nach Düsseldorf (1951), Neuss (1953) und zurück nach Düsseldorf (1999). 2001 aufnehmende Gesellschaft bei der Fusion mit der Vereinigte Deutsche Nickel AG, der Hindrichs-Auffermann AG und der DOAG AG, zugleich Umfirmierung in VDN Vereinigte Deutsche Nickel-Werke AG. 2005 Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Großformatig, dekorative Ornament-Umrahmung. Maße: 26,7 x 35,6 cm. Mit reswtlichem Kuponbogen. Nicht entwertetes Stück in einem überdurchschnittlich guten Erhaltungszustand, außerordentlich günstig angeboten!

Nr. 682
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Langbein-Pfanhauser Werke AG
Aktie 100 RM, Nr. 17351
Leipzig, Mai 1938
Erhaltung: EF
Auflage 400 (R 8). Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Nur 14 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 683
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Lederfabrik AG vorm. James Eyck & Strasser
Aktie 1.000 Mark, Nr. 540
Berlin, 1.1.1898
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 1.250 (R 9). Gründung 1898. Mit dieser Gesellschaft hatten die Berliner Rothschilds einen großen Skandal: AR-Vorsitzender war Oscar Rothschild, sein Stellvertreter Louis Rothschild. 1907 wurde die große Handschuhfabrik in Johanngeorgenstadt (Erzgebirge) als GmbH rechtlich verselbständigt. 1909 ging die AG in Konkurs. Die im Konkurstermin von der Firma L. S. Rothschild angemeldeten Forderungen wurden bestritten. Dazu hatten die AR-Mitglieder noch die Stirn, ihre Tantiemen für die volle Amtsdauer (bis vier Jahre nach Konkurseröffnung) zu verlangen, obwohl schon zuvor Dividendenzahlungen nur durch Bilanzmanipulationen möglich waren. Auf eine Klage des Konkursverwalters drehte das Berliner Kammergericht den Spieß um: Es erklärte rückwirkend für drei Jahre die Beschlüsse über die Entlastung des Aufsichtsrates für nichtig, so daß der AR nun für die Malaise regreßpflichtig wurde. Schöne Zierumrandung. Faksimilesignatur von Oscar Rothschild, Eyck und Strasser. Maße: 23,8 x 30 cm. Mit Kupons. Außerordentlich günstig angeboten!

Nr. 684
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Lehnkering AG
Aktie 100 RM, Nr. 6123
Duisburg, Dezember 1941
Erhaltung: EF+
Auflage 3.600. Gründung 1872 als Lehnkering & Cie. in Duisburg, AG seit 1907 nach Übernahme der Firma Lehnkering, Otten & Cie. zu Hagen. Betrieb von Reederei-, Lagerei- und Speditionsgeschäften. 1998 aufgegangen in VTG-Lehnkering AG, die ihren Firmensitz in Duisburg und Hamburg hat (Tochtergesellschaft der Hapag-Lloyd). 2004 Ausgliederung der Lehnkering GmbH, Duisburg, tätig in Bereichen Binnenschifffahrt, Road Cargo, Tank- Gefahrgutlager, Chemieservice. Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,8 cm.

Nr. 685
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Lehnkering AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 101
Duisburg, Dezember 1941
Erhaltung: EF
Auflage 3.000. Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,8 cm.

Nr. 686
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Leipziger Bank
Actie 250 Thaler, Nr. 9444
Leipzig, 1.3.1856
Erhaltung: EF/VF
Auflage 6.000 (R 7). Gegründet bereits 1839 und damit die älteste Privat-Notenbank Sachsens. Neben der Notenausgabe (Nennwerte 10 bis 100 Thaler) bildeten zunächst Diskont- und Lombardgeschäfte einen weiteren Schwerpunkt. Filialen wurden in Dresden und Chemnitz errichtet. Die Aktien waren in Berlin, Leipzig und Dresden notiert. Kurz vor der Wende zum 20. Jh. engagierte sich die Leipziger Bank stark als Kreditgeber der Trebertrocknungs-Gesellschaft in Kassel, dem größten Börsen-Highflyer der damaligen Zeit. Als bei der Trebertrocknungs-Gesellschaft riesige Bilanz-Manipulationen zu Tage kamen, wurde die Leipziger Bank als Hauptgläubiger mit in den Abgrund gerissen: Kurz nach der Jahrhundertwende gab es den in der Finanzgeschichte bis heute berühmt-berüchtigten “Sächsischen Bankenkrach”. Die in Leipzig bis dahin nur schwach vertreten gewesene Deutsche Bank nutzte ihre Chance: Sie setzte nach dem Zusammenbruch der Leipziger Bank noch in der gleichen Nacht von Berlin aus einen Sonderzug mit Personal und Formularen in Bewegung und übernahm handstreichartig die meisten Kunden der Leipziger Bank und später auch das repräsentative Bankgebäude. Dekorativ gestaltet mit großem Leipzig-Wappen, Originalunterschriften. Maße: 21,3 x 28,4 cm. Minimal wurmstichig (ganz kleiner Loch oben mittig). Mit Kuponbogen von 1898. Sehr niedriger Startpreis!

