53. Auktion am 22. Juli 2013
Lose 701 - 800

Deutschland VI.

Nr. 701
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Lübeck Linie AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 55
Lübeck, Mai 1950
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 514. Gründung 1924 zum Betrieb einer Reederei. 1935 übernahm der heutige Alleinaktionär L. Possehl & Co. mbH die Aktienmehrheit.1945/46 mußte die Gesellschaft ihre 6 Schiffe an die Alliierten abgeben. 1950 konnte sie den Betrieb mit den beiden neu in Dienst gestellten Frachtern “Possehl” und M/S “Lübeck” wieder aufnehmen. Seit 1951 vor allem Autotransporte von Lübeck nach Skandinavien, daneben auch Autotransporte über See und weltweite Trampfahrt. Mit rot-weißer Reederei-Flagge. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 702
Schätzpreis: 275,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 579
Lübeck, 15.12.1899
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.100, 844 Stücke aus Umwandlung der Neuen Vorzugs-Aktien in Stamm-Aktien und 256 Stamm-Aktien aus Kapitalerhöhung. Gründung 1873. Die Gesellschaft stellte Fluß-, See-, Trocken- und Kohlenbagger her, ferner Taucherglocken, Dampf- und Schiffsmaschinen. Börsennotiz Hamburg und Berlin. Ab 1911 enge Interessengemeinschaft mit der Orenstein & Koppel AG in Berlin, 1948 mit dieser fusioniert. Zuletzt eine noch börsennotierte (und nicht ganz sorgenfreie) Tochter des Krupp-Hoesch-Konzerns. Maße: 27 x 36,2 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 703
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft
Aktie Lit. A 1.000 Mark, Nr. 188
Lübeck, 10.6.1907
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.100. Großformatiges Papier, sehr dekorativ gestaltet. Maße: 27 x 36,4 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 704
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft
Vorzugs-Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 3767
Lübeck, 20.5.1910
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.000. Maße: 27,2 x 36,3 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 705
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Lüneburger Kraft-, Licht- und Wasserwerke GmbH
7% Gold Bond 1.000 $, Nr. M73
1.5.1928
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.100 (R 8). Teil einer in den USA plazierten Anleihe von 1,1 Mio. $. Schöner Stahlstich, allegorische Vignette mit jungem Mädchen, Generator, Fabriken. Maße: 37,5 x 24,5 cm. Mit anhängenden restlichen Kupons 32-40. Nicht entwertet.

Nr. 706
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Lüneburger Kraft-, Licht- und Wasserwerke GmbH
7% Gold Bond 1.000 $, Nr. M82
1.5.1928
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.100 (R 8). Teil einer in den USA plazierten Anleihe von 1,1 Mio. $. Schöner Stahlstich, allegorische Vignette mit jungem Mädchen, Generator, Fabriken. Maße: 37,5 x 24,5 cm. Mit anhängenden restlichen Kupons 31-40. Nicht entwertet.

Nr. 707
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Lüneburger Kraft-, Licht- und Wasserwerke GmbH
7% Gold Bond 1.000 $, Nr. M370
1.5.1928
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.100 (R 8). Teil einer in den USA plazierten Anleihe von 1,1 Mio. $. Schöner Stahlstich, allegorische Vignette mit jungem Mädchen, Generator, Fabriken. Maße: 37,5 x 24,5 cm. Mit anhängenden restlichen Kupons 29-40. Nicht entwertet.

Nr. 708
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR
Luna-Park AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 73940
Breslau-Morgenau, Juni 1923
Erhaltung: EF+
Gründeraktie, Auflage 30.000 (R 7). Gründung 1923 zur Übernahme des bis dahin der KG Reckziegel & Co. gehörenden Lunaparks in Breslau, Morgenaustr. 3/4 (eine Mischung aus Zoo und Vergnügungspark). Seit Juni 1931 wurde der Park von der AG in Eigenregie betrieben, ein Jahr später wegen Unrentabilität vorübergehend geschlossen und am 1.10.1933 wieder eröffnet. Am 1.1.1934 brannte der große Saal fast völlig ab, nach dem Wiederaufbau wurde der gesamte Betrieb am 1.10.1934 in neuem Glanz wiedereröffnet. Ende 1937 Verschmelzung auf den Hauptaktionär, die Bürgerliches Brauhaus Breslau AG. Die ausscheidenden Aktionäre der im Freiverkehr Breslau notierten AG wurden mit 72 % abgefunden. Der in der heutigen ul. Rakowiecka gelegene prachtvolle Festsaal wurde erst kürzlich restauriert und wird heute immer noch unter dem Namen Bürgersäle-Luna Park genutzt. Maße: 17 x 24 cm. Mit kpl. anh. Kupons.

Nr. 709
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
M/A Wertpapierhandel AG
Sammelaktie 10 x 50 DM, Blankette
Frankfurt a.M., Oktober 1989
Erhaltung: UNC/EF
(R 9) Gründung 1989 mit Grundkapital von 0,2 Mio. DM. Zu den Gründern zählten u.a. WESTEND Terrain und Beteiligungsholding AG, Frankfurt, VALORA Vermögensverwaltung AG, Karlsruhe, VALORA Effekten Handel AG, Ettlingen, VBF Vermittlungsges. für Versicherungen, Bausparen und Finanzierungen mbH, Frankfurt. Hochdekorative Gestaltung mit Szene aus dem Börsensaal, oben Stier und Bär. Maße: 21 x 29,6 cm. Mit Kuponbogen.

Nr. 710
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Märkisches Elektrizitätswerk AG (Landesversorgung von Brandenburg, Pommern und Mecklenburg)
Namens-Aktie 10.000 RM, Nr. 15106
Berlin, April 1939
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 1.950 (R 6). Gründung 1900 durch die A.E.G. als erstes Überlandwerk in der Provinz Brandenburg, wo es etwa 100 örtliche Elektrizitätswerke gab. In Finow bei Eberswalde wurde am Hohenzollernkanal nach Plänen von Prof. Klingenberg ein Steinkohlen-Kraftwerk errichtet. 1916 erwarb die Provinz Brandenburg die Aktienmehrheit. 1931 brachte der Freistaat Mecklenburg-Schwerin seine Landeselektrizitätswerke ein. 1934 schließlich wurde die Ueberlandzentrale Pommern eingegliedert. Damit versorgte das MEW 6.412 Städte und Gemeinden in ganz Brandenburg, Mecklenburg und Pommern sowie den Kreis Lüneburg rechts der Elbe. Ausgestellt auf den Provinzialverband von Pommern. Maße: 21 x 29,7 cm. Nicht entwertetes Stück in bester Erhaltung!

Nr. 711
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Malzfabriken Langensalza und Wolff Söhne Erfurt AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 661
Erfurt, Februar 1942
Erhaltung: EF+
Auflage 1.300, kompletter Neudruck des Aktienkapitals. Gründung 1872 als Aktien Malzfabrik Langensalza. 1915/16 Erwerb der Anlagen der in Konkurs geratenen Mitteldeutschen Malzfabrik in Langensalza, wo danach Hafernährmittel hergestellt wurden. 1921 Übernahme der Malzfabrik Hermann Wolff & Söhne in Erfurt und Umfirmierung in Aktien Malzfabrik Langensalza und Hermann Wolff & Söhne AG (1927 erneute Umfirmierung in Malzfabriken Langensalza und Wolff Söhne Erfurt AG). 1928/29 verhob man sich in der Weltwirtschaftskrise an dem kreditfinanzierten Kauf der Aktienmehrheit des lokalen Erzkonkurrenten Malzfabriken J. Eisenberg & Etgersleben von der Commerzbank und dem Bankhaus A. E. Wassermann für 2,4 Mio. RM: 1932 wurden diese Aktien den beiden Banken gegen Forderungsverzicht zurückübertragen, außerdem mußten den Banken noch 1,2 Mio. RM “Abfindung” gezahlt werden. Nach 1945 enteignet. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm.

Nr. 712
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Mannesmannröhren-Werke
Aktie 1.000 Mark, Nr. 29188
Düsseldorf, Oktober 1910
Erhaltung: VF
Auflage 7.500, Kapitalerhöhung zur Aufnahme der Gasrohrfabrikation. Ehemals einer der größten deutschen Konzerne in Anlagenbau, Röhrenfertigung, Handel und neuerdings Telekommunikation. Nach einer gewaltigen Übernahmeschlacht im Jahr 2000 von der britischen Vodafone geschluckt. Hochformat, sehr schöner G&D-Druck mit großer symbolhafter Vignette der Metallverarbeitung. Maße: 34,6 x 24,7 cm. Nicht entwertetes Stück!

Nr. 713
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Marburger Kunstwerkstätten und Tonindustrie vorm. Ludwig Schneider AG
Aktie Serie A 1.000 Mark, Nr. 8985
Marburg-Lahn, 2.8.1923
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 20.000 (R 9). Gründung am 2.8.1923. Herstellung von Kunstgegenständen aus Ton, Holz oder anderen Stoffen. 1926 in Konkurs. Maße: 14 x 22,5 cm. Mit kpl. anh. Kuponbogen. Extrem niedriger Startpreis!

Nr. 714
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Marburger Kunstwerkstätten und Tonindustrie vorm. Ludwig Schneider AG
Aktie Serie A 1.000 Mark, Nr. 8989
Marburg-Lahn, 2.8.1923
Erhaltung: EF
Gleiches Stück wie davor: Gründeraktie, Auflage 20.000 (R 9). Maße: 14 x 22,5 cm. Mit kpl. anh. Kuponbogen. Extrem niedriger Startpreis!

Nr. 715
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Markthallen- und Wohnbauten-AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 50
Berlin, März 1953
Erhaltung: EF+
Auflage 130 (R 9). Gründung 1923 als Friedenthal Versuchsgut-AG. Die AG übernahm das 300 Morgen große Gut Friedenthal (bei Oranienburg) zwecks Erprobung von industriell hergestellten Dünge- und Futtermitteln sowie Einrichtung von Zucht- und Mastanstalten. In den Folgejahren häufige Umfirmierungen in Friedenthal-Grundstücks-AG (1934), Terrain-Verwertungsgesellschaft Norden AG (1938), BIAG-Bau und Industrie-AG (1948), schließlich Markthallen- und Wohnbauten-AG (1953). Nach dem 2. Weltkrieg bestand das Besitztum aus dem Ladenbau Rheineck, der Markthalle am Kurfürstendamm, der Markthalle Müllerstraße mit 352 Ständen, 12 Läden und 1 Restaurant sowie 3 Wohnblocks mit 200 Wohnungen in Berlin N 65. Dazu kamen Anfang der 70er Jahre Wohnhäuser in Südende und Wittenau, außerdem Beteiligungen an der 1966 gegründeten Wohnbauten-AG Reinickendorf (90 %) und der 1974 gegründeten Wohnbauten AG Buckow (52 %). 1980 in eine GmbH umgewandelt. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Knapp 10 Stücke wurden Anfang 2002 gefunden.

Nr. 716
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 10,00 EUR
Martins & Bloch AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 13625
Hamburg, Februar 1922
Erhaltung: VF
Auflage 10.000 (R 9). Gründung 1920. Betrieb von Spinnereien und Webereien für Segeltuche, Jutegewebe, Säcke, Planen und Wolldecken. 1922 Angliederung der Niedersächsischen Kunstweberei AG im Wege der Fusion. 1923 Fusion mit der Winsener Spinnerei und Weberei einschließlich des Elektrizitätswerkes, welches die Stadt Winsen mit Strom versorgte. Im Herbst 1925 in Konkurs gegangen. Großes Hochformat, Umrahmung mit Jugendstil-Elementen. Maße: 37,5 x 27,2 cm. Kleine Fehlstelle am rechten Rand unten. Mit Kupons.

