53. Auktion am 22. Juli 2013
Lose 501 - 600

Deutschland IV.

Nr. 501
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Faber & Schleicher AG
Aktie Lit. A 1.000 RM, Nr. 826
Offenbach, 31.10.1928
Erhaltung: EF
Auflage 200 (R 10). Gründung 1871 als “Associationsgeschäft zur Produktion von lithographischen Schnellpressen” durch Louis Faber und Adolf Schleicher. AG seit 1897 als “Faber & Schleicher Maschinenfabrik auf Actien”. Zunächst Bau von Steindruck-Schnellpressen, 1911 kommt die erste ROLAND-Offsetpresse auf den Markt. 1957 Umfirmierung in “Roland Offsetmaschinenfabrik Faber & Schleicher AG”. 1979 Vereinigung mit dem Druckmaschinenbereich der M.A.N. und Umfirmierung in “MAN Roland Druckmaschinen AG” zum weltweit zweitgrößten Hersteller von Druckmaschinen und Weltmarktführer im Rollenoffset. Beschäftigt waren 8.700 Mitarbeiter in den Werken Augsburg, Offenbach, Plauen und Mainhausen. 2005/06 squeeze-out der Kleinaktionäre der bis dahin börsennotierten AG, später verkauft MAN die Mehrheit an den Investor “Allianz Capital Partners GmbH”. Unter der Krise im Druckmaschinenmarkt brach das Unternehmen Ende 2011 zusammen und wurde zerschlagen; nachdem Interessenten nicht gerade Schlange standen, verkaufte der Insolvenzverwalter die Werkstandorte einzeln. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Nur 5 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 502
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Fabrik technischer Porzellane Krauss, Schulz & Co. AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 10604
Berlin, Juni 1923
Erhaltung: EF
Auflage 15.000 (R 10). Gründung 1922 zwecks Übernahme bestehender Fabriken in Berlin-Halensee (Eisenzahnstr. 47/48), außerdem Erwerb der Porzellanfabrik Groh & Co. in Selb (Bayern). 1925 wurde die Gesellschaft aufgelöst. Maße: 29,5 x 23 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Nicht entwertetes Stück, sehr günstig angeboten!

Nr. 503
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Färberei Printz AG
Aktie 300 RM, Nr. 15
Karlsruhe, April 1930
Erhaltung: EF
Auflage 1.500. Gründung als AG 1898 in der Ettlinger Straße zum Betrieb einer Färberei und chemischen Waschanstalt mit zahlreichen Filialen. Eduard Printz (1821-1892) gründete 1846 eine Schön- und Seidenfärberei und durfte sich nach einem Großauftrag Hof-Schönfärbermeister nennen. Daraus entwickelte sich 1869 unter seinem Sohn Theodor das Unternehmen der Kunstwäscherei und Chemisch-Reinigung Printz, das Ende des 20. Jh. von dem Ettlinger Reinigungsunternehmen Carl Bardusch, heute Bardusch GmbH & Co., übernommen und dort unter altem Namen fortgeführt wurde. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm.

Nr. 504
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Felten & Guilleaume Carlswerk AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 58279
Köln-Mühlheim, 18.8.1916
Erhaltung: EF
Auflage 5.000. Ursprüngliche Gründung 1826 in Köln als Hanfseilerei. 1873 wurde für die Herstellung von Draht, Drahtseilen und Kabeln in Mülheim am Rhein eine Niederlassung errichtet. Dieses Zweigwerk wurde 1899 in einer AG verselbständigt. 1905 Angliederung der Frankfurter Maschinenfabrik der “Elektrizitäts-AG vorm. W. Lahmeyer & Co.” und zwischenzeitliche Umfirmierung in “Felten & Guilleaume-Lahmeyerwerke AG”. Bereits 1910 wurde dieses Werk wieder abgestoßen und die alte Firmenbezeichnung wieder angenommen. Großaktionär war lange Zeit der Luxemburger Arbed-Konzern. 1979 erwarb der Philips-Konzern die Mehrheit und firmierte das Unternehmen in PKI Philips Kommunikations Industrie AG um. Unter dem alten Namen wurde für das ursprüngliche Geschäft die Felten & Guilleaume Energietechnik AG 1986 aus der PKI herausgelöst und an die Börse gebracht. Wichtiger Industrie-Wert. Sehr dekorativ gestaltetes, großformatiges Papier. Maße: 26,5 x 37,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 505
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Felten & Guilleaume Carlswerk AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 13464
Köln-Mühlheim, 19.7.1921
Erhaltung: EF
Auflage 30.000. Wichtiger Industrie-Wert. Sehr dekorativ gestaltetes, großformatiges Papier. Maße: 26,5 x 37,2 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 506
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Ferd. Rückforth Nachfolger AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 96131
Stettin, 28.10.1922
Erhaltung: EF/VF
Auflage 20.000 (R 10). Bereits 1742 als oHG errichtet, 1912 in eine AG umgewandelt. Ursprünglich nur eine Likörfabrik, erlebte das Unternehmen schließlich eines der schillerndsten Schicksale der jüngeren Wirtschaftsgeschichte. Erzeugt wurden im Werk Stettin-Oberwieck Liköre, Weinbrände, Rum, Arrak, Branntweine und Fruchtsäfte. Außerdem war Rückforth Großaktionär aller drei Regionalbrauereien in Stettin sowie bei sieben weiteren Brauereien in Ostpreußen und Schlesien. Börsennotiz Berlin, Frankfurt a.M. und Stettin. 1945 ging fast der gesamte Fabrik- und Beteiligungsbesitz im Osten verloren. 1947 Sitzverlegung von Stettin nach Uslar/Hann. und weiter 1950 nach Siegburg (Rhld.), wo in eigenen Räumen die Weinbrennerei und Likörfabrikation wieder aufgenommen wurde. 1970/78 wurde das angestammte Geschäft ganz aufgegeben. Ab 1980, nach der Sitzverlegung nach Heidelberg, begann eine zunächst glanzvolle und von der Wirtschaftspresse bejubelte zweite Karriere im Bauträgergeschäft, die dann aber 1985 im Konkurs endete. Großes Hochformat, mit schönen Jugendstil-Elementen im Unterdruck. Maße: 37 x 26,4 cm. Mit Kuponbogen. Nach der Inflation wurde 1925 das Kapital 100:1 umgestellt. Vorliegende Aktie wurde dabei offenbar vergessen. Von dieser Rarität sind nur drei Stücke bekannt!

Nr. 507
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Findus Beteiligungen AG
Sammelaktie über 1.000 Stückaktien, Specimen
Dortmund, August 1999
Erhaltung: UNC
Nullgeziffertes Specimen (R 9).Gründung 1994 als New Tigerland Beteiligungen AG, 1998 Umfirmierung wie oben. Die Ges. (mit den Großaktionären AHAG Wertpapierhandelsbank AG und Börsenmakler Schnigge AG) war an 13 New-Economy-Firmen beteiligt (u.a. an der PSI AG für Produkte und Systeme der Informationstechnologie in Berlin, der PRO/motion Medien & Management AG in Langenfeld, der DONE Project AG in Wietmarschen, der CyberRadio AG in Hannover und der skandalumwitterten met@box AG in Hildesheim). Eine Schicksalsgemeinschaft: Mit der New Economy ging auch Findus unter. Im Gegensatz zu den anderen Gesellschaften wurde das Unternehmen jedoch saniert und ist heute operativ wieder tätig. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kuponbogen. Nur 10 Stücke wurden in dieser Form gedruckt, der Einlieferer erhielt sie in der noch ungeöffneten Originalverpackung der Wertpapierdruckerei.

Nr. 508
Schätzpreis: 85,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Findus Beteiligungen AG
Sammelaktie über 100 Stückaktien, Blankette
Dortmund, August 1999
Erhaltung: UNC
(R 9) Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kuponbogen. Es existieren überhaupt nur 10 Stücke, die vom Einlieferer in der noch ungeöffneten Original-Verpackung der Wertpapierdruckerei vorgefunden wurden.

Nr. 509
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Findus Beteiligungen AG
Sammelaktie über 500 Stückaktien, Muster
Dortmund, August 1999
Erhaltung: UNC
Nullgeziffertes Muster (R 8). Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kuponbogen. Nur 20 Stück wurden in dieser Form gedruckt, davon gingen 7 an die Zulassungsstellen der deutschen Börsen.

Nr. 510
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Ford-Werke AG
Aktie 2.500 DM, Nr. 16
Köln, Juni 1971
Erhaltung: EF+
Auflage 239.000. Henry Ford baute 1896 sein erstes Automobil. 1903 gründete er in Detroit die Ford Motor Company. In den 20er Jahren besaß Ford in den USA einen Marktanteil von 50 % und expandierte kräftig in’s Ausland: 1925 wurde in Berlin die Ford Motor Company AG gegründet. Die Fabrik in Berlin-Plötzensee war zunächst ein reines Montagewerk. 1931 ging das noch heute bestehende Werk in Köln in Betrieb, dessen Grundstein Henry Ford persönlich gelegt hatte. 1939 wurde der heutige Firmenname angenommen: Ford-Werke AG. Nennenswerte Kriegsschäden (wen wundert’s?) erlitten ausgerechnet die Ford-Werke natürlich nicht, so daß bereits am 8.5.1945 die Produktion wieder aufgenommen werden konnte. Schon 1953 wurden vor allem dank des legendären Taunus 12 M alle früheren Produktionsrekorde eingestellt. Bis zum Squeeze-Out 2002 in Deutschland auch börsennotiert. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 511
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Frankfurter Bank
Aktie 100 RM, Nr. 15026
Frankfurt am Main, November 1932
Erhaltung: EF
Auflage 1.000 (R 9). Die Gründung der Frankfurter Bank erfolgte 1854. Zu den Gründern zählten die Bankhäuser Gebrüder Bethmann, Grunelius & Co., Rothschild & Söhne sowie die Frankfurter Vereinskasse. Die Konzession wurde vom Rat der Stadt Frankfurt auf Antrag der oben erwähnten Gründer erteilt. Das “Provisorische Bank-Comite”, das allen Frankfurter Bürgern die Möglichkeit zur Beteiligung geben wollte, wurde vom Erfolg des Zeichnungsaufrufes im Jahr 1854 völlig überrascht: Der Andrang war so groß, daß die Münzgasse am Sitz der Bank vom Militär gesperrt werden mußte. Zeichnungswillige aus Sachsenhausen brachten das für die 5%ige Kaution erforderliche Silbergeld gleich auf Schubkarren über den Main. Zum Schluß war bei 9.531 Anmeldungen das ohnehin sehr hohe Gründungskapital (10 Millionen Gulden) noch um das 16fache überzeichnet (Zu dieser Zeit hatte Frankfurt gerade 80.000 Einwohner!). Im Aufsichtsrat waren mit von Grunelius, von Metzler, Hauck, von Bethmann, Oppenheimer u.a. alle großen Namen der Frankfurter Finanzwelt vertreten. Die Frankfurter Bank als Privatnotenbank belebte nicht nur den Notenumlauf vor allem im süddeutschen Raum, sie übernahm auch für die nahezu 100 Privatbanken der Stadt eine Art Zentralbankfunktion. 1871 war sie bereits die drittgrößte deutsche Bank. Durch die Gründung der Deutschen Reichsbank, die durch das Bankgesetz vom 14.3.1875 geschaffen wurde, war die ursprüngliche Funktion als private Notenbank ab diesem Zeitpunkt erheblich eingeschränkt. Es durften nur noch 100 Mark-Banknoten ausgegeben werden. Weitere Einschränkungen der Notenemission durch die Reichsbank veranlaßten die Frankfurter Bank, im Jahr 1901 ihr Notenprivileg aufzugeben. Die seit 1876 umlaufenden Frankfurter Geldnoten wurden zum 31.12.1901 eingezogen. Statt dessen wurde der Frankfurter Bank vom preußischen Staat aber das Privileg der Mündelsicherheit verliehen, welches bis zum Ende des 2. Weltkrieges die Basis ihrer Geschäftstätigkeit bildete. Somit wurde aus der Notenbank eine Vermögensverwaltungsbank mit Depot- und Effektengeschäften. Auch im Tages- und Termingeldhandel zwischen den Kreditinstituten war die Bank tätig, nicht jedoch im Kreditgeschäft mit der Industrie. Das kam der Frankfurter Bank in der Weltwirtschaftskrise zugute, da sie von den Problemen in Zahlungsnot geratener Betriebe nicht betroffen war. Nach der Währungsreform 1948 unter der Leitung von Hermann Jannsen richtete sich die Bank neu aus und wandelte sich zur überregionalen Kreditbank. 1962 eröffnete die Bank erstmalig in ihrer Geschichte auch Zweigniederlassungen. 1970 erfolgte die Fusion mit der “Berliner Handelsgesellschaft” zur BHF-Bank, das war bis dahin der größte Bankenzusammenschluß der deutschen Nachkriegsgeschichte. 1998/99 Übernahme durch die niederländische ING-Gruppe. 2005 Übernahme durch Sal. Oppenheim und Weiterführung als “BHF-Bank - Privat seit 1854”. Seit Sal. Oppenheim 2010 von der Deutschen Bank aufgefangen wurde sucht der neue Eigentümer für die BHF-Bank schon wieder einen Käufer. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 512
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Frankfurter Bank
Aktie 100 RM, Nr. 19241
Frankfurt am Main, Dezember 1937
Erhaltung: EF
Auflage 1.000 (R 10). Maße: 21,2 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 513
Schätzpreis: 240,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Frankfurter Bierbrauerei-Gesellschaft vorm. Heinrich Henninger & Söhne
Prior.-Aktie 1.000 Mark, Nr. 370 (geändert in 2723)
Frankfurt a.M., 1.9.1888
Erhaltung: VF+
Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1881 unter Übernahme der seit 1869 bestehenden Henninger’schen Brauerei in Sachsenhausen. Wegen Kapitalzusammenlegung 1888 Neuausgabe der Aktienurkunden. 1920 nach Fusion Umfirmierung in Brauerei Henninger-Kempff-Stern AG, seit 1935 Henninger-Bräu AG. Weiter übernommen wurden die Cerveceria Bieckert S.A. in Buenos Aires (1958), die Cerveceria Schneider S.A. im argentinischen Santa Fé (1959), die Brauhaus Nürnberg J. G. Reif AG (1960), die Kreuznacher Brauhaus Ph. Nicolay KG (1961), die Union-Brauerei in Groß-Gerau und die Engelbräu Heidelberg (1966), die Aktienbrauerei-Bürgerbräu AG in Ludwigshafen (1968), die Eichbaum-Werger-Brauereien AG in Worms (1970) und die Germania-Brauerei AG in Wiesbaden (1972 von Binding). Mit einem Jahresausstoß von über 2 Mio. hl die größte Braustätte Deutschlands. Älteste verfügbare Henninger-Bräu-Aktie. Maße: 32,8 x 21,4 cm. Nicht entwertet!