Nr. 687
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck & Co. AG
Aktie 20 RM, Nr. 2594
Leipzig, 1.8.1933
Erhaltung: VF+
Auflage 8.000 (R 10). Die Brauerei gründete 1862 Adolf Schröder in der damals noch selbständigen Vorortgemeinde Reudnitz. 1871 wurde das konkursreife Unternehmen an einige Leipziger Bürger unter Führung des Industriellen Carl Adolf Riebeck veräußert und 1887 in eine AG umgewandelt. Die Brauerei in der Mühlstr. 13 wurde nun sehr expansiv geführt, bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges hatte sich der Absatz auf 400.000 Hektoliter jährlich mehr als verdoppelt. 1912 Errichtung eines Zweigbetriebes in Berlin durch Anpachtung der Germaniabrauerei in der Frankfurter Allee 53/55. 1938 Umfirmierung in Riebeck-Brauerei AG. Inzwischen mit in der Spitze 2 Mio. Hektoliter im Jahr Ausstoß der größte mitteldeutsche Brauerei-Konzern und die viertgrößte Brauerei des Deutschen Reichs. Eigene Braustätten in Leipzig, Erfurt, Altenburg i.Th., Gera und Gräfenthal (Thür.) sowie Mehrheitsbeteiligungen an weiteren 19 Brauereien (die größte Beteiligung 1943 war die an der Actien-Brauerei Neustadt-Magdeburg). 1946 enteignet und weitergeführt als VEB Landes-Brauerei Leipzig, ab 1959 mit weiteren Betrieben vereinigt zur VEB Sachsen-Bräu Leipzig, ab 1968 VEB Getränkekombinat Leipzig. Die AG wurde nach der Wende reaktiviert, wobei sich auch die Familie Oetker (Radeberger) engagierte. Dennoch kam die Brauerei nach der Wende zunächst zum Getränkeriesen Brau und Brunnen, nach dessen Sturz 2005 als “Leipziger Brauhaus zu Reudnitz GmbH” aber schließlich doch zur Radeberger-Gruppe. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet. Eine große Rarität, da die 20-RM-Aktien an sich Anfang 1938 bei der Umfirmierung in “Riebeck-Brauerei” aus dem Verkehr gezogen wurden.

Nr. 688
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 240,00 EUR
Leipziger Handels- und Verkehrs-Bank AG vorm. Leipziger Central-Viehmarkts-Bank
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3937
Leipzig, 10.5.1922
Erhaltung: VF+
Auflage 5.000 (R 11). Gründung 1867 als Pfaffendorfer Handelsverein A. Klarner & Co. KG, seit 1877 Genossenschaftsbank und seit 1891 AG als “Leipziger Central-Viehmarkts-Bank”. 1919 umbenannt in “Leipziger Handels- und Verkehrsbank”, ab 1941 nur noch kurz “Handelsbank”. Das Institut (geschäftsansässig Leipzig C 1, Kurprinzstr. 9) beschäftigte zuletzt ca. 130 Mitarbeiter und war in Leipzig auch börsennotiert. Lochentwertet. Maße: 26,5 x 36 cm. Nur 2 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 689
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 240,00 EUR
Leipziger Handels- und Verkehrs-Bank AG vorm. Leipziger Central-Viehmarkts-Bank
Aktie 1.000 Mark, Nr. 32314
Leipzig, 19.12.1922
Erhaltung: VF+
Auflage 30.000 (R 11). Lochentwertet. Maße: 26,5 x 36 cm. Auch von dieser Emission sind nur 2 Stücke bis heute erhalten geblieben!