Nr. 717
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Maschinen- und Armaturenfabrik vorm. H. Breuer & Co.
Aktie 1.000 Mark, Nr. 5749
Höchst a. M., 10.2.1922
Erhaltung: VF
Auflage 2.500 (R 10). Gegründet 1872 als Armaturenfabrik von H. Breuer & Co. in Höchst, 1896 unter Einschluß der früheren Deutsche Wasserwerks-Gesellschaft Umwandlung in eine AG. Hergestellt wurden zunächst Armaturen wie Schieber für Gas-, Wasser-, Kanal- und Dampfleitungen. Im Laufe der Jahre wurde das Fertigungsprogramm erweitert um Rangierlokomotiven, Pumpen, Wasserturbinen sowie luft- und wassergekühlte Motoren (besonders bekannt wurden 2-Zylinder-Zweitaktmotoren in Magirus-Tragkraftspritzen und 2-Zylinder-Boxermotoren für Stromaggregate der Wehrmacht, aber auch Flugzeug-, Stern- und Dieselmotoren wurden produziert). 1923 Aktien-Umtausch-Angebot der Buderus’schen Eisenwerke an die Breuer-Aktionäre (3 Breuer-Aktien : 2 Buderus-Aktien). 1930 wurde noch der Betrieb der Geigerschen Fabrik GmbH in Karlsruhe übernommen (tätig auf dem Gebiet der Städteentwässerung und Abwasserverwertung). Kurz vor Kriegsende übernahmen die Breuerwerke 1943 von ihrer Mutter Buderus auch noch ein Werk in Hirzenhain, wo zuvor Öfen und Badewannen hergestellt worden waren, um dort mit Zwangsarbeitern insbesondere den Panzerkampfwagen VI Tiger zu produzieren. Die Breuerwerke, inzwischen eine GmbH, wurden 1969 von Kraus-Maffei in München übernommen. Lochentwertet. Maße: 25,1 x 30,2 cm. Knickfalte am Rand etwas eingerissen. Nur 4 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 718
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2930
Hirschberg i. Schlesien, 27.12.1920
Erhaltung: EF-
Aulage 2.000. Gründung 1895 zur Übernahme der Maschinenfabrik und Brückenbauanstalt von Starke & Hoffmann. Bau von Dampfmaschinen, Turbinen, Dampfkesseln, eisernen Brücken, kompletten Anlagen von Holzschleifereien und Apparaten für die Papierfabrikation, Eisenkonstruktionen und Eisenguss. Seit Anfang der 20er Jahre wurden außerdem Dieselmotoren produziert. Ab 1925 Arbeitsgemeinschaft mit der AG für Eisengießerei und Maschinenfabrikation vorm. J. C. Freund & Co. in Berlin und Zusammenfassung der Leitung in der Freund-Starkehoffmann-Maschinen AG, wobei sämtliche Aufträge weiter in den Werkstätten in Hirschberg ausgeführt wurden. Börsennotiz Berlin. 1936 Konkurs. Großes Querformat, schöne Zierumrahmung. Maße: 27 x 36 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 719
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Maschinenbau-AG vormals Starke & Hoffmann
Aktie 1.000 Mark, Nr. 4089
Hirschberg i. Schlesien, 26.5.1921
Erhaltung: EF/VF
Auflage 2.250. Großes Querformat, schöne Zierumrahmung. Maße: 27 x 36,2 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 720
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Maschinenfabrik Esslingen
Prior.-Actie 1.000 Mark, Nr. 1126
Esslingen, 7.2.1882
Erhaltung: EF/VF
Auflage 3.000 (R 10). Gründung 1846, eingetragen 1866. Anfänglich auf Lokomotiven, Waggons und sonstige Eisenbahnrequisiten sowie Dampfmaschinen und Eisenkonstruktionen aller Art spezialisiert. Ende des 19. Jh. konnten mit 2500 Arbeitern knapp 100 Lokomotiven im Jahr abgeliefert werden. Später auch Fabrikation von Zahnrad- und Seilbahnen, Straßenwalzen, Eis- und Kühlmaschinen, Gasmotoren, Pumpwerken, Transmissionen, Dynamomaschinen, Elektromotoren, Kranen und Transportanlagen. Das 1897 übernommene (und 1928 an die AEG verkaufte) elektrotechnische Zweigwerk in Cannstadt plante und baute auch komplette Elektrizitätswerke. In diesem Zusammenhang bestanden Beteiligungen bei den Elektrizitätswerken in Esslingen, Urach, Freudenstadt, Tuttlingen, Metzingen und Böblingen (später in der 100 %igen Tochter “Württ. Gesellschaft für Elektrizitäts-Werke” zusammengefaßt). 1908 Errichtung eines neuen Werkes auf einem 250.000 m◊ großen Areal bei Mettingen, das Esslinger Fabrikareal wurde 1912 geräumt und verkauft. Das über Jahrzehnte bestehende Zweigwerk im italienischen Saronno wurde im 1. Weltkrieg verkauft (Zahlung war “ein Jahr nach Friedensschluß” vereinbart). In den 20er Jahren erwarb die Gutehoffnungshütte (GHH) die Aktienmehrheit, die 1965 an die Daimler-Benz AG weitergegeben wurde. Daimler war für seine eigene Produktion vor allem an den Fabrikanlagen und der Gießerei interessiert und pachtete diese, nachdem der Bereich Maschinenbau an die GHH verkauft worden war. Auch der Schienenfahrzeugbau wurde eingestellt, de letzte Lokomotive verließ das Werk am 21.10.1966. Noch wesentlich erweitert wurde der Werksbesitz 1983 durch verschmelzende Übernahme der “Württ. Baumwoll-Spinnerei und -Weberei” bei Esslingen a.N. und der “Maschinen- und Werkzeugbau Zuffenhausen AG”. Bis 2004 (dann Umwandlung in eine AG & Co. oHG) als reine Immobiliengesellschaft börsennotiert gewesen, heute der DaimlerChrysler Immobilien (DCI) zugeordnet. Originalsignaturen. Maße: 34 x 21,6 cm. Doppelblatt. Aus uralter Sammlung! In dieser Form (unentwertet) eine große Rarität!

Nr. 721
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Maschinenfabrik F. Weigel Nachf. AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 567
Mittelneuland-Neisse, 2.1.1909
Erhaltung: EF/VF
Auflage 150 (R 9). Gründung bereits 1830, seit 1901 “Maschinenfabrik F. Weigel Nachf. AG” in Neisse-Neuland, 1919 Umfirmierung in “Weigelwerk AG”. Herstellung von Brauerei-, Mälzerei- und Zuckerfabriks-Einrichtungen. Früher notiert im Freiverkehr Breslau. Nach dem Krieg Sitzverlegung nach Essen, wo das Unternehmen neu aufgebaut wurde. Seit Anfang der 1970er Jahre in Liquidation. Wirklich dekorative Jugendstil-Gestaltung mit Sudpfanne im Unterdruck. Maße: 34,4 x 22,8 cm.

Nr. 722
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Maschinenfabrik Weingarten AG
Aktie 1.000 DM, Muster
Weingarten/Württ., Juli 1962
Erhaltung: EF+
Nullgeziffertes Muster (R 10). Die 1866 von Heinrich Schatz gegründete Maschinenfabrik produzierte zunächst Kettenstichstickmaschinen. Ein 1884 erteiltes Patent für eine Hebelblechschere markierte die Umstellung der Produktion auf Blechbearbeitungsmaschinen. 1898 Umwandlung in die Maschinenfabrik Weingarten vorm. Hch. Schatz AG. 1945 wurde die Fabrik fast völlig demontiert, 1958-60 erfolgte ein Werksneubau auf der grünen Wiese. Großpressen für die Automobilindustrie (deren Produktion schon seit 1925 lief) und Stanzautomaten waren nun die Haupterzeugnisse. 1982 Fusion mit dem größten Wettbewerber (Müller Pressen- und Maschinenfabrik GmbH, Esslingen a.N.) zur Maschinenfabrik Müller-Weingarten AG. Noch heute in München und Stuttgart börsennotiert. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kupons. Abheftlochung.

Nr. 723
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
MEAG Möbel-Engros-AG
Aktie 100 Goldmark, Nr. 19
Düsseldorf, Mai 1929
Erhaltung: EF+
Auflage 200 (R 8). Gründung 1922. Handel mit Möbeln, das Geschäft befand sich in der Kaiserswerther Str. 93/95. 1939 wegen Vermögenslosigkeit Löschungsandrohung von Amts wegen. Maße: 29,5 x 21,1 cm.

Nr. 724
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Mechanische Buntweberei J. Sim. Fleißner AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 8246
Münchberg, 30.10.1922
Erhaltung: EF+
Gründeraktie, Auflage 6.000 (R 8). Die bereits 1810 in Münchberg im Fichtelgebirge in der Kulmbacher Straße gegründete Firma J. Sim. Fleissner (Verleger und Baumwoll-Weber) erwarb 1848 den sog. staatl. Getreidespeicher in der Helmbrechtser Str. 2 (noch heute der Firmensitz) zu Lagerzwecken und errichtete dort 1895 eine mech. Weberei mit eigenem Elektrizitätswerk. 1922 Umwandlung in eine AG, die aber bis zum Verkauf der Aktienmehrheit im Jahr 1969 eine reine Familien-AG mit zuletzt etwas mehr als 100 Beschäftigten blieb. 1932 Einrichtung einer Bleicherei, 1949/50 auch einer Färberei. 1960 Betriebserweiterung durch Anpachtung der Fa. Armand Issemann KG in Sparneck. 1970 umbenannt in Fleissner AG Buntweberei und Färberei. Nach der Betriebseinstellung zog in die ehemalige Fleißner’sche Fabrikantenvilla für einige Zeit die Stadtsparkasse Münchberg ein. Schöne Art-Deko-Gestaltung in hellgrün/lila. Maße: 25,5 x 18,7 cm. Außerordentlich günstig angeboten!

Nr. 725
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Mechanische Plan- und Sackfabrik Carl Winter AG
Aktie 5.000 Mark, Nr. 3310
Magdeburg, 23.11.1923
Erhaltung: EF
(R 10) Gründung Februar 1923 zur Fortführung der Einzelfirma Carl Winter in Magdeburg. Herstellung von Bindegarnen, Segeltuchen, Planen, Zelten, Jutewaren, Säcken und Decken. Im Mai 1926 aufgelöst und in Liquidation getreten. Sehr dekorativer, mehrfarbiger Druck. Maße: 29,9 x 19,6 cm.

Nr. 726
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Mechanische Weberei Eduard Funck AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 3574 (geändert in 2058)
Mönchengladbach, 22.10.1921
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 6.500, nach Umstellung auf 80 Goldmark 1924 und 100 RM 1932 dann noch 2.600 (R 8). Die mechanische Weberei Eduard Funck in Mönchengladbach (Neußer Str. 98) wurde 1921 erst in eine AG umgewandelt und dann 1937 wieder in eine Kommanditgesellschaft. Großes Hochformat, ein äußerst dekoratives Papier mit Erdkugel und Wappen. Maße: 34,8 x 24,8 cm. Außerordentlich günstig angeboten!

Nr. 727
Schätzpreis: 1.200,00 EUR
Startpreis: 480,00 EUR
Mecklenburgische Maschinen- und Wagenbau AG
Actie 300 Mark, Nr. 1405
Güstrow, Juni 1884
Erhaltung: EF-
Auflage 340 (R 9). Gründung 1872 zur Weiterführung der “Ernst Brockelmann’schen Maschinenbauanstalt und Eisengießerei”. Um die Aktionäre zu ködern wurde aus der Substanz für das erste Geschäftsjahr eine Dividende von 10 % gezahlt, dann gingen die Anteilseigner 10 Jahre lang leer aus und nach dem “Gründerkrach” sank der Aktienkurs an der Berliner Börse bis auf 4,5 %. Kapitalmaßnahmen zur Sanierung wurden vom Registergericht lange nicht eingetragen. Doch die Ges. berappelte sich wieder: 1882 ordnete man das Aktienkapital neu (dabei kpl. Neudruck der Aktien), schon für das gleiche Jahr konnte man wieder 4 % Dividende ankündigen und der Kurs stieg schnell über 100 %. Ein Durchbruch war 1884 der Gewinn der Reparaturaufträge für die Güstrow-Plauener, die Wismar-Rostocker und die Teterow-Gnoiener Eisenbahnen. Eine Lokomotiv- und Waggonreparaturwerkstatt wurde errichtet. 1889 stellte man sich völlig auf den Lokomotiv- und Waggonbau um und errichtete dazu eine weitere neue Fabrik, 1891 Umfirmierung in “Mecklenburgische Waggonfabrik AG”. 86 Lokomotiven und ca. 600 Waggons verließen das Werk, ehe die AG 1896 in Konkurs ging. Konstruktionen und Einrichtungen wurden an die Maschinenbau-Anstalt Humboldt in Köln-Kalk verkauft, die damit den Einstieg in den Lokomotivbau fand. Das Werk in Güstrow wurde 1900 geteilt in die Güstrower Hütte (Inh. August Franke) und die Eisengießerei und Maschinenbau-Anstalt (Inh. Kähler). 1901 kaufte der dänische Unternehmer Christian F. Kiehn, Besitzer der Lokomotiv- und Waggonfabrik Vulcan in Maribo das Unternehmen auf. Seinen Plan, in Güstrow den Lokomotivbau wieder aufzunehmen, konnte Kiehn allerdings nicht verwirklichen, weil er kurz darauf selbst pleite ging. Herrliche Litographie mit großem Wappen und Vignetten in allen vier Ecken, die die Erzeugnisse der Firma zeigen: Dampfmaschinen, Lokomotiven, Lokomobile und Eisenbahnwagen. Maße: 26 x 34,6 cm. Diese spätere Emission ist eine Rarität. Überdurchschnittlich gut erhaltenes Papier, angeboten zu einem sehr niedrigen Startpreis!

Nr. 728
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Medizin & Medien Beteiligungs- und Verwaltungs-AG
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 960621-40
Düsseldorf, Dezember 1996
Erhaltung: UNC/EF
(R 7) Gegründet 1996. Aus der Serie der kurzlebigen Abzocker-Buden der “New Economy”. Firmen-Signet mit stilisierter Schlange in einem Bildschirm, Unterdruck mit zwei männlichen Körpern. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit restlichem Kuponbogen. Nur 32 Stücke wurden aus einem Konkursbestand im Jahr 2004 verfügbar.