Nr. 514
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Frankfurter Kunstverein e.V.
Schuldschein 100 RM, Nr. 110
Frankfurt a.M., 1.12.1941
Erhaltung: EF+
(R 7) Gründung 1855. Zweck: Förderung der Kunst mittels Ausstellung, An- und Verkauf sowie Verlosung von Kunstgegenständen. Der Kunstverein trat die Nachfolge seines 1829 gegründeten gleichnamigen Vorgängers an, dessen desolate Finanzlage eine Neuorganisation erforderte. Besonders erwähnenswert ist das Mitte des letzten Jahrhunderts durchgeführte Kaisersaalprojekt: 17 Künstler schufen im Auftrag des Kunstvereins 22 Kaiserbilder in den gotischen Wandnischen des Kaisersaals im Römer. Auch das Goethe-Denkmal wurde mit Spenden des Kunstvereins finanziert. Mit 3.000 Mitgliedern hatte der Verein schon kurz nach der Gründung bereits genausoviele Mitglieder wie auch heute noch. 1861 wurde das erste eigene Ausstellungsgebäude in der Junghofstraße eröffnet. Spitzweg, Liebermann, Beckmann, Slevogt, Kandinsky, Nolde und viele andere Künstler stellten dort aus. Dieses Gebäude wurde 1944 bei einem Bombenangriff völlig zerstört. Seit 1962 ist das Steinerne Haus am Römerberg Sitz des Kunstvereins. Ausgegeben anläßlich der Umwandlung des 1855 als Aktiengesellschaft gegründeten Kunstvereins in einen eingetragenen Verein. Maße: 29,6 x 21,1 cm

Nr. 515
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Frankona Rück- und Mitversicherungs-AG
Sammel-Namensaktie LIt. B 10 x 50 DM, Blankette
München, Januar 1974
Erhaltung: UNC
(R 10) Gründung 1886 als “Badische Rück- und Mitversicherungs-Gesellschaft” mit Sitz in Mannheim. 1907 Sitzverlegung nach Frankfurt a.M. und Umbenennung in Frankona Rück- und Mitversicherungs-AG. 1915 Sitzverlegung nach Berlin, 1948 nach Heidelberg und 1957 nach München. 1977 Änderung des Namens in Frankona Rückversicherungs-AG. 1995 Verkauf der Aktienmehrheit (rund 55%) an die amerikanische GE Employers Re, die dann mit Hilfe von Umstrukturierungen einen Sqeeze-out vornahm, der erst 2007 endgültig abgeschlossen wurde. Nachdem die GE-Gruppe von der Schweizerischen Rückversicherungsgesellschaft übernommen worden ist, nun Swiss Re Frankona Rückversicherungs-AG. Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 516
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Freiberger Papierfabrik
Aktie 1.000 Mark, Nr. 5158
Weissenborn, 1.6.1920
Erhaltung: EF
Auflage 1.650 (R 9). Gründung 1871. Herstellung und Vetrieb von Papier, Zellstoff, Strohstoff und Sulfitspiritus. 1942 Organvertrag mit dem Großaktionär Aschaffenburger Zellstoffwerke AG, Berlin. 1947 enteignet und als volkseigener Zweigbetrieb der Industrie-Verwaltung Zellstoff und Papier weitergeführt. Herrliche Umrandung. Maße: 35,1 x 24,1 cm. Lochentwertet.

Nr. 517
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Freie und Hansestadt Hamburg
3,5% Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 18616
Februar 1899
Erhaltung: VF
(R 8) Teil einer Hamburgischen Staatsanleihe von 1899 über 40 Mio. Mark. Mit Faksimile-Unterschriften Mönckeberg, Otto E. Westphal und Wappen. Maße: 34,6 x 24,2 cm. Mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 518
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Freistaat Bayern
7 % Schuldverschreibung 100 DM, Muster
München, 23.5.1958
Erhaltung: UNC/EF
Nullgeziffertes Muster (R 10). Maße: 29,7 x 21 cm. Linker Rand mit Abheftlochung. Mit Kuponbogen.

Nr. 519
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Freistaat Braunschweig
8 % Teilschuldverschreibung 10.000 Goldmark, Nr. 83
28.2.1928
Erhaltung: EF/VF
(R 8) Das Land Braunschweig war bis 1918 Herzogtum, dann bis 1946 Freistaat. Nach 1945 wurde der Freistaat Braunschweig Teil des heutigen Bundeslandes Niedersachsen. Maße: 29,7 x 21 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 520
Schätzpreis: 80,00 EUR
Startpreis: 30,00 EUR
Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 16005961-80
Essen/Dortmund, Dez. 1992
Erhaltung: UNC/EF
Erst 1903, als die Krupp’schen Unternehmungen schon fast 100 Jahre bestanden, ließ sich Fräulein Bertha Antoinette Krupp zur Gründung einer AG überreden. Ihr Vater Alfred Krupp (1812-87) misstraute dem Kapitalmarkt. Lieber ließ er sich von Kaiser Wilhelm I., seinem großen Gönner, über dessen Hofbankier Bleichröder eine Anleihe von 30 Mio. Mark vermitteln und verpfändete dafür seinen ganzen persönlichen Besitz. Seine Firma führte er höchst patriarchalisch als Einzel-Unternehmen. Als ihn einmal jemand in bester Absicht mit “Herr Generaldirektor” anredete, offenbarte sich sein Verständnis vom Unternehmertum, indem er sein Gegenüber anherrschte: “Ich bin kein Generaldirektor, ich halte mir Generaldirektoren.” Wichtigste Betriebsteile waren die Gussstahlfabrik Essen, die 1905 in Betrieb genommene Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen, die Zechen Hannover und Hannibal, die Bergwerke in Essen-Bergeborbeck, die Gewerkschaft Emscher-Lippe sowie die Gewerkschaft Ver. Constantin der Große. 1992 erregte die lange Zeit kränkelnde Fried. Krupp AG Aufsehen, indem sie ziemlich feindlich die Hoesch AG übernahm. Wenige Jahre später ging die Stahl-Fusionswelle noch weiter, indem Thyssen und Hoesch-Krupp zusammengingen. Sehr dekorativ, mit großer Ansicht der Krupp’schen “Villa Hügel”. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 521
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Fried. Krupp Hüttenwerke AG
Vorzugsaaktie 100 DM, Nr. 140148
Rheinhausen/Ndrh., Dez. 1965
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 225.320 (R 7). Gründung 1953 im Zuge der alliierten Enflechtungsmaßnahmen als “Hütten- und Bergwerke Rheinhausen AG”. 1959 fusionsweise Übernahme der Steinkohlenbergwerk Hannover-Hannibal AG, der Bergbau-AG Constantin der Große AG und der Bergwerke Essen-Rossenray AG sowie der Hüttenwerk Rheinhausen AG. 1965 Umfirmierung in Friedr. Krupp Hüttenwerke AG, im gleichen Jahr Verschmelzung mit der Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG. 1967 Ausgliederung der Steinkohlenbergwerke in die Fried. Krupp Bergwerke AG (1969 in die Ruhrkohle AG eingebracht). 1980 Umfirmierung in Krupp Stahl AG. Um die Stilllegung der traditionsreichen Hütte Rheinhausen gab es in den 90er Jahren erbitterte, bis an Straßenkämpfe grenzende Auseinandersetzungen. Vignette mit den drei Krupp-Ringen, Faksimile-Unterschrift Berthold Beitz. Maße: 29,7 x 21 cm. Rückseitig entwertet.

Nr. 522
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Fried. Krupp Hüttenwerke AG
Vorzugsaktie 1.000 DM, Nr. 13146
Rheinhausen/Ndrh., Dez. 1965
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 120.468 (R 7). Vignette mit den drei Krupp-Ringen, Faksimile-Unterschrift Berthold Beitz. Maße: 29,7 x 21 cm. Rückseitig entwertet.

Nr. 523
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Friedländer Zuckerfabrik AG
Namens-Actie Litt. B 500 Mark, Nr. 588
Friedland in Mecklenburg, 1.6.1891
Erhaltung: EF
Gründeremission, Auflage 200 (R 8). Gründung 1890. Im Gegensatz zu den B-Aktien-Inhabern waren die A-Aktien-Inhaber verpflichtet, pro Aktie auf 1 1/2 Hektar Zuckerrüben anzubauen. Die Fabrik bestand bis nach 1945. Sehr dekorativ, im Unterdruck Fabrik, Segelschiff, junges Mädchen mit allerlei Waren. Sehr dekorativ, im Unterdruck Fabrik, Segelschiff, junge Frau mit allerlei Waren. Maße: 23,2 x 29,6 cm. Nicht entwertetes Stück!

Nr. 524
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 450,00 EUR
Fritz Ahrberg AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2941
Hannover, 13.4.1922
Erhaltung: EF
(R 10) Gründung am 20.3.1922 zur Fortführung der Fleischwarenfabrik der Fa. Fritz Ahrberg in Hannover-Linden. Mitglied des Gründungsaufsichtsrates war auch ein in Hannover tätiger Bankdirektor mit großer Zukunft: Der spätere Deutsche-Bank-Vorstand George Millington-Herrmann. Die AG wurde Mitte der 1930er Jahre wieder aufgelöst, das Unternehmen selbst aber entwickelte sich vor allem nach dem Krieg zum größten seiner Art in ganz Niedersachsen mit dutzenden Verkaufsfilialen in allen größeren Städten. In den 1980er Jahren ging die Firma pleite, die Marke aber wurde gerettet und noch heute gibt es in Hannover Fleischerfachgeschäfte der Fritz Ahrberg GmbH. Der Firmensenior Fritz Ahrberg hatte zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Fleischwirtschaft und Forschung insbesondere an der Tierärztlichen Hochschule Hannover die noch heute aktive Fritz-Ahrberg-Stiftung gegründet. Nach ihm benannt ist nicht nur die Fritz-Ahrberg-Halle in Barsinghausen, sondern in Hannover-Linden-Süd ein ganzes Stadtviertel, das sog. “Ahrbergviertel”. Einst als sozialer Brennpunkt verrufen, gilt es heute als chic, dort zu leben: Das brachliegende 20.000 qm große Fabrikareal kaufte 1997 die Arbeiterwohlfahrt zusammen mit 40 Bauherren. Die historische Bausubstanz einschließlich des 58 m hohen Schornsteins wurde erhalten, 80 Wohnungen entstanden neu, viele Künstler leben heute in der ehemaligen Würstchenfabrik. Herrliche Art-Deko-Gestaltung. Maße: 26 x 36 cm. Mit Kupons.

Nr. 525
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Fritz Schulz jun. AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 9117
Leipzig, 26.4.1920
Erhaltung: EF
Auflage 5.275. Gründung 1878 als oHG. 1900 Umwandlung in eine AG anläßlich der Fusion mit der Vereinigte Neuburger Kreidewerke Schulz & Philipp in Neuburg (Donau). Die Chemische Fabrik in Leipzig in dem 1897 errichteten Globus-Werk in Leipzig (Hardenbergstr. 11, heute Limburgerstr. 30, mit einer noch heute vorhandenen monumentalen Atlas-Plastik im Eingangsbereich) stellte Putzmittel, Waschpulver, Schuhcreme, Bohnerwachs, Autopolitur etc. unter den Marken Globus, Global, Palma usw. her, ferner Blechemballagen, Kartonnagen und Kisten. Bis zu deren Beschlagnahme als Feindvermögen im 1. Weltkrieg hatte das Unternehmen auch bedeutende Auslandsaktivitäten mit der Fritz Schulz jun. Comp. in Lincoln bei New York und der The Globe Polish Co. Ltd. in Stratford-London. 1925 außerdem Aufnahme der Produktion von Insektiziden. Börsennotiz Berlin und Leipzig. Nach 1945 teilte sich der Weg: Der Leipziger Betrieb wurde 1949 als Chemisch-technischer Betrieb VEB Globus-Werke Leipzig verstaatlicht, nach diversen Zuständigkeitswechseln zuletzt Teil des VEB Otto Grotewohl Böhlen, Betriebsteil Autopflegemittel Leipzig. Nach der Wende reprivatisiert, wobei die Produktion bei der Sächsische Olefinwerke AG Böhlen weitergeführt und der Betrieb der früheren Fritz Schulz jun. AG in Leipzig stillgelegt wurde. Im Westen verblieb nach der deutschen Teilung das Kieselkreidebergwerk an der Klause in Neuburg (Donau), dessen Übernahme 1893 in der Gegend einen regelrechten Kreideboom nach sich gezogen hatte. Die Neuburger Kieselerde (auch Kieselkreide oder Neuburger Weiß genannt) ist ein äußerst feinkörniges lockeres Gestein, das aus Quarz, organischer Kieselsäure und Kaolinit besteht. Wegen seiner großen Härte und Feinkörnigkeit findet es vielfältige Anwendung bei der Herstellung u.a. von Putz- und Schleifmitteln (daher die Verbindung zu der Chemischen Fabrik in Leipzig), von Zahnpasta und Kaugummi sowie als Füllstoff für Kunsttoffe, Klebstoffe, Farben und Lacke. Der Neuburger Betrieb wurde 1972 in die GLOBOL-Werke GmbH umgewandelt, 1986 an den BP-Konzern und 1992 an die englische JEYES Group plc veräußert. 2002 im Rahmen eines Management Buy-Out zur Jeyes Deutschland GmbH geworden. Produziert werden in Neuburg heute Insektenschutzmittel, Lufterfrischer und Haushaltsreiniger. Maße: 26,4 x 35,6 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 526
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Garbe, Lahmeyer & Co. AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 2581
Aachen, August 1942
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 2.875. Gründung 1886, AG seit 1899. Firma bis 1938: Deutsche Elektrizitäts-Werke zu Aachen, danach wie oben. Produktionsprogramm: Regelungstechnik, Hydraulik und Elektromaschinenbau, Autolicht- und Anlaßanlagen. Einstellung der Produktion 1993. Heute ist die GL AG eine Holding von Unternehmen für verschiedene Produkte, u.a. Staubsauger, Hydrauliksysteme, Industriefasern. Maße: 21 x 29,7 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 527
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Gardena Holding AG
Sammel-VZ-Aktie 50 x 5 DM, Nr. 6001809
Ulm, Oktober 1996
Erhaltung: UNC/EF
(R 6) Gründung 1960 als Kress & Kastner GmbH in Nürnberg, 1996 Umwandlung in Gardena Holding AG. Wer kennt nicht die Gardena-Geräte zur Garten- und Rasenpflege?! Der Marktanteil für Schneidgeräte in Deutschland beträgt 30 %, für Bewässerungsgeräte sogar 50 %. Sehr dekorative Gestaltung mit Blumen und Blättern sowie der patentierten Gardena-Steckkupplung am Gartenschlauch mit Düse. Maße: 29,8 x 21,1 cm. Rückseitig als ungültig abgestempelt.