Nr. 690
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Leipziger Messe- und Ausstellungs-AG
Aktie 10.000 RM, Nr. 57
Leipzig, 15.7.1942
Erhaltung: EF+
Auflage 10 (R 9). Gründung 1923 zwecks “Förderung der Leipziger Messe mit dem gemeinnützigen Ziel der Hebung der deutschen Warenausfuhr durch Beschaffung und Vermietung von Räumen und Plätzen zur Ausstellung von Industrie-Erzeugnissen.” Die Weltwirtschaftskrise traf die Leipziger Messe so hart, daß sie 1933 ihre Grundstücke, sonstige Sachanlagen und das Umlaufvermögen an das Leipziger Messamt verkaufen musste, das im Gegenzug nom. 3,85 Mio. Aktien unentgeltlich für eine Kapitalherabsetzung auf nur noch 0,4 Mio. RM zur Verfügung stellte und außerdem auf die Erfüllung der bestehenden Forderungen verzichtete. Der Messe- und Ausstellungs-AG blieb fortan mit knapp 50 Mitarbeitern nur noch die Verwaltung und Vermietung der Meßräume in den jetzt verkauften Objekten. Aktionäre waren nunmehr das Leipziger Messamt (90%) und die Hamburg-Amerika-Linie. Zuletzt wurde das Reichsmesseamt Leipzig alleiniger Aktionär. 1951 Löschung der AG im Handelsregister. Die Leipziger Messe dagegen bestand als Frühjahrs- und Herbstmesse fort und entwickelte sich zu DDR-Zeiten trotz Kaltem Krieg zur wichtigsten Kontakt-Plattform im Ost-West-Handel. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 691
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 275,00 EUR
Leipziger Pianofortefabrik Gebr. Zimmermann AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 4557
Leipzig, 1.3.1921
Erhaltung: VF
Auflage 2.300 (R 10). Gründung 1895. 1926 Angliederung der “Ludwig Hupfeld AG” mit Werken in Dresden, Böhlitz-Ehrenberg, Johanngeorgenstadt und Gotha, anschließend Umfirmierung in “Leipziger Pianoforte- und Phonolafabriken Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG”. Weiter umfirmiert 1935 in Hupfeld - Gebr. Zimmermann AG und 1938 in Hupfeld-Zimmermann AG. 1946 enteignet, zu DDR-Zeiten Teil der sog. “Pianounion”. Nach der Wende wird der Betrieb in Böhlitz-Ehrenberg als Pianofortefabrik Leipzig GmbH & Co. KG reprivatisiert, das traditionsreiche ehemalige Hupfeld-Werk in Seifhennersdorf wird von der Berliner Bechstein-Gruppe übernommen. Sehr dekorativ, drei Vignetten mit Klavieren und Konzertflügel. Lochentwertet. Maße: 26,3 x 34,4 cm. Nur 3 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 692
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Lenz-Bau AG
Aktie 100 DM, Nr. 21319
Hamburg, August 1964
Erhaltung: EF
Auflage 1.500 (R 9): Umwandlung der VZ-Aktien in Stammaktien. 1881 gründete der Geh. Baurat Dr.-Ing. Friedrich Lenz in Stettin eine Baufirma für Hoch- und Tiefbauarbeiten, die sich bald auf den Eisenbahnbau (vor allem in Pommern und Mecklenburg) spezialisierte und mit 4.600 km Streckenlänge 30 % des gesamten deutschen Kleinbahnnetzes erbaute. Da schon damals Projektfinanzierungen des Generalunternehmers gefragt waren, gründete Lenz & Co. zu diesem Zweck 1901 die AG für Verkehrswesen (später ein Teil der AGIV) und verlegte den Sitz nach Berlin. An den 1904 begonnenen großen Eisenbahnbauten in den deutschen Kolonien beteiligten sich Lenz & Co. und die AG für Verkehrswesen ebenfalls; mit 1.702 km Streckennetz zeichneten diese Firmen für fast 40 % des in den deutschen Kolonien gebauten Eisenbahnnetzes verantwortlich, z.T. durch ihre 1904 gegründete Tochterfirma Deutsche Kolonial-Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft. Letztere Firma wurde nach dem Verlust des Kolonialbesitzes 1927 in Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. umbenannt und übernahm alle Geschäfte der früheren Lenz & Co. GmbH. Zugleich wurden Teile des Niederlassungsnetzes der früheren Industriebau Held & Francke AG übernommen. 1947 Umwandlung der früheren Kolonialgesellschaft in die “Allgemeine Baugesellschaft Lenz & Co. AG”, 1948/49 Sitzverlegegung nach Hamburg, 1952 Umfirmierung in Lenz-Bau AG. 1976 in Konkurs gegangen. Mit Firmenlogo. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 693
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Leonhard Tietz AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 49542
Köln, 1.2.1921
Erhaltung: VF+
Auflage 12.500 (R 10). Gründung der Einzelfirma Leonhard Tietz 1879 in Stralsund als Kurz-, Weiß- und Wollwarengeschäft. Durch feste niedrige Preise gewann das Geschäft so viele Kunden, daß es innerhalb weniger Jahre dreimal vergrößert werden mußte. 1889 Gründung der ersten Filiale in Elberfeld, danach schlagartige Expansion vor allem im westdeutschen Raum, ab 1929/30 auch in Schlesien und dem Frankfurter Raum. Seit 1905 “Leonhard Tietz AG”, 1933/36 umbenannt in Westdeutsche Kaufhof AG. Der Kaufhof hatte jetzt über 13.000 Mitarbeiter, Großaktionäre waren zu dieser Zeit die Commerzbank, die Dresdner und die Deutsche Bank. 1945 waren lediglich 3 von 41 Filialen einigermaßen unzerstört, doch es folgte ein gewaltiger Wiederaufbau zum später zweitgrößten deutschen Kaufhauskonzern. 1988 Einstieg bei Jet-Reisen und der Media-Markt-Gruppe. 1996 auf Wunsch des späteren Großaktionärs Metro Verschmelzung mit der ASKO und den deutschen Metro-Aktivitäten zur heutigen METRO AG (Sitz Düsseldorf). Faksimile-Unterschrift von Gen.-Dir. Alfr. Leonh. Tietz. Wirtschaftshistorisch bedeutendes Stück von einem der 30 großen DAX-Werte. Maße: 32 x 24,5 cm. Lochentwertet. Oberer Rand etwas angestaubt. Nur 4 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 694
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
Liegnitzer Aktienbrauerei AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 594
Liegnitz, 15.4.1922
Erhaltung: VF/F
Gründeraktie, Auflage 650 (R 10). Errichtet 1858 unter der Firma Brauerei R. Vogt, 1873-1903 geführt als Brauerei Heinr. Timmler, 1903-1908 Brauerei Max & Richard Timmler, 1908-1911 Verband Niederschlesischen Brauereien GmbH, 1911-1922 Genossenschaftsbrauerei Liegnitz eGmbH, 1922 Gründung der Liegnitzer Aktienbrauerei AG. Produziert wurde “Piasten Pilsener” (bis 1945). In Polen 1945-1997 Browar Legnica. Großes Hochformat, sehr schöne Umrahmung. Lochentwertet. Maße: 34,8 x 23,5 cm. Mittig etwas rostfleckig, Rand mit Feuchtigkeitsschaden (hauptsächlich unten). Nur 5 Stücke sind bis heute erhalten geblieben, alle in nicht so gutem Zustand.