Nr. 729
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Metall-Industrie Schönebeck AG
Aktie 500 RM, Nr. 3978
Schönebeck a.E., März 1926
Erhaltung: EF+
Auflage 1.000. Gründung 1897 als Fahrradwerke Weltrad vorm. Hoyer & Glahn, die seit 1885 bestand. Ab 1900 Firmenname Metall-Industrie Schönebeck AG. Eine der größten deutschen Fahrrad-Fabriken, die die Fahrrädermarke Original Weltrad produzierte. Es war wohl das erste Werk, das die autogene Schweißung in größtem Maßstab anfing. Seit 1929/30 auch Fabrikation von Kinderwagen und Sportgeräten. 1936-1945 in die Rüstungsproduktion eingebunden, u.a. wurden Maschinengewehrteile und -lafetten gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg in der DDR enteignet und ab 1952 als VEB Traktorenwerk Schönebeck weiter geführt, ab 1990 als Landtechnik Schönebeck GmbH bekannt, ab 1999 Doppstadt GmbH, Schönebeck. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 730
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 180,00 EUR
Mimosa AG
Sammelaktie 100 x 1.000 RM, Nr. 1-100
Dresden, 30.6.1943
Erhaltung: EF
Auflage 20 (R 8). Gründung 1901 in Köln als “Rheinische Emulsions-Papier-Fabrik AG”. 1904 Sitzverlegung nach Dresden. Herstellung photographischer, lichtempfindlicher Papiere und Zelluloidfilme. 1920 Übernahme der “Neue Photographische Gesellschaft AG” in Berlin-Steglitz. 1951 verlagert nach Hannover. 1964 ist das Vermögen auf die Farbwerke Bayer AG in Leverkusen übergegangen, die mit der AGFA schon eine bedeutende Photo-Sparte hatte. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwertet. Aktie Nr.1!

Nr. 731
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
MITROPA Mitteleuropäische Schlafwagen- und Speisewagen-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 6209
Berlin, März 1926
Erhaltung: EF
Auflage 9.600 (R 8). In Berlin 1916 gegründet als “Mitteleuropäische Schlaf- und Speisewagen AG”. Zweck: stationäre Gastronomie und Handel an hochfrequentierten Standorten in Bahnhöfen und Einkaufszentren sowie Autobahnen und Fernstraßen. Im Westen Deutschlands fährt ab 1949 die Deutsche Schlafwagen- und Speisewagen-Gesellschaft mbH (DSG) als 100%ige Tochter der Bundesbahn. Mitropa in der DDR blieb AG und entwickelte sich zum Monopolisten der Reisendenversorgung. 1994 wurden beide Unternehmen wieder unter dem Dach der Mitropa vereint. In 2004 an die Compass Group verkauft. Faksimile-Unterschrift des Deutsche-Bank-Vorstands Arthur v. Gwinner als AR-Vorsitzender. Maße: 20,9 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 732
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Mitteldeutsche Baustoff-Industrie AG
Aktie 10.000 Mark, Nr. 1477
Leipzig, 13.8.1923
Erhaltung: EF+
Gründeraktie, Auflage 34.500 (R 10). Gründung 1923. Neben einigen Bauhandwerkern gehörte zu den Initiatoren die “Wohnungsbaugemeinschaft Selbsthilfe eGmbH”. Dekorativ. Maße: 29 x 22,6 cm.

Nr. 733
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Moritz Jahr AG
Vorzugs-Aktie Lit. C 100 RM, Nr. 665
Gera, 4.4.1929
Erhaltung: EF+
Gründung 1912. Das Unternehmen geht zurück auf eine 1841 von Moritz Jahr gegründete Maschinenbauanstalt. Betrieb einer Maschinenfabrik, Eisengießerei und Dampfkesselfabrik. Spezialität: Maschinen für Appretur, Bleicherei, Färberei, Dampfwäscherei. 1931 Zwangsvergleich. Maße: 29,7 x 21,1 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 734
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Moritz Jahr AG
Vorzugs-Aktie Lit. C 1.000 RM, Nr. 705
Gera, 4.4.1929
Erhaltung: EF+
Gleiche graphische Gestaltung wie das Los davor. Maße: 29,7 x 21,1 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 735
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Moritz Krause AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 918
Chemnitz, 1.1.1922
Erhaltung: EF/VF
Auflage 400. Gründung 1913 zu Fortführung der Firmen “Moritz Krause” und “Verkaufsstelle der vereinigten Sandwerke Moritz Krause”. Neben Abbau von Sand auch Ausführung von Tiefbauarbeiten. 1955 verlagert nach Hamburg, ab 1957 GmbH. Großformatiges Papier, dekorativ gestaltet. Maße: 34,9 x 25,6 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 736
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Münchener Heizkessel- und Metallwaren-Fabrik vorm. Franz Ragaller
Aktie 10.000 Mark, Nr. 40719
München, Juli 1923
Erhaltung: EF+
Auflage 5.000. Gründung 1923 zur Fortführung der Firma Münchener Heizkesselfabrik Franz Ragaller & Dr. ing. Rühmer in der Damenstiftstr. 5. Trotz eines hochkarätigen Gründungs-Komitees (z.B. Wirkl. Geh. Rat u. Prof. Dr. Adolf Neumann-Hofer, Berlin, Kaiserl. Gouverneur und Generalleutn. z.D. Richard Herhudt von Rohden, Bankier Dr. Hanns von Bleichröder, Berlin) bereits 1925 wieder erloschen. Sehr schöner Art-Deco-Titel. Maße: 29,2 x 20,9 cm. Mit komplett anh. Kuponbogen.

Nr. 737
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Multiplex Internationale Gaszündergesellschaft mbH
Anteilschein 1.000 Mark, Nr. 1294
Berlin, 15.7.1898
Erhaltung: EF
(R 10) Gegründet 1898 mit einem Kapital von 231.000 M zwecks Ausnutzung der Erfindungen auf den Gebieten der elektrischen und chemischen Gaszündung. Den Generalvertrieb für die Multiplex Gasfernzünder hatte die bedeutende Deutsche Gasglühlicht AG (Auergesellschaft). Ausgestellt auf Eduard Daus in Berlin, rückseitig 1901 umgeschrieben auf Oscar Rothschild. Maße: 24,8 x 31,8 cm.

Nr. 738
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Nährmittel-, Zuckerwaren- und Pastillenfabrik Gumtau AG
Aktie 10.000 Mark, Nr. 1157
Wiesbaden, 2.3.1923
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 10). Gründer: Fabrikanten Alfred Carsch und Curt Gumtau, Bankhaus Heinrich F. Hausmann, Wiesbaden. Vertrieb von Nährmitteln aller Art, insbesondere Puddingpulver, Zucker- und Schokoladenwaren; Fruchtbonbons sowie pharmazeutischen und anderen Pastillen. Maße: 17,8 x 26,5 cm. Mit kpl. anh. Kupons.

Nr. 739
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
National-Bank AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 4356
Essen, 4.12.1942
Erhaltung: EF+
Auflage 1.500. Gründung 1921 als Vereinsbank für Deutsche Arbeit AG mit Sitz in Berlin. 1922 Umfirmierung in Deutsche Volksbank AG und Sitzverlegung nach Essen. 1933 Umfirmierung in National-Bank AG. Übernommen wurde 1942 der Duisburger Bankverein AG und 1957 die Oberhausener Bank AG. Mit 11 Niederlassungen im Ruhrgebiet heute eine der letzten noch selbständigen Regionalbanken. Größter Einzelaktionär war früher die Industriekreditbank AG, Düsseldorf; heute ist es mit ca. 26 % die Signal-Iduna-Versicherung. Kleine Grubenlampe und Hammer und Schlegel im Unterdruck. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 740
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Neckarwerke Stuttgart AG
Sammelaktie über 10 Stückaktien, Nr. 50000328
Stuttgart, August 1999
Erhaltung: UNC/EF
(R 7) Gründung 1905 unter Übernahme einer 1899-1904 von Heinrich Mayer in Altbach errichteten “Kraftcentrale für die Überland-Stromversorgung”. 1997 Fusion mit den Technischen Werken der Stadt Stuttgart AG, Sitzverlegung nach Stuttgart und Umfirmierung in “Neckarwerke Stuttgart AG”. Großaktionäre sind die Landeshauptstadt Stuttgart, der Neckar-Elektrizitätsverband und die EnBW. Direkt versorgt werden jetzt 124 Städte und Gemeinden in der Mitte Baden-Württembergs (darunter Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg, Böblingen und Göppingen). Sehr dekorativ, mit Abb. von Kernkraftwerk, Überlandleitung, altem Gasometer und Druckrohrleitung. Maße: 21 x 29,6 cm. Mit Kupons. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 741
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Neisser Kreisbahn-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 1948
Neisse, 1.1.1913
Erhaltung: EF/VF
Gründeraktie, Auflage 3.340. Gründung 1910 durch den Preußischen Staat, den Kreis Neisse und die Städte Neisse, Steinau und Weidenau sowie sechzehn Gemeinden mit der Baufirma Lenz & Co. GmbH. Strecken Neisse-Steinau (21 km) und Neisse-Weidenau (19 km) südlich von Breslau. 1945 kamen die Strecken zur polnischen Staatsbahn PKP. Der Personenverkehr wurde 1966 eingestellt, der Güterverkehr 1971. Maße: 26,6 x 34,2 cm. Nicht entwertet und mit beiliegenden restlichen Kupons + Lieferbarkeitsbescheinigung!

Nr. 742
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Nestlé Deutschland AG
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 69981-70000
Frankfurt a.M., September 1987
Erhaltung: EF+
Gründeraktie (R 6). Gründung 1987 zur Bündelung der deutschen Interessen der Schweizer Nestlé S.A. Mit fast 3 Mrd. DM Jahresumsatz und über 12.000 Beschäftigten einer der größten Lebensmittelkonzerne. Tochterfirmen sind u.a. Allgäuer Alpenmilch, Libby, Thomy, Friskies, Herta, Maggi, Rowntree Mackingtosh, Nestlé-Alete und Warncke-Eiskrem. Mit dem bekannten Nestlé-Markenzeichen. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Erneuerungsschein. Prägesiegel lochentwertet. Bis auf ganz wenige Erinnerungsstücke wurde die gesamte Auflage vernichtet.

Nr. 743
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
NEU-WESTEND AG für Grundstücksverwertung
Aktie Litt. A 1.000 Mark, Nr. 2625
Charlottenburg, 4.2.1904
Erhaltung: EF/VF
Gründeraktie, Auflage 8.000 (R 6). Gründung 1904 durch die Deutsche Bank. Die Gesellschaft erschloss die Gegend zwischen Kaiserdamm, Kantstraße und Königsweg. Den U-Bahn-Anschluss ließ sie auf eigene Kosten ausführen, um die Attraktivität der Wohnlage zu erhöhen. Börsennotiz Berlin. Ab 1918 in Liquidation, bei der Abwicklung konnte immerhin das Doppelte des Nennwertes ausgeschüttet werden. Sehr dekorativ. Maße: 25,6 x 34,9 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Rückseitig 11 Stempel nach Zahlung der Abwicklungsraten (die letzte wurde 1943 bezahlt). Ungelochtes Stück!

Nr. 744
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Nieder-Rheinische Güter-Assecuranz Gesellschaft
Namens-Aktie 500 Thaler, Nr. 921
Wesel, 15.5.1840
Erhaltung: VF
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 8). Gegründet 1839 zwecks Gewährung von Versicherungen gegen die Gefahren des Land- und Wassertransports einschließlich der Lagerungen. Aktionäre waren bekannte Geschäftsleute aus der niederrheinischen Tiefebene, die vor allem für ihre Gütertransporte auf dem Rhein Versicherungsschutz wollten, u.a. die Familie Haniel. Das Rückversicherungsgeschäft wurde 1854 in einen Rückversicherungs-Verein ausgeliedert, der erst 1913 als “Vesalia” Versicherungs-AG juristisch selbständig wurde. Nach der Wende zum 20. Jh. tätig als Erstversicherer in der Transport-, Feuer- und Einbruchdiebstahl-Versicherung. 1924/25 traten in der gerade erst aufgenommenen Kollektivversicherung große Verluste ein, das Reichsversicherungsamt forderte daraufhin eine Kapitalerhöhung. Der Aufsichtsrat erfuhr von der Sachlage erst, als von ihm eine Bürgschaft für die Kapitalerhöhung verlangt wurde - was man ablehnte. Das Neugeschäft wurde dann an die Norddeutsche Versicherungsgesellschaft abgetreten, Ende März 1926 Konkurseröffnung. Da die Aktien nur zu 25 % eingezahlt waren, forderte der Konkursverwalter die Vollzahlung. Die meisten Aktionäre, vor allem AR-Mitglieder, weigerten sich unter Hinweis auf unrichtige Bilanzen und prozessierten durch alle Instanzen bis zum Reichsgericht, verloren aber: Angesichts der eigenen Fahrlässigkeit bei ihrer Prüfung könne der AR wohl kaum für sich in Anspruch nehmen, ausgerechnet die unrichtigen Bilanzen als Grund für die Verweigerung der Vollzahlung zu nehmen. Äußerst dekorativ, mit fünf Vignetten, Lithographie von I. Bagel in Wesel. Sechs Originalunterschriften, u.a. Rigaud und von Carnap. Eingetragen auf Heinrich Wiesner zu Gutehoffnungshütte (GHH-Aufsichtsrat!) Rückseitig übertragen im Jahr 1900 auf August Haniel in Düsseldorf. Maße: 24,8 x 38,9 cm. Knickfalten, keine Hinterklebungen wie meistens gesehen. Mit restlichem Kuponbogen von 1921. Nur ca. 15 Stücke sind seit Jahrzehnten bekannt! Ein herrliches Papier, angeboten zu einem außerordentlich niedrigen Startpreis!