Nr. 528
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Gas- und Elektricitäts-Werke Senftenberg AG
Aktie 100 RM, Nr. 1120
Bremen, Juli 1942
Erhaltung: EF
Auflage 1.000 (R 6). Gründung im März 1898, bereits im August 1898 konnte das Gaswerk in Betrieb genommen werden. Versorgungsgebiet war die Stadt Senftenberg mit damals 18500 Einwohnern. Sowohl an die Gasversorgung wie auch an die Stromversorgung (mit Fremdstrombezug von der Niederlausitzer Ueberlandcentrale GmbH, Calau) waren 90 % aller Haushalte der Stadt angeschlossen. Großaktionär der mit 20 Beschäftigten sehr überschaubaren AG war die Stadt Senftenberg. Nach dem 2. Weltkrieg zunächst von der sowjetischen Besatzungsmacht beschlagnahmt, zuletzt dann Teil des VEB Gebäudewirtschaft Senftenberg. Seit 1991 die Stadtwerke Senftenberg GmbH. Lochentwertet. Maße: 20,9 x 29,7 cm.

Nr. 529
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Gebhard & Co. AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 22071
Vohwinkel, 19.11.1921
Erhaltung: EF
Auflage 22.000. Gründung der AG 1907 unter Übernahme der schon seit 1797 bestehenden Firma Gebhard & Co. (einer Seidenweberei, Färberei und Appretur in Vohwinkel und Monschau). Dazu übernommen wurden in Krefeld die Mech. Seidenweberei van Biema & Co. (1910) und die Seidenwebereien Wm. Schroeder & Co. AG (1929/35). Hergestellt wurden seidene und kunstseidene Stoffe in Werken in Krefeld, Amern-St. Georg (Düsseldorf), Hüls bei Krefeld, Mährisch-Trübau, Monschau, Sonnenburg (Frankfurt/Oder), Villingen (Baden) und Metelen (Münster). Börsennotiz Berlin, ab 1948 Düsseldorf. Nach dem Krieg setzte eine neue Blüte ein und die Firma beschäftigte zeitweise mehr als 2.000 Mitarbeiter, aber 1974 Anschlußkonkurs. Lochentwertet. Maße: 24,2 x 29,2 cm.

Nr. 530
Schätzpreis: 50,00 EUR
Startpreis: 25,00 EUR
Gebr. Roeder AG
Aktie 100 RM, Nr. 2246
Darmstadt, Juni 1928
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 3.000. Gründung 1866, AG seit 1919 als “Erste Darmstädter Herdfabrik u. Eisengießerei Gebr. Roeder AG”, 1923 umfirmiert wie oben. Das Werk in der Rheinstr. 99 produzierte mit auch zuletzt noch fast 1.000 Beschäftigten Öfen, Herde, Kücheneinrichtungen und Gußeisen. 1921 Übernahme der Rastatter Hofherdfabrik Stierlin & Vetter GmbH (Werk 1926 stillgelegt, Grundstück an die Stadt Rastatt in Baden verkauft), 1922 Aktientausch mit der Prometheus AG für elektrische Heiz- und Kochapparate in Frankfurt a.M., die 1927 im Wege der Fusion ganz übernommen wurde. Börsennotiz Frankfurt. 1968 Umwandlung in eine GmbH. Das operative Geschäft war schon 1966 in die ROEDER-Grossküchentechnik GmbH ausgegliedert und an die Burger Eisenwerke AG in Burg (Dillkreis) verkauft worden, die wiederum zur Buderus AG in Wetzlar gehörte. Lochentwertet.

Nr. 531
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Gebr. Sussmann AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 229
Chemnitz, 10.7.1922
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 3.000. Gegründet 1853, AG seit 10.7.1922, eingetragen am 22.9.1922. Herstellung von Strumpf- und Wirkwaren aller Art. Zweigwerk in Meinersdorf i. E.. Das Chemnitzer Fabrikgrundstück wurde 1938 veräußert. Am 5.7.1940 Auflösungsbeschluss. Großformatiges Papier. Lochentwertet. Maße: 30,1 x 36,9 cm.

Nr. 532
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Gebrüder Röder AG
Aktie 100 DM, Nr. 4218
Darmstadt, März 1952
Erhaltung: EF-
Auflage 3.000 (R 10). Maße: 21,1 x 29,8 cm. Oberer Rand mit Abheflochung. Mit kpl. Kuponbogen. Lediglich 3 Stücke wurden kürzlich gefunden.

Nr. 533
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Gebrüder Röder AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 66
Darmstadt, März 1952
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.500 (R 10). Maße: 21,1 x 29,8 cm. Oberer Rand mit Abheflochung. Mit kpl. Kuponbogen. Lediglich 2 Stücke wurden kürzlich gefunden.

Nr. 534
Schätzpreis: 280,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Gebrüder Rostock Fleischindustrie- und Handels-AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 614
Elmshorn, April 1928
Erhaltung: EF+
Auflage 1.000 (R 8). Gründung 1922 zur Fabrikation und zum Vertrieb von Lebensmitteln. Im 2. Weltkrieg wurden Zwangsarbeiter aus Russland eingesetzt. Die AG war eine reine Familien-AG. 1973 aufgelöst und 1977 gelöscht. Maße: 21,1 x 29,9 cm. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 535
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Gebrüder Schröder AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 10043
Ohligs (Rhld.), Juni 1923
Erhaltung: EF+
Auflage 3.500 (R 10). Gründung 1923, Herstellung von Maschinen und Geräten für die Bäcker-, Konditoren- und Hotelbranche. Maße: 14,1 x 21,8 cm. Mit kpl. anh. Kupons.

Nr. 536
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Gebrüder Stollwerck AG
Aktie 100 RM, Nr. 13951
Köln, September 1932
Erhaltung: EF
Auflage 10.000 (R 9). 1839 eröffnet Franz Stollwerck in Köln eine Fabrik für Hustenbonbons und macht damit ein Vermögen. Ab 1860 werden auch Schokolade, Marzipan und Printen produziert. Nach seinem Tod 1876 führen fünf Söhne die Firma als “Gebrüder Stollwerck” weiter und wandeln sie 1902 in eine AG um. Zweigwerke entstehen in Wien (1873), Berlin (1886), Pressburg/Bratislava (1896), London (1903), Stamford/USA (1905, enteignet 1918) und Kronstadt/Brasov in Siebenbürgen (1922). Die Werke in Berlin und Wien werden 1945 bzw. 1957 entschädigungslos enteignet. 1971 übernimmt der Schokoladenfabrikant Dr. Hans Imhoff die Aktienmehrheit und macht Stollwerck mit der Übernahme von Waldbaur in Stuttgart und Sprengel in Hannover zum Marktführer bei Schokolade und Keksen. 1991 Übernahme der Thüringer Schokoladenwerk GmbH, der größten Schokoladenfabrik der ehem. DDR, die für 200 Mio. DM modernisiert wird. 1992/93 wird auch in Ungarn und Polen die Marktführerschaft errungen, 1996 Neubau einer großen Fabrik in Prokov bei Moskau. 1997 Übernahme der Traditionsmarke Sarotti vom Nestlé-Konzern. 2003 wird Stollwerck vom Schweizer Schokoladekonzern Barry Callebaut übernommen, 2005 squeeze out der freien Aktionäre und Umwandlung in eine GmbH. Maße: 21 x 29,7 cm. Unentwertetes Stück mit beiliegendem restlichen Kuponbogen!

Nr. 537
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Gehe & Co. AG
Aktie 1.000 DM, Muster
München, Juli 1961
Erhaltung: EF+
(R 10) Gründung 1903 unter Übernahme des seit 1836 unter gleichem Namen bestehenden Großhandelshauses für Drogen, Farbwaren, pharmazeutische und chemische Erzeugnisse. In zwei Werken in Dresden (Leipziger Str. 7/13 und Trachau) sowie bei der Tochterfirma Gehe-Werke AG in Aussig a.E. wurden chem. Produkte sowie pharmazeutische Spezialpräparate hergestellt. 1921 Übernahme der Großhandlung und pharmazeutischen Fabrik C. H. Burk in Stuttgart, die als Zweigwerk fortgeführt wurde. 1945-48 wurden die Werke in Sachsen enteignet, 1948 Sitzverlegung nach München. In den Folgejahren unzählige Übernahmen kleinerer Wettbewerber, 1980 Sitzverlegung nach Stuttgart. Umbenannt 1981 in GEHE AG und 2003 in Celesio AG. Noch heute börsennotiert und eines der drei größten Pharmahandelsunternehmen in Europa. Maße: 21 x 29,6 cm. G&D-Perforation. Abheftlochung.

Nr. 538
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Geisweider Eisenwerke AG, Vorbesitzer J. H. Dresler sen.
Actie 1.000 Mark, Blankette
Geisweid (Kr. Siegen), 30.6.1900
Erhaltung: UNC/EF
(R 12) Gründung 1879 unter Übernahme des seit 1846 bestehenden Eisenhütten- und Walzwerks J. H. Dresler. Spezialisiert auf Edelstähle aller Art. Börsennotiz Berlin, 1920 wurden die Aktien von Thyssen und Klöckner aufgekauft. Nach Vermögensbeschlagnahme durch die Alliierten 1948 umbenannt in “Hüttenwerk Geisweid AG” und 1951 mit der “Stahlwerk Hagen AG” fusioniert zur “Stahlwerke Südwestfalen AG”. Ab 1978 zum Krupp Konzern gehörig. 2006 erwirbt Swiss Steel AG die Edelstahlwerke Südwestfalen und diese werden mit den Edelstahlwerken Witten und Krefeld zu den Deutschen Edelstahlwerken verschmolzen, welche zur Düsseldorfer Gruppe Schmolz & Bickenbach zählen. Hochdekorative Zierumrandung aus Blumengirlanden, links und rechts zwei kleine Puttos. Maße: 24,4 x 36,6 cm. Mit kpl. Kuponbogen. Unikat!

Nr. 539
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Geithainer Kalk-, Ziegel- und Sand-werke vormals August Lehmann GmbH
Anteilschein 1.000 Mark, Nr. 296
Geithain Sa., 2.2.1909
Erhaltung: EF
(R 10) Originalunterschrift. Sehr dekorativer Druck mit Jugendstil-Elementen. Maße: 36,5 x 26,4 cm. Doppelblatt. Seit vielen Jahren sind nur 4-5 Stücke bekannt.

Nr. 540
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Gelsenkirchener Bergwerks-AG
6 % Secured Note 1.000 $, Specimen
Gelsenkirchen, 1.3.1928
Erhaltung: VF+
Nullgeziffertes Specimen (R 10). Gründung 1873 auf Initiative von Emil Kirdorf. Das Unternehmen wuchs, auch durch ständige Übernahmen von Konkurrenten, zum damals größten Montanbetrieb des Ruhrgebiets heran. Auf 11 Zechenanlagen mit 35 Förderschächten und in den Hüttenwerken waren zuletzt rund 30.000 Mann beschäftigt. 1926, bei Gründung der Vereinigten Stahlwerke AG, war die Gelsenkirchener Bergwerks-AG als Dachgesellschaft aller Montanunternehmen des Ruhrgebiets die aufnehmende Gesellschaft. Im Zuge der alliierten Entflechtungsmaßnahmen entstand die “Gelsenberg” am 18.6.1953 als eigenständige AG wieder, und erneut begann sie in kurzer Folge andere Konkurrenten zu übernehmen. Wegen der immer gewichtiger werdenden Mineralöl-Aktivitäten (u.a. Beteiligung bei ARAL) wurde Gelsenberg schließlich 1974 im Wege des Aktientauschs von der VEBA übernommen - nach fast genau 100 Jahren verschwand das ehedem bedeutendste Montanunternehmen des Ruhrgebiets vom Kurszettel. Grün/schwarzer Stahlstich, Vignette mit muskulösem Bergmann, der einem barbusigen jungen Mädchen einen Kohleneimer zu Füßen stellt. Maße: 38 x 25,5 cm. Mit anh. Kupons, lochentwertet. Die obere Knickfalte leicht gebräunt. Nur 4 Stücke wurden bereits vor Jahren in einem Archiv gefunden!

Nr. 541
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Gelsenkirchener Bergwerks-AG
7 % Obligation 1.000 DM, Nr. 2295
Essen/Amsterdam, 14.6.1957
Erhaltung: EF.
Auflage 20.000 (R 10). Besonderes holländisches Zertifikat zum Börsenhandel der Gelsenberg-Anleihe in Amsterdam. Lochentwertet.