Nr. 695
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Lindcar-Auto AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 58023
Berlin, 20.9.1923
Erhaltung: EF-
Auflage 120.000 (R 10). Gründung 1920 durch den Automobilfabrikanten Lindemann unter Übernahme der Lichtenrader Metallwarenfabrik GmbH (verlängerte Viktoriastraße). Der Firmensitz war früher die Versuchsanstalt des Reichsmarine-Amtes, wo ab 1908 erste Versuche mit U-Boot-Modellen gemacht worden waren; sodann kamen als Nutzer in schneller Folge die Chemische Fabrik A. Wallwig & Co., die Farbenfabrik Asewa und die Maschinenfabrik Arthus Roßberg, ehe 1922 die Produktion der Lindcar-Autos einzog. Bis 1925 wurde unter dem Slogan “Das billigste Kleinauto” ein Kleinwagen von guter Qualität produziert. Im wesentlichen wurden zugekaufte Komponenten montiert, sowohl mit wasser- wie auch mit luftgekühlten Motoren. 1924/25 Produktionsumstellung auf Fahrräder. Notierte im Berliner Freiverkehr. 1926 übernahm die gewerkschaftsnahe Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten AG, Berlin (nach dem 2. WK: Bank für Gemeinwirtschaft) die Aktienmehrheit im Rahmen einer Sanierung, der AR wurde mehrheitlich mit Gewerkschaftsfunktionären besetzt, zugleich Umfirmierung in Lindcar-Fahrradwerk AG. Speziell diesen Fall kritisierte übrigens Ernst Thälmann als Beispiel für “Verwendung ... der gesammelten Gewerkschaftsgelder zu Zwecken gemeinsamer ökonomischer Betätigung mit dem Finanzkapital”, während zugleich die Ausgaben der Gewerkschaften für Arbeitskämpfe von ehedem 46 % auf 8,8 % der gesamten Ausgaben zurückgingen. Der Volksmund nannte die Lindcar-Fahrräder nun scherzhaft “Gewerkschafts-Fahrrad”. Zusätzlich produziert wurden ab 1930 Nähmaschinen und ab 1931 Motor-Fahrräder mit Hilfsmotor. Der Verkauf erfolgte über 28 eigene Filialen und größere Verkaufsläger in einer Reihe von Provinzstädten. 1935/36 wegen Auftragsmangel in Liquidation gegangen. Das Fabrikgrundstück wurde später von der Firma Hermann Herdegen (Metall- und Papierverarbeitung) genutzt. Der Automobilfabrikant Lindemann wanderte übrigens in der Weltwirtschaftskrise nach Brasilien aus, wo seine Nachkommen heute unter dem alten Namen “Lindcar” eine der größten Autovermietungen des Landes betreiben. Maße: 18,8 x 25,8 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Nur 5 Stücke sind seit vielen Jahren bekannt.