Nr. 745
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Nieder-Rheinische Güter-Assecuranz Gesellschaft
Namens-Aktie 500 Thaler, Nr. 922
Wesel, 15.5.1840
Erhaltung: VF
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 8). Äußerst dekorativ, mit fünf sehr schönen Vignetten, Lithographie von I. Bagel in Wesel. Sechs Originalunterschriften, u.a. Rigaud und von Carnap. Eingetragen auf Heinrich Wiesner zu Gutehoffnungshütte (GHH-Aufsichtsrat!) Rückseitig übertragen im Jahr 1900 auf August Haniel in Düsseldorf. Maße: 24,8 x 38,9 cm. Knickfalten, keine Hinterklebungen wie meistens gesehen. Mit restlichem Kuponbogen von 1921. Nur ca. 15 Stücke sind seit Jahrzehnten bekannt! Ein herrliches Papier, angeboten zu einem außerordentlich niedrigen Startpreis!

Nr. 746
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Niederdeutsche Kalk- und Zementwerke AG
Aktie 50 RM, Nr. 1532
Alfen i.W. (Kr. Paderborn), 1.1.1924
Erhaltung: EF/VF
Auflage 2.625 (R 10). Gründung 1922 als Niederdeutsche Kalkwerke AG, 1925 Umfirmierung wie oben. Ausbeutung von Kalksteinvorkommen bei Alfen i.W. (Post Nordborchen). Der Steinbruch hatte sogar einen eigenen Bahnanschluß, dennoch kam der Betrieb Mitte der 1920er Jahre fast völlig zum Erliegen. Die G.-V. vom 4.9.1929 sollte die Verwaltung zum Verkauf der Liegenschaften ermächtigen. Hochformat, Umrahmung aus Blütenkelchen mit weiteren Art-Deko-Elementen. Maße: 28,4 x 22,2 cm. Nicht entwertet!

Nr. 747
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Niederdeutsche Kalk- und Zementwerke AG
Aktie 50 RM, Nr. 1318
Alfen i.W. (Kr. Paderborn), 1.1.1924
Erhaltung: VF+
Auflage 2.625 (R 9). Hochformat, Umrahmung aus Blütenkelchen mit weiteren Art-Deko-Elementen. Maße: 28,5 x 22,3 cm. Mittig leicht rostfleckig. Lochentwertet.

Nr. 748
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Niedersächsische Eisenerz- und Erdölbohrgesellschaft
Namens-Anteilschein über 1 Anteil, Nr. 70
Hannover, 12.10.1925
Erhaltung: EF
Auflage 5.000 (R 9). Lochentwertet. Maße: 32,9 x 24,8 cm. Nur 7 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 749
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Nienburger Maschinenfabrik AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 15636
Nienburg a. S., 25.9.1923
Erhaltung: EF+
Auflage 8.000. Gründung 1872 in Magdeburg unter der Firma Nienburger Eisengiesserei und Maschinenfabrik, Sitz ab 1874 in Nienburg, zeitweilig auch in Berlin. 1923 umbenannt in Nienburger Maschinenfabrik. Spezialitäten: Ziegel- und Brikettmaschinen, Dampfmaschinen, komplette Anlagen von Dampfziegeleien, Cementfabriken, Kokereien, Kohlendestillationen, Guss aller Arten. 1929 mangels Sanierungsmöglichkeiten in Liquidation gegangen, die Fabrikationsunterlagen (Patente, Modelle, Zeichnungen) gingen in den Besitz der Sächsischen Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann in Chemnitz über. Lochentwertet. Maße: 18,4 x 26 cm.

Nr. 750
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Nixdorf Computer AG
Vorzugs-Aktie 10 x 50 DM, Blankette
Paderborn, Oktober 1986
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Gründung 1952 als “Labor für Impulstechnik” in Essen von Heinz Nixdorf. 1968 Umfirmierung in Nixdorf Computer AG. Das Unternehmen stieg zu einem der bedeutendsten Computer-Hersteller mit einem Jahresumsatz bis zu 5 Mrd. DM auf, dann folgte ein fast genauso rasanter Abstieg. 1990 brachte die Siemens AG ihren Geschäftsbereich Daten- und Informationssysteme ein und übernahm die Führung, gleichzeitig Umbenennung in Siemens Nixdorf Informationssysteme AG. 1992 in die Siemens AG eingegeliedert. Druck von G & D mit Weltkarte. Maße: 29,7 x 21 cm. Lochentwertet, linker Rand mit Abheftlochung. Mit Kupons.

Nr. 751
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Norddeutsche Eiswerke AG
Aktie 300 RM, Nr. 5112
Berlin, Juli 1933
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 1.450. Gründung 1872. Die Gesellschaft errichtete nach amerikanischem Muster zunächst in Köpenick, Rummelsburg und Plötzensee große Holzschuppen zur Aufbewahrung von Natureis, welches in den Seen und Flüssen gewonnen wurde. Ende der 70er Jahre Anlage kleiner Kunsteisfabriken, 1896 Bau eines Kühlhauses. Börsennotiz Berlin. 1977 verlagert nach Hamburg, 1986 von Amts wegen gelöscht. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 752
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 95,00 EUR
Norddeutsche Hochseefischerei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 5517
Wesermünde-G., 26.2.1931
Erhaltung: EF
Auflage 200. Gründung 1907. 1935 Übernahme der Deutsche Fischerei AG. Die Fangflotte erreichte bis zum Kriegsbeginn 23 Schiffe. 1968 Übernahme der Bremen-Vegesacker Fischerei GmbH. 1970 Vercharterung der gesamten Flotte (15 Schiffe) an die Nordsee Deutsche Hochseefischerei GmbH. 1977 Rückzug aus dem Fischfanggeschäft. 1979 Umfirmierung in Project Carries AG und Sitzverlegung von Bremerhaven nach Leer/Ostfriesland. Seitdem Wahrnehmung von Geschäftsführungsaufgaben als Komplementär für Reedereien des neuen Schiffstyps Project Carrier. 1982 Sitzverlegung nach Bad Schwartau. 1985 Umbenennung in Hansa-Linie AG und Sitzverlegung nach Bremen, 1989 Umbenennung in MAMMOET-HANSA-Linie AG, 1994 Sitzverlegung nach Rostock, seit 1995 als Reederei Hansa AG und seit 2007 als INTERHANSA Reederei AG firmierend. Eigene Umsätze erzielt die AG nicht mehr, wesentliches Aktivum waren bis zum Verkauf 2008/2009 Beteiligungen an der Hugo Stinnes Linien GmbH (100 %, Liniendienste nach Mexico und Südafrika) und der Deutsche SeeHansa AG (50 %, Emissionshaus für Schiffsbeteiligungen gemeinsam mit Salomon Brothers). Für die ganz wenigen übrig gebliebenen Kleinaktionäre ließ der zypriotische Großaktionär 2008 einen squeeze-out beschließen. Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 753
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft
Aktie 500 RM, Nr. 7242
Wernigerode, Januar 1925
Erhaltung: EF
Auflage 8.250. Gründung 1896. Die berühmte “Harzquerbahn”, bis heute weitgehend im Dampfbetrieb in Aktion. 1000-mm-Schmalspurbahn Nordhausen-Eisfelder Talmühle-Sorge-Drei Annen-Hohne-Wernigerode (62 km) mit Abzweig von Drei Annen-Hohne auf den Brocken (19 km). 1949 Übernahme durch die Deutsche Reichsbahn. Seit der “Wende” Betrieb durch die landkreiseigene “Harzer Schmalspurbahnen GmbH”. Blindprägesiegel mit Dampflok. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 754
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 140,00 EUR
Nordostdeutsche Bank KGaA
Aktie Lit. A. 1.000 Mark, Nr. 41070
Königsberg i.Pr., 23.10.1922
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 50.000 (R 7). Gründung 23.10.1922. Am 8.12.1924 Eröffnung des Konkursverfahrens. Sehr dekorativ mit vier Vignetten in der Umrandung. Lochentwertet. Maße: 24,3 x 32,4 cm.

Nr. 755
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Nordwest-Metall AG
Aktie 100 RM, Nr. 1163
Bremen, April 1934
Erhaltung: UNC/EF
Gründeraktie, Auflage 1.800. Gründung 1933/34. Herstellung von Gebrauchsgegenständen aus Metall. Im November 1935 Umwandlung der AG in eine KG unter Übertragung der Vermögenswerte ohne Liquidation. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,9 cm.

Nr. 756
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
NSU Vereinigte Fahrzeugwerke AG
Aktie 100 RM, Nr. 29913
Neckarsulm, Dezember 1928
Erhaltung: EF/VF
Auflage 100.000 (R 9). Gründung 1884 als “Neckarsulmer Strickmaschinenfabrik”. Seit 1886 auch Produktion von Fahrrädern, weshalb 1892 die Strickmaschinen-Produktion gänzlich aufgegeben wurde. 1901 begann NSU als erste Fabrik in Deutschland mit der Herstellung der bis dahin noch gänzlich unbekannten Motorräder, seit 1906 auch Automobil-Herstellung. 1926 Übernahme der “Schebera AG Automobilwerk” in Berlin-Charlottenburg und Umfirmierung in “NSU Vereinigte Fahrzeugwerke AG”. 1928 Interessengemeinschaft mit der FIAT S.A. in Turin, die das Werk Heilbronn übernahm und in eine eigene AG unter der Firma “NSU Automobil-AG” umwandelte. 1932 umfirmiert in “NSU-D-Rad Vereinigte Fahrzeugwerke AG”. 1936 Übernahme der Fahrradproduktion der Adam Opel AG und Aufgabe des Automobilbaues. Umfirmiert 1938 in “NSU Werke AG”. Im März 1945 erlitt das Werk bei einem Luftangriff schwere Schäden. Nach Kriegsende 1945 wurden zuerst nur Fahrräder produziert, dann auch Betrieb einer Großreparaturwerkstatt für US-Heeresfahrzeuge. 1951 Beginn der Serienfertigung des Motorrollers “NSU-Lambretta” und der Motorräder “Consul”, “Fox” und “Lux”, ab 1953 des Mopeds “Quickly”, Legenden wurden auch die Motorräder “Solo” und “Max”. Ab 1956 Wiederaufnahme des Automobilbaus, um die anhaltende Verschlechterung des Zweiradgeschäfts auszugleichen. Bekannteste Autos der Nachkriegszeit waren der NSU-Prinz und der revolutionäre RO 80 mit Wankelmotor. 1960 umbenannt in “NSU Motorenwerke AG”. An allen deutschen Börsen notiert, Großaktionär war in der Nachkriegszeit die Dresdner Bank. 1969 Verschmelzung mit der Auto-Union GmbH zur Audi NSU Auto Union AG. Maße: 21 x 29,7 cm. Linke untere Ecke etwas zerknittert, die Rückseite unfrisch. Prägesiegel lochentwertet. Nur 6 Aktien sind bis heute erhalten geblieben, hier das allerletzte noch verfügbare Exemplar!

Nr. 757
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
NSU Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 5151
Neckarsulm, Januar 1941
Erhaltung: EF+
Auflage 2.400 (R 7). NSU Auto Union AG. Maße: 21,2 x 29,8 cm. Als kraftlos abgestempelt.