Nr. 542
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Gemeinnützige Baugenossenschaft Strassburg i. E. eGmbH
Geschäfts-Anteil 200 Mark, Nr. 1328
Strassburg i. E., 6.7.1900
Erhaltung: EF+
(R 10) Ausgestellt auf Professor Dr. Graf H. zu Solms-Laubach, Strassburg. Hermann Graf zu Solms-Laubach (geb. 1842) war Botaniker und wurde 1872 außerordentlicher Professor in Straßburg, ordentlicher Professor erst 1879 in Göttingen und dann wieder 1888 in Straßburg. Er entstammte dem Adelsgeschlecht Solms, das seit 1226 den Grafen-Titel führt. Originalunterschriften. Maße: 23,9 x 30,1 cm. Doppelblatt, mit Kupons.

Nr. 543
Schätzpreis: 160,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Gemeinnützige Baugesellschaft Heidenheim an der Brenz AG
Namensaktie 200 DM, Muster
September 1951
Erhaltung: UNC/EF
(R 10) Gründung 1907 durch die Stadt Heidenheim und orstansässige Industriebetriebe. Durch kontinuierliche Neubautätigkeit wurde der Bestand auf zuletzt fast 5.000 Wohnungen ausgedehnt. 1995 Umfirmierung in “Grundstücks- und Baugesellschaft AG Heidenheim”, ab 1996 an der Börse Stuttgart notiert. Große Aktienpakete von ca. 35 % liegen bei der Stadt und bei J. M. Voith, kleinere Pakete hielten früher die Kreissparkasse und die Firma Carl Zeiss. Maße: 21,1 x 29,7 cm. G&D-Perforation. Abheftlochung. Mit Kupons.

Nr. 544
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Gemeinnützige Siedelungs- und Kriegerheimstätten AG
Aktie Lit. B 1.000 Mark, Nr. 564
Berlin-Pankow, April 1922
Erhaltung: EF/VF
Auflage 800 (R 8). Gründung 1919/20 zur “Beschaffung gesunder Eigenheime mit Gärten und Wohnungen zu günstigsten Preisen unter Ausschluß jeglicher Spekulation, besonders für minderbemittelte Familien und Kriegsbeschädigte, sowie gemeinsamer Bezug von Bedarfsartikeln aller Art”. Zur Bebauung der im Eigentum des preussischen Forstfiskus stehenden Grundstücke in Zeesen, Großbesten und Senzig erhielt die AG Reichsdarlehen aus Mitteln der Arbeitslosenversicherung. 1925 trat die Ges. in Liquidation, 1927 wurden ihre Grundstücke in der Zwangsversteigerung zu gleichen Teilen vom Reich und von Preussen erworben. Sehr großformatig (30,5 x 40,5 cm), breite Zierumrandung.

Nr. 545
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 50,00 EUR
Geraer Strickgarnfabrik Gebrüder Feistkorn AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2866
Gera (Reuss), 25.4.1921
Erhaltung: EF
Auflage 1.250. Betrieb der im Jahr 1880 gegründeten Strickgarnfabrik, AG seit 1910. Herstellung von Garnen aller Art, vor allem wollener Handstrickgarne und Maschinenstrickgarne. Börsennotiz: Leipzig/Dresden. 1946 enteignet. 1951 Sitzverlegung nach München (Verwaltungssitz: Niederreuth Post Dietramszell, Obb.), Börsennotiz danach im Freiverkehr Berlin. 1967 Auflösung der Beteiligungen an der KG Textilwerk Kahnes in Kusel und der Geraer Strickgarnfabrik GmbH, Delmenhorst, seit 1968 in Liquidation, 1973 erloschen. Maße: 25,5 x 35,6 cm. Hochwertiger Druck von Giesecke & Devrient. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 546
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Gesellschaft für Erzbergbau
Anteilschein, Nr. 2987
Köln, 27.2.1937
Erhaltung: EF+
Auflage 3.500 (R 8). Dieser Anteilschein hat folgenden Hintergrund: Der von Hermann Göring entworfene Vierjahresplan diente - wie die Historiker heute wissen - der Vorbereitung des zweiten Weltkrieges. Einer der Schwerpunkte dieses Planes war die Stärkung der deutschen Rohstoffbasis, die schon für eine normale Friedenswirtschaft zur damaligen Zeit längst nicht mehr ausreichte. Vor diesem Hintergrund wurden ältere Lagerstätten neu untersucht und neue, auch im Grunde minderwertige, erschlossen. Paradebeispiel war die Gründung der “Reichswerke Hermann Göring” in Salzgitter auf der Basis der “sauren” Erze mit nur 35 % Fe-Gehalt. Die Gesellschaft für Erzbergbau überprüfte im Zuge der damaligen Autarkiebestrebungen im Westerwald, der Eifel, evtl. auch im Siegerland Erzlagerstätten auf ihre Abbauwürdigkeit. Maße: 29,7 x 21 cm. Originalunterschriften. Keine Entwertung.

Nr. 547
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Gesellschaft Reichsautobahnen
4,5 % Schuldschein 10.000 RM, Nr. 3475
Berlin, 26. Juli 1937
Erhaltung: EF
(R 6) Das Unternehmen “Reichsautobahnen” wurde mit Gesetz vom 27.6.1933 errichtet und mit 50 Mio. RM ausgestattet. Es finanzierte sich durch Schuldscheindarlehen der großen Kapitalsammelstellen. Bis zum Abbruch der Bauarbeiten im Sommer 1942 waren fast 6 Milliarden RM verbaut. Im Zuge der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im Dritten Reich wurde für weit mehr als die Hälfte dieser Summe als Finanzier die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung herangezogen. Vorsitzender des Verwaltungsrats war der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn und spätere Reichsverkehrsminister Julius Dorpmüller, das von ihm zunächst in Personalunion ausgeübte Vorstandsamt übernahm im Juni 1938 der Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen Fritz Todt, ab 1939 auch Reichsminister für Bewaffnung und Munition, nach dessen Tod am 8.2.1942 sein Nachfolger Albert Speer. Originalunterschriften der Reichsschuldenverwaltung. Maße: 29,8 x 21 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 548
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Getreide- und Dünger-Credit-AG
Aktie 100 RM, Nr. 1
Meissen, 8.11.1938
Erhaltung: EF/VF
Auflage 600. Gründung 1923 zur Förderung der wirtschaftlichen Belange der am Getreide-, Futtermittel- und Düngermittelverkehr beteiligten Berufskreise, Beschaffung des nötigen Kredits für den Landhandel, schließlich auch gemeinschaftlicher An- und Verkauf von Getreide, Futter- und Düngemitteln. Hauptsitz Meißen, Elbstr. 3. In Niedersedlitz bestand unter der Firma Naumann & Ritschel eine Zweigniederlassung. Seit 1933 Großverteiler im Reichsnährstand. Lochentwertet. Maße: 29,9 x 21,2 cm. Zwei ganz kleine Randeinrisse mit Papierstreifen hinterklebt. Aktie Nr. 1!

Nr. 549
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Gewerkschaft Beienrode
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 9
Königslutter, Februar 1954
Erhaltung: UNC/EF
Auflage 5.000 (R 9). Gegründet 1889/90 als Bohrgesellschaft, seit 1894 bergrechtliche Gewerkschaft. Drei fündige Bohrungen südwestlich von Wolfsburg trafen 30 m mächtige Kalilager in Teufen von 600-1000 m. Schacht I wurde 1895 begonnen, in Förderung seit 1900. Schacht II wurde 1911 begonnen, in Förderung seit 1914. Zwei andere Schächte ersoffen. 1924 ca. 600 Mann Belegschaft. Übertageanlagen: Chlorkalium- und Bromfabrik, Kainitmühle und 7,6 km langer Eisenbahnanschluss nach Königslutter. Die Kuxenmehrheit besaß die Gewerkschaft Volkenroda, später zum Burbach-Kali-Konzern und somit zuletzt zur heutigen BASF-Tochter Kali + Salz gekommen. Nach gesetzlicher Abschaffung der Rechtsform der bergrechtlichen Gewerkschaft 1985 in die (noch heute bestehende) Beienrode Bergwerks-GmbH umgewandelt. Heute erinnert nur noch die Abraumhalde an das Bergwerk. Wegen der Salzablagerungen am Fuße der Halde führt seit Jahrzehnten der Landkreis Helmstedt einen Rechtsstreit gegen die Gesellschaft. Maße: 29,8 x 21 cm. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 550
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 400,00 EUR
Gewerkschaft Brandenburg
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 999
Hannover, 5.8.1905
Erhaltung: VF
Auflage 1.000 (R 10). Die 1905 gegründete Gewerkschaft beruhte auf der Silber- und Kupfererzgrube “Gefunden Glück 8” in der Geraer Feldmark, ein damals sehr gebräuchlicher “Trick”, um das besonders liberale Bergrecht von Sachsen-Weimar nutzen zu können. Eigentlich Zweck war aber über die zwischengeschaltete Brandenburg Bergbaugesellschaft mbH die Aufsuchung von Kalisalzen aufgrund von Bohrverträgen mit den Gemeinden Sibbesse, Möllensen und Hönze südlich von Hildesheim, an die Felder von Hildesia, Desdemona, Salzdetfurth und Eime angrenzend. Hübsche Girlanden-Umrandung, Originalunterschriften. Lochentwertet. Maße: 32 x 24,8 cm. Nur 3 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 551
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Gewerkschaft des Braunkohlenbergwerks Louise
4,5 % Teilschuldverschreibung 10.000 Mark, Muster
Horrem (Bez. Köln), 20.3.1912
Erhaltung: EF
(R 12) 1874 bekam Carl von Conraths ein Bergwerkseigentum verliehen, gelegen in der Gemeinde Berrenrath (Landkreis Köln) und in Türnich (Landkreis Bergheim). Am 9.3.1898 wurde die Gewerkschaft Louise mit Sitz in Kerpen von dem Bonner Bankier Franz Schröder gegründet. 1904 wurden sämtliche 100 Kuxe dieser Gewerkschaft an die Gewerkschaft Sibyllagrube verkauft. 1906 wurde die Sibyllagrube auf die Fortuna AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation verschmolzen, wobei alle 100 Kuxe der Gewerkschaft Louise und ihr unverritztes Feld von der Fortuna AG übernommen wurden. Erst 1953 wurde die Kohlenvorräte der Grube Louise abgebaut. Die Anleihe wurde zum 2.1.1923 gekündigt. Faksimilesignatur des großen deutschen Industriellen jüdischer Abstammung Dr. Paul Silverberg. Inwendig Anleihebedingungen. Rückseitig handschriftliche Vermerke der Stempelabfertigungsstelle mit mehreren Originalsignaturen und Stempel des Kgl. Hauptzollamtes Cöln, Apostelnkloster. Maße: 34,6 x 23,9 cm. Rarität aus einer uralten Sammlung.

Nr. 552
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Gewerkschaft Deutscher Kaiser
4,5% Partial-Obligation 1.000 Mark, Nr. 2292
Hamborn, 15.5.1892
Erhaltung: EF/VF
Auflage 2.500 (R 12). 1867 wurden unter dem Namen “Gewerkschaft Hamborn” die auf dem heutigen Stadtgebiet Duisburgs befindlichen Grubenfelder “Hamborn”, “Neumühl” und “Rhein” verliehen. 1871 wurde das Bergwerk “Hamborn” zu Ehren Wilhelms I. in “Deutscher Kaiser” umbenannt. 1874 wurde mit Schacht 1 die Förderung von Steinkohle aufgenommen. Ab 1883 begann August Thyssen die Mehrheit der Kuxe der GDK aufzukaufen. Dieses Ziel erreichte er 1891. Für August Thyssen war die GDK eine der zentralen Gesellschaften seines vertikal integrierten Montankonzerns. Er baute das Bergwerk zielstrebig zu einer Hüttenzeche aus, u. a. durch Angliederung von Stahlwerken, Kokereien und Walzwerken. Im Rahmen dieser Expansion wurden die äußeren Feldesteile durch weitere Schachtanlagen aufgeschlossen. So wurde 1888 zwischen Fahrn und Walsum (Aldenrade) mit dem Abteufen des Schachtes 2 begonnen. 1889 wurde in Bruckhausen der Schacht 3 angesetzt. Beide Schächte wurden nach dem Senkschachtverfahren niedergebracht, was insbesondere bei Schacht 2 große Probleme wegen des wasserführenden Deckgebirges bedeutete. 1890 erfolgte ein Schwimmsandeinbruch auf Schacht 2, der ein langwieriges Sümpfen notwendig machte. 1895 nahm Schacht 3 die Förderung auf. In dessen unmittelbarer Nähe wurden die weiträumigen Hüttenwerke der GDK erbaut und in Betrieb genommen. 1896 konnte dann auch die Förderung auf Schacht 2 aufgenommen werden. 1899 wurde im südlichen Feldesbereich zwischen Hamborn und Meiderich der Schacht 4 abgeteuft, der 1903 in Betrieb kam. Nach und nach sollten nun die vier Schachtanlagen zu Doppelschachtanlagen ausgebaut werden. Hierzu wurden 1901 neben Schacht 2 der Schacht 5 und neben Schacht 1 der Schacht 6 angesetzt. Ferner wurde auf Schacht 4 und Schacht 3 jeweils eine Kokerei errichtet. Während Schacht 6 im Jahre 1906 in Betrieb ging, traten bei Schacht 5 wiederum enorme Schwierigkeiten durch das Deckgebirge auf, so dass dieser erst 1909 voll in Förderung ging. 1905 wurde neben Schacht 3 der Schacht 7 und neben Schacht 4 der Schacht 8 angesetzt. Während der erstere 1908 in Betrieb ging, wurde Schacht 8 aus investitionspolitischen Gründen gestundet. Vor dem Ersten Weltkrieg betrieb die GDK neben den Schachtanlagen Deutscher Kaiser 1/6, 2/5, 3/7 und 4 nebst Kokereien 3/7 und 4 eine der modernsten Hütten Europas und war damit ein vollintegrierter Hüttenkonzern. 1913 produzierte die Gewerkschaft Deutscher Kaiser 839.000 Tonnen Rohstahl, 765.000 Tonnen Roheisen und hatte eine Walzkapazität von 795.000 Tonnen. Die Schachtanlagen der GDK förderten 1913 zusammen 4,2 Mio. t Kohle und erzeugten 1,4 Mio. t Koks. 1919 wurde GDK in die August-Thyssen-Hütte und die Gewerkschaft Friedrich Thyssen geteilt. Die Gewerkschaft Friedrich Thyssen benannte die Schachtanlagen um in Zeche Friedrich Thyssen. 1926 wurde die August-Thyssen-Hütte Teil der Vereinigte Stahlwerke AG. Die Schachtanlagen wurden Mitte der 1970er Jahre stillgelegt. Faksimile-Signatur von August Thyssen. Maße: 32,4 x 22,9 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihe-Bedingungen. Originalsignaturen für die Direction der Disconto-Gesellschaft. Lochentwertet. Das Stück stammt ursprünglich aus dem Archiv der Thyssen AG und wurde ordnungsgemäß ausgemustert (Stempel rückseitig). Seit vielen Jahren nur das eine Exemplar bekannt!