Nr. 696
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Lindi Schürfgesellschaft mbH
Anteilschein 500 Mark, Nr. 6
Koblenz, 20.2.1905
Erhaltung: EF
Gründeranteil, Auflage 100 (R 8). Der Gesellschaft erhielt vom Reichskanzler eine fünf Jahre laufende Exclusiv-Konzession zur Aufsuchung und Gewinnung von Edelsteinen, Halbedelsteinen und Graphit in Deutsch-Ostafrika. Hübsche Umrandung, Originalunterschriften, u.a. von Osterroth als Geschäftsführer, ausgestellt auf Arthur von Osterroth. Maße: 31 x 24,6 cm.

Nr. 697
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
LIPSIA Chemische Fabrik AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 8310
Mügeln, Bez. Leipzig, Nov. 1943
Erhaltung: EF+
Auflage 700. Gründung 1898 zur Ausbeutung der in der Mügelnschen Gegend vorhandenen Kalklager zur Herstellung chemischer Produkte. In der DDR als VEB Chemische Fabrik Lipsia weitergeführt. Die AG selbst wurde nach dem Krieg nicht verlagert. Maße: 21 x 29,9 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 698
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Lommatzscher Bank AG
Aktie 100 Goldmark, Nr. 72
Lommatzsch, November 1924
Erhaltung: EF
Auflage 576. Gründung 1873 durch Übernahme der Credit- und Vorschuss-Genossenschaft, bis 1923: Credit- & Vorschuss-Verein AG zu Lommatzsch, dann Lommatzscher Bank AG. Lochentwertet. Maße: 17,9 x 24,4 cm.

Nr. 699
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Lothringer Brauerei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 528
Metz-Vorbrücken, 1.10.1942
Erhaltung: EF-
Auflage 3.800 (R 8). Gründung 1888, 1889 in Betrieb genommen. Ein jährlicher Ausstoß von 80.000 hl und einige rentable Wirtschaftsanwesen reichten in den meisten Jahren für eine sehr gute Dividende von 15 %. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm. Oberer Rand links mit leichter Rostspur von einer Büroklammer, sonst sehr gut erhalten.

Nr. 700
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Louis Berndt Nachf. Bank-KGaA
Sammel-Namensaktie 50 x 20 RM, Nr. 1251-1300
Berlin, Dezember 1924
Erhaltung: EF
Auflage 19 (R 8). Schon 1888 wurde das Bankgeschäft von Louis Berndt gegründet, seinen Sitz hatte es unweit der Synagoge in der Oranienburger Str. 4 im Scheunenviertel. 1923 Umwandlung in eine KGaA. Nicht einmal 1 Mio. RM Bilanzsumme und kaum mehr als 10 Angestellte hatte die kleine Privatbank aufzubieten. 1935 Verlegung des Geschäftslokals nach Berlin W 8, Kronenstr. 58. Kommanditaktionäre waren neben dem persönlich haftenden Gesellschafter Werner Rosenstein die Berliner Sam Cohen (dessen Aktien 1935 auf den zweiten persönlich haftenden Gesellschafter Dr. Erich Dahl übergingen) und Isidor Heinrich Sandheim sowie Jonas Lek aus Antwerpen. Am 30.9.1938 beschlossen die Kommanditaktionäre unter dem Zwang der Verhältnisse die Auflösung der Gesellschaft. Lochentwertet. Maße: 18,8 x 26,4 cm.


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