Nr. 758
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
Nürnberger Hercules-Werke AG
Aktie 100 RM, Nr. 1865
Nürnberg, Januar 1934
Erhaltung: EF
Auflage 720 (R 10). Gegründet 1887 unter Übernahme der Nürnberger Velocipedfabrik Carl Marschütz & Co. als “Nürnberger Velociped-Fabrik Hercules vormals Carl Marschütz & Co.”. Erzeugnisse: Motorräder, Fahrräder, Motorfahrräder. 1900 Änderung der Firma in Nürnberger Hercules-Werke AG. Im Jahr 1929 nahm die Gesellschaft den Bau von Motorrädern wieder auf, eine Fabrikation, die sie schon einmal 1904/05 betrieben hatte. Ab 1930 wurden auch Motorfahrrädern mit Fichtel & Sachs-Einbaumotoren gebaut. Man bemühte sich um Diskretion: Nur 5 x kommt das Wort “Arisierung” im Handbuch der Deutschen Aktiengesellschaften überhaupt vor, so auch bei den Hercules-Werken: “1938 Arisierung der Verwaltungsorgane wurde durchgeführt.” Nutznießer war der neue Großaktionär, die Dr. Carl Soldan GmbH, Nürnberg (heute als Kräuterbonbon-Fabrikant bekannt). 1963 wurden die Hercules-Werke von Fichtel und Sachs übernommen. 1965 übernahm Hercules die Zweirad Union und produzierte identische oder nur in winzigen Details modifizierte Parallel-Angebote zum eigenen Programm unter den Zweirad-Union-Marken DKW, Express und Victoria. 2000 übernahmen Mitarbeiter im Rahmen eines Management-Buy-Out die Überreste der Traditionsfirma in der ehemaligen deutschen Motorradhochburg Nürnberg. Die Firma SACHS Fahrzeug- u. Motorentechnik GmbH mit Ihrer Marke “SACHS Bikes”, wie sich das neue Unternehmen jetzt nannte, setzte von nun an mehr auf Handelswaren und eine kleinere Motorradfertigung in Nürnberg. 2006 wurde das Unternehmen von einem asiatischen Investor übernommen. Der alte Name lebt heute in der Hercules Fahrrad GmbH & Co. KG in Neuhof fort. Schöner großer Unterdruck des antiken Helden Hercules mit seiner Keule. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Hercules auch im Prägesiegel. Nur 5 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 759
Schätzpreis: 800,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
Nürnberger Lebensversicherungs-Bank
Namensaktie Lit. C 1.000 RM, Nr. 894
Nürnberg, 1.2.1930
Erhaltung: VF+
Auflage 1.000 (R 11). Gründung 1884 als Nürnberger Lebensversicherungs-Bank, schon im Jahr darauf bot die Nürnberger als erste private Versicherung in Bayern auch Unfallversicherungen an. 1906 Aufnahme des Haftpflichtgeschäfts. 1938 Umfirmierung in Nürnberger Lebensversicherung AG. 1952 Gründung der Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG für das Sachgeschäft. 1957 Übernahme der “Hamburger Beamten-Sterbekasse von 1881”. 1990 wurde der Versicherungsbestand auf die Neue Nürnberger Lebensversicherung AG übertragen (das “Neue” entfiel gleich darauf wieder). Die Ursprungsgesellschaft, an der die Deutsche Bank heute wesentlich beteiligt ist, änderte ihren Namen in Nürnberger Beteiligungs-AG. Sie ist die Dachgesellschaft der Nürnberger Versicherungsgruppe. Mit Firmen-Signet (stilisierte Burg mit Buchstaben NLV). Ausgestellt auf Herrn Rechtsanwalt Dr. Julius Nürnberger, Nürnberg. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel und kleiner Einriß am oberen Rand rechts mit braunem Papierstreifen hinterklebt (alt). Prägesiegel lochentwertet. Nur 2 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 760
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Obstproducten-Industrie AG
5 % Schuldschein 1.000 Mark, Nr. 194
Koblenz-Neuendorf, 1.4.1902
Erhaltung: EF+
Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1898 unter Übernahme der Firma Peter Rath & Cie. Verarbeitung von Obst zu Obstkraut, Marmeladen, Sirupen und Konserven. Eigenes Werk zur Herstellung von Blechemballagen. Bedeutende Firma mit über 600 Arbeitern. 1902 Beteiligung an der Finkenherder Sirupwerke in Frankfurt a.O. 1918 in Liquidation gegangen. Teil einer Anleihe von 1 Mio. Mark, emittiert über die Duisburg-Ruhrorter Bank. Maße: 37,2 x 24,2 cm. Doppelblatt, inwendig Bedingungen.

Nr. 761
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Oesterreichisch-Ungarische Magnalium Gesellschaft mbH
Antheil-Schein 500 Mark, Nr. 669
Berlin, 27.9.1899
Erhaltung: EF
Gründerstück, Auflage 800 (R 10). Gegründet am 22.8.1899 von dem Erfinder Ludwig Mach zwecks Verwertung eines seiner Patente. Mach erfand 1894 eine Aluminium-Legierung, die er Magnalium nannte und für die er ein Patent erhielt. Anfang 1896 begann Mach bei Carl Zeiss in Jena zu arbeiten. Seine 1899 gegründete Gesellschaft arbeitete sehr erfolgreich bei der kommerziellen Verwertung von Magnalium. Da Mach unter den 29 Gesellschaftern mit Abstand die höchste Einlage besaß (160.000 Mark), wurde er bald sehr vermögend. In einem Prozeß versuchte Zeiss Besitzansprüche auf das Magnalium-Patent durchzusetzen, doch Mach gewann 1902 in letzter Instanz vor dem Leip-ziger Reichsgericht. Ernst Leitz, der Gründer der optischen Werke in Wetzlar (heute Leica) entschied sich 1900 auch in den Fernglasbau zu investieren. Nach einigen Experimentierjahren baute er ab 1907 „Feldstecher“ aus hartgewalzten Rohren aus Magnalium von Ludwig Mach! Eingetragen auf Ludwig Mach (1868-1951), einen sehr vielseitigen Forscher, hauptsächlich auf dem Gebiet der Optik tätig, aber auch der Physik zugeneigt (interferometrische Experimente im Rahmen der Relativitätstheorie). Die wissenschaftlichen Ausführungen Machs über den Begriff des absoluten Raumes haben der Literatur zufolge eine entscheidende Anregung für den jungen Albert Einstein bei der Aufstellung seiner allgemeinen Relativitätstheorie gehabt! Sehr dekorativ, Amboss und Hammer im Unterdruck. Rückseitig Übertragungsvermerke. Maße: 25 x 35 cm. Doppelblatt, mit kpl. Kuponbogen. Rarität aus alter Sammlung!

Nr. 762
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Österreichische Automobil-Fabriks-AG
Aktie 1.000 RMMuster
Wien, 10.12.1940
Erhaltung: EF/VF
(R 12) Gründung 1907 als Österreichische Fiat-Werke AG durch die Turiner FIAT S.p.A. 1921 Umbenennung in Österreichische Automobil-Fabriks-AG, vormals Austro-Fiat und 1939 in Österreichische Automobil-Fabriks-AG. Im Wiener 21. Bezirk entstand eine Fabrik für PKW’s, LKW’s, Omnibusse, Schiffs- und Flugmotoren. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges ließ die Verbindung zum Turiner Stammhaus abreißen; die in Wien börsennotierte Austro-Fiat geriet in die Interessenssphäre des Castiglioni-Konzerns. 1936 Erwerb einer MAN-Fabrikationslizenz für Österreich und Osteuropa. Die zuletzt 1.000 Beschäftigten bauten LKW von 16-22 t Gesamtgewicht, Allrad- und Tankfahrzeuge, Sattelschlepper. Außerdem Österreich-Vertretung für “Moskwitsch” und “Wolga”. Maße: 21 x 29,6 cm. Lochentwertet. Unikat!

Nr. 763
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Offenbacher Gummiwerke Carl Stoeckicht AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 19077
Offenbach am Main, 23.9.1922
Erhaltung: EF/VF
Auflage 8.500 (R 10). Gründung 1921 zur Fortführung der gleichnamigen Einzelfirma. Werke in Offenbach und Sterbfritz. 1924 Liquidation. Börsennotiz Frankfurt. Maße: 25 x 37. Seit über 15 Jahren nicht mehr angebotene Emission, sehr niedrig limitiert!

Nr. 764
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Optische Werke Ernst Rohrbach & Co. AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 5207
Rathenow, Juni 1923
Erhaltung: EF
Auflage 5.000 (R 8). Gründung 1921 als Rathenower Optik AG, 1922 umbenannt wie oben. Fabrikation von Brillengläsern, Fassungen, überhaupt aller optischen Artikel. Das Hauptwerk in Rathenow (Turnplatz 2) beschäftigte 400 Mitarbeiter, ein 1922 für die Massenherstellung von Brillengläsern in Betrieb genommenes Zweigwerk in Schollene an der Havel (Lkr. Stendal) weitere 200. Als eines der unzähligen Opfer der Weltwirtschaftskrise 1931 in Konkurs gegangen. Großes Querformat mit breiter Jugendstil-Umrahmung. Maße: 26,9 x 36,2 cm. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 765
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 65,00 EUR
Ordensgenossenschaft der Cellitinnen nach der Regel des hl. Augustinus e.V.
8 % Obligation 500 hfl., Specimen
Köln, 13.1.1930
Erhaltung: EF+
(R 10) Die religiöse Genossenschaft bildete sich um 1300 aus Anlaß einer Seuche zu Antwerpen zum Zwecke der Krankenpflege und Leichenbestattung. Weil ihre Mitglieder in Zellen wohnten, hießen sie Celliten, aber auch Alexianer oder Lollarden (von dem niederdeutschen Wort lullen, d.i. leise singen, weil sie bei Leichenbegängnissen einen traurigen dumpfen Gesang hören ließen). Sie verbreiteten sich in den Niederlanden und in Deutschland, an einigen Orten organisierten sich auch weibliche Genossenschaften. Von der Geistlichkeit und den Bettelmönchen wurden sie verfolgt und verfielen vielfach der Inquisition, bis ihnen Papst Johann XXII. 1318 bedingte Duldung gewährte. Teil einer Anleihe von 1,2 Mio. fl., abgesichert durch erstrangige Grundschulden auf den gesamten Liegenschaften des St. Agathaklosters in Köln-Niehl, des Herz Jesuklosters in Gross-Königsdorf und in Nettersheim (Eifel), des Klosters Heisterbach, des Klosters Maria Hilf in Bornheim, des Klosters Hoven bei Zülpich sowie der Klöster St. Joseph und St. Martin in Zündorf. Maße: 23,2 x 28,8 cm. Perforiert als Entwertung. Recepis, aus dem aufgelösten de Bussy-Archiv. Es sind nur 3 Archivstücke bekannt!

Nr. 766
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Osnabrücker Ziegelwerke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 175
Osnabrück, 11.5.1934
Erhaltung: EF
Auflage 250 (R 8) Gründung 1899, Sitz bis 1915 in Hellern, dann in Osnabrück. 1919 aufgekauft durch die Hellern’sche Ziegelindustrie G. O. Kramer & Co. GmbH (gegr. 1872) und mit dieser anschließend fusioniert. 1920 Erwerb der Ziegelwerk GmbH Lüstringen. In Betrieb waren zuletzt zwei Werke in Hellern und eines in Lüstringen. 1938 in Liquidation gegangen. Mit drei Liquidationsstempeln der Dresdner Bank. Lochentwertet. Maße: 20,9 x 29,8 cm.

Nr. 767
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
OSRAM GmbH KG
5 % Teilschuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 42138
Berlin, Januar 1922
Erhaltung: VF+
Auflage 150.000 (R 8). “Wüßt nicht, was sie Besseres erfinden könnten, als daß Lichter ohne Putzen brennten.” (Johann Wolfgang von Goethe, um 1800). Um 1826 kam dann die Gasbeleuchtung auf. 1886 erfand der österreichische Chemiker und Ingenieur Auer von Welsbach das Gasglühlicht. 1901 präsentierte die Auergesellschaft Glühlampen mit Osmium-Glühfäden. Schon 1880 hatte Siemens & Halske die Entwicklung einer Glühlampe mit Kohlefäden erfolgreich abgeschlossen und 1882 die älteste deutsche Glühlampenfabrik eröffnet. Das Warenzeichen OSRAM ist ein Kunstwort aus den früher gängigen Glühwendel-Materialien OSmium und WolfRAM. Am 1.7.1919 legten Siemens & Halske, die AEG und die Auergesellschaft ihre Glühlampenproduktion in der neu gegründeten OSRAM GmbH KG zusammen. Seit 1978 ist Siemens Alleingesellschafter, Firmensitz ist München. Heute erwirtschaftet OSRAM mit 43.500 Mitarbeitern in 46 Werken (verteilt auf 17 Länder der Erde) einen Jahresumsatz von 4,6 Mrd. Euro. Sehr dekorativ mit Glühlampen in allen vier Ecken, vielen Glühlampen in der Umrahmung und einem Strauß von Glühlampen im Unterdruck. Originalunterschriften. Lochentwertet. Maße: 29,5 x 22 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen.

Nr. 768
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Ostafrika-Kompanie
Anteilschein 500 Mark, Nr. 2768
Berlin, 1.7.1907 (überdruckt 1910)
Erhaltung: VF+
(R 6) Gründung 1906. Die Gesellschaft erwarb die Besitzungen des verstorbenen Hofmarschalls von St. Paul-Illaire in und bei Tanga (Pflanzungen Kikwetu, Mitwero, Tanga), dazu kamen 1913 die Voertmann-Sattler-Pflanzungen. 1977 Umwandlung in die Ost-Afrika-Kompanie GmbH mit Sitz in Kiel. Sehr dekorativer Druck von G & D, Portrait-Vignette eines Schwarzafrikaners. Lochentwertet. Maße: 34,8 x 25 cm.

Nr. 769
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Ostdeutsche Textilindustrie AG
Aktie 100 RM, Nr. 21618
Landeshut i. Schl., Juni 1931
Erhaltung: EF+
Auflage 20.000. Gründung 1907 als Schlesische Textilwerke Methner & Frahne AG. 1931 Umfirmierung wie oben anlässlich der Übernahme der AG für Schlesische Leinen-Industrie (vormals C. G. Kramsta & Söhne, gegr. 1797). Katastrophale Umsatzrückgänge und Verluste im Geschäftsjahr 1932 (10 der 11 Werke in Schlesien und der Tschechei lagen bereits still) erzwangen 1933 den Liquidationsbeschluss. Lochentwertet. Maße: 20,9 x 29,7 cm.