Nr. 553
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 175,00 EUR
Gewerkschaft Dortmund
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 306
Hannover, 31.12.1918
Erhaltung: VF+
Auflage 1000 (R 9). Gehörte zur Gewerkschaft Oberhof (Gumpel-Konzern), die ab November 1911 ein Kalibergwerk in den Gemarkungen Northeim, Sudheim, Bühle und im Gräflich Hardenbergschen Besitz abteufte. Ausgestellt auf Landwirt Fritz Tanke, Isernhagen. Originalunterschriften. Lochentwertet. Maße: 34,5 x 25,5 cm.

Nr. 554
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 95,00 EUR
Gewerkschaft Gute Hoffnung
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 613
Köln, 15.11.1910
Erhaltung: EF
Auflage 1.000. Die Gewerkschaft betrieb das Eisenerz-Bergwerk Rudolph II zu Offhausen im Siegerland. Großformatiges Papier, dekorativ verziert, original signiert. Doppelblatt, inwendig mehrere Übertragungen bis 1933, lochentwertet. Maße: 38,5 x 26,6 cm.

Nr. 555
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Gewerkschaft “Habsburg-Hohenzollern”
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 472
Berlin, 20.1.1918
Erhaltung: EF
Auflage 1.000 (R 10). Die Gewerkschaft wurde in Ausnutzung des dortigen liberalen Bergrechts in Sachsen-Coburg-Gotha gegründet. Sie bezweckte Kalibergbau auf preussischem Territorium. Wirtschaftlichen Erfolg hatte sie nicht, aber sie schrieb Rechtsgeschichte: Den gothaischen Staat reizten die damit verbundenen mannigfachen Einnahmen, deshalb zog er Anfang des 20. Jh. viele Gründungen bergrechtlicher Gewerkschaften an sich, indem die gothaischen Bergämter angewiesen waren, bewusst “liberal” zu genehmigen. Tatsächlich aber arbeiteten die betreffenden Gewerkschaften fast alle in Preussen. Dort sowie in Österreich wurden die Kuxe dann üblicher Weise einem gutgläubigen Publikum angeboten, das mit einer Anlagewürdigkeit nach preussischen Standards rechnete. Auch englisches Kapital (der Herzog von Gotha war gebürtiger Engländer, und das Haus Sachsen-Coburg-Gotha nennt sich heute in England “Die Windsors”) floss in großem Stil auf dem Umweg über Gothaische Gewerkschaften in die deutsche Industrialisierung, vor allem in’s Ruhrgebiet. Die Gothaischen Gewerkschaften wurden in Preussen zunächst geduldet und als Rechtsträger anerkannt, obwohl sie nach der seit 1904 vom Reichsgericht vertretenen Anerkennungslehre gemäß der Sitztheorie in Preussen keinen rechtlichen Bestand haben konnten. Es war ausgerechnet der Fall der Gewerkschaft “Habsburg-Hohenzollern”, der dann als Musterprozess bis zum Reichsgericht ging. “Die Entscheidung ist von weitreichender Bedeutung angesichts der grossen Zahl der in Gotha begründeten Gewerkschaften; es waren 1910 fast 600 ... Würden sich diese sämtlich als nichtig erweisen, so würden daraus mannigfache wirtschaftliche Unzuträglichkeiten hervorgehen.”, begann das Reichsgericht seine Urteilsbegründung. Auf dem Spiel standen hier handfeste wirtschaftliche Interessen, denn der deutsche Kalibergbau lag fast ganz in den Händen Gothaischer Gewerkschaften, und der Kaliexport machte einen bedeutenden Teil des Außenhandels aus. Dieser normativen Kraft der Fakten beugte sich in seiner Grundsatzentscheidung Ende 1918 auch das Reichsgericht und sprach den Gothaischen Gewerkschaften Rechtsfähigkeit auch im Ausland zu (wozu, die deutsche Kleinstaaterei lässt grüssen, auch Preussen zählte). “Ohne Frage wird richtig sein, dass die Gothaische Gesetzgebung den Zweck verfolgte, durch das Gesetz den Gothaischen Bergbau zu regeln. Das schliesst aber noch keineswegs in sich, dass der Gesetzgeber es missbilligte, wenn in Gotha eine Gewerkschaft gegründet wurde, um auswärtigen Bergbau zu betreiben. Anderenfalls wäre es ja auch nicht verständlich, weshalb die Gothaischen Bergbehörden die Errichtung von Kaufgewerkschaften in so großem Umfang zugelassen haben und gegen diese Zulassung, soweit ersichtlich, von keiner Gothaischen Instanz Widerspruch erhoben worden ist. Aus diesen Gründen kann nicht angenommen werden, dass die Gewerkschaft Habsburg-Hohenzollern wegen Umgehung des Gothaischen Berggesetzes nichtig ist.” Dekorative Umrahmung mit Blütenornamentik, ungewöhnliches Querformat. Maße: 27,5 x 36,2 cm. Ausgestellt auf Herrn Eugen Müller, Esslingen a/N. Nur 4 Stücke sind seit vielen Jahren bekannt.

Nr. 556
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Gewerkschaft Ilse
Kux-Schein über 1 Kux, Nr. 162
Essen-Ruhr, 5.6.1906
Erhaltung: EF+
Auflage 1.000 (R 8). Die Gewerkschaft beruht auf dem Braun- und Eisensteinbergwerk Bismarck II am Breitenberg im Ruhlaer Forstbezirk. Inwendig Übertragungsvermerke bis 1921 (auf die Rübezahl GmbH). Original signiert von Friedrich Springorum, Generaldirektor der Eisen- und Stahlwerke Hoesch AG, Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Äußerst dekorative Jugendstil-Gestaltung. Maße: 35,4 x 23,3 cm. Doppelblatt, inwendig zwei Übertragungen bis 1921. Nicht entwertetes Stück in einem überdurchschnittlich guten Erhaltungszustand!

Nr. 557
Schätzpreis: 600,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Gewerkschaft Schlägelsberg
Kuxschein 1 Kux , Nr. 380
Wenden, 12.9.1913
Erhaltung: EF/VF
Auflage 1.000 (R 8). Gegründet zum Ausbau des Stollens Burmeister in Wenden, Gemarkung Hünsborg (im Sauerland an der Grenze zum Siegerland). Nachdem entsprechende Platineinsprenkelungen im Erz vorhanden waren, hoffte man, Platin in größerem Umfang abbauen zu können. Der Stollen hat eine Länge von ca. 300 m und weist mehrere Querschläge auf. Diese Gründung charakterisiert den erneuten Versuch, den hier seit dem Ende des 18. Jh. größtenteils brachliegenden Bergbau wieder zu beleben, wenn auch mit negativem Erfolg. Heute ein Schaubergwerk. Vermutlich der einzige deutsche Kux, der das Thema “Platinerzbergbau” dokumentiert. Großformatig, mit Originalunterschriften. Lochentwertet. Maße: 37,5 x 27 cm. Doppelblatt, inwendig 1915 übertragen.

Nr. 558
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Gewerkschaft Schürfglück zu Gotha
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 282
Bielefeld, 20.6.1906
Erhaltung: EF
Auflage 1.000. Die Gewerkschaft bohrte auf Kali in der Gemeinde Rotenkirchen im Solling. Sie wurde auch fündig, errichtete aber kein Bergwerk. Lochentwertet. Lochentwertet. Maße: 35 x 25,1 cm. Eingetragen auf Max Ulrich, rückseitig übertargen auf Max Ulrich & Co., original signiert von dem Vorsitzenden der Gewerkschaft.

Nr. 559
Schätzpreis: 240,00 EUR
Startpreis: 100,00 EUR
Gewerkschaft Stahlberg
Kuxschein über 1 Kux, Nr. 26
Siegen, 20.1.1931
Erhaltung: EF
Auflage 100 (R 7). 1611 schlossen sich elf kleine Gruben zur Gewerkschaft Stahlberg (Gemeinde Hilchenbach-Müsen) zusammen zur Ausbeute von Eisenerz mit hohem Mangananteil. 1929 wurde die 660-Meter Sohle und damit das Ende der Abbauwürdigkeit erreicht. Am 31.3.1931 wurde das Bergwerk stillgelegt. Ausgestellt auf Firma Ernst Giebeler, Wilhelm Giebeler hat als Repräsentant original unterschrieben. Lochentwertet. Maße: 29,7 x 21,2 cm

Nr. 560
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 75,00 EUR
Giesecke & Devrient Typographisches Institut
8 % Teilschuldverschreibung Lit. B 1.000 RM, Nr. 76
Leipzig und Berlin, 25.9.1931
Erhaltung: EF
Auflage 250 (R 6). Gründung 1852 als KG unter der Firma “Officin für Geld und Werthpapiere” in Leipzig (Stammhaus) und Berlin (dort saßen das Börsengeschäft und damit die großen Kunden), 1931 in eine AG umgewandelt. Beide Betriebsstätten (Berlin C 2, Wallstr. 27 und Leipzig C 1, Nürnberger Str. 12) lagen dann in der sowjetischen Besatzungszone und gingen dem Unternehmen damit verloren (aus dem Leipziger Betrieb wurde der VEB Wertpapierdruck der DDR). 1948 Sitzverlegung nach München, 1958 Umwandlung in eine GmbH. Schon früh hatte sich die Firma auf den Wertpapierdruck spezialisiert, wo sie in Deutschland das mit Abstand bedeutendste und fähigste Unternehmen wurde. Heute ist G&D zudem Technologieführer bei Smart Cards und Systemlösungen für die Bereiche Telekommunikation, elektronischer Zahlungsverkehr, Personenidentifizierung, Gesundheit, Pay TV, Multimedia- und Internetsicherheit. Bis heute im Besitz der Familie. Maße: 29,7 x 21,1 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 561
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 200,00 EUR
Görickewerke AG
Aktie 100 RM, Nr. 614
Bielefeld, 30.8.1929
Erhaltung: EF
(R 10) Gegründet 1923 zur Fortführung der zuvor als Kommanditgesellschaft bestehenden Görickewerke. Hergestellt wurden Fahrräder, Kraftfahrzeuge und Milchentrahmer. Niederlassungen in Berlin, Hamburg, Königsberg, Leipzig und München. Noch im Februar 1929 wurde nach herben Verlusten und einer Kapitalherabsetzung mit ansclhließender Wiederaufstockung der gesamte Betrieb für 1,5 Mio. RM modernisiert, aber schon im September 1929 wegen Auftragsmangels stillgelegt; am 29.10.1929 dann Konkurseröffnung. Die Konkursverwaltung erhob Schadenersatzklagen gegen die Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder, denen man Verfälschung der Bilanz und falsche Darstellung der Lage des Unternehmens vorwarf zum Schaden der Kreditgläubiger und der Zeichner der Kapitalerhöhung. Das pikante an der Sache: Der AR-Vorsitzende Dr. Otto Hugo war immerhin Mitglied des Reichstags. Mitte Juni 1930 erfolgte die Zwangsversteigerung der Liegenschaften, die Anlagen sind in holländischen Besitz übergegangen. Nach vielen juristischen Auseinandersetzungen wurde die Firma dann gelöscht. Das Ausgabedatum der Aktien liegt tatsächlich nur 8 Wochen vor Konkurseröffnung. Maße: 20,9 x 29,8 cm. Mit kpl. Kuponbogen.

Nr. 562
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Görlitzer Kreisbahn-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 175
Görlitz, 1.11.1906
Erhaltung: EF/VF
Gründeraktie, Auflage 1.700 (R 8). Gründung 1903 zum Bau der normalspurigen 26 km langen Bahn Görlitz-Krischa (eröffnet 1905) mit Verlängerung nach Weissenberg i.Sa. (eröffnet 1913). Großaktionäre waren die Stadt Görlitz, der Preußische Staat und die AG für Verkehrswesen. Maße: 25 x 35,7 cm. Mit Anweisung und Lieferbarkeitsbescheinigung. In dieser Form (nicht entwertet!) sonst sehr schwer zu finden.