Nr. 770
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Ostpreußische Druckerei und Verlagsanstalt AG
Namensaktie 20 RM, Nr. 2824
Königsberg i.Pr., 20.9.1934
Erhaltung: EF/VF
Auflage 7.440 (R 10). Gründung 1872. Herausgabe der Ostpreussischen Zeitung, des Preussischen Volksfreundes und der Georgine. Druckerei und Verlagsbuchhandlung befanden sich in der Schönstr.19 Ecke Tragheimer Pulverstr. 20 in Königsberg. 1935 in Liquidation gegangen. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm. Nur 5 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 771
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Otto Elsner Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2140
Berlin, April 1912
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage zunächst 2.500, zuletzt noch 1.000 (R 9). Nach umfangreichen Neubauten in den Jahren 1912 und 1914 hatte die Firma fast 1.000 Mitarbeiter! Druckerei und Verlagsgeschäft wurden jedoch gegen Ende des 1. Weltkrieges eingestellt. Deshalb 1919 Umfirmierung in “Elsnerhaus AG”, fortan nur noch Verwaltung des Grundstücks Oranienstraße 140/142. Außerdem Beteiligung an der “Zukunft Grundstücks-AG”, die die Objekte Gitschiner Straße 14/15 besaß. 1951 Umwandlung in GmbH, in den 80er Jahren vom Bertelsmann-Konzern übernommen. Besonders schöne Umrahmung, durch kräftige Farben fast schwer wirkender Jugendstil. Maße: 37,9 x 27,2 cm.

Nr. 772
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Palmen-Garten-Gesellschaft
3,5% Partial-Obligation 1.000 Mark, Nr. 581
Frankfurt a.M., 1.7.1898
Erhaltung: EF
Auflage 700 (R 9). Seinen Ursprung hat der Palmengarten in dem 1868 gegründeten “Verein zur Förderung des öffentlichen Verkehrs”. Als 1866 Nassau nach dem deutschen Krieg an Preußen fiel, musste Herzog Adolf von Nassau seine Residenz in Biebrich aufgeben. Aus seinen Gewächshäusern und Wintergärten wurden daraufhin etwa 30.000 Pflanzen für den Palmengarten erworben. Eröffnet wurde der Palmengarten am 16.3.1871, das Haupthaus aber schon 1878 durch Feuer zerstört. Es wurde ersetzt durch das noch viel prachtvollere große Gesellschaftshaus. Danach mehrfache Erweiterungen, u.a. durch Erwerb von Rothschildt’scher Grundstücke. Ursprünglich war die Dauer der Gesellschaft bis 2017 festgesetzt, erst danach sollte das Gesamtvermögen der Stadtgemeinde Frankfurt zufallen. Tatsächlich geschah das aber schon in den 30er Jahren, nachdem die Palmengarten-Gesellschaft die hohen Betriebskosten nicht mehr tragen konnte. Teil einer Anleihe von 1 Mio. Mark für Erweiterungen des Palmengartens. Ausgesprochen dekorativ. Zwei Originalunterschriften und Faksimileunterschrift des bedeutenden jüdischstämmigen Bankiers Emil Ladenburg (1822-1902), Mitinhaber des Bankhauses E. Ladenburg (1930 von der Deutschen Bank übernommen). Maße: 38,5 x 26,6 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Sehr günstig angebotenes Papier in einem sehr schönen Erhaltungszustand!

Nr. 773
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Papierfabriken Pötschmühle-Steyrermühl AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 3921
Wettern, September 1941
Erhaltung: EF
Auflage 6.750 (R 10). Bereits 1872 wurde in Steyrermühl die “Steyrermühl Papierfabriks- und Verlagsgesellschaft” gegründet. 1941 erfolgte die Fusion mit der 1929 gegründeten Papierfabrik Pötschmühle AG in Wettern bei Krummau a.d. Moldau und die Gesellschaft wurde wie oben umbenannt. Die Anlagen zählten seinerzeit zu den größten in Mitteleuropa. Maße: 21 x 29,7 cm. Als unentwertetes 1.000er-Stück noch nie zuvor auf einer Auktion angeboten gewesen!

Nr. 774
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Paradiesbettenfabrik M. Steiner & Sohn AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 66
Gunnersdorf-Frankenb., Febr. 1934
Erhaltung: UNC/EF
Aulage 180. Gründung 1847 als “Deutsche Reformbettenfabrik M. Steiner & Sohn KG”, AG seit 1905. Hergestellt wurden Metall- und Holzbetten, Schlafzimmermöbel, Matratzen sowie Stepp- und Daunendecken. Damals eine der bedeutendsten deutschen Möbelfabriken mit eigenen Verkaufsstellen in Berlin, Hamburg, Hannover, Elberfeld, Leipzig, Dresden, Chemnitz, Düsseldorf, Köln, Stuttgart, München und Prag, bis zum 1. Weltkrieg sogar in Zürich und Brüssel. Börsennotiz im Freiverkehr Leipzig (bis 1932 auch in Berlin, Chemnitz und Dresden). Betrieb nach 1945 in Volkseigentum überführt. Firmenmantel 1951 verlagert nach Neumünster (Holstein), 1953 nach München, ab 1955 GmbH, 1960 geändert in Tittmann GmbH, München. Maße: 21 x 29,6 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 775
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Paragon Kassenblock AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 646
Berlin-Oberschöneweide, Juni 1925
Erhaltung: EF+
Auflage 1.000. Gegründet 1911. Herstellung und Vertrieb von nummerierten Spezial-Kontrolldruckerzeugnissen für Zwecke der Fertigung, Organisation und Verwaltung der Industrie, des Handels und der Behörden, Endlos-Formulare usw. 1939 Firma umbenannt in Paragon AG, 1954 verlagert nach München, ab 1982 GmbH. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 776
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Park-Hotel AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2423
Leipzig, 10.10.1922
Erhaltung: EF
Auflage 2.000. Gegründet im März 1912 als “Bau-AG Brühl”. Zweck: Verwertung der Besitzungen Brühl 57 und 59 sowie Parkstraße 4 und 5 durch entsprechende Bebauung mit einem Hotel, Läden etc. Initiator der Gesellschaft, an der sich auch vermögende Privatmänner aus Bochum, Letmathe, Halle a.S. und der Graf von der Schulenburg (Rittergut Emden, Krs. Neuhaldensleben) interessierten, war der Leipziger Kaufmann Adolph Kirschberg. Er brachte die Rechte aus zwei Grundstückskaufverträgen ein: Mit den Erben Kratzsch/Bässler für die Grundstücke Brühl 59 und Parkstraße 5, sowie mit dem Rat der Stadt Leipzig (1911 für seine Rechnung vom Westdeutschen Bankverein AG zu Hagen erworben) für die Grundstücke Brühl 57 und Parkstraße 4. Äußerer Anlaß für die Gründung des Unternehmens war die Tatsache, daß das Grundstück Brühl 57 schon seit 1908 eine Baulücke war, was die Stadt Leipzig dazu bewog, die Grundstücke Brühl 55 und 57 zur Verlängerung der Nikolaistraße nach Norden zu verwenden, so daß sich seit 1912 Nikolaistraße und Brühl kreuzen. Ende Oktober 1912 wurde mit dem Abbruch der alten Gebäude begonnen, genau ein Jahr später konnte der neue Gebäudekomplex schon eröffnet werden. 1916 umbenannt in “Park-Hotel AG”. Börsennotiz Freiverkehr Leipzig und Köln. Großaktionär war zuletzt die Stadt Leipzig. Nach dem Krieg nicht verlagert. 1992 zwecks Mobilisierung der wertvollen Innenstadtgrundstücke Fortsetzung der Gesellschaft und Abwicklung als Park-Hotel AG i.L. Das prachtvolle Eckgebäude Brühl/Nikolaistraße überstand den 2. Weltkrieg einigermaßen unbeschädigt. Im Laden im Erdgeschoß befand sich zu DDR-Zeiten der Staatliche Kunsthandel mit einem Münzgeschäft, nach der Wende wurde das Ladenlokal für einige Jahre von der Leipziger Münzhandlung Heidrun Höhn genutzt. Großes Hochformat, mit phantasievoller Zierumrandung. Lochentwertet. Maße: 35 x 23,8 cm.

Nr. 777
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Patentpapierfabrik zu Penig
Aktie 1.200 Mark, Blankette
Penig i.Sa., 14.1.1922
Erhaltung: EF
(R 9) Gründung 1872. Die Papiermühle geht auf das Jahr 1537 zurück. Zu den Gründern der AG zählte u.a. Rud. Brockhaus, Leipzig (AR-Mitglied). Seinerzeit die größte Papierfabrik in Sachsen. Die AG übernahm die Papier-, Strohstoff- und Gasfabrik von Ferd. Flinsch. Sie besaß weitere Papierfabriken in Reisewitz und Wilischthal/Zschopau, eine Hadersortieranstalt in Geithain und eine Holzstofffabrik in Wolkenstein. Zuletzt waren im AR vertreten: die Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, die Dresdner Bank und die ADCA. Börsennotiz Dresden, später Leipzig. Die Papierfabrik ist heute ein Werk von Technocell Dekor, einer 100%igen Tochter der Felix Schoeller Gruppe mit Holdingsitz in Osnabrück. Es werden ausschließlich hochtechnologische Spezialpapiere zur Oberflächenveredelung von Holzwerkstoffen, z.B. Span- und Faserplatten gefertigt und weltweit geliefert. Äußerst dekorativ, große Abb. des Fabrikareals aus der Vogelperspektive. Maße: 35 x 25,2 cm. Lochentwertet.

Nr. 778
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
Paul Hartmann AG
Namensaktie 100 DM, Nr. 16872
Heidenheim an der Brenz, Sept. 1973
Erhaltung: EF+
Auflage 3800. Die mechanische Baumwollspinnerei in Heidenheim/Brenz ist mit ihrer Gründung im Jahr 1811 eines der ältesten deutschen Textilunternehmen überhaupt. 1872/73 Aufnahme der fabrikmäßigen Erzeugung von Verbandwatte nach Prof. Dr. von Bruns. 1882 Errichtung der ersten ausländischen Zweigfabrik in Pavia (Italien). 1912 Umwandlung in eine AG. Herstellung von Vervandwatten, Verbandstoffen, medizinischen Pflastern, chirurgischem Nahtmaterial und Damenbinden. Zur Erweiterung der Kapazitäten wurde 1941 noch die ehemalige Spinnerei L. Neunhöffer & Söhne in Herbrechtingen angekauft. Die bis heute börsennotierte, höchst erfolgreiche AG ist ein Musterbeispiel kluger Unternehmensentwicklung: Zunächst eine Baumwollspinnerei wie jede andere, spezialisierte sich die Firma ganz früh auf Produkte zur Wundbehandlung, OP-Bedarf, Frauen- und Babyhygiene. Mit einem Umsatz von fast 1 Mrd. Euro ist Paul Hartmann heute eines der weltweit größten Unternehmen der Branche. In den Werken in Heidenheim, Achern, Brück, Recklinghausen, Düren, Niedernhausen, Herbrechtingen und Wermelskirchen sowie in über 30 Tochterfirmen bis nach Saudi-Arabien und China arbeiten heute über 6.000 Menschen. Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 779
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Peniger Maschinenfabrik und Unruh & Liebig AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 902
Leipzig, März 1941
Erhaltung: UNC
Auflage 400. Gründung 1890 in Berlin. Noch im gleichen Jahr Sitzverlegung nach Penig i.Sa. 1899 Ankauf der Maschinen-Fabrik von Unruh & Liebig in Leipzig-Plagwitz. Herstellung von Aufzügen, Kranen, Transportanlagen, Zahnrädern, Präzisionsgetrieben. Am 6.12.1937 umbenannt in Peniger Maschinenfabrik und Unruh & Liebig AG mit Sitz in Leipzig. 1954 VEB Schwermaschinenbau SM Kirow (TAKRAF), nach der Wiedervereinigung 1990 entflochten, 1994 privatisiert. Heute als KIROW Leipzig AG Weltmarktführer beim Bau von Eisenbahnkränen. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient.

Nr. 780
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 250,00 EUR
Pfalz-Brauerei vorm. Geisel & Mohr AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 428
Neustadt a. Hdt., 11.12.1895
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage nach Kapitalherabsetzung 1906 nur noch 500 Stück (R 9). Gründung 1895 zur Übernahme der Vereinigte Brauerei Geisel & Mohr mit Mälzerei (Karolinenstr. 55). Herstellung von hellem und dunklem Bier sowie Weizenbier. Bis 1907 in Mannheim börsennotiert. Bis zuletzt eine kleine Brauerei, 1943 waren 31 Mitarbeiter beschäftigt, Ausstoß ca. 25.000 hl im Jahr. Großaktionär war mit 99 % die Bürgerbräu Ludwigshafen. 1968 in die Pfalzbrauerei GmbH umgewandelt. Sehr schönes Schmuckwappen im Unterdruck. Originalunterschriften. Maße: 40,2 x 25,5 cm. Doppelblatt. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand!