Nr. 563
Schätzpreis: 500,00 EUR
Startpreis: 240,00 EUR
Gothaer Waggonfabrik AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 6592
Gotha, 26.5.1920
Erhaltung: VF
Auflage 5.000 (R 8). Ursprung ist eine 1883 von Fritz Bothmann gegründete Schlosserei. 1892 trat der Kaufmann Louis Glück mit in das Unternehmen ein, das nun als “Fritz Bothmann & Glück Maschinenfabrik & Carussellbau-Anstalt” firmierte. Bei Umwandlung in eine AG 1898 arbeiteten auf dem 110.000 qm großen Fabrikareal am Gothaer Ostbahnhof bereits fast 1.000 Beschäftigte. Außer Eisenbahnwaggons wurden ab 1898 (erstmals für die Straßenbahn Mühlhausen i. Thür.) auch Straßenbahnwagen gebaut, später auch Wagen für die Berliner U-Bahn. Neben dem Bau von Eisenbahn-, Straßenbahn- und Triebwagen auch Automobil- und Flugzeugbau. Die Anfang 1913 gegründete Abteilung Flugzeugbau baute vor Beginn des 1. Weltkrieges Ein- und Zweidecker, anschließend zweimotorige Bomber und Seeflugzeuge (insges. 582 Maschinen). Auslöser hierfür war der von der Luftschifffahrt begeisterte letzte regierende Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, Carl Eduard, auf dessen Initiative 1909 der Gothaer Luftfahrtverein am Stadtrand einen Luftschiffhafen einrichtete. 1914 errichtete dann die Heeresverwaltung auf einem Grundstück neben der Waggonfabrik die Militärfliegerkaserne Gotha mit eigenem Flugplatz. Die zweimotorigen Bomber aus der Residenzstadt des Herzogs Carl Eduard (eines gebürtigen Engländers!) erreichten mit 800 km Reichweite erstmals London und wurden durch ihre Einsätze gegen England als “The Gothas” berüchtigt. Aus diesem Grund benannte sich das in Großbritannien regierende Königsgeschlecht Sachsen-Coburg und Gotha um in “die Windsors”. Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrages wurde die Flugzeugproduktion in Gotha 1920 zerstört, aber 1933 mit dem Schul-Doppeldecker Go 145 wieder aufgenommen (die Gotha Go 150 wird 1939 mit 8.048 m einen anerkannten Höhenrekord aufstellen). 1916 Erwerb der Bayerischen Waggon- und Flugzeugwerke in Fürth, die als zweites Werk weitergeführt wurden (1938 verkauft). 1921 Fusion mit der Fahrzeugfabrik Eisenach (Automobilwerk “Dixi”, 1928 zur Abwendung einer Zahlungsunfähigkeit an BMW verkauft, womit BMW den Grundstein für die heutige Automobilproduktion legte). 1926 Fusion mit der Cyklon Automobilwerke AG, Berlin Tempelhof (Werk Mylau ebenfalls 1928 wieder verkauft). 1936 Beteiligung an der Gotha-Ilmenauer Flugzeugbau GmbH. 1944 wird das Werk in Gotha zu 80 % zerstört. Trotzdem beginnt noch kurz vor Kriegsende in Friedrichroda die Vorserienfertigung des revolutionären Nurflügel-Strahljägers Ho 229 der Gebrüder Horten. Börsennotiz Berlin und Frankfurt, Großaktionär war die Orenstein & Koppel AG (die inzwischen auch die Aktienmehrheit der Waggonfabrik Dessau besaß). 1946 in eine sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) umgewandelt, bereits 1947 wieder unter deutsche Verwaltung gestellt, 1949 als VEB Waggonbau Gotha verstaatlicht. 1953-60 werden erneut Segelflugzeugtypen aus der Vorkriegszeit gebaut. Bis 1967 stellt Gotha nicht nur Spezial-Güterwagen her, sondern als einziger Straßenbahnwagenhersteller der DDR auch weitere 3000 Straßenbahnwagen. 1967 wird das Werk in VEB Luft- und Kältetechnik Gotha umbenannt und produziert fortan Lüfter, Kühler und Wasseraufbereiter sowie ab 1983 Fahrgestelle für den PKW Wartburg. Nach der Wende wird das Unternehmen schließlich 1997 von dem Anhänger- und Aufliegerhersteller Schmitz (Cargobull) übernommen und stellt heute als “Schmitz-Gotha Fahrzeugwerke GmbH” mit über 500 Mitarbeitern LKW-Auflieger her. Die 1997 abgespaltene “Gothaer Fahrzeugtechnik GmbH” fertigt mit rd. 400 Beschäftigten Gittermasten und Auslegerverlängerungen für Mobil- und Raupenkräne, aber auch Mulden für Baufahrzeuge. Schöne Eichenlaub-Umrahmung. Maße: 25,6 x 37,5 cm. Doppelblatt. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 564
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Gottfried Lindner AG
Aktie 100 RM, Nr. 6241
Ammendorf bei Halle (Saale), Juni 1930
Erhaltung: EF
Auflage erst 40.000, zuletzt unter 7.000 (R 9). Gründung 1823, AG seit 1905. Erzeugnisse: Waggons, Straßenbahnwagen, Omnibusaufbauten, Lastanhänger, Flachsraufmaschinen. Werke in Ammendorf, Berlin, Dresden, Gaggenau, Köln, Königsberg, Hamburg und Nürnberg. Der Karosseriebau wurde 1928 an die Ambi-Budd-Presswerke in Berlin verkauft. 1949 teilte sich die Geschichte: In Nürnberg wurde der zweite Hauptsitz angemeldet, die Werke Nürnberg, Gaggenau (Baden), Berlin-Tempelhof und Köln gingen wieder in Betrieb. 1952 Abschluß eines Pacht- und Lizenzvertrages mit der Waggonfabrik AG in Rastatt, dessen Kündigung 1956 wegen nicht ausreichender Rentabiliät der Anfang vom Ende war: 1965 kam im Westen der Konkurs. Das Werk Ammendorf wurde 1949 entschädigungslos von einer sowjetischen AG in Besitz genommen. Nach der Wende gehörte es zuletzt zur Daimler-Tochter Adtranz, die dann von Bombardier übernommen wurde. 2004 kam trotz erbitterter Gegenwehr von Belegschaft und Landesregierung das Aus auch für das traditionsreiche Ammendorfer Werk. Maße: 21 x 29,7 cm. Unentwertetes Stück mit restlichem Kuponbogen.

Nr. 565
Schätzpreis: 200,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Gottfried Lindner AG
Aktie 1.000 DM, Nr. 2041
Ammendorf/Nürnberg, 22.4.1964
Erhaltung: EF
Auflage 600 (R 9). Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kupons. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 566
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Grieshammer-Werke AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 1
Dresden, 1.12.1938
Erhaltung: EF+
Auflage 300. Gründung 1906, bis 1917: Baubeschlägefabrik Otto Grieshammer AG, danach Grieshammer-Werke AG. Herstellung von Eisen- und Metallwaren sowie Waren aus sonstigen Werkstoffen (Kunstharz-Preß-Stoff), besonders von Baubeschlägen. Eine reine Familien-AG, 100%-Großaktionär war die Familie Grieshammer. Nach dem Krieg nicht verlagert. Lochentwertet. Maße: 21 x 29,7 cm. Aktie Nr. 1!

Nr. 567
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Grossherzoglich Badisches Eisenbahn-Anlehen
4 % Schuldverschreibung 300 Mark, Nr. 8800
12.3.1879
Erhaltung: EF/VF
Auflage 15.000 (R 8). Das Großherzogtum Baden erteilte kaum Konzessionen an Privatbahnen. Alle wichtigen Eisenbahnstrecken wurden vom Staat gebaut und betrieben. Zur Finanzierung emittierte der badische Staat spezielle Eisenbahnanleihen. Sehr schöne Umrandung mit vielen Wappen und dem Kopf der Badenia. Maße: 31,3 x 24,2 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen, mit beiliegenden restlichen Kupons ab 1924. Nicht entwertet. Rechte untere Ecke mit ganz kleinem Tintenfleck, sonst sehr guter Erhaltungszustand.

Nr. 568
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Grossherzoglich Badisches Eisenbahn-Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung Lit. A 3.000 Mark, Nr. 1219
Karlsruhe, 1.5.1900
Erhaltung: EF/VF
Auflage 4.000 (R 8). Herrliche Gestaltung mit prachtvoller Umrahmung in einem verspielten Historismus-Stil, mit prunkvollem badischen Wappen. Maße: 31,7 x 24,3 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen, mit beiliegenden restlichen Kupons ab 1925.

Nr. 569
Schätzpreis: 300,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Grossherzoglich Badisches Eisenbahn-Anlehen
3,5 % Schuldverschreibung Lit. A 5.000 Mark, Nr. 3937
Karlsruhe, 20.2.1904
Erhaltung: EF
Auflage 6.000 (R 9). Herrliche Gestaltung mit prachtvoller Umrahmung in einem verspielten Historismus-Stil, mit prunkvollem badischen Wappen. Maße: 32 x 24,2 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen, mit beiliegender Zinschein-Anweisung.

Nr. 570
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 60,00 EUR
Grossherzoglich Badisches Eisenbahn-Anlehen
4 % Schuldverschreibung 300 Mark, Nr. 11629
Karlsruhe, 6.1.1909
Erhaltung: EF
Auflage 10.000 (R 7). Herrliche Gestaltung mit prachtvoller Umrahmung in einem verspielten Historismus-Stil, mit prunkvollem badischen Wappen. Maße: 32 x 24,4 cm. Doppelblatt, inwendig Anleihebedingungen, mit beiliegenden restlichen Kupons.

Nr. 571
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 150,00 EUR
Grossherzogtum Hessen (V. Anleihe für Eisenbahnzwecke)

4 % Schuldverschreibung 5.000 Mark, Nr. 679
Darmstadt, 16.6.1899
Erhaltung: EF/VF
(R 10) Eine mit Zustimmung der Landstände begebene Anleihe von 21,5 Mio. Mark für Eisenbahnzwecke. Nach Gründung der preußisch-hessischen Eisenbahngesellschaft und der 1896 in diesem Zusammenhang erfolgten Verstaatlichung der Hessischen Ludwigs-Eisenbahn (zu der Zeit die größte noch bestehende Privatbahn in Deutschland) war nun auch in Hessen das Prinzip der Staatseisenbahn umfassend durchgesetzt, entsprechende Investitionsmittel wurden über Anleihen beschafft. Höchster Nennwert! Hübscher Druck der Reichsdruckerei mit Rankwerk-Umrahmung und großem Prunkwappen. Maße: 32,7 x 21,2 cm. Doppelblatt, mit beiliegendem restlichen Kuponbogen. Nur 3 Stücke wurden 2007 im “Züricher Anleihen-Schatz” gefunden.

Nr. 572
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 85,00 EUR
Grossherzogtum Hessen (VII. Anleihe für Eisenbahnzwecke)
3,5 % Schuldverschreibung 1.000 Mark, Nr. 55397
Darmstadt, 16.07.1909
Erhaltung: EF
(R 8) Hübscher Druck der Reichsdruckerei mit Rankwerk-Umrahmung und großem Prunkwappen. Maße: 33,1 x 21,2 cm. Doppelblatt, mit restlichem Kuponbogen (Kupons ab 1924).

Nr. 573
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Großkraftwerk Franken AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 10148
Nürnberg, Mai 1942
Erhaltung: EF+
Auflage 10.704. Gründung 1911 durch die Stadtgemeinden Nürnberg und Fürth sowie die Elektrizitäts-AG vorm. Schuckert & Co. 1913 Inbetriebsetzung des Dampfkraftwerks Gebersdorf. 1920-22 Ausbau einer Regnitzwasserkraft in Hausen bei Forchheim (Ofr.). Ab 1922 enge Zusammenarbeit mit der Rhein-Main-Donau AG (u.a. gemeinsame Betriebsführung der RMD-Wasserkraftwerke Kachlet und Viereth). 1967 Fertigstellung des Kraftwerks Franken II in Kriegenbrunn. Stromlieferungen ausschließlich an Weiterverteiler (u.a. Energie- und Wasserversorgung AG sowie Verkehrs-AG Nürnberg und die Stadtwerke Fürth) und industrielle Großkunden. Mehrheitsaktionär war lange Zeit die Stadt Nürnberg. 2001 in der E.ON Bayern AG aufgegangen. Maße: 21 x 30 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 574
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 180,00 EUR
Grüner-Bräu AG
Aktie 200 RM, Nr. 3428
Fürth, 14.12.1936
Erhaltung: EF
Auflage 2.250 (R 9). Gründung 1863, AG ab 1896 als Aktienbrauerei Fürth vorm. Gebr. Grüner, ab 1926 Grüner-Bräu-AG. 1936 Übernahme der AG Brauerei Zirndorf bei Nürnberg, 1939/40 der Nürnberger Eisfabriken Hans Fürsattel. 1969 erwarb die Schickedanz-Gruppe 25% der Aktienanteile, 1972 wurde die Brauerei in die Patrizier-Bräu integriert. 1977 Einstellung der Produktion. 1996 in die Tucher Bräu KG eingebracht, jetzt INKA-AG für Beteiligungen (Inselkammer-Gruppe). Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,8 cm. Nur 10 Stücke sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 575
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Grünsteinwerke Rentzschmühle AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 31
Rentzschmühle, 15.4.1912
Erhaltung: VF+
Gründeraktie, Auflage erst 400, nach Kapitalherabsetzung nur noch 104 Stück (R 7). Gründung 1912 zur Übernahme des 1906 eröffneten Steinbruchbetriebs von Ing. Oskar Teuschler bei Greiz im Vogtland (3,5 km südlich von Elsterberg) mit eigenem Bahnanschluß an die “untere Bahn” zwischen Plauen und Greiz. “Grünstein” oder “Grünporphyr” war die früher übliche Bezeichnung für grüngefärbte Eruptivgesteine wie Diabas und Diorit aus den selurisch-devonischen Sedimentärschichten. Spezialität des Steinbruchs waren Rentzschmühler Grünsteine für Haussockel, Brücken und Ehrenmale (verwendet u.a. beim Bau des Zwickauer Bahnhofs und der Elstertalbrücke), vor allem aber wurde Schotter für Eisenbahnbauten im Raum Zwickau und Gera geliefert. Mit 14 Beschäftigten nahm die Firma ohne jede Ausrüstung nach dem 2. Weltkrieg den Betrieb wieder auf, wurde 1946 in Volkseigentum überführt (VEB Grünsteinwerke Rentzschmühle). 1963 Betriebsstilllegung wegen völlig ungenügender technischer Ausstattung, 1964-67 Neubau einer vollmechanisierten Splitt- und Schotteranlage. 1974 an den VEB Zuschlagstoffe und Natursteine Gera angegliedert. Nach der Wende übernahm 1990 die Neusser Firma Werhahn & Nauen (Basalt-Actien-Gesellschaft Linz) den Steinbruchbetrieb, der heute als einer von vier Produktionsstandorten zur “Hartsteinwerke Bayern/Thüringen” gehört. Außergewöhnlich großes Format, dekorative graphische Gestaltung. Maße: 28,8 x 44 cm. Unentwertetes Stück mit beiliegendem restlichen Kuponbogen!