Nr. 781
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Philipps AG
Aktie 100 RM, Nr. 1050
Frankfurt a.M., 18.10.1928
Erhaltung: EF
Auflage 11.444 (R 9). Gründung 1877 als “Frankfurter Orchestrion- und Instrumental-Piano-Fabrik J.D. Philipps”, AG seit 1911. Ab 1929 Piano- und Orgelwerke Philipps AG. Übernommen wurden 1923 die Frati & Co. AG in Berlin, 1925 die Pianofabrik Wilh. Arnold, Aschaffenburg und 1929 die Baldur Pianoforte-Fabrik AG in Frankfurt/Main. Im Werk II in Rödelheim wurden auch Fahrrad-Licht-Dynamos und Fahrradlampen sowie Motorrad-Beleuchtung hergestellt.1944/45 wurde die Fabrik bei Luftangriffen völlig zerstört, 1948/49 konnte das alte Fabrikationsprogramm in vollem Umfang wieder aufgenommen werden. 1954 kam unter dem Einfluß des Wirtschaftsprüfers Ludwig Riegel eine ganz ungewöhnliche Verwandlung: Die AG wude umbenannt in “Unterfränkische Treuhand-AG” und war fortan als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tätig. 1974 in eine GmbH umgewandelt. Maße: 21,1 x 29,7 cm. Mit komplettem Kuponbogen.

Nr. 782
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Phönicia-Werke AG
Aktie 400 RM, Nr. 658
Elsterwerda, April 1929
Erhaltung: EF
Auflage 670 (R 10). Gründung 1898. Erzeugnisse: Metallschrauben, Muttern und Fassonteile. Firmensitz bis 1906 in Görlitz, danach in Elsterwerda. In der DDR als VEB Schraubenwerk Elsterwerda weitergeführt. 1992 geschlossen. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kupons. In dieser Form (nicht entwertet!) bisher unbekannt!

Nr. 783
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Pietzsch AG
Sammel-VZ-Aktie 20 x 50 DM, Blankette
Ettlingen, April 1988
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Seit 1965 beschäftigte sich das Inginieurbüro Dr.-Ing. Ludwig Pietzsch mit Fragen im Grenzbereich zwischen Maschinenbau und Elektronik. 1968 Gründung der PAT Prozeß-Automatisierungs-Technik GmbH & Co KG für das ungemein erfolgreiche Geschäftsfeld “Kransicherheitstechnik”, 1971 kam die Verkehrsmeßtechnik hinzu, 1973 die Formmeßtechnik. Seit 1981 auch Herstellung von Sensoren. 1986 Übernahme des Geschäftsbetriebs der Ernst Heinkel Maschinenbau GmbH, die Teile für die Flugzeugindustrie herstellte. 1988 Umwandlung in eine AG (reine Holding mit zuletzt 25 operativen Töchtern) und Gang an die Börse. Maße: 29,7 x 20,9 cm. Lochentwertet, Abheftlochung. Mit Kupons.

Nr. 784
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Pommersche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG
Aktie 5.000 Mark, Nr. 712
Stralsund, August 1923
Erhaltung: EF+
Auflage 1.000. Gründung 1899 unter Übernahme der AG Vereinigte Pommersche Eisengießerei u. Halle’sche Maschinenbau-Anstalt vorm. Vaaß & Littmann, Stralsund. Das Werk in Stralsund fertigte mit ca. 160 Leuten vornehmlich Pferderechen, Säemaschinen, Düngerstreuer und Kartoffelsortierer. Das mit 360 Leuten mehr als doppelt so große Werk in Barth fertigte Düngerstreuer, Walzen, Rübenschneider und Ölkuchenbrecher, außerdem Gießerei für Handelsguß. 1928 Schließung der Verkaufsfilialen Stettin, Neubrandenburg und Magdeburg. Nach 1946 als VEB Schiffsanlagenbau Zulieferer der Volkswerft Stralsund, 1971 dem VEB Schiffsanlagenbau Barth zugeordnet, 1991 als Schiffswerft Barth GmbH privatisiert. Lochentwertet. Maße: 18,5 x 22,6 cm.

Nr. 785
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Pommersche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG
Aktie 100 RM, Nr. 4849
Stralsund, April 1929
Erhaltung: EF
Auflage 572. Maße: 21 x 29,8 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 786
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Pommersche Eisengießerei und Maschinenfabrik AG
Aktie 100 RM, Nr. 6042
Stralsund, November 1941
Erhaltung: EF+
Auflage 500. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 787
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Pommersche Landschaft Piritzischer Creiss
3,5 % priv. Pfandbrief 100 Thaler, Nr. 174
Stargard, 25.12.1855
Erhaltung: EF/VF
(R 11) Die Landschaften (Landschaftliche Kreditvereine) waren Verbände von (adligen) Gutsbesitzern, durch deren Vermittlung sich Gutsbesitzer unter solidarischer Haftung aller anderen Mitglieder und durch Ausgabe von Pfandbriefen günstigen Kredit verschaffen konnten. Wegen des Drucks auf Schweinshaut wurden diese Wertpapiere allgemein “lederner Brief” genannt. Die Güter der Mitglieder wurden taxiert. Jedes Mitglied konnte bis 2/3 des Taxwertes die Ausgabe von Pfandbriefen veranlassen. Der Emissionsbetrag floss dem jeweiligen Gutsbesitzer unmittelbar zu. Die Pfandbriefe lauteten auf den Inhaber, wegen der deswegen leichten Handelbarkeit waren es die ersten in Berlin börsennotierten Wertpapiere. Erst nach der Ausgabe setzte die Tätigkeit der Landschaft ein, indem sie die Vermittlung der Zins- und Tilgungszahlungen übernahm. Die älteren Pfandbriefe waren speziell hypothekarisch durch das betreffende Gut sichergestellt und außerdem noch durch die Gesamtheit der Güter aller Mitglieder der Landschaft. Später erfolgte, wie bei den Pfandbriefen der inzwischen entstandenen Hypothekenbanken, die Bezugnahme umlaufender Pfandbriefe auf den Deckungsstock. Die Gründung der Landschaften gilt als Verdienst Friedrichs des Großen, der durch Kabinettsorder vom 15.7.1770 die Errichtung der Landschaft für die Provinz Schlesien genehmigte. Die bis Kriegsende in Stettin ansässige Pommersche Landschaft (Gründung 13.3.1781) ist die drittälteste Landschaft. Für die Ausführung allgemeiner Bankgeschäfte neben dem Realkredit gliederte sie sich später die “Landschaftliche Bank der Provinz Pommern” an. Hypothekarisch gesichert durch das im Stargarder Departement und dessen Pyritzer Kreis gelegene Gut Kloxin. Dekorativer Druck auf Schweinshaut. Über 100 Jahre im Umlauf, 1928 im Grundbuch gelöscht. Mit Originalunterschriften. Maße: 18,8 x 31,4 cm. Einschnittentwertung.

Nr. 788
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Porsche Automobil Holding SE
1 Vorzugs-Stückaktie, Nr. 500
Stuttgart, Februar 2008
Erhaltung: UNC
Der Name Ferdinand Porsche taucht seit der Wende zum 20. Jh. in der Geschichte des Automobils immer wieder auf: bei Lohner, bei Austro-Daimler, bei Daimler und Steyr und schließlich als Konstrukteur des legendären “Volkswagen”. Ab 1931 war Porsche mit seinem Konstruktionsbüro in Stuttgart ansässig, während des Krieges verlagerte er die Firma ins österreichische Gmünd. Hier entstand 1948 der erste “Porsche”, ein zweisitziger Sportwagen mit Aluminium-Karosserie und einem von VW abgeleiteten luftgekühlten Motor. Die erste Serie von 50 Fahrzeugen wurde in Österreich und teilweise in der Schweiz gebaut. 1950 wurde im Werk Stuttgart-Zuffenhausen die Produktion des Typ 356 aufgenommen. Der heute größte Sportwagenhersteller der Welt wurde 1973 in eine AG umgewandelt und ging 1984 mit Vorzugsaktien an die Börse. Die Stammaktien sind nach wie vor vollständig im Besitz der Familien Porsche/Piech. Nach dem fulminanten und Wellen schlagenden Einstieg bei VW 2008 Umwandlung in eine Holding. Sehr dekorativ, mit großer Abb. eines Porsche 356. Faksimile-Unterschriften von Wolfgang Porsche (AR) und Wendelin Wiedeking (Vorstand). Maße: 29,7 x 21 cm. Gültige Aktie mit komplettem Kuponbogen!

Nr. 789
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Portland Cementwerk Schwanebeck AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 268
Berlin, Oktober 1928
Erhaltung: EF
Aulage 800 (R 10). Gegründet 1906 unter Übernahme der seit 1897 bestehenden oHG Portland-Cementwerk. Großaktionär: Norddeutsche Portlandcementfabrik Misdorf, Hannover. Firmenmantel: 1949 verlagert nach Hannover, ab 1953 GmbH. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,8 cm. Nur 5 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 790
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Portland-Cementwerk Saxonia AG vorm. Heinr. Laas Söhne
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7023
Gloethe, August 1923
Erhaltung: EF
Aulage 2.500 (R 9). Von der Vorgängerfirma wurde bereits seit 1864 ein Kalkwerk und eine Ziegelei betrieben, seit 1889 auch Fabrikation von Portland-Cement. AG seit 1899. In Berlin börsennotierte Familiengesellschaft. Nach 1946 VEB Zementwerk Bernburg, nach der Privatisierung 1990 von der Woermann Bauchemie GmbH & Co. KG, zugehörig zur Schwenk Zement KG in Ulm, erworben, 2003 an Degussa weiter gegeben. Sehr dekorativ, großes Wappen im Unterdruck. Maße: 26,3 x 33,4 cm. Mit restlichen Kupons. Nicht entwertetes Stück in einem überdurchschnittlich guten Erhaltungszustand!

Nr. 791
Schätzpreis: 60,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Pressspanfabrik Untersachsenfeld AG vorm. M. Hellinger
Actie 1.000 Mark, Nr. 1127
Untersachsenfeld bei Schwarzenberg, 2.7.1921
Erhaltung: EF
Auflage 900 (R 7). Gegründet 1861, AG seit 1888. Fabrikation von hochglänzenden Pappen, sog. Pressspan, zur Appretur von Stoffen, für Platten mechanischer Musikwerke etc. sowie Papier und Pappen aller Art. 1896 Ankauf der Fabrikanlage Brethaus bei Lauter. Börsennotiz Berlin. Die AG existierte bis 1956, anschließend Umwandlung in eine KG mit staatlicher Beteiligung (bis 1972). Danach VEB und als Werkteil der Pressspan- und Spezialpappenwerke Zwönitz bis 1992 fortgeführt, danach Pressspanfabrik Untersachsenfeld GmbH. Maße: 27,3 x 34 cm. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 792
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Preußische Bergwerks- und Hütten-AG
4,5 % Teilschuldverschreibung 1.000 RM, Nr. 25454
Berlin, März 1940
Erhaltung: EF
Auflage 32.000. Bei der Gründung 1923 brachte der Preußische Staat seinen gesamten Montanbesitz ein. Dazu gehörten Kohlenbergwerke in Hindenburg O.-S. und Ibbenbüren, Kaliwerke in Staßfurt, Bleicherode, Vienenburg und Buggingen (Baden), vier Salinen sowie die Harzer und Unterharzer Berg- und Hüttenwerke in Goslar und Oker (darunter das berühmte 1000-jährige Erzbergwerk im Rammelsberg). Ferner Bernstein-Tagebau im ostpreußischen Palmnicken und Betrieb der Staatlichen Bernstein-Manufaktur Königsberg i.Pr., der Rüdersdorfer Kalksteinbrüche und Zementfabriken und der Sodafabrik Staßfurt. Nach dem Krieg verlegte die Preussag ihren Sitz nach Hannover. 1959 war die Preussag im Zuge der Reprivatisierung die erste “Volksaktie” (es folgten 1961 Volkswagen und 1965 die VEBA). Die Montan-Aktivitäten (darunter als bedeutendste die Beteiligung an der Stahlwerke Peine-Salzgitter AG) wurden in den 1990er Jahren schrittweise abgestoßen und die Preussag wandelte sich zu einem Reise- und Tourismus-Konzern. 2002 wurde die Gesellschaft konsequenterweise in TUI AG umbenannt. Als letzte große Nicht-Touristik-Aktivität wurde Ende 2002 die Öl- und Gasexploration an die Gaz de France verkauft. Maße: 30 x 21,2 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Linker Rand mit Abheftlochung.