Nr. 576
Schätzpreis: 750,00 EUR
Startpreis: 375,00 EUR
GRUNDIG AG
Sammelaktie 20 x 50 DM, Nr. 10
Fürth/Bay., Juli 1998
Erhaltung: UNC/EF
Teilblankette, nummeriert aber ohne Unterschriften und Datum (R 10). 1930 wurde in Fürth die Firma “Radio-Vertrieb Fürth Grundig & Wurzer” (RVF) gegründet. Im 2. Weltkrieg produzierte die Firma Transformatoren, elektrische Zünder und Steuerungsgeräte (u.a. auch für die V1-Marschflugkörper und die V2-Rakete). Nach dem 2. Weltkrieg stieg Max Grundig (geb. 1908 in Nürnberg, gest. 1989 in Baden-Baden) in einer ehemaligen Blechspielwarenfabrik in Fürth in der Jakobinenstr. 24 mit einem genialen Trick in die Produktion von Rundfunkgeräten ein: Zwar war der Bau von Rundfunkgeräten genehmigungspflichtig und der Verkauf streng bewirtschaftet. Aber das umging Grundig, indem er seinen Rundfunkempfänger “Heinzelmann” als auch für Laien kinderleicht zu montierenden Bausatz lieferte und mit diesem offiziell als technischer Baukasten deklarierten “Spielzeug” die Genehmigungs- und Bezugsscheinpflicht umschiffte. 1948 erfolgte die Gründung der “RVF Elektrotechnische Fabrik GmbH”, die nach der Währungsreform 1949 in “GRUNDIG Radio-Werke GmbH” umbenannt wurde. Die Verbundenheit zur Stadt Fürth wurde durch die Aufnahme des Fürther Wappens mit dem Kleeblatt in das Grundig-Firmenlogo unterstrichen. Schon 1947 war mit dem Bau einer neuen Fabrik in der Fürther Kurgartenstraße begonnen worden. Ende 1949 hatte Grundig bereits 1.000 Mitarbeiter und 150.000 Radios produziert. Der Werkssender im Direktionsgebäude (heute Rundfunkmuseum Fürth) sendete im Herbst 1951 das erste regelmäßige deutsche Fernsehprogramm der Nachkriegszeit, und im gleichen Jahr begann auch die Produktion von Fernsehgeräten. 1952 war Grundig bereits der größte Rundfunkgerätehersteller in ganz Europa und wuchs rasant weiter. Konkurrenten wurden in rascher Folge aufgekauft, darunter auch die Adlerwerke und Triumph. Diese fusionierten 1956 zur Triumph-Adler AG und produzierten fortan nur noch Büromaschinen (Grundig verkaufte TA, zu der Zeit der fünftgrößte Büromaschinenhersteller der Welt, 1968 an den US-Konzern Litton Industries). Mit einem Werk für Tonbandgeräte in Belfast (Nordirland) entstand 1960 das erste ausländische Werk, dem 1965 eine Fabrik für Autoradios in Braga (Portugal) folgte. 1972 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Anfang der 1980er Jahre war der Höhenflug vorbei: Aufkommende Konkurrenz aus Fernost führte zu Umsatzeinbrüchen. Mit anfangs 24,5 % wurde der niederländische Konkurrent Philips als Aktionär in’s Haus geholt. Philips stockte 1984 auf 31,6 % auf und übernahm die unternehmerische Führung. Der Firmengründer Max Grundig schied aus der Unternehmensleitung aus. Die Zahl der Beschäftigten, die auf dem Höhepunkt in 20 inländischen und 5 ausländischen Werken bei fast 40.000 gelegen hatte, schrumpfte bis 1985 auf unter 20.000. Doch auch Philips bekam die Probleme nicht in den Griff und gab Grundig unter tatkräftiger Mitwirkung der um die Arbeitsplätze besorgten Bayerischen Staatsregierung 1988 an ein bayerisches Konsortium unter Führung des Elektronik-Unternehmers Anton Kathrein ab. Doch die Probleme blieben, Werksschließungen und Abbau von Arbeitsplätzen waren weiter an der Tagesordnung. Bis 2001 war die Beschäftigtenzahl auf unter 6.000 abgesunken. In Jahr darauf erschreckte ein neuer Umsatzeinbruch auf 1,3 Mrd. Euro und ein Verlust von 150 Mio. Euro die Banken so sehr, daß sie auslaufende Kreditlinien nicht mehr verlängerten. Im April 2003 markierte der Insolvenzantrag das Ende eines der stärksten Symbole des deutschen Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Die Autoradio-Sparte ging an den Automobilzulieferer Delphi Corporation, die Bürogeräte-Sparte übernahm die Grundig Business Systems. Der wichtigste Bereich “Home Intermedia System”, also die Fernsehgeräteprodution, ging an den türkischen Elektronikhersteller “Beko Elektronik” in Istanbul. Dessen Konzept, die Marke “Grundig” mit Entwicklung in Deutschland (“designed and developed in Germany”) und Fertigung in der Türkei wieder stark zu machen, funktionierte am Ende auch nicht: Ende 2008 wurde die in Nürnberg verbliebene Entwicklungsabteilung schließlich auch dichtgemacht. Dekorativ, mit Grundig-Firmensignet und großem Porträt von Max Grundig in Form eines Fernsehbildes. Maße: 21 x 29,7 cm. Mit Kuponbogen. Lochentwertet. Lediglich 10 Exemplare wurden anläßlich der 1998er Kapitalerhöhung noch angefertigt, zu einer vollständigen Emission kam es wegen der kurz darauf erfolgten Umstellung auf Stückaktien nicht mehr. Nur 4 Exemplare sind bis heute erhalten geblieben!

Nr. 577
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Grundstücks-AG am Potsdamer Platz (Haus Vaterland)
Aktie 1.000 RM, Nr. 1506
Berlin, April 1940
Erhaltung: EF+
Auflage 2.000. Gründung 1909, bis 1911 Baugesellschaft am Potsdamer Platz, bis 1937 Bank für Grundbesitz und Handel AG. Verwaltung der der Gesellschaft gehörenden Grundstücke (Vaterland-Gebäude), in dem u.a. die Universum-Film AG mit den “Kammerlichtspielen” Mieter waren. Nach dem Krieg ein nutzloses Ruinengrundstück direkt an der Mauer, wurde nach der Wende das Areal mitten auf dem Potsdamer Platz Gegenstand heißester Spekulationen - schließlich kam es in den Besitz des inzwischen in Konkurs gegangenen Bauträgers Roland Ernst, der zur Erlangung des Grundstücks damals für die Haus-Vaterland-Aktien über 48.000 DM pro Stück zahlte. Lochentwertet. Maße: 21,1 x 29,9 cm.

Nr. 578
Schätzpreis: 450,00 EUR
Startpreis: 125,00 EUR
Gruppengaswerk Bergstraße AG
Sammelaktie 10 x 1.000 Mark, Nr. 471-480
Bensheim, 1.10.1910
Erhaltung: EF
Auflage 50 (R 10). Gegründet 1886 als “Gaswerk Bensheim AG”, umfirmiert 1909 nach Anschluß auch der Gemeinden Auerbach, Zwingenberg, Alsbach, Jugenheim, Bickenbach und Hähnlein in “Gruppengaswerk Bergstraße AG” und nach Aufnahme auch der Stromversorgung 1914 in ”Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG”. Aktionäre: Die Städte Bensheim (63,1 %) und Zwingenberg (13,3 %) und die Gemeinden Alsbach (5,8 %), Bickenbach (5,1 %), Jugenheim (7,9 %), Seeheim (1,0 %) und Hähnlein (3,9 %). In dieser Struktur besteht das GGEW noch heute, macht mit ca. 150 Mitarbeitern rd. 160 Mio. € Jahresumsatz und beliefert rd. 140.000 Kunden. Der Strom wird von der Heag bezogen, Ferngas von der Südhessischen Gas- und Wasser AG in Darmstadt. Ausgestellt auf die Gemeinde Bickenbach. Großes Hochformat mit schöner Umrahmung und Kapitälchen, Originalunterschriften. Maße: 37 x 27 cm. Doppelblatt. Nicht entwertetes Stück, sehr günstig angeboten!

Nr. 579
Schätzpreis: 120,00 EUR
Startpreis: 20,00 EUR
Gummiwerke Neckar AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2242
Friedrichsfeld, Juli 1921
Erhaltung: VF+
Gründeraktie, Auflage 5.000 (R 9). Gründung im Mai 1921 als AG für Erwerb und Verwertung von Rechten an Industrieunternehmungen in Stuttgart, im Juni Umbenennung wie oben. 1923 Sitzverlegung von Friedrichsfeld nach Heidelberg-Wieblingen. Börsennotiz Freiverkehr Frankfurt. Im Februar 1926 in Liquidation. Maße: 26,3 x 38 cm. Niedriger Startpreis!

Nr. 580
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Gummiwerke Neckar AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 8680
Friedrichsfeld, Dezember 1921
Erhaltung: VF
Auflage 4.700 (R 10). Maße: 26,4 x 34,8 cm.

Nr. 581
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Gussstahlwerk Witten AG
Aktie 100 DM, Nr. 64201
Witten/Ruhr, April 1956
Erhaltung: EF
Auflage 23.000. Gründung 1854, Umwandlung 1873 in die AG Gussstahl- und Waffenfabrik Witten vorm. Berger & Co. 1930 vorübergehend Einbringung der Werksanlagen in die Ruhrstahl AG (Vereinigte Stahlwerke AG). 1947 Neugründung im Zuge der Entflechtung der Vereinigten Stahlwerke auf alliierte Anordnung. Zu den Stahl-, Walz- und Hammerwerken kam 1960/62 noch ein Draht- und Feinwalzwerk, 1963/64 außerdem Übernahme des Beriebes der ehemaligen Stahlwerk Mark AG in Wengern. 1965 Umfirmierung in Edelstahlwerk Witten AG, 1975 Abschluß eines Beherrschungsvertrages mit der August Thyssen-Hütte AG. Bis zum Squeeze-Out 2002 an fast allen deutschen Börsen amtlich notiert gewesen. Sehr dekorativ, eindrucksvolle Innenansicht einer Stahlgießerei. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 582
Schätzpreis: 1.000,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
Gutehoffnungshütte Actien-Verein für Bergbau und Hüttenbetrieb
Actie 1.000 Thaler, Nr. 6226
Sterkrade, 2.1.1873
Erhaltung: EF
Gründeraktie (R 8). Gründung 1808/10 als Gewerkschaft, ab 1872 AG. Die Gesellschaft gilt als Keimzelle der Schwerindustrie des Ruhrgebietes. Drei 1808/10 in der “Hüttengewerkschaft und Handlung Jacobi, Haniel & Huyssen” in Sterkrade zusammengefasste Hütten waren der Ursprung: die 1758 zu Osterfeld vom Münsteraner Domkapitular Freiherr von der Wenge zu Dieck errichtete St. Antony-Hütte zu Osterfeld, 1793 in den Besitz der Fürstäbtissin Maria Kunigunde von Essen übergegangen, 1799/1805 an den Hütteninspektor Gottlob Jacobi und seine Schwager Franz und Gerhard Haniel aus Ruhrort verkauft; weiterhin die Hütte Gute Hoffnung in Sterkrade, zu deren Bau Friedrich der Große 1781 die Erlaubnis erteilt hatte, die aber wegen des Emporkommens der Anthony-Hütte zahlungsunfähig wurde, in der Zwangsversteigerung von der Mutter Friedrich Krupps erworben und 1808 an Heinrich Huyssen aus Essen und dessen Schwager Gottlob Jacobi und Gerhard und Franz Haniel weiterverkauft wurde; schließlich die im Auftrag der Fürstäbtissin von Essen 1791 durch Gottlob Julius Jacobi errichtete Eisenhütte Neu-Essen im Emschertal bei Schloss Oberhausen, 1805 ebenfalls an den Jacobi-Haniel-Clan verkauft. Durch ununterbrochene Firmenaufkäufe wuchs nach Gründung der AG ein riesiges Gebilde aus Bergwerken, Hütten- und Walzwerken und weiterverarbeitenden Betrieben. Heute als MAN/GHH einer der bedeutendsten Maschinen- und Anlagenbau-Konzerne. Dekorativ, Originalunterschrift von Haniel. Maße: 26,3 x 35,7 cm. Doppelblatt. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand, sehr günstig ausgerufen!

Nr. 583
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Gutehoffnungshütte Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb / Gutehoffnungshütte Oberhausen AG
7 % Gold Bond 1.000 $, Specimen
Nürnberg/Oberhausen, 15.10.1925
Erhaltung: VF
Nullgeziffertes Specimen (R 10). Gemeinschaftsanleihe der beiden GHH-Unternehmen im Volumen von 10 Mio. $. Stahlstich, allegorische Vignette mit großem Hüttenwerk und Dampflok. Maße: 38,2 x 25,3 cm. Mit anh. Kupons, lochentwertet. Die obere Knickfalte leicht gebräunt und am linken Rand abgesplittert.

Nr. 584
Schätzpreis: 175,00 EUR
Startpreis: 80,00 EUR
Gutehoffnungshütte Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb / Gutehoffnungshütte Oberhausen AG
7 % Gold Bond 500 $, Specimen
Nürnberg/Oberhausen, 15.10.1925
Erhaltung: VF
Nullgeziffertes Specimen (R 10). Orange/schwarzer Stahlstich, allegorische Vignette mit großem Hüttenwerk und Dampflok. Maße: 38,2 x 25,8 cm. Mit anh. Kupons, lochentwertet.

Nr. 585
Schätzpreis: 75,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
H. Berthold Messinglinienfabrik und Schriftgiesserei AG
Aktie 1.000 RM, Nr. 10766
Berlin, 23.6.1932
Erhaltung: EF
Auflage 333. Gründung 1858, AG seit 1896. Erzeugnisse: Schriften und Messinglinien für Buchdruckzwecke, Bedarfsartikel für das graphische Gewerbe. Berthold expandierte rasch: Übernommen wurde 1897 die Schriftgießerei Bauer & Co. in Stuttgart und Düsseldorf, 1899 Errichtung einer Fabrik in St. Petersburg, ferner übernommen 1905 J. H. Rust & Co. in Wien, 1917 Emil Gursch in Berlin, 1918 die Schriftgießereien Gottgried Böttger, F. A. Brockhaus, C. F. Rühl in Leipzig und A. Kahle Söhne in Weimar, 1920 Julius Klinkhardt in Leipzig, 1922 C. Kloberg in Leipzig und 1928 die Schriftgießerei der A.-G. für Schriftgießerei und Maschinenbau in Offenbach/Main. In Riga bestand bei der H. Berthold Schriftgießerei H. Leunig & Co. eine 100 %ige Beteiligung, außerdem mit je 50 % bei der Erste ungarische Schriftgießerei AG in Budapest und der Haas’sche Schriftgießerei AG in Münchenstein bei Basel beteiligt. Mit dem Niedergang des Buchdrucks mußte das Produktionsprogramm ab Ende der 60er Jahre völlig umgestellt werden: Berthold wurde zum größten Hersteller von Fotosetzmaschinen in Europa. 1971 umfirmiert in H. Berthold AG, 1979 Umzug in die vormalige Fabrik der Loewe Opta GmbH in Berlin-Steglitz. Die immensen Entwicklungskosten der völlig neuen Fotosatz-Technologie (bei der auch schon Lasertechnik zum Eisantz kam) wurden aber nie wieder eingespielt: 1993 ging die Traditionsfirma in Konkurs. Maße: 21 x 29,8 cm. Prägesiegel lochentwertet.