Nr. 793
Schätzpreis: 1.500,00 EUR
Startpreis: 600,00 EUR
Preußische Bergwerks- und Hütten-Actien-Gesellschaft
Actie Serie VI 200 Thaler = 30 £ stg., Nr. 13875
Düsseldorf, 1.7.1873
Erhaltung: EF/VF
(R 8) 1855 wanderte der Ire William Thomas Mulvany nach Deutschland aus. Bei Gelsenkirchen brachte er die Zechen “Hibernia” und “Shamrock” glücklich bis in das Steinkohlengebirge nieder. Sein Erfolg begründete sich u.a. darauf, daß er die damals teils noch unlösbaren Probleme mit aus dem Deckgebirge zuströmendem Wasser besser in den Griff bekam, indem er als erster im Ruhrgebiet die Schächte mit gußeisernen Tübbingen (Ringsegmenten mit Bleidichtungen) auskleidete. Später wandte sich Mulvany zusammen mit den anderen irischen und englischen Gewerken der Dortmunder Gegend zu, wo im Grubenfeld Hansa 1859 das Abteufen wegen Wasserschwierigkeiten eingestellt worden war. Er beschloß, das Feld und die dazuerworbenen Zechen Zollern und Erin fertigzustellen und gründete zu diesem Zweck die Preußische Bergwerks- und Hütten-AG. In der Gesellschaft steckte sein und seiner Familie gesamtes Vermögen. Noch 1874 erhöhte die Gesellschaft ihr Kapital zum Ankauf weiterer Zechen. Doch den hier vorhandenen Problemen waren Mulvany’s Schachtbaukünste noch nicht gewachsen: Der Wassereinbrüche auf der Zeche Erin wurde er nicht Herr. Die Wirtschaftskrise nach dem Gründerkrach verstärkte die Probleme so sehr, daß seine Gesellschaft 1877 in Konkurs ging. Noch im gleichen Jahr ersoff die Zeche Erin vollständig. Den Hauptgläubiger, die Berliner Handelsgesellschaft, brachte das selbst an den Rand des Ruins; sie mußte zur Rettung ihrer Forderung nach dem Konkurs die Aktiva selbst erwerben. 1883 erwarb der Großindustrielle Friedrich Grillo die Zeche gemeinsam mit der Disconto-Gesellschaft und dem Bankhaus Sal. Oppenheim & Co. für die Gewerkschaft Erin. Ende 1885 wurde sie mit einem Aufwand von 2-3 Mio. Mark vollständig ersümpft und 1887 für 5 Mio. Mark an die Gelsenkirchener Bergwerks-AG unter Emil Kirdorf verkauft. Die Grubenfelder der Zechen Minister Stein, Fürst Hardenberg, Erin, Germania, Hansa und Zollern bildeten nun ein einheitliches Ganzes. Nach 1945 war die Zeche kurze Zeit als Erin Bergbau AG selbständig und ging dann in die Ruhrkohle AG ein. Welche Bedeutung Mulvany für das Unternehmen hatte, beweist auch die Tatsache, daß noch auf den 1954 ausgegebenen Erin-DM-Aktien sein Portrait gezeigt wird. Schöne Gestaltung mit Originalunterschrift William Thomas Mulvany. Maße: 18,6 x 32,3 cm. Mit beiliegendem Kuponbogen. Sehr gut erhaltenes Stück, sehr niedrig limitiert!

Nr. 794
Schätzpreis: 5.000,00 EUR
Startpreis: 3.000,00 EUR
Preussische Boden Credit Actienbank
Actie 200 Thaler, Nr. 20863
Berlin, 1.1.1873
Erhaltung: EF/VF
Gründeremission, Auflage 50.000 (R 8). Das von den Initiatoren unter Führung des Geh. Admiralitätsrates Stephan vorgelegte Statut datiert vom 21.12.1868 und war vom König von Preußen zu genehmigen: die Gründung einer Aktiengesellschaft war vor Inkrafttreten des Aktiengesetzes kein selbstverständliches Recht, sondern ein landesherrliches Privilegium. Erteilt wurde die landesherrliche Genehmigung nur, wenn die Behörden vom Nutzen des Unternehmens für die wirtschaftspolitischen Ziele zu überzeugen waren. Die Preußische Boden-Credit-Actien-Bank wurde zu einer sehr erfolgreichen Gründung. 1921-1925 Zusammenschluss mit der Deutschen Hypothekenbank Meiningen, der Westdeutschen Bodenkreditanstalt in Köln, der Norddeutsche Grund-Credit-Bank in Weimar, der Frankfurter Pfandbrief-Bank, der Schlesischen Boden-Credit-Actien-Bank in Breslau, der Leipziger Hypothekenbank und der Mecklenb. Hypotheken- und Wechselbank in Schwerin zur “Gemeinschaftsgruppe deutscher Hypothekenbanken”. 1930 Fusion mit der Preußischen Pfandbrief-Bank und der Preußischen Central-Boden-Credit-AG zur Deutschen Centralbodenkredit-AG. Als solche jahrzehntelang eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank und die größte reine Hypothekenbank in Deutschland. 1995/98 Fusion mit den beiden anderen Hypothekenbank-Töchtern der Deutschen Bank (Frankfurter Hypothekenbank AG und Lübecker Hypothekenbank AG) zur “EUROHYPO AG Europäische Hypothekenbank der Deutschen Bank”, 2001 schließlich gingen in der EUROHYPO auch noch die Realkredit-Töchter der Commerzbank AG (Rheinische Hypothekenbank AG) und der Dresdner Bank AG (Deutsche Hypothekenbank Frankfurt-Hamburg AG) auf. Heutiger Großaktionär ist die Commerzbank. Die Aktie ist eine einmalig schöne Arbeit der Preußischen Staatsdruckerei. Maße: 22,5 x 29,2 cm. Mitte der 80er Jahre wurden in einem Notariat im schottischen Glasgow ca. 15 dieser Aktien entdeckt (eine weitere Quelle hat es nie gegeben). Dort schlummerten fast ein Jahrhundert lang in einem Nachlaß völlig unbeachtet deutsche Wertpapiere, die, wären sie nur immer rechtzeitig eingereicht worden, heute ein zweistelliges Millionen-Vermögen bedeuten würden. Stattdessen wurde auch bei dieser Aktie, die im 1. Weltkrieg als “Feindvermögen” behandelt wurde, später die RM-Umstellung verabsäumt, obwohl die Bank selbst ja bekanntlich prosperierte.
Gründeraktie der bedeutenden Hypothekenbank, original signiert von Georg Beer, einem bekannten Berliner Financier (Mitbegründer des Actienbauvereins Passage und des Berlin-Charlottenburger Bau-Vereins). Die Aktie, mehrfarbig von der Königlichen Staatsdruckerei gedruckt (Stichtiefdruck), gehört zweifellos zu den schönsten deutschen Bankaktien. Rarität!

Nr. 795
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Preußische Boden-Credit-Actien-Bank
4 % Pfandbrief 1.000 Mark, Nr. 5202
Berlin, 1.1.1909
Erhaltung: EF/VF
(R 10) Dekorativ, mit vielen Wappen in der Umrahmung. Maße: 30,8 x 24,4 cm.

Nr. 796
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Priebuser Braunkohlenwerke AG
Aktie 20 RM, Nr. 17763
Berlin, März 1925
Erhaltung: EF+
Auflage 1.000. Gründung 1921 zwecks Erwerb und Betrieb von Braunkohlengruben bei Priebus nach Zusammenschluss der folgenden Gewerkschaften: Silesia-Louis, Anna-Bruno, Anna-Martha, Bruno, Louis, Annemarie, Ino und Curt, allesamt in Nieder-Schlesien bzw. der Lausitz gelegen. Bereits im Juni 1924 Einstellung der Förderung wegen Absatzschwierigkeiten, Mitte 1925 wurde auch die Wasserhaltung eingestellt. Großaktionäre: Ilse-Bergbau-AG und Braunkohlen- und Brikett-Industrie-AG - Bubiag (je 49 %). 1939 in eine GmbH umgewandelt. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 797
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Prignitzer Eisenbahn-Gesellschaft
Stamm-Actie 300 Mark, Nr. 4162
Perleberg, 1.3.1885
Erhaltung: EF+
Gründeraktie, Auflage 4.500. Konzessioniert wurde die Prignitzer Eisenbahn 1884 für den Bau und Betrieb der 45 km langen Nebenbahn von Perleberg über Pritzwalk nach Wittstock (Dosse). 1895 wurde die Bahn von Wittstock (Dosse) aus um weitere 16,5 km bis zur preußisch-mecklenburgischen Grenze verlängert. Auf preußischer Seite schloß daran das 1,8 km lange Gleis zum Bahnhof Buschhof an, wo Anschluß an das Netz der Mecklenburgischen Friedrich-Wilhelm-Eisenbahn bestand. 1900 wurde der Prignitzer Eisenbahn auch die Betriebsführung der Ostprignitzer Kreiskleinbahnen (29 km normalspurige Kleinbahnen und 70 km Schmalspurbahnen in 750-mm-Spur) sowie der Westprignitzer Kreiskleinbahnen (63 km Normalspur und 31 km Schmalspur) übertragen. 1932 wurde der Betrieb der Wittenberge-Perleberger Eisenbahn, deren Eigentümer die Stadtgemeinde Perleberg war, mit der Prignitzer Eisenbahn zusammengelegt. Großaktionäre waren zuletzt das Land Preußen (13,83 %), die Provinz Brandenburg (9,6 %), die Kreise Ost- und West-Prignitz (20,6 %) sowie eine Reihe nahe der Strecke liegender Städte (23,5 %). Die Vorzugs-Stammaktien waren in Berlin börsennotiert. Als in dieser Beziehung absolute Ausnahmeerscheinung unter den deutschen Klein- und Nebenbahnen war die Prignitzer Eisenbahn ungewöhnlich rentabel und völlig schuldenfrei und erzielte Betriebsgewinne von bis zu 25 % vom Umsatz, und zwar nach Steuern! Entsprechend konnten bis Anfang der 40er Jahre kontinuierlich Dividenden bis zu 7,5 % gezahlt werden. Im Zuge der letzten großen Eisenbahn-Verstaatlichungswelle 1941 als Ganzes ohne Abwicklung auf das Deutsche Reich (Reichseisenbahnvermögen) übergegangen. Dekorativer G & D-Druck. Obwohl die Börsenhandbücher der 30er/40er Jahre die Gesamtauflage von 4500 Aktien als aktuell umlaufende Vorzugs-Stammaktien angeben, ist aus unerklärlichen Gründen bei gut 10 % der Auflage (so auch bei diesem Stück, das nummeriert ist, aber keine Kontrollunterschrift hat) die Anbringung eines Reichsmark-Umstellungsstempels unterblieben; ebenso ist kein einziger Kupon von dem als Doppelblatt mit der Aktie verbundenen Kuponbogen getrennt. Maße: 23 x 30,7 cm.

Nr. 798
Schätzpreis: 90,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Prignitzer Margarinefabrik AG
Aktie 10.000 Mark, Nr. 248
Pritzwalk, 24.1.1923
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 2.000 (R 9). Gründung am 25.1.1923. Herstellung von Margarine und verwandten Produkten. Bereits am 2.7.1924 wurde das Konkursverfahren eröffnet. Maße: 36,7 x 27,3 cm.

Nr. 799
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Province of Hannover - Harz Water Works
6,5 % Gold Bond 1.000 $, Specimen
1.2.1929
Erhaltung: EF/VF
Nullgeziffertes Specimen (R 10). Schon in alten Zeiten wurde der Wasserreichtum des Harzes von den Bergleuten genutzt, die dazu eine Unzahl von Teichen und kunstvolle Grabensysteme anlegten. In den 20er Jahren beschloß dann der Hannoversche Provinziallandtag die Gründung der Harzwasserwerke, deren Talsperren neben dem Hochwasserschutz des Vorlandes und der Kraftgewinnung in erster Linie der Trinkwasserversorgung dienen sollten (das Versorgungsgebiet erstreckt sich heute bis nach Bremen). Nacheinander entstanden die Sösetalsperre, die Eckertalsperre (wo nach dem Krieg mitten auf der Staumauer die Zonengrenze verlief), die Okertalsperre, die Innerstetalsperre und als letzte 1969 die Granetalsperre. Hochwertiger Stahlstich mit allegorischer Vignette, Druckerei: Franklin Lee Division - American Bank Note Co. Maße: 38,2 x 25,5 cm. Mit anh. Kupons, lochentwertet.

Nr. 800
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Rabbethge & Giesecke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 22004
Kleinwanzleben, November 1942
Erhaltung: EF+
Gründung bereits 1838, AG seit 1885 als “Zuckerfabrik Klein-Wanzleben”. Schon immer war der wichtigste Geschäftszweig aber die Zuckerrübensamenzucht. Bereits 1902 kaufte die Ges. die Zuckerfabrik Seehausen. 1920/21 wurde der Großteil der Anteile der Zuckerfabrik Wrede & Sohn in Oschersleben übernommen. 1938 umbenannt in “Rabbethge & Giesecke AG”, bei dieser Gelegenheit kompletter Neudruck der Aktien. Nach 1945 fädelte die sehr strategisch denkende englische Besatzungsmacht schleunigst die Sitzverlegung nach Einbeck ein, dort bis heute (ab 1968 als KWS Kleinwanzlebener Saatzucht AG firmierend) ein viel beachteter Regionalwert an der Börse Hannover. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.


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