Nr. 586
Schätzpreis: 400,00 EUR
Startpreis: 300,00 EUR
H. Henninger-Reifbräu AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 2261
Erlangen, 19.1.1922
Erhaltung: VF+
Auflage 1.400 (R 8). Gründung des Stammhauses bereits 1690, AG ab 1896 als Actienbrauerei Erlangen vorm. Gebr. Reif. Am 8.4.1905 wurde die Brauerei H. Henninger in Erlangen erworben, beide Betriebe vereinigt und die Firma umbenannt in H. Henninger-Reifbräu AG. 1918/19 Verkauf der Mälzerei an die Konsumgenossenschaft Erlangen. Erwerb der 1. Erlanger Aktienbrauerei vorm. Karl Niklas. Bis 1972 war die AG eigenständig, dann wurde sie in die neu gegründete “Patrizier-Bräu AG” in Nürnberg eingebracht. Maße: 26,5 x 35,8 cm. Doppelblatt, lochentwertet.

Nr. 587
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 35,00 EUR
HAGEDA Handelsgesellschaft Deutscher Apotheker AG
Aktie 100 RM, Nr. 184677
Berlin, 2.10.1926
Erhaltung: VF+
Auflage 17.000 (R 10). Gründung 1902 als “Einkaufsgenossenschaft der Apothekenbesitzer Berlins”. 1904 Umwandlung in die “Handelsgesellschaft deutscher Apotheker mbH”, seit 1921 AG. In rascher Folge wurden im ganzen Reich Zweigniederlassungen errichtet, so 1904 in München, 1905 in Köln, 1908 in Dresden, 1911 in Breslau und Hamburg, 1912 in Frankfurt (Main). 1906 Errichtung einer eigenen Verbandstoff-Fabrik, 1911 einer Fabrik für Ampullen. Gleichzeitig Ausbau der Abt. Reagenzien und der homöopathischen Abteilung. 1915 Bau einer Salbenfabrik. Ab 1922 auch Herstellung bakteriologischer Präparate. 1924 Errichtung einer Tabletten-, Dragier- und Pillenfabrik in Berlin-Reinickendorf. Für den riesigen Fuhrpark bestand sogar ein eigener Karosseriebaubetrieb (die 1920 gegründete Brandenburgische Automobil-Reparaturwerkstatt GmbH). 1950 Sitzverlegung nach Köln. Die AG ist bis heute börsennotiert und gehört mit fast 5 Mrd. € Jahresumsatz zu den führenden deutschen Pharmagroßhändlern. Großaktionär ist mit über 95 % die Familie Merckle in Blaubeuren. Maße: 21 x 29,7 cm. Nicht entwertet!

Nr. 588
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Hagener Straßenbahn AG
4 % Obligation 1.000 hfl, Nr. 52
Hagen (Westf.), 1.2.1961
Erhaltung: EF
(R 10) Gegründet 1897 durch die Accumulatorenfabrik Hagen (heute VARTA) und Siemens & Halske zur Übernahme der 1884 als Pferdebahn eröffneten und 1896 elektrifizierten Straßenbahn in Hagen. 1900 Erwerb der Eckeseyer Straßenbahn. 1911 Übernahme der 6,1 km langen Linie Hagen-Hohenlimburg von der Westfälischen Kleinbahnen AG. 1926 Erwerb der Mehrheit an der 18,4 km langen, 1903/07 eröffneten Kleinbahn Haspe-Voerde-Breckerfeld GmbH, die Bahnanlagen wurden 1931 vollständig übernommen. Nach dem Krieg dünnte das Liniennetz langsam aus (1951 noch 72 km, 1966 nur noch 38 km), 1976 wurde der Straßenbahnbetrieb ganz eingestellt. An sich schon 1953 begebene Anleihe unter der Garantie der Stadt Hagen von bis zu 1,325 Mio. hfl., die der Umschuldung einer ursprünglich schon 1930 in Holland begebenen Anleihe diente. Maße: 34,9 x 22,1 cm. Unterschriften lochentwertet, oberer Rand mit Abheftlochung.

Nr. 589
Schätzpreis: 150,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Hagener Straßenbahn AG
4 % Obligation 500 hfl, Nr. 1674A
Hagen (Westf.), 1.2.1961
Erhaltung: VF+
(R 10) An sich schon 1953 begebene Anleihe unter der Garantie der Stadt Hagen von bis zu 1,325 Mio. hfl., die der Umschuldung einer ursprünglich schon 1930 in Holland begebenen Anleihe diente. Maße: 35 x 22,2 cm. Entwertet, Abheftlochung.

Nr. 590
Schätzpreis: 3.000,00 EUR
Startpreis: 500,00 EUR
Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 67621
Hamburg, Februar 1900
Erhaltung: VF-
Auflage 15.000 (R 11). Gründung 1847. Drei große Segler waren die ersten Fahrzeuge der Hamburg-Amerika-Linie, die aber bald durch Dampfschiffe ersetzt wurden. Ende des 19. Jh. war die Flotte auf über 40 Dampfer angewachsen. Befahren wurden die Linien von Hamburg nach New York, Baltimore, Philadelphia, Boston, Canada, New Orleans, von Stettin nach New York sowie von Italien nach New York und nach Argentinien. Verträge sicherten der HAPAG die Beförderung der deutschen, englischen, französischen, amerikanischen und italienischen Post über den Atlantik. Bis in die 1870er Jahre von eher nur regionaler Bedeutung, doch unter Albert Ballin (1857-1918), der 1899 Generaldirektor der HAPAG wurde, entstand ein Unternehmen von weltumspannender Bedeutung. Seine absolute Blütezeit erreichte es 1914 mit einer Flotte von 1.360.000 Bruttoregistertonnen, darunter mit den Dampfern “Imperator”, “Vaterland” und “Bismarck” die größten Schiffe der Welt. Die Folgen des 1. Weltkrieges bedeuteten eine schwere Zäsur: Aufgrund des Versailler Vertrages musste die gesamte Flotte an die Entente-Staaten abgeliefert werden. Der Wiederaufbau war mühsam, erst mit der 1926 erfolgten Übernahme der Deutsch-Austral-, Kosmos- und Hugo-Stinnes-Linien kam die HAPAG wieder in die Reihe der größten Reedereien der Welt. 1930 kam mit dem Bremer Erzkonkurrenten, dem Norddeutschen Lloyd, ein Gemeinschaftsvertrag zustande, außerdem war die HAPAG Hauptvertreter der Deutschen Zeppelin-Reederei und Generalvertreter für die “Deutsche Lufthansa AG”. 1970 Fusion von HAPAG und dem 1857 gegründeten Norddeutschen Lloyd zur heutigen Hapag-Lloyd AG. Nun eine Tochter der früheren Preussag (heute TUI), tätig in den Bereichen Seeschifffahrt, Transport, Seehafenbetriebe, Reisebüros, Flugtouristik. Erst 2005 wurde diese TUI-Sparte durch Kauf der CP-Ships (Schiffahrtssparte der Canadian Pacific Railway) noch einmal kräftig gestärkt. Mit Faksimile-Unterschriften von Gust. W Tietgens, Albert Ballin und Guido Wolff. Maße: 25,3 x 33,9 cm. Knickfalten und Randeinrisse. Rarität aus einem Nachlaß, museal.

Nr. 591
Schätzpreis: 3.500,00 EUR
Startpreis: 750,00 EUR
Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-AG
Actie 1.000 Mark, Nr. 81568
Hamburg, März 1902
Erhaltung: VF
Auflage 20.000 (R 12). Mit Faksimile-Unterschriften von Gust. W Tietgens, Albert Ballin und Guido Wolff. Maße: 25,5 x 33,9 cm. Knickfalten kleine Randverletzungen (Einrisse). Unikat aus einem Nachlaß. Museale Rarität.

Nr. 592
Schätzpreis: 1.500,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 165672
Hamburg, 1.1.1914
Erhaltung: VF
Auflage 30.000 (R 10). Mit Faksimile-Unterschriften von Max Schinckel und Albert Ballin. Maße: 26,5 x 33,8 cm. Nur zwei Stücke wurden kürzlich in einem Nachlaß gefunden.

Nr. 593
Schätzpreis: 1.500,00 EUR
Startpreis: 350,00 EUR
Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 177004
Hamburg, 1.1.1914
Erhaltung: VF
Auflage 30.000 (R 10). Mit Faksimile-Unterschriften von Max Schinckel und Albert Ballin. Maße: 26,5 x 33,8 cm. Nur zwei Stücke wurden kürzlich in einem Nachlaß gefunden.

Nr. 594
Schätzpreis: 350,00 EUR
Startpreis: 120,00 EUR
Hamburg-Bremer Rückversicherungs-AG
Aktie (Interimsschein) 1.000 Mark, Nr. 657
Hamburg, 27.9.1906
Erhaltung: EF
Gründeraktie, Auflage 1.000 (R 10). Gegründet 1906 von der Hamburg-Bremer Feuer als Auffanggesellschaft für die “Hamburg-Bremer Allgemeine Rück”, die unter den Folgen der Erdbebenkatastrophe in San Francisco 1906 zusammengebrochen war. Börsennotiz: Freiverkehr Hamburg. 1980 verschmolzen mit der HIR Hamburger Internationale Rückversicherungs-AG (Konzerntochter der früheren Volksfürsorge Lebensversicherung AG); die HIR wurde 1982-84 “zerlegt”, teilverkauft; der Restmantel ist heute als HIR eine Chilington-Tochter und im run-off-Bereich tätig. Sehr schöne Umrahmung mit Lilien-Ornamenten. Maße: 37,6 x 26,6 cm. Doppelblatt, inwendig mehrere Übertragungen bis 1937.

Nr. 595
Schätzpreis: 250,00 EUR
Startpreis: 90,00 EUR
Hamburg-Bremer Rückversicherungs-AG
Aktie (Interimsschein) 1.000 Mark, Nr. 3452
Hamburg, 25.9.1917
Erhaltung: EF
Auflage 2.000 (R 6). Hochformat mit schöner Umrahmung. Mit Faksimile-Unterschrift des Bankiers Münchmeyer. Maße: 37,6 x 26,5 cm. Doppelblatt, inwendig und rückseitig mehrere Übertragungsvorgänge bis 1941. Nicht entwertetes Stück in einem sehr guten Erhaltungszustand.

Nr. 596
Schätzpreis: 180,00 EUR
Startpreis: 40,00 EUR
Handels- & Gewerbebank AG
Aktie 1.000 Mark, Nr. 7995
Frankfurt a.M., 16.1.1923
Erhaltung: VF
Auflage 44.000 (R 10). Gründung 1922 zur Fortführung des schon zuvor als Genossenschaftsbank vor allem für den Mittel- und Bürgerstand betriebenen Kreditinstitutes. 1923 Interessengemeinschaft mit der Bank F. Zeitz-Zeuge AG in Saarbrücken. Ende Mai 1924 stürzten unerlaubte Devisengeschäfte des daraufhin sofort entlassenen Vorstandes die Bank in eine Krise, am 24.10.1924 mußte die Liquidation beschlossen werden. Dekorativ, Randleiste im Historismus-Stil mit Obstkörben. Maße: 24 x 32 cm.

Nr. 597
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Handelsbank in Lübeck
Aktie 1.000 DM, Nr. 820
Lübeck, Juli 1953
Erhaltung: EF+
Auflage 900 (R 8). Die älteste Lübecker Bank. Gründung 1856 als “Credit- und Versicherungsbank in Lübeck”, schon 1859 umbenannt in “Commerz-Bank in Lübeck”. 1937 Zusammenschluß mit der Lübeckischen Kreditanstalt (Staatsanstalt), 1938 Übernahme des Bankgeschäftes Alfons Frank & Co. 1940 Umfirmierung zur “Handelsbank in Lübeck”, um Verwechslungen mit der “großen” Commerzbank zu vermeiden. 1943 Verschmelzung mit dem Spar- und Vorschuß-Verein AG, Bad Schwartau. Mit 55 Geschäftsstellen die Regionalbank des Lübecker Raumes einschließlich der Kreise Stormarn, Ost-Holstein und Herzogtum Lauenburg. Börsennotiz Berlin und Hamburg. Lange war die Hansestadt Lübeck größter Aktionär, Ende der 70er Jahre kauften sich die Commezbank (über 25 %) und die Deutsche Bank (über 50 %) ein. 1988 umbenannt in “Deutsche Bank Lübeck AG”, 2003 nach squeeze-out der letzten Kleinaktionäre komplett in die Deutsche Bank eingegliedert. Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 598
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Handelsbank in Lübeck
Aktie 100 DM, Nr. 6891
Lübeck, November 1955
Erhaltung: EF+
Auflage 2.150 (R 8). Maße: 21 x 29,8 cm. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 599
Schätzpreis: 100,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Handelsbank in Lübeck
Aktie 1.000 DM, Nr. 1392
Lübeck, November 1955
Erhaltung: EF+
Auflage 750 (R 8). Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als entwertet abgestempelt.

Nr. 600
Schätzpreis: 125,00 EUR
Startpreis: 45,00 EUR
Handelsbank in Lübeck
Aktie 50 DM, Nr. 15739
Lübeck, Juni 1968
Erhaltung: EF+
Auflage 4.000 (R 8). Maße: 21 x 29,7 cm. Rückseitig als entwertet abgestempelt.


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